Moin! Husum, Piraten, Schaufensterpuppen und der Strand von Sylt.

Das Morgenlicht scheint im Husumer Binnenhafen. (fotos: zoom)

Das „Moin!“ in Nordfriesland ist eine Art Rundumsorglosbegrüßung. Morgens, mittags, abends – mit „Moin!“ liegt man anscheinend immer richtig.

Der Doppelvokal „oi“ wird dabei nicht kurz und knapp gesprochen wie in „Moin, Moin“, sondern beide Selbstlaute klingen lang und gut voneinander unterscheidbar. Für mich hört es sich wie „Mooh-hiihn“ an. Gewöhnungsbedürftig.

Für 31 Euro sind wir heute mit dem Zug von Husum nach Westerland auf Sylt und zurück gefahren. Mit diesem Schleswig-Holstein-Ticket hätten wir einen Tag lang von 9 bis 3 Uhr des Folgetages flexibel durch ganz Schleswig-Holstein fahren können. Das Ticket gilt in allen Nahverkehrszügen in der 2. Klasse in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern (Busse ausgenommen) sowie in Hamburg in allen Verkehrsmitteln der HVV-Ringe A und B (Schnellbusse ausgenommen).

Am Bahnhof von Westerland fiel mir ein ironisches Wahlplakat der Piraten zu den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein am 7. Mai 2017 auf.

Sarkasmus, Selbstironie oder Galgenhumor? Wahlplakat der Piraten auf Sylt. 2012 hatte die Piraten noch 8,2% der Stimmen erhalten.

Unser Ziel war der Strand. Über der Friedrichstraße auf dem Café Leysieffer wurden drei bemalte männliche Schaufensterpuppen (oder etwa nicht?) von der Sonne beschienen.

Was will mir Westerland sagen?

Blau, grün, rot und schwarz bemalte Gesellen ohne primäre Geschlechtsmerkmale. Schaufensterpuppen?

Auf den Strand kamen wir erst nach Zahlung der Kurtaxe von 2 Euro pro Person am Kassenhäuschen. Aber dann wurde es ein schöner Spaziergang entlang der Meereslinie bei auflaufender Flut.

Alles richtig gemacht. Timing, Wetter – es passte.

Es war noch nicht viel los, und das war gut so.

„Rüm hart – klaar kiming“

Am Dockkoog bei Husum wird das Herz weit und der Horizont klar. (foto: zoom)

Rüm hart – klaar kiming”, wenn nur dieser verflixte Gegenwind nicht wäre. Rechtzeitig ist uns heute eingefallen, dass man das Rad einfach umdrehen und sich vom Rückenwind treiben lassen kann.

Die Frühlingsstürme hoch im Norden haben an unseren Nerven gezerrt, aber schön war es trotzdem – bis auf den Wind.

St. Peter Ording hat mich an unser Ferienhaus an der Küste von Louisiana erinnert. Lang ist es her, und ich weiß nicht, ob Hurricane Katrina 2005 noch etwas von den Hütten auf Stelzen an der Golfküste übrig gelassen hat.

In der Zeit vor Ostern ist der Strand bei St. Peter Ording unaufgeregt leer. Hier ein Toilettenhäuschen auf Stelzen.

In St. Peter Ording standen jedenfalls noch alle Häuser auf ihren Holzbeinen, was mich angesichts der Naturgewalten am Meer immer wieder auf’s Neue erstaunt.

Wenn man in der Gegend ist, lohnt es sich das Eidersperrwerk zu besichtigen. Ich frage mich, wie Menschen derartige Bauwerke auf die Reihe bekommen, wo ich doch nur mit Ach und Krach einen Nagel in die Wand schlagen kann.

Das Eidersperrwerk von der Südseite aus gesehen
Das Eidersperrwerk von der Südseite aus gesehen.

Urlaubsidyll – dagegen komme ich nicht an.

Eine Radtour nach Friedrichstadt. Idyll an Treene und Eider (foto: zoom)

Im Urlaub sucht man stets das Vertraute in der Fremde. Am schönsten ist es nach dieser Formel in Friedrichstadt, da dort das „holländische Klein-Klein-Ambiente“ auf die Dithmarscher Uferlosigkeit trifft.

Bingo! Hier trinke ich gerne meinen Kaffee … bevor die anderen Touristen kommen und den Marktplatz besetzen.

Friedrichstadt lebt vom Tourismus und heute hat es von mir gelebt. Eine ganz große Tasse Kaffee und ein Stück Marzipantorte kurz vor zwölf auf dem Platz vor der Niebüller Backstube. Dann nix wie weg. Die anderen Touristen strömen in die „Holländerstadt“. So ist das mit dem fremden und dem eigenen. Jeder Jeck ist anders, und jeder Tourist schafft sich ein Distinktionsmerkmal vom anderen Touristen. Pfui und hui.

Es radelten jedenfalls wesentlich weniger Menschen von Husum nach Friedrichstadt als später am Tag Autofahrer über das Kopfsteinpflaster hoppelten.

Noch einiges könnte ich hier herumphilosophieren, aber wir mussten noch Postkarten schreiben und im „Sky“ eine Flasche Wasser für den Rückweg kaufen.

Dort, vor dem Sky,  habe ich eine „Simson“ gesehen und fotografiert. Die Fotos von den süßesten Schafen des Tages schenke ich mir zugunsten des Zweitakters.

Ich hätte die Simson gerne starten gesehen, aber der Besitzer ließ sich nicht blicken. (collage: zoom)

 

Sommerzeit? Nein Danke!

Der Herbst hat sich in das Frühjahr gerettet. (foto: zoom)
Voller Erschrecken habe ich festgestellt, dass morgen Nacht die Uhr umgestellt wird. Nach vorn, eine Stunde geklaut.

Ich muss jetzt statt um 5:15 Uhr um 4:15 Uhr aufstehen. Ich will das nicht. Welchen Vorteil soll das haben?

Nach einer Woche werde ich mich daran gewöhnt haben, dass es plötzlich morgens wieder dunkler ist, und ich übermüdet zur Arbeit fahren muss.

Eine Woche Quälerei.

Sagst du: „Ja aber – im Herbst gibt es doch die Stunde wieder zurück.“

Sage ich: „Das interessiert mich nicht.“

Die geschenkte Stunde im Herbst schleicht sich fast unbemerkt ins Leben, während die gestohlene Zeit im Frühjahr richtig weh tut.

Wo ist der Sinn? Übersehe ich etwas?

Abgelenkt: Kein Bock auf Nix

Auf dem Weg zum spektakulären Steinbruch wurde ich abgelenkt. (foto: zoom)

Es sind nervöse Zeiten. Links und Rechts von mir verfallen die Menschen in derwischartige politische Zuckungen. Einige sind schon im braunen Malstrom „AfD“ geendet. Sie werden dann gemeinsam mit der „AfD“ untergehen oder sich nicht mehr erinnern können.

Der heutige Tag war ein Fahrradfahrtag. Sonne. Blauer Himmel. Angenehme Kühle.

Soweit die guten Nachrichten.

Leider musste ich „indoor“ arbeiten. Das Fahrrad rostete vor sich hin. <- Übertreibung als Metapher oder umgekehrt!

Abends dann ein Ausflug ins Winterberger Hallenbad und ein Spaziergang hinauf zum Bergsee am Meisterstein, im Kampf gegen die untergehende Sonne.

Kennt ihr alles? Macht man, wenn man keinen Bock mehr auf Nix hat.

Statt spektakulärer Bilder vom Steinbruch, habe ich einen Haken fotografiert.

Ihm tropft die Nase, und er verzieht seinen Mund so komisch.

Der Bergsee war langweilig.

Immer mit der Ruhe

Nicht gerade der Goldene Schnitt, aber trotzdem Ruhe und Ausblick auf dem Kahlen Asten. (foto: zoom)

Ich habe momentan sehr wenig Zeit, mich um das Blog zu kümmern. Insbesondere die Kommentare habe ich zuletzt wenig gepflegt.

Ich werde, auch um mich selbst zu entlasten, die Netiquette mehr im Hinterkopf haben.

Bitte keine persönlichen Unterstellungen. Die Informationen und Argumente gehören in den Text, nicht in einen Link. Haltet euch/halten Sie sich kurz.

Bitte sachlich bleiben.

Ironie ist keine Einbahnstraße und kann leicht missverstanden werden.

Soweit erst einmal. Ich versuche mein bestes, im Sinne der Netiquette Zensur auszuüben.

Pressemitteilungen, wenn auch nicht alle, werde ich selbstverständlich weiterhin veröffentlichen.

Ein Hoch auf das Kachelmann Wetter

Am Schluss fielen ein paar Tropfen am Stausee zwischen Brunskappel und Siedlinghausen. (foto: zoom)

Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen, aber leider ist zur Zeit auch der Regen fast unberechenbar.

Bei aller Liebe zum Fahrrad habe ich keine Lust, 14 Kilometer im strömenden Regen zur Arbeit hin und dann die gleiche Strecke im strömenden Regen zurück zu radeln.

Ich mixe Auto und Rad. Ziemlich gut hilft mir die Wettervorhersage bei Kachelmann. Die Dreistunden-Spalten sind ziemlich exakt.

Heute meldete die Vorhersage ab 7 Uhr kaum noch Regen, dann um die Mittagszeit viel Regen, danach wieder abnehmenden Regen. Ich habe die Kachelmann-Info mit meinem Tagesplan abgeglichen und festgestellt, dass ich genau in die trockenen Tagesabschnitte meinen Arbeitsweg legen konnte. Der Regen sollte fallen, wenn ich im Trockenen sitzen würde.

Ich fuhr mit dem Fahrrad um 7:30 los und blieb trocken. Als ich im Trockenen saß, öffnete der Himmel seine Schleusen. Der Rückweg war wieder angenehm regenlos.

Ich werde mir auch in den nächsten Tagen das Wetter bei Kachelmann angucken und dann entscheiden, ob ich das Rad oder das Auto nehme.

Hat jemand eine bessere Vorhersage-Website?

Mistwetter in Kassel – trotzdem ein Bild von oben und unten

Düstere Wolken und Regen über Kassel – kein Fotowetter. (foto: zoom)

So mistig wie das Wetter in Kassel heute auch war, es war nicht so katastrophal wie der Sturm und Regen im Hochsauerland.

In Winterberg findet heute und morgen der „FIS Snowboard World Cup 2017“ statt – schade. Aus dem Wetter gefallen.

Ich werde nicht meckern, denn Winterberg lebt von seinem Image als Wintersportmetropole und irgendwie werden die Profis auch bei 10°C, Regen und Sturm die entsprechenden Bilder liefern.

Paradox.

Ich liebe die Konräder, bin heute im Regen aber lieber mit der Tram gefahren. (foto: zoom)

Kassel hingegen ist kein Wintersportort, sondern lebt auch von seiner Rüstungsindustrie. Trotzdem mag ich Kassel, denn es hat Straßenbahnen, das Grimmhaus, Konrad-Fahrräder, eine moderne Universität und viele hässliche Gebäude.

Die hässlichen Gebäude kann ich hoch klettern, um Kassel anzugucken. So ist das Bild oben entstanden, in einer zehnminütigen Regenpause in Kassel am 18. März 2017.

„The Current“ has arrived … hören wir mal wieder Internet-Radio aus Minneapolis/Minnesota.

Gerade erhalten: The Current – das Vademecum gegen den Schlager-Wahn. (foto: zoom)

Schön, wenn Freunde mit ähnlichem Musikgeschmack ab und zu eine Scheibe Musik-Vademecum gegen „die neue Schlager-Welle in Deutschland“ rüberschieben.

Gestern mit der Post erhalten und schon drei Mal abgenudelt: „The Current“ – Public Radio from Minneapolis/Minnesota (2015/2016)“.

Was gibt es Schöneres als in der Schlagerhochburg Hochsauerland die Musik einer „Public Radio Station“ aus dem weit entfernten Minneapolis zu hören.

Danke liebe Freunde für die flotte Silberscheibe, statt Florian Silbereisen. Ich habe euren Brief zum Anlass genommen, das Internetradio im Regal neben dem Plattenspieler wieder flott zu machen.

„The Current“ mit ein paar Klicks angesteuert und jetzt laufen auch schon The Cure und The Loving Spoonful. Ziemlich retro, aber für einen Samstagabend im Sessel fast perfekt. Hoffentlich bringen sie noch „Sugar, Helpless“.

Muchas Gracias ins Rheinland!

Spaziergang um den Schmantel

Endlich wieder ein Spaziergang. Blick Richtung Hessen. (foto: zoom)
Ab demnächst sollte es hier wieder weitergehen.

Der Schnupfen ist weg. Die Lebensgeister regen sich. Die Neugierde auf die Welt wächst. Noch leicht hüstelnd heute um den Schmantel spaziert. Frische Luft. Endlich.