In welcher Reihenfolge steigt die Korruptionsanfälligkeit im Inneren der Zeitungen?

Ich halte mir ja immer noch den Luxus einer Print-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. Als Leser überlege ich mir manchmal, welchem Heft meiner Abo-Zeitung ich eigentlich trauen kann.

Heute Abend habe ich eine kleine Reihenfolge aufgestellt. Wie seht ihr das?

Ich lese NIE den Auto-Teil. Sehr niedrige Glaubwürdigkeit.

Immobilienteil: höchstens zum Ablästern.

Börse: 🙂

Reiseteil folgt auf dem Fuße. Gleiche Glaubwürdigkeit wie die letzten Seiten der Reklameblätter.

Wirtschaftsteil: nicht wie Auto-Teil, aber mit Misstrauen.

Sport: die müssen sich noch anstrengen, so’n paar „Armstrong Doping Artikel“ reichen noch nicht.

Feuilleton: lese ich mit Interesse.

Politik: Ich bin mir wirklich nicht mehr sicher. Der letzte Kommentar von Prantl zu Schavan fiel mir doch gar zu arg hinter die Diskussion zurück und die Seite 3 zum selben Thema brachte keine Erkenntnisse, die nicht auch schon in qualifizierteren Blogs zu finden waren.

Wenn ich es ehrlich beurteile, hängt das SZ-Abo an einem seidenen Faden.

Falls ich den Faden durchschneiden sollte, wird es an folgendem Artikel liegen: „Die Süddeutsche schreibt im Reiseteil über das Oversum in Winterberg – leider Reklame.“

Man kann ja zum Frühstück auch ein Buch lesen und Radio hören.

Kleine Grippe-Pause … nicht ohne ein paar Gedanken.

Die Ruhraue bei Bigge im Hochsauerland (foto: zoom)
Die Ruhraue bei Bigge im Hochsauerland (foto: zoom)

Diese Jahr ist die Grippe verflixt hartnäckig. Sie frisst Kraft und Konzentration.

Ich habe beschlossen, dass es besser ist, eine kleine Blog-Pause einzulegen, als mit Gewalt die anstehenden Themen abzuarbeiten. Einige Artikel stecken zwar schon „in der Pipeline“, aber auch das Editieren kostete Zeit.

Die MitherausgeberInnen des Blogs, die sonst immer so nett im Hintergrund werkeln, hat es leider ebenfalls erwischt, so dass mir nichts anderes übrig bleibt,  als mich auf meinen  bürgerlichen Beruf  und das Auskurieren der Grippe zu konzentrieren.

„Drei Tage kommt sie, drei Tage steht sie und drei Tage geht sie“, heißt es im Volksmund.

Mit Viren sollte man nicht wetten, aber ich sage einfach mal optimistisch, dass ich mich in der letzten der drei  Phasen befinde.

Rein mechanisch wäre es kein Problem, jeden Tag eine „Umleitung“ zusammenzustellen. „Links zusammenkloppen“ ginge doch immer, oder? Dann stünde wenigstens täglich etwas Neues im Blog.

Dagegen sprechen leider zwei meiner Prinzipien:

1. Was ich verlinke, habe ich vorher gelesen und interessant gefunden.

2. Niemals zwei „Umleitungen“ hintereinander. Es sollte mindestens ein Autoren-Artikel dazwischen sein.

In diesem Sinne: man liest sich nach Phase drei 😉

Flutlicht-Ski bei Möppis Hütte. Sulziger Kunstschnee.

Heute Abend: Flutlicht-Ski bei Möppis Hütte. (foto: zoom)
Heute Abend: Flutlicht-Ski bei Möppis Hütte. (foto: zoom)

Von der entfernten Landstraße 740 ist der helle Lichtschein der Flutlichskihänge bei Möppis Hütte zu sehen.

Wir sind ins Skigebiet abgebogen und haben nachgeschaut. Viel ist heute nicht los. Der Naturschnee ist nach dem tagelangen Tauwetter verschwunden, der sulzige, feuchte  Kunstschnee bildet aber eine ausreichende Unterlage um die Hänge hinunterzufahren.

Es regnete. Die Besucherzahl blieb sehr übersichtlich. Laut Wetterbericht soll es in den nächsten Tagen schneien.

Alles andere wäre eine kleine Katastrophe für den Skitourismus.

Männerwelten in der Westfalenpost

Bei regelmäßiger Lektüre des Lokalteils der Westfalenpost sieht es aus, als ob im hohen Hochsauerland nur Männer leben würden.

Hier das Bild der Kolpingsfamilie aus Medebach in der heutigen WP: Familienfoto mit 22 Männern, ohne Frau und Kinder.

Vor einiger Zeit besuchte der HSK-Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg das hübsche Dörfchen Hallenberg. Auch er wurde ausschließlich mit Geschlechtsgenossen abgelichtet. Weitere Beispiele für zu 100% quotierte Fotos finden sich hier, hier oder hier.

Das heißt nicht, dass Frauen nie abgebildet würden. Wenn für den Fremdenverkehr geworben wird oder die WP kulturelle Veranstaltungen wie Theater, Karneval und Konzerte angekündigt, wenn sie im Lokalteil über Pflege und Betreuung berichtet, dann finden wir auch Bilder mit Frauen und Kindern. Aber wo es ums Eingemachte geht wie Politik, Schützenwesen und Kirche, da bleibt Mann meist unter sich – nicht nur auf den Fotos.

Schnee auf dem Kahlen Asten? Wir haben nachgeschaut …

Ein grau-weißer Nachmittag auf dem Kahlen Asten (fotos: zoom)
Ein grau-weißer Nachmittag auf dem Kahlen Asten (fotos: zoom)

Der Wintersport ist bislang im Hochsauerland noch nicht in Fahrt gekommen. Obwohl es in den letzten Tagen kalt war und es auch ein wenig geschneit hatte, reicht der Naturschnee für den Ski-Sport nicht aus.

Selbst auf dem Kahlen Asten bedeckt der Schnee den Boden, die Bäume und die Sträucher nur hauchdünn. Würden die Winterberger der Natur den Winter überlassen, wäre die Saison sehr kurz.

Gib alles! Schneekanone am oberen Sahnehang.
Gib alles! Schneekanone am oberen Sahnehang.

„Winter“ funktioniert hier an der Luv-Seite des Rohaargebirges fast nur noch mit Kunstschnee. Seit einigen Jahren vermehren sich die Schneekanonen und die künstlichen Wasserbecken (gefühlt) exponentiell, ebenso wie der Strom an niederländischen Touristen.

Was wäre die Alternative? Ich mache mal eine von vielen möglichen primitiven Ableitungen:

Ohne Schneekanonen kaum noch Ski-Tourismus. Ohne Skitourismus keine Knochenbrüche und andere Verletzungen. Ohne Verletzungen kein Krankenhaus in Winterberg. Ohne Krankenhaus keine Ärztinnen und Ärzte. Ohne Ärztinnen und Ärzte weniger Bildungs“streber“. Ohne bildungshungrige Eltern kein Gymnasium.

Ohne Gymnasium … würden die Winterberger wieder Sensen in Hessen verkaufen?

Wann kracht’s im Oversum? Neujahrsgedanken zu einer Einrichtung, die ich gerne besuche.

Ganz schlecht: der Workout-Bereich des Oversum hat noch Kapazitäten (foto: zoom)
Ganz schlecht: der Workout-Bereich des Oversum hat noch Kapazitäten. Kein Mensch zu sehen.(fotos: zoom)

Als ich heute Abend den Automaten im Oversum mit einem Fünfzig-Euro-Schein fütterte, um eine Zehnerkarte für das Schwimmbad zu erstehen, gingen mir, während ich die 15 Euro Rückgeld in Münzen in die linke Hosentasche stopfte, ein paar trübe Gedanken zum neuen Jahr 2013 durch den Kopf.

Wie lange wird es sich der Betreiber das Hallenbad und die „Mucki-Bude“ leisten können oder wollen?

Wann immer ich im gutgebauten  25-Meter Becken meine Bahnen schwimme, habe ich Platz ohne Ende. Manchmal schwimme ich alleine, manchmal ist es -wie heute- „voll“ und wir schwimmen zu viert.

Wer schwimmt da überhaupt? Ein paar Gäste des Oversum und ein paar WinterbergerInnen. Es sind lustigerweise die selben Schwimmerinnen und Schwimmer, die ich schon vor 15 Jahren im alten Hallenbad am Fichtenweg angetroffen haben.

Manchmal sind da noch die Sportler des SCNL, ein Taucherclub und die Wasser-Aerobic. Ob die den Kohl fett machen, bezweifele ich.

Wer wird im Oversum schwimmen, wenn wir, die alten Dauerschwimmer, dereinst abtreten? Meine Einschätzung: der Betreiber wird solange nicht warten.

Was könnten die nächsten, in diesem Jahr zu erwartenden Maßnahmen sein? Wahrscheinlich werden die Öffnungszeiten eingeschränkt, um Personalkosten zu sparen.

Der Parkplatz vor dem Oversum. Es hat zu schneien begonnen.
Nach dem Schwimmen. Der Parkplatz vor dem Oversum. Es hat zu schneien begonnen.

Wenn die Abendzeiten gekürzt werden, schwimme ich nicht mehr im Oversum, denn die Zeit zwischen 20 und 22 Uhr ist für mich optimal.

Aber nicht ich bin das Problem des Oversum(s). Die Frage lautet: wie kommen zehnmal, zwanzigmal, dreißigmal mehr  zahlende SchwimmerInnen in dieses Bad?

Und dann ist da noch das Fitness-Studio. Ich habe dort noch nie viele Menschen gesehen. Kann das so bleiben? Ein unausgelasteter Maschinenpark?

Ich habe keine Antwort.