Muth in Walsum: Salat in den Zeiten von EHEC

Man achte auf das unter der Birne versteckte Salatblatt (foto: zoom)
Man achte auf das unter der Birne versteckte Salatblatt (foto: zoom)

Ich habe vielleicht ein paar Minuten länger gezögert als normal. Nach Braten, Schwarzwurzel, Rotkohl, Knödel und Birne lag zum Schluss noch ein Salatblatt sich heftig kräuselnd in der Sauce. Das Café-Restaurant heißt immerhin „Muth“ und schließlich habe ich mich getraut.

Dieser hier dokumentierte Akt von Dummheit in den Zeiten von EHEC fand in Alt-Walsum statt, am Rande der Rheinaue.

Das Essen war übrigens preiswert und lecker. Wer „Oma-Cafés“ mag, wird bei „Muth“ gut bedient.

Heute reißerisch: Ruhrtalradweg – Sturz auf der Negerbrücke.

Die Metallbrücke über die Neger bei Steinhelle. (foto: zoom)
Die Metallbrücke über die Neger bei Steinhelle. (foto: zoom)

Als ich heute bei leichtem Regen von Olsberg kommend das 16 Prozent Gefälle zur L 742 bei Steinhelle hinunter rollen wollte, kam mir bergauf sein Rennrad schiebend ein drahtiger Senior mit blutendem Knöchel entgegen. Typ „Ruhrtalradweg – Radlertourist“ aus Richtung Winterberg.

„Wollen Sie nach Assinghausen“, rief er mir zu. „Passen Sie bei der Eisen-Brücke auf, die ist glatt, ich bin gestürzt.“

Unter Radlern muss man zusammenhalten und daher stieg ich ab, fragte nach der Verletzung und ob ich helfen könne. Irgendwas am Rad? Noch irgendwas außer dem Knöchel?

Nein, nein, es ginge schon, ich solle nur aufpassen.

Ich bedankte mich, erwiderte, dass ich kein Urlauber sei und sowieso die Straße das Negertal hinauf radele und nicht über den Eisenrost käme, versprach aber, mir das Ganze anzusehen.

Ganz am Ende der Neger, kurz bevor sie mit der Ruhr zusammenfließt, muß ein Ruhrtalradweg-Radler über das Metallrost rollen.

Ich bin einen kleinen Umweg zur Brücke gefahren und habe die Aussage des gestürzten Radlers überprüft. Die Brücke war in der Tat glatt und der gute Mann kann froh sein, dass er sich bei seinem Sturz nur den Knöchel verletzt hat. Eine Kopfverletzung wäre, betrachtet man die Überquerung mit nüchternem  Blick, bei einem Sturz nicht auszuschließen. Was aus einer Kopfverletzung folgen kann, überlasse ich der Phantasie der Leser.

Eines steht für mich fest: Wer auch immer die Verantwortung für den Ruhrtalradweg trägt, muss den Übergang entschärfen.

Ein Schild in der Art „Sturzgefahr! Bei Nässe absteigen!“ ist das Minimum.

Am Internet muss Winterberg noch arbeiten.

Bezahl-Internet in der "Neuen Mitte" von Winterberg. (foto: zoom)
Bezahl-Internet in der "Neuen Mitte" von Winterberg. (foto: zoom)

In der sogenannten „Neuen Mitte“ von Winterberg, findet sich in einer verglasten Ecke ein Bezahl-Internet Zugang. Meiner Meinung nach ist das ganze ein Witz.

Die beiden Monitore sind jeweils zu den Fenstern ausgerichtet. Jeder Flaneur könnte also locker dem Internet-Nutzer auf den Bildschirminhalt gucken, ohne dass der User selbst den Kiebitz bemerkt, denn er sitzt in der abgewandten Richtung.

Ich würde nie auf die Idee kommen, an einem Ort wie diesem meine E-Mail abzurufen oder soziale Netzwerke zu pflegen. Ziemlich @EASY könnten nicht nur Inhalte, sondern auch Nutzernamen und Passwörter ausgespäht werden.

Folgerichtig und damit den gesunden Menschenverstand der Winterberger und ihrer Besucher betätigend habe ich in den vielen Monaten, die ich diesen Ort beobachte, auch kaum jemanden dort beim „Surfen“ beobachtet.

Was Winterberg braucht, sind Cafés mit WLAN.

Falls ich übersehen habe, dass beispielsweise „uppu“ oder der Irish Pub schon lange gerüstet sind, bitte ich um Entschuldigung.

Falls nicht, bin ich gespannt, wer in Winterberg den Anfang macht.

Die verglaste Ecke in der „Neuen Mitte“ jedenfalls halte ich für überflüssig.

Umleitung: Proteste in Spanien, Merkel mobbt in Meschede, Rente erst ab Ableben und mehr.

Am Wegesrand (foto: zoom)
Am Wegesrand (foto: zoom)

Bürgerproteste in Spanien: erste Demo-Aufrufe in Deutschland … spreeblick

Merkel mobbt in Meschede: Vermeintlich faule Südeuropäer ereifern sich über die Klischees, die Kanzlerin Merkel bei ihrem Auftritt in Meschede verbreitete. Und haben die Zahlen auf ihrer Seite: Spanier arbeiten mehr als Deutsche … derwesten

Sachverständigenrat – 2070: Rente erst ab Ableben … nachdenkseiten

Kraftlos in Düsseldorf: Erst zehn Monate ist die rot-grüne NRW-Minderheitsregierung im Amt. Doch schon jetzt wirkt sie ausgelaugt. Es ist der SPD-Teil der Koalition, der diesen Eindruck nährt … postvonhorn

Die Zukunft der Bundeswehr: teuer … WirInNRW

Bonn: Bildungspolitischer Sprecher verlässt „pro NRW“ … nrwrechtsaussen

Klaus Tenfelde: letzte Schicht … ruhrbarone

Hagen: Straßenbahn verliert immer mehr Fahrgäste … doppelwacholder

Zigarren oder Zuckerrohr? Hasta la victoria siempre … neheimsnetz

Kritik an fürstlichem Honorar für Merz (CDU): Die Grünen haben das hohe Tageshonorar von Friedrich Merz als Veräußerungsbeauftragter der WestLB scharf kritisiert … sbl

Schulpolitik: Olsberg – Gemeinschaftsschule oder Verbundschule? … wiemeringhausen

Mein Zitat des Tages kommt von Jakob Augstein

Der neue "Freitag". (foto: zoom)
Der neue "Freitag". (foto: zoom)

Heute ist erneut der Tag, an dem die Post die Wochenzeitung „derFreitag“ in den Briefkasten wirft, also Donnerstag. „Bruder bin Laden“ heißt es über dem Artikel des Herausgebers Jakob Augstein auf der Titelseite. „Er hat dem Westen sein dunkles Spiegelbild gezeigt“, meint Augstein. Über die These kann man streiten, aber sie hat mich nicht vom Sofa gehauen.

Mein Zitat des Tages ist der zweite Satz im letzten Drittel der zweiten Spalte (Hervorhebungen von mir):

„Angela Merkel sprach dem amerikanischen Präsidenten „Respekt für die gelungene Kommandoaktion“ aus. Respekt, dafür, dass ein unbewaffneter alter Mann, der von Frauen und Kindern umgeben war, von 79 Elitesoldaten überfallen und erschossen wird. Dieser alte Mann war ein Massenmörder, und seine Resozialisierungschancen standen nach unseren Maßstäben schlecht.“

Mein lieber Herr Augstein, der Herr bin Laden, dieser bemitleidenswerte alte Mann, war zum Zeitpunkt seines Todes 54 Jahre alt. In dem Alter stehen wir deutschen Männer voll im Saft und schaffen noch mindestens ein Jahrzehnt für das Bruttosozialprodukt. Zehn Jahre Terror hätte ich dem Massenmörder bin Laden auch noch zugetraut – bis zur Verrentung.

Im Ernst: den „unbewaffneten alten Mann“ hätten Sie sich in Ihrem Text sparen können, vielleicht sogar müssen.

Zwei Männer. Eine Meinung. Gemeinsam gegen das Patriarchat kämpfen!

Von Sven-Christian Kindler, MdB Bündnis 90/Die Grünen, und Sven Lehmann, Landesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen NRW haben sich mächtig über einen Text der Ministerin für Frauen Kristina Schröder in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) geärgert. In einem Artikel für das Blog „Frau Lila … mischt sich ein“ haben sie diesem Ärger ordentlich Luft verschafft.

Frau Schröders Gedanken werden in der Zeitung, hinter der immer ein kluger Kopf stecken soll, geschlechtsopportunistisch so eingeleitet:

Wer heute etwas über Frauenpolitik wissen will, findet eine breite Auswahl an Lesestoff. Gut so! Doch wer sich für die männliche Seite interessiert, kann lange vergeblich blättern. Vor lauter Frauenpolitik haben wir die Männer vergessen.

Da wir in diesem unserem Blog die Geschlechterfrage noch nicht allzu offensiv aufgegriffen haben, möchte ich heute zumindest auf diesen Beitrag zweier grüner Männer auf einem lila Blog zur hinweisen.

Die schwarze Polit-Karrieristin Schröder ist mir, seit sie auf der Szene aufgetaucht ist, in ihrer hölzernen Beschränktheit unsympathisch. Da kommt mir der Einwurf der beiden grünen Svens gerade Recht:

„Kristina Schröder ist jetzt seit gut anderthalb Jahren Ministerin für Frauen. Jedenfalls auf dem Papier. Ihr Amt scheint ihr fast peinlich zu sein. Dieser Eindruck drängt sich jedenfalls auf. Ihre offensichtliche Untätigkeit in der Frauenpolitik grenzt an Arbeitsverweigerung. Stattdessen profiliert sich die konservative Hessin als Anti-Feministin, indem sie gegen Feministinnen und „Vertreterinnen des gleichstellungspolitischen Mainstreams“ holzt. Erneut hat sie ihre verqueren Vorstellungen von „Gleichstellungspolitik“ in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung öffentlich ausgebreitet. Die Bundesfrauenministerin fordert den „Abschied vom Kampf der Geschlechter“ und rückt die Männerpolitik in den Blickpunkt.“

Soweit unser erster bescheidener Beitrag zur Lösung des Nebenwiderspruchs in der wie immer gearteten Zukunft.

Selber lesen bei Frau Lila.

„Meisterschaft war beschlossene Sache“ – Pressemitteilung der Piratenpartei Dortmund

In unserem Briefkasten„Meisterschaft war beschlossene Sache“
Piratenpartei hatte BVB-Titel gefordert

Der Dortmunder Kreisverband der Piratenpartei gratuliert dem Deutschen Fußballmeister Borussia Dortmund zum hochverdienten Gewinn des Titels. „Damit folgt der BVB dem allerersten Beschluss des Vorstandes nach Gründung des Kreisverbandes im vergangenen September [1]“, freut sich Manon Heiland. Die 1. Vorsitzende der Dortmunder Piraten dankt Spielern und Verein: „Die Meisterschaft war zwar beschlossene Sache, aber ohne die grandiose Leistung von Mannschaft und Verantwortlichen hätte es vielleicht doch nicht zum Titel gereicht.“

Verwaltungsvorstand Daniel Sandmeier hatte den Antrag mit dem Titel „Meisterschaft für den BVB“ eingebracht. „Der Dortmunder Kreisvorstand ist die einzige gelb-schwarze Koalition, die in der Piratenpartei geduldet wird“, scherzt er. „Da konnte ich mir eines einstimmigen Abstimmungsergebnisses sicher sein.“

Ob auch für die kommende Saison ein gleichlautender Beschluss gefasst wird, ist indes noch unklar. „Wir wollen den Verein nicht zu sehr unter Druck setzen“, findet Vorstand Dieter Klein. „Außerdem müssen wir jetzt erst einmal den diesjährigen Titel gebührend feiern. Da kann es einige Zeit dauern, bis wir überhaupt wieder zu sinnvollen Beschlüssen in der Lage sind.“

Politik machen die Piraten derweil anderswo. „Unser Bundesparteitag findet Mitte Mai in Heidenheim statt“, weiß Schatzmeister Torsten Sommer. „Dort wird uns Hanns-Jörg Rohwedder vertreten, der als Anhänger des FC St. Pauli gerade weit weniger zu feiern hat. Außerdem spielt Heidenheim in der dritten Liga. Das wäre ja unfair.“

Die Piratenpartei Deutschland wurde 2006 gegründet und ist seither auf über 12.000 Mitglieder angewachsen. In Nordrhein-Westfalen sind es bereits 2100. Der Dortmunder Kreisverband ist mit etwa 115 Mitgliedern einer der größten und aktivsten der Piratenpartei in Nordrhein-Westfalen. Mittwochs ab 19:30 Uhr findet im Café »Fette Henne«, Kleine Beurhausstraße 3, der Stammtisch der Dortmunder Piraten statt, meist zu einem vorher angekündigten Thema. Interessierte Gäste und Journalisten sind auf allen Veranstaltungen der Piratenpartei herzlich willkommen.

[1] http://wiki.piratenpartei.de/Dortmund/KV/Protokolle/2010-09-27#Meisterschaft_fuer_den_BVB

Christian Gebel
für die Dortmunder Piraten

Statt zu politisieren kann mensch auch mal etwas anderes machen – mit dem Rad um den Pudding.

Kart-Bahn Niedersfeld. (foto: zoom)
Am Ruhrtalweg Richtung Winterberg: Kart-Bahn Niedersfeld. (foto: zoom)

Weil heute das Wetter ganz manierlich war, habe ich mein Rad geputzt, die Kette geölt und bin hinunter nach Olsberg gerauscht, um mir dort im HIT die neue Konkret zu kaufen.

Der Plan war: Zeitung kaufen, am Rathaus eine Döner verspeisen, dann den Ruhtalradweg bergauf zurück nach Winterberg radeln, im Bistorante UPPU ein Weizenbier trinken und wieder bergab hinunter nach Hause rauschen.

Ruhrtalradweg: streckenweise rustikal. (foto: zoom)
Ruhrtalradweg: streckenweise rustikal. (foto: zoom)

Bei Naviki habe ich zwar vorher die Strecken gecheckt, bin dann aber Richtung Olsberg doch lieber so gefahren wie ich wollte. Digitales Gedöns habe ich ja nicht am Fahrrad, brauche ich auch nicht, denn die eherne Regel beim Tourenrad mit Gepäck lautet: Eine Stunde pro zehn Kilometer inklusive aller Pausen.

Nicht oft ist es mir bisher passiert, aber heute ist der Plan 100% aufgegangen. Vielleicht 95%, denn kurz hinter der Kart-Bahn war der Akku meiner Exilim leer, obwohl er zu Hause noch alle Balken zeigte. Die 5% wären ein Bild von mir bei UPPU mit Weizenbier und Konkret gewesen.

Hat nicht sollen sein.

Ergo habe ich heute samt Döner zum Preis von vier Euro inkl. Getränk in Olsberg und Weizen bei UPPU vier Stunden für die 40 Kilometer benötigt.

Erkenntnisse? In der Konkret gibt es ein Interview mit „Katharina König über die antiisraelischen Umtriebe in der Linkspartei“, welches, wie oft bei Konkret, nicht im Internet zu finden ist. Das Interview ist aber ganz interessant und passt zu den gerade laufenden Diskussionen über die Linke in Duisburg.

Den Ruhrtalradweg werde ich nicht mehr von Olsberg Richtung Winterberg fahren. Es geht viel bergauf und die Wege sind nicht immer Straßenrad-freundlich. Wenn man andererseits den Weg von der Ruhrquelle hinab nimmt, nerven die rauen Wege kaum, da man ja den Vorteil der leichten Abfahrt hat. Also immer von Winterberg Richtung Olsberg radeln.

Geschafft! Ein unpolitischer Artikel am Freitag Abend. Wie geplant – fast 100% 😉

Umleitung: Zeche Lohberg, Politiken, Bologna, Linke in Duisburg, SPD in Hagen und das Blog im Nachbartal.

Lohberg: Vor ein paar Jahren wurden die Strommasten umgesetzt. (foto: zoom)
Lohberg: Vor ein paar Jahren wurden die Strommasten umgesetzt. (foto: zoom)

Zeche Lohberg: Heute habe ich in Dinslaken aus dem Fenster geguckt und ein majestätisches Bild meiner Kindheit und Jugend zerstört gefunden: Die Strommasten sind versetzt worden und einer der Lümmel macht den Blick auf den Fördertum von Zeche Lohberg kaputt. Doch jetzt zur Umleitung:

„Politiken“ mit Mut zur Meinung: Die Kopenhagener „Politiken“ ist „Europas Zeitung des Jahres“ … ksta

Bildung: Nationale Bologna-Konferenz … nachdenkseiten

Was ist da los? Die Linke Duisburg: Antisemitische Hetze … ruhrbarone

Hagen: Erst sechs SPDler gegen Sarrazin-Beschluß … doppelwacholder

Nachbarblogs: Strandgedanken … wiemeringhauser