Aus aktuellem Anlass: Meine Mama bringt mich um

Heute berichtet die Westfalenpost über einen ersten Masernfall im Altkreis. Eine 12-jährige Schülerin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Winterberg hat sich mit dem hochansteckenden Krankheiterreger infiziert.

Dr. Kleeschulte, Leiter des Kreisgesundheitsamtes, wird mit folgenden Worten zitiert:

Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit, sondern gefährlich. Es gibt nicht einen Grund, eine Impfung dagegen abzulehnen.

Aus der Sicht des Kindes könnte es so klingen:

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Video-Link: http://youtu.be/yDq82Z8ehIA

19 Gedanken zu „Aus aktuellem Anlass: Meine Mama bringt mich um“

  1. Hatte mich zuerst zwar gewundert, dass wir Eltern von der Schule nicht benachrichtigt worden sind und die Impfpässe nicht kontrolliert wurden, aber auf Facebook erklärt die WP:

    Wie im Artikel auch beschrieben, sind die „direkten Kontaktpersonen wie Familie, Mitschüler und Lehrer“ auf ihren Impfstatus hin kontrolliert worden. Unter „Mitschüler“ versteht das Gesundheitsamt die Klasse der erkrankten Schülerin und die Sportkameradinnen sowie weitere Kinder, die nachweislich einen unmittelbaren Kontakt hatten. Alle anderen Schüler des Gymnasiums sind nicht gefährdet und mussten daher auch keine Impfpässe vorzeigen, da Masern nicht über Dritte übertragen werden.

    https://www.facebook.com/WestfalenpostBrilon/posts/904566076252721?comment_id=904768069565855&offset=0&total_comments=5

  2. Ich bin nicht so im Thema Masern bewandert. Ich bin als Baby geimpft worden, ich glaube alle im Jahrgang 66 sind geimpft??
    Also verfolge ich die Diskussion etwas verwundert. Ich habe mir das Video angehört und musste doch ein klein wenig lächeln.
    Antibiotika sind schlecht, Globuli hilft und die Pharmamafia!!!
    Wenn ich höre wer alles bei einer Erkältung nach Antibiotika ruft bin ich etwas verwundert.
    Die Babys oder Kinder bekommen keinen Masernschutz, aber eine einfache Erkältung der Eltern wird sofort mit Antibiotika behandelt.
    Da verstehe einer die Welt, manchmal verstehe ich diese Welt nicht.

  3. Ich verstehe nicht, warum es keine Information für die Eltern gab. Mein Kind berichtete von einem Schüler, der heute gegen Masern geimpft wurde. Genaues erfuhren wir nicht und beruhigt hat es uns nicht.

  4. @Lutz Wendland

    „Da verstehe einer die Welt, manchmal verstehe ich diese Welt nicht.“

    So schwer ist es nicht zu verstehen. Es gibt in Deutschland Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen und sie nicht hinreichend mit Antibiotika medikamentieren, wenn es medizinisch angezeigt ist. Politisch sind diese Eltern häufig in der Nähe der Grünen zu finden, geographisch meist in den Städten und viele der ungeimpften Kinder besuchen Waldorfschulen – aber beileibe nicht alle.

    Dieser Eltern treffen weitreichende Entscheidungen gegen die Gesundheit ihrer Kinder, leben jedoch in einem Netzwerk, in dem sie sich gegenseitig versichern, dass sie richtig handeln. Leider handeln sie falsch und gefährden Leben und Gesundheit ihrer Kinder.

    Es ist ungefähr so, als würde eine Familie mit Sommerreifen in den Wintersport fahren. Es kann gut gehen und vielleicht kommen sie alle heil wieder nach Hause. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

    In Berlin ist jetzt ein Kind an Masern gestorben. Ein völlig unnötiger und vermeidbarer Tod, den die Eltern zu verantworten haben. Sie werden sich diese Fehlentscheidung vermutlich nie verzeihen.

  5. Bitte unterscheiden: Masern werden durch einen Virus hervorgerufen. Gegen den Virus kann/muss man die Kinder impfen.

    Antibiotika werden gegen Bakterien eingesetzt. Gegen Bakterien kann in der Regel nicht geimpft werden.

    Die Antiimpfesoteriker findet man oft bei den Grünen, das stimmt.

    Im Sauerland habe ich allerdings gemerkt, dass die Anhänger von Homöopathie und andere esoterischem Firlefanz (Engelsglaube, Kräuter-Laien) sich durchaus auch aus katholisch-konservativen Kreisen rekrutieren können.

    Hier: http://www.schiebener.net/wordpress/vom-glauben-zum-aberglauben-basenfasten/

    In genau dieser Esoterik habe ich stets eine Schnittstelle zwischen GRÜNEN und esoterischen Konservativen gesehen.

  6. Masern an Waldorfschule:

    die Kinder SOLLEN die Masern bekommen. Wer seine Kinder ohne Impfung an eine Waldorfschule schickt, WILL, dass seine Kinder die Masern bekommen.

    „Fünf Schulkinder in Sankt Augustin an Masern erkrankt

    27.02.2015 – Gleich fünf Kinder einer Waldorfschule in Sankt Augustin sind an Masern erkrankt. Das Gesundheitsamt hat daraufhin Schüler wie auch Angestellte, die keine Impfbescheinigung vorlegen konnten, vom Besuch der Schule ausgeschlossen …“

    http://www.rundschau-online.de/rhein-sieg/gesundheitsamt-fuenf-schulkinder-in-sankt-augustin-an-masern-erkrankt,15185860,29989510.html

  7. Das RKI über Masern in Waldorfschulen und Waldorfkindergärten

    Die beim Robert-Koch-Institut (RKI) für Impfungen zuständige Sabine Reiter wies im Deutschlandfunk auf den “starken Einfluss von Anthroposophen” bei der Impfgegnerschaft hin und erklärte:

    “In den letzten Jahren, wenn wir Masernausbrüche in Schulen und Kindergärten hatten, waren die oft in Waldorf-Kindergärten oder anthroposophischen Schulen.”

    Quelle: “MASERN IN BERLIN – Gesundheitsminister Gröhe kritisiert Impfgegner”, http://www.deutschlandfunk.de/masern-in-berlin-gesundheitsminister-groehe-kritisiert.1818.de.html?dram:article_id=312349

  8. In Waldorfeinrichtungen trifft der „Bildungsbürger“ auf Rudolf Steiner – und macht Party, Wahnsinns-Party! Nicht nur die normale Masern-Party. Ein kleines Willkommen bei der Feier des Wahnsinns:

    „‘Unsere atlantischen Vorfahren’ im Waldorfkindergarten Schwerte

    Auf seiner Homepage stellt der Waldorfkindergarten Schwerte „Literatur zur Waldorfpädagogik“ vor. Darunter Rudolf Steiners rassistischer Science-Fiction-Trash: ‘Aus der Akasha-Chronik’

    (…)“ weiter: https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2015/02/08/unsere-atlantischen-vorfahren-im-waldorfkindergarten-schwerte/

  9. Im Cicero schreibt Alexander Grau:

    Die Lehrerin schwingt das Pendel, der Manager rennt zum Guru, der IT-Fachmann liest Bücher über morphologische Felder. Das alles spielt sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts ab, über 250 Jahre nach Beginn der Aufklärung. Und es betrifft zumeist Angehörige bildungsnaher Gesellschaftsgruppen …

    … Diese Mischung aus Kapitalismuskritik, Wissenschaftsfeindlichkeit und Naturkitsch zeigt, dass es hier nicht um eine wissenschaftliche Einschätzung geht, sondern um ein Lebensgefühl, eine Ersatzreligion.

    Quelle: http://www.cicero.de/salon/esoteriker-und-impfgegner-immun-gegen-die-wissenschaft/58929

  10. @ zoom

    „Die Lehrerin schwingt das Pendel, der Manager rennt zum Guru …“

    so ähnlich gibt’s das auch von Wolf Haas, habe ich schon oft zitiert:

    „Du musst wissen, Handlesen, Horoskop, Feng Sushi, das sind heute weit verbreitete Krankheiten, wo man aufpassen muss, dass man sich nichts holt. Da wird viel eingeschleppt durch den Sioux-Tourismus, wo sie extra nach Amerika fliegen, damit sie den Indianern auf den Geist gehen, weil eine Ärztin macht im zweiten Bildungsweg Handlesen, oder ein Bankdirektor ist einfach froh, wenn er weiß, meine Frau ist beim Voodoo gut aufgehoben.“

    Wolf Haas, „Das ewige Leben“

  11. @ zoom

    „… Angehörige bildungsnaher Gesellschaftsgruppen …“

    mmh, was sagt uns das eigentlich?

    vielleicht, dass die Impfgegner eine eigene, vom Land NRW geförderte (= finanzierte) Universität haben, wo sie die Scharlatanerie Rudolf Steiners weiterverbreiten?

    ( die anthroposophische Universität Witten-Herdecke )

  12. hmm…

    ist mir gerade nbischen zu einfach hier.

    impfgegnerschaft ist entstanden als eine haltung in der lebensreformbewegung um 1900. das war selbstverteidigung damals, gegen staatliche übergriffe auf den eigenen körper, für autonomie und das recht auf körperliche unversehrtheit. vergessen wir nicht die damaligen fronten: da gab es zwangstherapien gegen syphilis, die tödlicher waren als die krankheit selbst, und es gab den eugenischen rettungswahn – mit entsprechendem staatshandeln z.B. in amerika und im sozialdemokratischen schweden bis in die 1960er jahre hinein.

    in den 1920er jahren wirkte in der hamburger bürgerschaft der abgeordnete fließ, und zwar als, heute würde man sagen, gesundheitspolitischer sprecher der kpd-fraktion. er war kleinhändler für „hygienische produkte“, d.h. gerätschaften zur empfängnisverhütung, und hatte deswegen ständig ärger mit der polizei.

    was fließ, impfgegner, der er war, generell zur gesundheitspolitik zum besten gab, war allen anderen fraktionen meilenweit voraus.

    ok, impfkritik mag heute widerlegt sein. oder durch bessere impfpraxis überholt. aber die kritische haltung gegenüber staatlich verordnetem medizinischen fortschritt, die möchte ich nicht missen. aus prinzip. die vorfälle bei organverpflanzungen sind mir jedenfalls warnung genug. ein faules system der medizinischen versorgung garantiert eben nicht per se medizinische weisheit.

    ich bin alles andere als esoteriker. und auch nicht zimperlich in medizinischen sachen. mein vater hatte eine allgemeinmedizinische praxis in einer industriestadt, war quasi ein „armenarzt“. er hat mich, als ich klein war, oft auf hausbesuche mitgenommen. da wurde schon mal, wenn der patient sagte, ach herr dokter, wenn sie schon mal da sind, die flachzange aus dem autowerkzeugset zum zahnziehen herausgeholt.

    aber medizin mit staatlicher gewalt verknüpft – das ist ein anderes kaliber. vorsicht bitte!

  13. oben schrieb ich: “Wer sein Kind ohne Masern-Impfung in die Waldorfschule schickt, WILL, dass sein Kind die Masern bekommt.”

    oder anders gesagt: Waldorfschule, das ist gewollte “natürliche Immunität” gegen Masern.

    Diesem Ziel kommt man gerade näher, die jüngsten Masernfälle an Waldorfschulen:

    – Waldorfschule in Sankt Augustin, Februar 2015, http://www.rundschau-online.de/rhein-sieg/gesundheitsamt-fuenf-schulkinder-in-sankt-augustin-an-masern-erkrankt,15185860,29989510.html

    – Waldorfschule Ludwigsburg, März 2015, http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.ludwigsburg-zwei-schueler-an-masern-erkrankt.84ba2e8d-7535-4270-92ca-a3e8a51632a6.html

    – Waldorfschule Erfurt, März 2015, http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Bereits-20-Masernfaelle-in-Erfurt-bei-ungeimpften-Schulkindern-306869720

  14. “Löffelchen voll Zucker”. Impfschäden, Mary Poppins und die Geister der Finsternis

    Mit verstörender Regelmäßigkeit tauchen im Waldorfmilieu Masernfälle auf (im März 2015 gab es bestätigte in Erfurt, Sankt Augustin und Ludwigsburg). Wer aber einen Zusammenhang zwischen Masern und Waldorf postuliert, wird von Anthroposophen für gewöhnlich beleidigt zurückgewiesen: “pauschale” Vorwürfe seien das. Parallel plädiert man aber für “individuelle Impfentscheidung”, was, sofern es keine Tautologie sein soll (natürlich entscheiden faktisch Individuen darüber, sich bzw. ihre Kinder impfen zu lassen), ja wohl heißt, dass man sich “individuell” auch gegen Impfungen und dann im Zweifelsfall eben für Masern (bzw. eventuell tödliche Folgeerkrankungen) entscheiden solle. Die offizielle Begründung für diese “individuelle Impfentscheidung” sind reale und/oder vermeintliche “Impfschäden” und “Nebenwirkungen”.

    In der Anthroposophischen Medizin freilich gibt es zusätzliche Gründe: “Karma” zum Beispiel oder der (gegenläufige, weil nicht wie “Karma” retrospektive, sondern proskeptive) Glaube, dass Kinderkrankheiten ganz wunderbare Reifungs- und Entwicklungschancen darstellen. Es sei daran erinnert, dass um’s kosmische Kindeswohl bemühte Eltern zumindest früher einmal regelrechte “Masernpartys” abhielten – wie ja auch Dr. Michaela Glöckler, Leiterin der Medizinischen Sektion am Goetheanum, ausführt, der Kranke erlebe “in der Krankheit unbewusst die Schritte zu seiner Höherentwicklung”, wozu sie gleich ein Beispiel beisteuert: “Die Hunderttausende [sic], ja Millionen, die in Afrika von der AIDS-Epidemie hingerafft werden, bereiten sich vor, der Menschheit von morgen, die am Egoismus zu zerbrechen droht, die notwendige Hilfe und Inspiration für lebensfreundlichere Kulturgewohnheiten zu bringen.” (Glöckler: Sexualität und Menschenkunde, in: Bart Maris/Michael Zech: Sexualkunde in der Waldorfpädagogik, Stuttgart 2006, S. 62) Wozu Masern gut sein sollen, gilt es gleich zu diskutieren.

    (…)“

    weiter beim „Waldorfblog“ von Ansgar Martins: https://waldorfblog.wordpress.com/2015/03/17/impfschaden/

  15. … und eine weitere Waldorfschule mit Masern, die Freie Waldorfschule Dresden:

    “Masern-Welle schwappt von Leipzig nach Dresden – Ausbruch in Waldorfschule

    18.03.2015

    (…)

    Laut Radio Dresden teilte die Freie Waldorfschule Dresden in einem Elternbrief mit, dass 14 Kinder an der Schule von Masern betroffen seien. Etwa 200 von 800 Kindern müssten derzeit bis Ende nächster Woche zu Hause bleiben. Zudem müssten viele der 75 Lehrkräfte ihren Impfstatus beim Gesundheitsamt überprüfen lassen.”

    Quelle: http://www.lvz-online.de/nachrichten/mitteldeutschland/masern-welle-schwappt-von-leipzig-nach-dresden–ausbruch-in-waldorfschule/r-mitteldeutschland-a-279595.html

  16. Masern: Anthroposophischer Export ins Elsass

    Deutsches Ärzteblatt, Donnerstag, 14. Mai 2015

    Stockholm – Ein französischer Austauschschüler hat die Masern-Viren von Berlin ins Elsass verschleppt. Dort sind an anthroposophischen Einrichtungen sogleich 67 Personen erkrankt. Die EU-Behörde ECDC befürchtet angesichts einer geringen Impfquote, dass das Virus auf andere Bevölkerungsgruppen übergreift.

    In den letzten 12 Monaten sind in Europa 3.760 Masern-Erkrankungen registriert worden, die meisten davon in Deutschland. Die Epidemie, die im Oktober in Berlin begonnen hat und bis Ende April zu 1.134 Erkrankungen (inklusive einem Todesfall) geführt hat, könnte in den letzten Wochen nach Frankreich exportiert worden sein.

    In der Region Colmar im Elsass sind nach Angaben französischer Behörden seit dem 10. April insgesamt 67 Personen an den Masern erkrankt. Darunter waren 39 Schüler einer anthroposophischen Privatschule. Die Epidemie breitete sich offenbar über eine Musikschule in Colmar aus. Viele Erkrankte hatten diese Schule besucht, für die anderen ließ sich ein Kontakt mit den Schülern nachweisen. Als Index-Patient wurde der Schüler einer anthroposophischen Privatschule ermittelt, der vor seiner Erkrankung an einem Austauschprogramm mit Berlin teilgenommen hatte und in dessen Gastfamilie ein Kind nachweislich an Masern erkrankt war.

    (…)“

    weiter: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/62804/Masern-Anthroposophischer-Export-ins-Elsass

  17. @ zoom

    Anatol Stefanowitsch – bei Deinen „Twitter-Favoriten“ – war meine Quelle:

    Danke !

    ich hab‘s mal im Internet weiterverbreitet – frage mich aber, ob es nicht langsam an der Zeit wäre, wirklich zu HANDELN, geredet wurde schon sehr viel …

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