Heiligabend auf dem Kahlen Asten

Der Astenturm (foto: zoom)

Es war heute sehr ungemütlich auf dem Kahlen Asten. Sturm, Regen – das ganze Weihnachtsprogramm.

Den 24. Dezember 2023 werde ich nach diesem Spaziergang auf jeden Fall im Gedächtnis behalten.

Dem Wetter trotzend eine kleine Runde gedreht (foto: zoom)

Der Ablauf: stürmischer Gegenwind, unangenehmer Seitenwind, bequemer Rückenwind, unangenehmer Seitenwind.

But the best was yet to come: Das Café im Astenturm hatte geöffnet und wir konnten uns bei heißen Getränken aufwärmen.

Wenn ich es mir so recht überlege, war der 24. Dezember bis jetzt ein voller Erfolg.

Weihnachten in Winterberg?

Blick aus dem Fenster (foto: zoom)

Wer bei Sturm und Dauerregen über Weihnachten nach Winterberg fährt, muss wissen, auf was sie oder er sich einlässt.

Die Böden sind aufgeweicht, Bäume stürzen um, wetterbedingte Unfälle häufen sich. Schaut euch die Webcams der Ski-Gebiete an. Es sieht nicht nach Spaß und Freude aus. Alternativ im Wald spazieren gehen? Wer sich in Gefahr begeben will, kann vom Baum oder auch „nur“ einem Ast erschlagen werden.

Ihr habt ein schönes Quartier? Dann solltet ihr euch ein Buch nehmen und die Füße hochlegen.

Draußen ist es wirklich sehr ungemütlich.

Ski und Rodel gut? Ja! Aber laut Deutschem Wetterdienst nur in den höheren Lagen der Alpen: „Selbst am Kahlen Asten findet sich aktuell keine Schneedecke mehr, das Tauwetter hat auch rund um Winterberg zugeschlagen. An Heiligabend steigen die Temperaturen auch dort auf bis zu 5 Grad an.“

Olsberg bei Wind und Wetter

Ein Augenzeuge: „Es gab einen Knall und dann habe ich den umgestürzten Baum gesehen.“ (foto: zoom)

Vielleicht hätte ich doch zu Hause bleiben sollen. Kurz bevor ich vor der Brücke über die Ruhr links abbog, war der Baum auf das Geländer gekracht.

Ein Augenzeuge und Ohrenzeuge, versicherte, dass er die Feuerwehr angerufen habe. Auf dem Rückweg vom Einkauf war die Straßenmeisterei mit dem Zersägen des Stamms beschäftigt.

Auf den 13 Kilometern nach Hause habe ich mich nicht sehr sicher gefühlt, denn es stehen ja noch mehr Bäume links und rechts des Straßenrands.

Das nächste Mal nehme ich die Unwetterwarnung ernster und fahre nicht zum Einkaufen. Wir wären schon nicht verhungert. Erschlagen ist keine Alternative.

Auf dem rechten Auge blind? Ab hier gilt immer noch Tempo 50

Hier am Ortsausgang gilt immer noch Tempo 50 bis zur Aufhebung hinter dem Viadukt. (foto: zoom)

Ich nehme einfach an, dass einige Autofahrer*innen auf dem rechten Auge blind sind. Sie sehen das Ortsausgangsschild links und beschleunigen ihr Auto schnell, teils mit aufheulendem Motor, in Richtung 100 km/h.

Anders kann ich mir nicht erklären, dass ich in dem Tempo-50-Bereich vor und hinter dem Viadukt häufig mit hoher Geschwindigkeit überholt werde.

Die reduzierte Geschwindigkeit wird erst hinter dem Viadukt, nach der Bushaltestelle, aufgehoben. Das weiße Schild mit den schwarzen Streifen kann man mit zusammengekniffenen Augen auf dem Bild oben erkennen.

Eine Drechslerei plus Wohnhaus rechts vor dem Viadukt, Bushaltestellen sowie Wohnhaus und Entsorgungsbetrieb links dahinter, sind wahrscheinlich Gründe für die Geschwindigkeitsbeschränkung.

Ich weiß, dass es das 50er-Schild in beide Richtungen erst seit einigen Wochen oder wenigen Monaten gibt, aber so langsam müsste es sich herumgesprochen haben.

Solltet ihr demnächst latzen oder euren Lappen abgeben müssen, denkt an mich. Ich habe euch gewarnt. Gebt lieber mir das Geld und fahrt vorsichtig.

Bußgeldkatalog 50er-Zone: Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit außerorts

VerstoßStrafePunkteFahrverbot
… bis 10 km/h48,50 €
… 11 – 15 km/h68,50 €
… 16 – 20 km/h88,50 €
… 21 – 25 km/h128,50 €1
… 26 – 30 km/h178,50 €1(1 Monat)*
… 31 – 40 km/h228,50 €1(1 Monat)*
… 41 – 50 km/h348,50 €21 Monat
… 51 – 60 km/h508,50 €21 Monat
… 61 – 70 km/h633,50 €22 Monate
über 70 km/h738,50 €23 Monate
* Ein Fahrverbot gibt es in der Regel nur, wenn es zweimal innerhalb eines Jahres zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 km/h oder mehr kommt.
Quelle: https://www.bussgeldkatalog.org/50er-zone/#geschw50ausser

Momentaufnahme: Schnee in Winterberg? Na, ja…

Auf dem Weg nach Winterberg (foto: zoom)

Die letzten drei Tage waren kurz, aber radfahrtauglich. Gestern Morgen wurde es morgens sehr glatt und ich war erleichtert, als mir auf dem Weg zum Großen Bildchen ein Streufahrzeug entgegenkam und mich mit Salz bewarf.

Auf dem Weg zum Kahlen Asten habe ich am Sahnehang gestoppt und den Schnee auf der Piste fotografiert.

Sahnehang I (foto: zoom)
Sahnehang II (foto: zoom)

Oben auf dem Kahlen Asten sah es überhaupt nicht nach Winter aus.

Im Jahr 2023 wahrscheinlich zum letzten Mal mit dem Rad auf dem Kahlen Asten (foto: zoom)

Vom Kahlen Asten ging es hinunter nach Winterberg. Von der Bundesstraße 236 aus habe ich einen Blick auf das Skigebiet Kappe geworfen.

Skigebiet Kappe: Klimakrise? Hier doch nicht… (foto: zoom)

Die weißen Kunstschneebänder, auf denen tatsächlich Skifahrer*innen den Hang inmitten des zerstörten Waldgebiets hinunter wedelten, machten einen unwirklichen Eindruck.

Heute Morgen ist das Wetter wieder trüb und grau. Ab 16 Uhr soll es regnen. Für Freitag sehe ich sogar Schneeflocken auf der Niederschlagsgrafik.

Die Spekulationen, ob es eine weiße Weihnacht geben wird, können angesichts der instabilen Wetterlage ins Kraut schießen.

Wie es auch kommt, die Schneeschieber stehen schon lange vor der Tür. Soll er kommen, der Schnee. Wir sind vorbereitet. Die Regenschirme warten ebenfalls im Hausflur. Sicher ist sicher.

Noch ein Nebelmorgen: Langewiese

Am Ortseingang zum Bierloch (foto: zoom)

Der Sonntagmorgen war wie verhext. Überall schien die Sonne. Aber hinter Neuastenberg legte sich Nebel über das Höhendorf Langewiese.

Am Ende hatte ich die Wahl zwischen trüben, dunstigen und verschwommenen Bildern. Immerhin fehlen für das kleine Projekt 1235Winterberg nur noch Niedersfeld und Neuastenberg.

Der Spaßfaktor wäre gering geblieben, hätte ich nicht ein paar kleine Details am Wegrand entdeckt.

Eine dem schlechten Wetter angemessene Haltung (foto: zoom)

Es waren nicht viele Spaziergänger*innen unterwegs.

Sonntagsidyll (foto: zoom)

Straßenkreuzung ohne Verkehr und Fußgänger*innen.

Denkmal für die Löffelmacher (foto: zoom)

Über die Büste des Löffelmachers mit dem strengen Blick habe ich mich gefreut, weil der Dunst in den Hintergrund trat.

Bäckerei und Konditorei Gerke. (foto: zoom)

Ein Kaffee hätte mir geschmeckt, aber das Geschäft in Langewiese hatte geschlossen.

Die Sonne blieb verborgen (foto:zoom)

Weiter ging’s.

Blick in einen Vorgarten (foto: zoom)

Ein Gnom oder großer Zwerg? Diese Art von Holzschnitzerei habe ich schon häufiger gesehen.

Hellblaue „Paprika“ mit Scheune (foto: zoom)

Fremdenverkehr und Landwirtschaft prägen den Ort.

Lage: Ortsausgang Richtung Neuastenberg, rechts an der Hauptstraße (foto: zoom)

Die Tankstelle: Diesel, Super, Super plus.

Grau in grau – das Laternentrio. (foto: zoom)

Es hätte sich gut gemacht, wären die Laternen beleuchtet gewesen. So ging es ohne Licht und Schatten weiter.

Sind das schottische Hochlandrinder? (foto: zoom)

Am Ende des Spaziergangs entdeckte ich noch Leben im Ort: neugierige Rinder.

In Langewiese ist die evangelische Kirche größer als die katholische Kapelle. Eine Besonderheit. Langewiese liegt auf der Grenze des ehemaligen katholischen Erzbistums Köln und des protestantischen Wittgenstein.

Martin-Luther-Kirche (foto: zoom)

Bis zum 1. Januar 1975 gehörte der Ort zum Kreis Wittgenstein und wurde dann in die Stadt Winterberg eingegliedert. Daher ist Langewiese einer der wenigen evangelisch geprägten Orte im Hochsauerlandkreis.

Radtour im Dezember – Zwischenstopp Veramed-Klinik

Aus dem Radcomputer herauskopiert. Das A ist unter dem B verborgen. (screenshot: zoom)

Eigentlich wollte ich den heutigen Tag ganz gemütlich angehen, aber als morgens die Sonne schien und die Temperaturen auf 7°C kletterten, habe ich das Fahrrad aus dem Keller geschoben, die Kette geölt und den Reifen vier Bar gegönnt.

Die Touren im Hochsauerland entwickeln sich meist von Abzweigung zu Abzweigung. Das Ergebnis ist die blaue Linie auf dem Screenshot oben.

Auf der Höhe kurz hinter Einhaus. Hinten geht es nach Remblinghausen hinunter. (foto: zoom)

Der Start ‚A‘ ist identisch mit dem Ende ‚B‘ und wird von diesem verdeckt. In Bestwig habe ich mich in den Zug nach Siedlinghausen gesetzt, denn wofür habe ich das Deutschlandticket? Während ich sonst nie Probleme hatte mit dem DB-Navigator eine Fahrradtageskarte zu buchen, bin ich heute gescheitert. Der Lokführer hat es auch nicht hinbekommen, der Schaffner abgewunken. Keine Ahnung, was seit den letzten Updates passsiert ist. Die Navigation in der App erscheint mir reichlich wirr. Ende Oktober war es mir noch gelungen, ein „FahrradT24“-Tagesticket auszuwählen, jetzt finde ich es nicht mehr. Genug gejammert.

Kurz angehalten und den Blick über Remblinghausen festgehalten. (foto: zoom)

Von Remblinghausen kann man eine kleine Schleife über Beringhausen fahren. Dort herrscht kaum Verkehr und es ist idyllischer als der kurze Weg neben der Hauptstraße nach Meschede.

Schon seit Jahren (!) hatte ich vor, in Beringhausen zur alten Veramed-Klinik hoch zu radeln. Wenn nicht heute, wann dann? Noch ein paar Jahre warten?

Diese Laube stammt wahrscheinlich noch aus den Zeiten der alten „Heilklinik“. (foto: zoom)

Vor mehr als zwei Jahrzehnten war ich zum ersten und bislang einzigen Mal an der Klinik gewesen. Damals war es eine Krebsklinik hoch oben im Wald, heute ist es eine Ruine – Betreten verboten. Nach der Insolvenz flatterten die Patient*innenakten ungeschützt im Klinikgebäude herum, während Urbexe das faszinierende Innenleben des Klinikgebäudes fotografierten. Wenn man in die Suchleiste des Blogs „Veramed“ eingibt, müssten noch einige Artikel aus der damaligen Zeit zu finden sein.

Die alte Veramed-Klinik – heute eine Ruine (foto: zoom)

Den Klinik-Besuch konnte ich heute endlich abhaken und ein Foto (s.o.) aufnehmen. Auf dem Rückweg ist mir die Bushaltestelle aufgefallen. Station: Heilstätte. Wenn ich diesen Begriff lese, muss ich unmittelbar an den Tod denken.

Beim Begriff „Heilstätte“ habe ich stets ein unwohles Gefühl. (foto: zoom)

Der Rest der Tour war die übliche Routine: Herhagen, Meschede, Velmede, Bestwig. Mit dem Zug bis Siedlinghausen. Vom Bahnhof die letzten zwei Kilometer nach Haus und zack waren 48 Kilometer zusammen. Trotz Pedelec fühle ich mich erschöpft und müde und freue mich auf das Buch von Patti Smith.

Die Stimmung heute Abend

Patti Smith, 2015 (Buchcover)

Die Rolläden sind nun auch in Siedlinghausen geschlossen. Schrödingers Katze habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

Vom Tag gibt es nichts zu berichten. Same procedure as every day. Bei HIT in Olsberg war ich der einzige mit Maske. Auch schon Routine. In der warmen Luft beschlägt die Brille. Also stecke ich sie weg und studiere den Einkaufszettel mit bloßem Auge. Von Einkauf zu Einkauf wächst meine Sehstärke und die Buchstaben werden klarer: Äpfel, Kartoffeln, Champignons, Clementinen, Lebkuchenherzen … Ein Wunder, so kurz vor Weihnachten. Wenn das meine Augenärztin wüsste.

Heute Abend freue ich auf das Buch von Patti Smith. M Train liegt schon seit ein paar Tagen auf meinem Nachttisch. Gleich wird durchgestartet – mit Brille im trüben Licht der Stehlampe.

Zitat Henning Mankell (R.I.P.):

„This book is brilliant. A poetic, energetic search for the secret links between life and art – and coffee“

Leben, Kunst und Kaffee – das hat Appeal.

Ich bin dann mal weg. Gute Nacht!

Die Stimmung heute Morgen

Rolläden runter. Niemand guckt raus, keiner guckt rein. Wie geht es Schrödingers Katze? (foto: zoom)

Heute Morgen habe ich eine Menge Pläne, hoffe allerdings, dass meine eigene Cancel-Culture den Großteil verbietet, verliert, abschafft oder einfach vergisst.

Während ich diesen Beitrag tippe, sind mir die zwei wichtigsten Vorhaben entfallen.

Noch dieser eine Absatz, und der Tag kann beginnen. Falls es etwas zu berichten gibt, heute Abend hier im Blog.

Hoffentlich denke ich dran.

Von der Sonne in die Suppe: Lenneplätze

Nur noch ein paar Meter durch den Kahlschlag bis zum Ortseingangsschild (foto: zoom)

Das Wetter in Siedlinghausen war gestern sonnig und so bin ich für mein kleines Projekt 1235Winterberg voller Vorfreude auf Licht und Schatten in den Ortsteil Lenneplätze gefahren. Oben angekommen empfing mich ein unfotogener trüber Dunst.

Trotzdem, der Plan wird – rain or shine – durchgezogen. Übrig sind jetzt noch Niedersfeld, Neuastenberg, Langewiese. Mit etwas Zeit und Glück schaffe ich die drei restlichen Orte bis Ende Dezember.

Der Schnee der vergangenen Tage (foto: zoom)

Lenneplätze hat mit Stand 30. Juni 2022 ganze 50 Einwohner*innen.

Überall stehen Ferienhäuser und Hütten im Wald oder in dem, was vom Wald übrig ist. (foto: zoom)

Von den 50 Bildern, die ich auf meinem kleinen Spaziergang entstanden sind, habe ich 28 entwickelt, und von diesen wiederum zwölf ausgewählt. Zählt nach. Es müsste stimmen.

Damit ihr wisst, wo ihr ungefähr seid (foto:zoom)

Durch Lenneplätze komme ich normalerweise husch, husch mit dem Fahrrad vom Kahlen Asten hinunter Richtung Neuastenberg/Mollseifen oder Girkhausen.

Eine Villa auf der Höhe (foto: zoom)

Auf der Höhe hinter der oben abgebildeten Villa verläuft der Rothaarsteig.

Hier ist noch einmal der Winter zu bestaunen. (foto: zoom)

In anderer Stimmung hätte ich vielleicht andere Fotos ausgewählt, aber was soll’s. Das Kriterium lautet 12 Bilder mit 35 mm Festbrennweite. Kein Schönheitswettbewerb. Der Zufall regiert. Abgerechnet wird am Schluss.

Die Ernte (foto: zoom)
Typische Pflanzenwelt des Hochsauerlandes (foto: zoom)

Ich schreibe besser Ironie dazu, sonst denkt ihr noch, ich hätte von Botanik überhaupt keine Ahnung. Wozu? Zum oberen Bild.

Durch die kleine Allee zum Eigenheim (foto: zoom)

Wie es ein Bekannter bemerkte: Hier kann man noch für kleines Geld groß bauen. Und für großes Geld ganz prächtig.

Blick hinunter in die Ortsmitte auf den Gasthof Zur Glocke (foto: zoom)

Die Stäbe zeigen bei hoher Schneedecke den Verlauf der Straße an. Ohne sie würde der Schneepflug frühmorgens im Vorgarten landen.

Ein verspieltes Ecktürmchen (foto: zoom)

Ob in dem Türmchen wirklich mal jemand sitzt? Genießer*innen des Ausblicks oder des Augenblicks? Turteltäubchen?

Bis zum nächsten Mal, wenn die Sonne scheint (foto: zoom)