PBS Reportage über den Golf von Mexico in Louisiana: „Beach Closed“. BP kontrolliert Journalisten.

Watch the full episode. See more Need To Know.

Die knapp 4-minütige Reportage „oil and frustration well up in the gulf“ über die Auswirkungen der Ölkatastrophe an den Stränden und Orten in Louisiana ist Teil eines längeren Berichts auf PBS (Public Broadcasting Service).

Interessant ist ein kleines Detail gegen Ende. Die Reporterin kommt an einen öffentlichen Strand, der nun durch eine „road block“ geperrt ist („Beach closed“).

Der Sheriff bedeutet der Journalistin, dass sie sich eine Erlaubnis beim PIO (Public Information Officer) ausstellen lassen müsse, um an den Strand zu gelangen. Die Austellung des Dokuments erfolge in der Regel innerhalb von zwei Tagen. Der PIO selbst hat sein Büro pikanterweise in der Verwaltung von BP. Der Ölkonzern scheint also die Berichterstattung und Bilder über die von ihm verursachte Katastrophe zumindest indirekt kontrollieren zu wollen.

Dies ist eine Form der Zensur. Ein bekannter Zwilling der Zensur ist die Lüge.

Ich bitte dies bei allen Presseerklärungen von BP zu beachten.

Wenn das Bohrloch in Winterberg wäre – Ölteppich über Deutschland

Wenn das Bohrloch in Winterberg wäre ... (screenshot: zoom)
Wenn das Bohrloch in Winterberg wäre ... Ölteppich über Deutschland (screenshot: zoom)

Vielen Dank für den Hinweis an Stefan Laurin (ruhrbarone). Hier Bilder der verklebten Vögel. Und dann sind da noch die Fischer, Anwohner und die Meeresströmungen, sowie die fette Dividende von BP für seine Aktionäre.

Umleitung: Gefangen im Öl, Gaza-Flotte in schwerer See, Kruzifix-Streit geht weiter, Schwartz 70, Wulff bald Ex, große Koalition für Gauck und mehr.

Revierpark Nord: Blick vom Hochofen (foto: chris)
Revierpark Nord: Blick vom Hochofen (foto: chris)

Gefangen im Öl: Acht Bilder … boston.com

Gaza-Flotte: in schwerer See … juedischeallgemeine

Kruzifixe: Rechtsstreit geht weiter … nd

Rolf Dieter Schwartz ist 70 geworden: Rolf Dietrich Schwartz hatte als einer der ersten Journalisten den Schwenk der Grünen ins wirtschaftsliberale Lager erkannt. „Auch Grüne entdecken Drückeberger“ so geißelte er in der Frankfurter Rundschau vom 29. Juni 1999 die Vorschläge des Grünen Fraktionsvorsitzenden Rezzo Schlauch Niedriglöhne und Lohnsubventionen für Geringqualifizierte einzuführen. Er war eben mit seinen Analysen der Zeit immer weit voraus … nachdenkseiten

Wulff: der nächste Heitmann? … ruhrbarone

Große Koalition: BILD, Spiegel und Welt für Gauck … pottblog

Schweinegrippe revisited: 5,3% = 14280 Einwohner des HSK  ließen sich impfen … sbl

Bildungszentrum Sorpesee: Protest gegen Schließung … DerWesten

Das Freibad in Siedlinghausen hat geöffnet.

Das Freibad in Siedlinghausen. Liegewiese und 25-Meter Becken mitten im Ort. (foto: zoom)
Das Freibad in Siedlinghausen. Liegewiese und 25-Meter Becken mitten im Ort. (foto: zoom)

Das Freibad in Siedlinghausen hat schon seit mehr als einer Woche geöffnet. Heute war endlich Zeit, eine Saison-Karte zu kaufen, 1000 Meter zu schwimmen und anschließend am Kiosk ein großes Eis zu naschen.

Allein die Lage mitten im Ort, eingebettet in Berge und umgeben von blühenden Kastanien ist eine Bade-Reise wert.

Das Schwimmbad selbst ist im besten Sinne konservativ: Schwimmen wie früher, als es noch keine Spaßbäder gab; liegen und lesen auf der grünen Wiese aus echtem Gras und ein kleiner Kiosk für die ungesunden Naschereien, die man nach dem „Bahnen-Ziehen“ sorglos genießen kann.

Obwohl es hier keine „Black-Hole“ Röhre, keinen Whirl-Pool und keine künstlich erzeugten Wellen zur vollen Stunde gibt, sieht man bei schönem Wetter viele Kinder im Wasser und auf der Wiese. Bei sehr schönem Wetter sind es dementsprechend auch mal sehr, sehr viele Kinder.  Wer an solchen Tagen ungestört schwimmen will, sollte so früh wie möglich, nah an der Öffnungszeit,  die Schwimmsachen packen.

Alle Informationen zu Preisen und Öffnungszeiten sind hier zu finden.

Anlässlich der bevorstehenden Sparorgie eine Wiedervorlage: Heribert Prantl

Anlässlich der (anscheinend) geplanten Sparorgie empfehle ich wiederum den Kommentar von Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung von Ende Mai:

… Der Faktor Arbeit wird in Deutschland deutlich stärker mit Steuern und Sozialabgaben belastet als in anderen OECD-Ländern, noch dazu mit unsozialem Gefälle: denn die Belastung bei alleinstehenden Geringverdienern und Alleinerziehenden fällt besonders hoch aus. Privater Reichtum trägt dagegen zur Finanzierung des Gemeinwesens beschämend wenig bei. Die Vermögensteuer ist seit 13 Jahren abgeschafft. Die Erbschaftsteuer ist nahezu eine Bagatellsteuer, ihr Aufkommen rückläufig; ihre Erhöhung wurde verhindert, indem man den Normalbürgern eine unsinnige Angst davor machte, die Steuer würde dann das Haus der Oma auffressen. Eine Reichensteuer wurde als Neidsteuer diskreditiert …

… Gäbe es eine Steuer auf die Ausreden, mit denen der staatliche Zugriff auf privaten Reichtum bisher abgelehnt worden ist, ließe sich damit ein großes Konjunkturpaket finanzieren.

In Zeiten der Großkrise geht es nun nicht darum, die ideologischen Schlachten alter Tage nachzuspielen. Es geht darum, den Haushalt zu sanieren und das Gemeinwesen zu stabilisieren – und dabei den kräftigen Beitrag der Zahlungskräftigen zu nutzen. Der staatliche Zugriff auf Kapitalien ist kein linkes Abenteuer, sondern Ausdruck rechtschaffenen Wirtschaftens, also Pflicht.

zum Artikel

Eine ziemlich schräge Erwiderung: Bodo Hombach antwortet Michael Naumann

Bodo Hombach hat einen offenen Brief an Michael Naumann geschrieben, der so schlecht ist, dass man ihn schon wieder mit Vergnügen lesen kann.

Rückschau: Naumann hatte in einem Interview über den WAZ-Chef Hombach Folgendes gesagt:

“Bodo Hombach singt ja gerne das Hohelied des Qualitätsjournalismus und betont vor allem die Notwendigkeit eines guten Feuilletons. Man hört sich das an, aber wenn man dann die “WAZ” aufschlägt, fragt man sich: Ja wo ist es denn nun, das tolle Feuilleton?” … horizont

Ich selbst fand die Bemerkung des „Cicero“-Chefredakteurs nicht ganz abwegig und hatte sie in einer Umleitung verlinkt.

Nun hat also  Bodo Hombach diesen offenen Brief an Michael Naumann geschrieben und sich dabei gewaltig verhoben. Heraus gekommen ist eine ziemlich schräge Erwiderung, die ich vorläufig in der Rubrik „Realsatire“ einordne.

Gleich zu Beginn seiner Replik unterstellt Hombach ein Missverständnis:

„Sehr geehrter Herr Naumann,

Sie vermissen in der „WAZ“ ein Feuilleton. Ich sehe Sie ungern leiden und freue mich, so rasch und einfach helfen zu können: …

Ich weiß nicht, wie der WAZ-Chef das Interview gelesen hat. Ich habe verstanden, dass Naumann ein „gutes“ bzw. „tolles“ Feuillleton in der WAZ partout nicht findet, weil es dieses dort nicht gibt.

Naumann unterstellt nicht, dass es „kein“ Feuilleton in der WAZ gibt. Er will dem Bodo Hombach meiner Meinung nach nur sagen, dass das Feuilleton schlecht ist, bzw., dass das, was da im Heft „Feuilleton“ steht, diesen Namen nicht verdient.

Da Hombachs Ironie schon gleich beim Einstieg hinkt, kann auch der Schluss nur von mäßiger Qualität sein. Ich neige sogar dem Urteil zu, dass es sich um ein schlechtes Stück zerquälter Verfremdung handelt:

Bevor man aber seinen Phantomschmerzen glaubt, sollte man zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Vielleicht hilft schon der Tastbefund, auf keinen Fall aber sollte man die Laborwerte ignorieren.

Auf gute Gesundheit
Ihr Bodo Hombach“

Wäre ich Michael Naumann, würde ich mir ein paar nette Freunde einladen und diesen offenen Brief laut rezitieren, mindestens drei Mal. Mindestens 😉

WAZ-Niederrhein: Druckfehlerteufel. Pr“i“ster. Lan“t“tagsabgeordnete und erneut“e“ Thema im Senftöpfchen.

Lokal-WAZ am Niederrhein: Von Lan"t"tagsabgeordneter und erneut"e" Thema (fotos: zoom)
Lokal-WAZ am Niederrhein: Von Lan"t"tagsabgeordneter und erneut"e" Thema (fotos: zoom)

Ich versichere, dass ich nicht extra an den Niederrhein gefahren bin, um die WAZ-Produkte des westlichen Ruhrgebiets der Druckfehler zu überführen. Als ich allerdings am Freitagmorgen flüchtig die Lokalausgabe der dortigen WAZ durchblätterte, sprang mir der Walsumer Land“t“tagsabgeordnete Sören Link sofort ins Auge und auch das überflüssige „e“ in „erneut“e““ Thema konnte ich nicht wegfiltern.

Zwei Mal falscher Pr"i"ster :-(
Zwei Mal falscher Pr"i"ster 🙁

Das „e“ hatte sich die Lokalredaktion, wie ich nach kurzer Recherche feststellen konnte, bei einem „Pr“i“ster“ geliehen, und das gleich zweimal.

Ein älterer Herr, den ich hier nicht erfinde, erzählte mir, warum er vor Jahr und Tag die NRZ (auch WAZ-Konzern) abbestellt hatte: Zu viele Rechtschreibfehler und Artikel von Journalisten, die sich augenscheinlich „in der Gegend“ nicht auskannten.

Letzteres kann ich nicht überprüfen, weil ich mich selbst „in der Gegend“ nicht mehr auskenne. Aber die WAZ sollte bedenken, dass große Worte über Qualitätsjournalismus nichts nützen, wenn vor Ort die Rechtschreibung (und die Ortskenntnis?) durcheinander gerät.

Umleitung: Kommunen in Not, Militärausgaben im Hoch, Rüttgers vor der Verwandlung und die Macht der Blogger.

Ruhrtal im HochsauerlandDem Spardiktat trotzen: Theater schließen, Bäder privatisieren, Kindertagesstätten verteuern, Gebühren erhöhen… Die Lösungsansätze, mit denen immer mehr Städte und Gemeinden ihre aufreißenden Finanzlöcher zu stopfen versuchen, brennen nicht nur Politikerinnen und Politikern und den Verwaltungen von Kommunen und Kreisen auf den Nägeln. Ebenso fürchten sich auch die Bürgerinnen und Bürger vor steigenden Kosten und gleichzeitig schlechter werdendem Service.

Mit diesem brennenden Thema und den Folgen für das gesellschaftliche Leben befasst sich Prof. Dr. Lars Holtkamp am Montag, 7. Juni, 18 Uhr, im Regionalzentrum Coesfeld der FernUniversität in Hagen, Osterwicker Straße 29. Was Bürger und Kommunalpolitiker angesichts der schweren Haushaltskrise noch tun können, wird an konkreten Praxisbeispielen gezeigt. Zu seinem Vortrag „Kommunen in Not – Wenn in der Grundschule der Demokratie nur noch das Spardiktat gilt“, sind daher alle Interessierten aus Coesfeld und der gesamten Region Nördliches Westfalen und dem südlichen Niedersachsen herzlich eingeladen: Politikerinnen und Politiker, Verwaltungsbeschäftigte, Bürgerinnen und Bürger. Der Eintritt ist frei. … doppelwacholder

Trotz Finanzkrise: Militärausgaben steigen auf 1.500.000.000.000 Dollar … weltonline

Rüttgers: vom Arbeiterführer zum Sparminister? … ruhrbarone

Die Macht der Blogger: Einen Punkt wird jedoch auch der grösste Blog-Gegner nicht bestreiten können. Unsere Medien, ob die papiergebundene Presse oder auch das Fernsehen, sind heute aus wirtschaftlichen und vielleicht auch politischen Gründen nicht mehr so meinungsfreih, wie sie es vor einigen Jahrzehnten einmal waren. Die Zeiten der grossen Meinungsfreiheit sind vorbei. Inzwischen werden gerade auch in unserem sauerländer Raum Redaktionen von Zeitungen zusammengestrichen und jeder Leser einer Tageszeitung kann es auch an der Qualität der Artikel sehen. Die Wirtschaft hat die Presse in der Hand … wiemeringhausenblog

Wird die Westfalenpost teurer?

Die WAZ-ZentralredaktionHeute abend habe ich über Twitter erfahren, dass die Bezugsgebühren, also das Abonnement der WAZ-Zeitungsprodukte, zu denen die Westfalenpost gehört, demnächst erhöht werden sollen.

Der Twitter-Beitrag bezieht sich auf eine lapidare Aussage im Gewerkschaftsblog „medienmoral-nrw“ von Verdi und dju.

Da sich bei uns im Hochsauerland weder das Print-Produkt „Westfalenpost“, noch die Lokalnachrichten auf „DerWesten“ verbessert haben, könnte ich mir ebenso wie der anonyme Nutzer bei „medienmoral“ vorstellen, dass weitere Abonnements gekündigt werden.

Ich selbst habe inzwischen die Hoffnung auf Qualitätsjournalismus im Lokalen aufgegeben, setze mich meist gar nicht mehr mit der Berichterstattung der WP auseinander.

Der Wiemeringhauser im Nachbartal hat zur Zeit mehr Feuer unterm Hintern als ich.

Der Schreiber diese Zeilen leidet auf Grund der permanenten Unterforderung an einem ausgewachsenen Medienkritiker Burnout und empfindet nur noch gewerkschaftlich orientierte Empathie mit den WP-Lokaljournalisten.

Manchmal ist man zur richtigen Zeit NICHT am falschen Ort. Glück gehabt, wirklich nur Glück.

Baby Schimmerlos war vor 24 Jahren.

Update: WAZ –  Eignerfamilie Brost mit neuem Manager:
Riesenbeck löst Pöllath ab

PFT Verseuchung. Öffentlichkeitspolitik des Hochsauerlandkreises: Dreieinhalb Jahre, 14 Ausschusssitzungen, dürftige Informationen. Eine Chronologie.

In unserem Briefkasten14 Sitzungen des Umweltausschusses seit 2007 – mit dürftigen Informationen zur Südfläche

Brilon. (sbl) Die Gesteinsschichten unter der Südfläche in Brilon-Scharfenberg verlaufen senkrecht. Daher war zu erwarten, dass eine am Rande dieser Fläche verlegte Drainage nur etwas Oberflächenwasser abführen würde, aber nicht ds PFT-haltige Grundwasseer aus dieser Fläche entfernen würde. Anders als für die Nordfläche mit ihren waagerecht liegenden Gesteinsschichten war die gewählte Sanierungsmethode daher für die Südfläche ungeeignet. Daher gelangt nach wie vor hoch mit PFT belastetes Grundwasser in die zur Möhne führenden Bäche und in die Kläranlage Scharfenberg.

Seit der Sitzung des Umweltausschusses am 1. Juni 2010 ist bekannt, dass die Kreisverwaltung bereits im April 2008 davon wusste, dass die Sanierung der Südfläche nicht richtig funktionierte. Die Verwaltung hat in den letzten Tagen wiederholt behauptet, sie hätte darüber informiert. Doch die Realität sieht anders aus, wie ein Blick in die (von der Verwaltung selbst erstellten!) Protokolle aller Sitzungen des Umweltausschusses seit Januar 2007 zeigt.

1. Umweltausschuss am 16.01.2007

Das Thema PFT wird nicht behandelt.

2. Umweltausschuss am 08.03.2007

Es erfolgt ein „Bericht über die PFT-Sanierung in Brilon-Scharfenberg“. Zum Schluss erläutert die Verwaltung das weitere Vorgehen im Bezug auf die Sanierung der Südfläche. Die Untersuchungen im Rahmen der Detailplanung hätten ergeben, „dass die Geologie und die Hydrogeologie sich dort erheblich von der Nordfläche unterscheiden“.
(Anmerkung: Es erfolgte noch keine Festlegung auf eine Sanierungsmethode für die Südfläche. Hier konnte man noch Hoffnung haben, dass ein geeignetes Sanierungsverfahren gewählt wird).

3. Umweltausschuss am 31.05.2007

Es erfolgt ein „Mündlicher Bericht über die PFT-Sanierung in Brilon-Scharfenberg“. Am 15.05.2007 sei die stationäre Wasserbehandlungsanlage in Betrieb genommen worden. Sie erreiche noch nicht ihre volle Leistung; „der Anlagenbauer muss hier noch nachbessern“.

Erstmals wird konkret über die Sanierung der Südfläche berichtet:
Zwischenzeitlich seien „auch die Sanierungsplanungen für den südlichen Teil der belasteten Fläche in Brilon-Scharfenberg weiter vorangeschritten“. „Auch dort sollen hydraulische Maßnahmen vorgenommen werden. Der Zwischenabfluss aus den Schiefertonschichten soll mittels Drängraben erfasst und in einem Pumpensumpf gesammelt werden. Von dort wird das belastete Wasser dann mittels Druckrohrleitung bzw. Freispiegelleitung zur Aktivkohlefilteranlage auf der Nordfläche transportiert und dort behandelt. Die Detailplanung wird derzeit vom Institut für Umweltanalyse Bielefeld gefertigt. Die Kosten werden auf ca. 100.000 € geschätzt.“
(Anmerkung: Es wurde also eindeutig angekündigt, mit einer in der Südfläche verlegten Drainage das Wasser aus den Schiefertonschichten abzuleiten. Wir werden sehen, was daraus wurde…)

4. Umweltausschuss am 08.10.2007

Das Thema PFT wird in keinem TOP behandelt.

5. Umweltausschuss am 29.11.2007

Unter „Verschiedenes“ teilt die Verwaltung mit, „dass die Aktivkohlefilteranlage in Brilon-Scharfenberg momentan nicht störungsfrei läuft.“ Die Kapazität der Anlage sei „an den langjährigen durchschnittlichen Niederschlagsmengen in Scharfenberg ausgerichtet“ worden (was nicht stimmt). Es sei beschlossen worden, „zwei zusätzliche Aktivkohlefilter aufzustellen (die bei Bedarf zugeschaltet werden können), um zukünftig auch für extreme Niederschlagsspitzen gerüstet zu sein.“
Kein Wort über Probleme mit der Drainage der Südfläche.

6. Umweltausschuss am 11.02.2008

Innerhalb der Beratung des Kreishaushalts 2008 erkundigt sich ein Ausschussmitglied, ob es im Bezug auf das Thema PFT neue, haushaltsrelevante Erkenntnisse gibt. Die Verwaltung teilt dazu mit, dass die bisher durchgeführten Maßnahmen durch den Haushalt abgedeckt sind; von der Bezirksregierung Arnsberg wurden die Maßnahmen mit 80 % gefördert. Es sei nicht auszuschließen, dass die Ansätze für die PFT-Sanierung noch erhöht werden müssen, falls sich weiterer Sanierungsbedarf ergibt oder die Optimierung der bestehenden Anlagen erforderlich wird.
Kein Wort über Probleme mit der Drainage des Südfläche.

7. Umweltausschuss am 12.06.2008

Die Verwaltung hat eine Vorlage erstellt, dass die Aktivkohlefilteranlage in Scharfenberg erweitert werden soll. Sie war für Starkregenereignisse nicht ausreichend (keine Überraschung, denn die Anlage war bisher nur für eine unrealistisch geringe Niederschlagsmenge ausgelegt!) Baukosten: 100.000 Euro. Der Ausschuß nimmt die Vorlage ohne Aussprache zur Kenntnis.
Weitere Informationen erfolgen nicht, insbesondere nicht über die der Verwaltung bereits bekannten Probleme mit der Drainage der Südfläche.

8. Umweltausschuss am 23.09.2008

Im TOP „Verschiedenes“ wird von der Verwaltung über die „Sanierung von PFT-verseuchten Flächen“ berichtet. In Rüthen habe sich die zuständige Bodenschutzbehörde „für die Auskofferung des belasteten Materials und für die Ablagerung auf einer geeigneten Deponie bei Gelsenkirchen entschieden“. Diese Variante sei laut Bericht der Verwaltung auch für die Flächen in Scharfenberg geprüft worden. Man sei aber zu dem Ergebnis gekommen, „dass die Variante mit der Drainage und der Filteranlage aufgrund der spezifischen Situation in Scharfenberg die günstigere ist“. „Dieses hat sich auch im Nachhinein bestätigt; außerdem ist mittlerweile erwiesen, dass die ergriffenen Maßnahmen wirksam sind.“
(Anmerkung: Daraus musste man den Eindruck gewinnen, dass alles einwandfrei funktioniert.)
Kein Wort also von den der Verwaltung mittlerweile bekannten Problemen mit der Sanierung der Südfläche.

9. Umweltausschuss am 02.12.2008

Keine Information oder Beratung über die PFT-Sanierung.

10. Umweltausschuss am 17.02.2009

Im Rahmen der Beratung des Haushaltsplanentwurfs 2009 wird auch die „PFT-Anlage in Scharfenberg“ angesprochen. Die Verwaltung teilt mit, dass „die Aktivkohlefilter nicht so häufig gewechselt werden müssen wie angenommen. Daher konnte der entsprechende Haushaltsansatz auf 100.000 € herabgesetzt werden.“
Kein Wort über die bekannten Probleme mit der Drainage auf der Südfläche und über drohende Mehrkosten für die Verbesserung der Drainage und der Anlagenwirkung.

11. Umweltausschuss am 16.06.2009

Der von der SBL beantragte „Bericht über die Ergebnisse der Überprüfung aller Flächen der Baumschule Gockel auf PFT“ wird in den nichtöffentlichen Sitzungsteil verschoben. Nach einer sehr kurzen Information wird die Aussprache auf Antrag eines Ausschussmitglieds beendet.
Es folgt erneut keine Information über die Probleme bei der Sanierung der Südfläche.

12. Umweltausschuss am 25.11.2009

PFT ist kein Thema.

13. Umweltausschuss am 08.02.2010

Im Rahmen der Beratung des Haushalts 2010 erkundigt sich ein Ausschussmitglied nach dem Stand des Verfahrens in Sachen PFT. Die Verwaltung erläutert, dass versucht worden ist, den Verursacher der Bodenverunreinigung in Anspruch zu nehmen. Es bliebe „offen, ob der HSK jemals Geld sehen wird.“
Erneut kein einziges Wort über die Mängel bei der Sanierung der Südfläche in Scharfenberg.

14. Umweltausschuss am 01.06.2010

Nachdem das Verwaltungsgericht Arnsberg in seinem Urteil vom 10.05.2010 festgestellt hat, dass die Drainage der Südfläche nicht funktioniert, und in mehreren Medien über das Scheitern berichtet wurde (u.a. in Welt am Sonntag vom 09.05.2010), rückt die Verwaltung nun mit Informationen heraus. Sie setzt auf einmal die Sanierungsziele für die Südfläche sehr niedrig: es ginge um einen “Beitrag zur PFT-Reduzierung” – was im Klartext bedeutet, dass das Ziel auch beim Ableiten einiger weniger Regentropfen als erreicht gilt (siehe auch diesen Artikel).