Bevor ich heute mit Grippe nichts poste: „Mohren-Apotheke“ – einverstanden?

Die Mohren-Apotheke am Bebelplatz in Kassel (foto: zoom)

Verschnupft und vergrippt habe ich eine Frage:

Ist es ok, dass die Mohren-Apotheke in Kassel „Mohren-Apotheke“ heißt oder ist das rassistisch?

Wie ich der HNA entnehme, könnte die Inhaberin das Problem lösen, indem sie das Geschäft in bspw. „Möhren-Apotheke“ umbenennt.

Kostet Geld. Egal?

6 Gedanken zu „Bevor ich heute mit Grippe nichts poste: „Mohren-Apotheke“ – einverstanden?“

  1. @zoom

    -> „Ist es ok, dass die Mohren-Apotheke in Kassel “Mohren-Apotheke” heißt oder ist das rassistisch?“

    Natürlich ist das nicht rassistisch. 😉

    Denkmodell:

    Aus „Mohren-Apotheke“ wird „Herero-Apotheke“.

    Die esoterischen Hipster würden der „Herero-Apo“ die Bude einrennen.

  2. @ zoom

    “ … oder ist das rassistisch?“

    Meiner Meinung nach wird der Begriff „Rassismus“ bzw. „rassistisch“ inflationär gebraucht.

    Gerade Mitbürgern/innen dunkler Hautfarbe ist es so egal, ob ein mit schokoladiger Kuvertüre überzogenes Gebäck aus „Othello-Masse“ (Biskuit) als Mohrenkopf bezeichnet wird oder eine Apotheke in Kassel „Mohren-Apotheke“ heißt.

    Zu meinem engsten Freundeskreis zählen auch eine Senegalesin und ein Ghanaer, die sich beide bei übertriebener political correctness hierzulande oftmals ein Schmunzeln nicht verkneifen können.

    Ein absolutes Tabu sind allerdings „Bimbo“, „Neger“, „Schwatter“, „Schlitzies“, „Ölaugen“ und andere Ausdrücke, wie man sie nicht nur an Stammtischen sondern häufig in der Mitte der Gesellschaft wahrnimmt: das ist Rassismus pur, ob bewußt oder unbedacht geäußert spielt dabei keine Rolle!

    Ich als Menschenfreund mit großer Affinität zur afrikanischen Kultur und Liebe zu schwarzer Musik generell würde auch weiterhin in der Mohrenapotheke mein Aspirin einkaufen und daheim meinen Mohrenkopf genießen.

    Wie sollen wir das Naturschutzgebiet „Negertal“ nördlich von Brunskappel in Zukunft nennen?
    Chocolate Valley? Farbige Auen? Dunkles Tal?

    Wikipedia:
    Die Bezeichnung „Mohrenkopf“ (Kopf eines Mohren) ist eine Übersetzung des französischen Tête de Nègre und ist 1892 in Leipzig erstmals belegt.

  3. @ Johanna @ zoom

    In der Möhren-Apotheke:

    „Guten, Morgen!“

    „Guten Morgen. Sind Ihre Möhren aus biologischem Anbau?“

    „Unsere Möhren sind klinisch getestet und ohne jegliche Nebenwirkung.“

    „Dann hätte ich gern eine große Packung.“

    „Ich empfehle Ihnen eine Möhre pro Tag. Bitte nicht in Wasser auflösen, sondern gut durchkauen!“

    „Gut. Vielen Dank. Übernimmt das meine Krankenkasse?“

    „Leider sind die Möhren nicht auf Rezept erhältlich. Sie müßten sie schon privat bezahlen.“

    „Ah so, mmh … na gut, dann legen Sie mir aber bitte noch die Gartenumschau dazu, ja.“

    „Mache ich gern. Ich schenke Ihnen noch ein Päckchen Papiertücher, weil es beim Schrappen etwas spritzen kann – so bleiben die Wände sauber, ha ha ha!“

    „Vielen Dank. Ich zahle mit Karte.“

    „Ich danke auch und wünsche Ihnen stets guten Durchblick!“

    „Tschüüs.“

    „Auf Wiedersehen.“

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