Arnsberg: Sauerland-Museum verabschiedet sich bald in mehrjährigen Winterschlaf

Der bevorstehende große Um- und Ausbau des Sauerland-Museums macht seit geraumer Zeit Schlagzeilen. Die enormen Baukosten und der astronomisch hohe Grundstückpreis für das Erweiterungsgebäude lassen das Prestige-Projekt des Hochsauerlandkreises noch nicht so wirklich strahlen.

Nun gelangte noch eine weitere unerfreuliche Meldung ans Licht der Öffentlichkeit:

Das Museum bleibt während der Bauphase für 3 Jahre geschlossen! Ab 2014 bis 2017 gehen die Türen zu und die Lichter aus.

Der Seniorenbeirat der Stadt Arnsberg übte an der bevorstehenden Schließung des Museums öffentlich Kritik. Das Gremium befürchtet, dass die geschäftliche und wirtschaftliche Situation nicht nur in der Arnsberger Altstadt leiden. Der Beirat bat daher den Hochsauerlandkreis und dessen politische Gremien um Kompromisslösungen. Der HSK ließ daraufhin durch seinen Pressesprecher verlauten, eine Schließung sei bei einem solch komplexen Bauvorhaben leider unumgänglich.

Reinhard Loos, Kreistagsmitglied der Sauerländer Bürgerliste (SBL), nahm die Bedenken des Seniorenbeirats der Stadt Arnsberg auf und schickte dem Landrat am 17.11.2013 folgendes Schreiben:

Sehr geehrter Herr Landrat,

Pressemeldungen aus den letzten Tagen ist zu entnehmen, dass das Sauerlandmuseum in
Arnsberg wegen des Erweiterungsbaus von 2014 bis 2017 komplett geschlossen bleiben
soll.

Daraus ergeben sich folgende Fragen:

1. Worin liegen die Gründe für eine so lange Schließungszeit, obwohl ein großer Teil der geplanten Bauarbeiten außerhalb der bisherigen Museumsgebäude stattfinden soll?

2. Welche Alternativen zu einer so langen Schließungszeit wurden geprüft, mit welchen Ergebnissen?

3. Welche Einnahmeausfälle entstehen während der Zeit der Schließung?

4. Welche Kosten für das Sauerlandmuseum entstehen während der Schließungszeit, ohne dass in dieser Zeit irgendein Nutzen für die Öffentlichkeit vorhanden ist?

5. Was geschieht mit den Exponaten?

6. Welche Aufgaben übernehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sauerlandmuseums während der Zeit der Schließung?

3 Gedanken zu „Arnsberg: Sauerland-Museum verabschiedet sich bald in mehrjährigen Winterschlaf“

  1. Das Museum bleibt während der Bauphase für 3 Jahre geschlossen! Ab 2014 bis 2017 gehen die Türen zu und die Lichter aus.

    Wie die Erfahrung zeigt, darf bei von der „öffentlichen Hand“ betriebenen Projekten bzgl. Bauzeit ein Multiplikationsfaktor „2“ und wg. Kosten ein Multiplikationsfaktor „3+“, bezogen auf die ursprüngliche Aussage, angesetzt werden.

    Kurioses Szenario, aber nicht von der Hand zu weisen: In 2020 ist der Umbau des Sauerland-Museum vollendet … – leider ist das urbane Umfeld (Steinweg, Alter Markt) mittlerweile zur menschenfreien Einöde mutiert?

    Und ja: Was macht eigentlich der aktuell als sog. Museumsdirektor agierende selbstherrliche Herr in den kommenden 6 Jahren?

  2. Wenn das Museum geschlossen wird, ist eigentlich der Einbruch der Besucherzahlen bei den anfallenden Kosten berücksichtigt worden?
    Gibt es Vergleiche zu anderen Musen die geschlossen, umgebaut und wiedereröffnet wurden, was die Besucherzahlen angeht?
    Alles Fragen, die sich die Kreisverwaltung stellen sollte.

  3. @Lutz Wendland

    Jenseits monetärer Betrachtungen:
    Wenn „Sau-Mus“ drei oder mehr Jahre dicht ist, wird ein kompletter Grundschulen-Jahrgang keinen Zugriff auf visualisierte „Heimatgeschichte“ haben.

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