Ansgar Martins, Christian Clement, und die ‘richtige’ Kritik an Rudolf Steiner

Steiner Buchhandlung in Hamburg an der Rothenbaumchausse (fotos: zoom)
Die Rudolf Steiner Buchhandlung in Hamburg an der Rothenbaumchausse in der Vorweihnachtszeit (fotos: zoom)

Hochstapler, Überzeugungstäter, Geisteskranker – was war Rudolf Steiner? Eine unvollendet gebliebene Diskussion über die „richtige“ Kritik am Begründer der Anthroposophie und Waldorfschulen. Von Andreas Lichte

Ansgar Martins war Waldorfschüler. Heute studiert er Religionsphilosophie, Soziologie und Geschichte in Frankfurt am Main und ist studentische Hilfskraft an der Martin Buber Professur für jüdische Religionsphilosophie. Ansgar Martins ist Autor kritischer Bücher zur Anthroposophie, beispielsweise von „Hans Büchenbacher: Erinnerungen 1933-1949“, einer Studie zur Geschichte der Anthroposophie im Nationalsozialismus, hier dazu die Rezension des Historikers Peter Staudenmaier.

Zum Jahresende 2014 veröffentlichte Ansgar Martins auf seinem „Waldorfblog“ einen Artikel über die in Waldorfschulen aufgeführte antisemitische Kitsch-Orgie „Oberuferer Weihnachtsspiele“.

Dort schreibt Martins, Zitat: „Die Darstellung [i.e.: „den friedlichen Einklang zwischen mittelalterlichem Antijudaismus und hundert Jahre alter anthroposophischer Folklore“] zu kritisieren, blieb wie üblich der einzigen letztlich liberal-anthroposophischen Zeitschrift, Info3, überlassen.“ Wer die Anthroposophie und „Info3“ kennt, wundert sich über die Wortschöpfung „liberal-anthroposophisch“. Ich hakte nach – hier die Diskussion zu Ansgar Martins Artikel:

Andreas Lichte:

Jahres-End-Oxymoron:

“liberal-anthroposophisch”

– entweder man ist Anthroposoph, auf den Hochstapler Steiner hereingefallen

– oder man ist kein Anthroposoph, nicht auf den Hochstapler Steiner hereingefallen

Ansgar Martins:

Oder Steiner ist kein Hochstapler. Das ist ja das Scheitern aller Anthroposophiekritik: Steiner wird zum “Hochstapler” und “Scharlatan” stilisiert, was verschleiert, das er ein Überzeugungstäter war und seine Anhänger keineswegs “reingefallen”, sondern hoch reflektiert mit alledem umgehen. Sie sind keine “Mitläufer”, sondern haben ein Credo. Das wiederum mag sich ändern, wenn ein Anthroposoph Antisemitismus, Steiner hin oder her, blöd findet: Und wenn derlei passiert, kommen Weltanschauungs-Hybride wie die von Heisterkamp, Hau und Gronbach vor.

Andreas Lichte (noch unveröffentlicht):

Kann ja sein, dass Steiner ein “Überzeugungstäter” war …

also die Phantasmagorien, die er der Welt hinterlassen hat, selber für wahr hielt: dann haben Sie aber das Problem, dass der “psychiatrische Befund” wieder ins Bild rückt … siehe zum Beispiel:

https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2014/12/18/rudolf-steiners-rassistischer-science-fiction-trash-aus-der-akasha-chronik/#comment-5828

Fest steht aber doch auf jeden Fall: Rudolf Steiner hat der Welt nicht eine einzige “bedeutende Erkenntnis” hinterlassen. Auch Christian Clement – “Rudolf Steiner Kritische Ausgabe” (“SKA”) – weiß auf mehrfache Nachfrage von keiner zu berichten, sondern versteckt sich hinter vielen leeren Worten:

http://waldorfblog.wordpress.com/2014/11/21/ideologische-vs-ideogenetische-steiner-deutung/#comment-5059

Natürlich geht Christian Clement “hoch reflektiert” mit Steiner um: damit verdient er seinen Lebensunterhalt. Wo ein Hochstapler ist, ist der andere nicht weit.

31 Gedanken zu „Ansgar Martins, Christian Clement, und die ‘richtige’ Kritik an Rudolf Steiner“

  1. betrifft: Christian Clement

    Mit Christian Clement und der SKA hat die Anthroposophie ein neues Trojanisches Pferd gebaut. Das Ziel: in der Öffentlichkeit soll der Eindruck entstehen, die Anthroposophie sei weltoffen und stelle sich der wissenschaftlichen Kritik.

  2. Helmut Zander verortet Christian Clement und seine “Rudolf Steiner Kritische Ausgabe” (“SKA”) eindeutig in der Anthroposophie, siehe insbesondere den letzten Absatz, unten:

    Auftakt einer kritischen Rudolf-Steiner-Ausgabe

    NZZ, Helmut Zander, 26.11.2013

    Herausgeber der neuen kritischen [Rudolf Steiner-] Ausgabe ist der ehemalige Waldorfschullehrer Christian Clement, der, wie er bekennt, ein «existenzielles» Interesse an der Anthroposophie besitze. Er lehrt derzeit German Studies an der Brigham Young University der Mormonen, deren «lebendige Mysterienkultur» ihn fasziniere.

    (…)

    Christian Clement hat eine Einleitung zum zeithistorischen Kontext verfasst, mit der er sich in die wissenschaftliche Debatte begibt und sich deren Massstäben stellt. Diese Einleitung, das lässt sich zunächst sagen, ist vom Stand der wissenschaftlichen Forschung meist weit entfernt.

    (…)

    Clement versucht, die Kontinuität von Steiners philosophischen Gedanken über die Schwellenjahre 1900 bis 1902 hinweg deutlich zu machen, zu Recht. Aber dabei marginalisiert er die theosophischen Einflüsse, meines Erachtens gegen den historischen Befund, aber auf den Schultern von Steiners Selbstinterpretation.

    (…)

    Schliesslich: Wie «anthroposophisch» ist Clements Einleitung? Der Herausgeber folgt nicht nur Steiners autobiografischer Leseanweisung, wonach die Theosophie eine bloss «gewisse äusserliche Verbindung» in seinem Leben gewesen sei, sondern auch Steinerschen Denkformen, die sich in typisch anthroposophischen Begriffen niederschlagen: etwa wenn er Steiners Texte mit Konzepten von «Mysterienweisheit» und «Erkenntniserlebnissen» deutet oder von der «bewusstseinsevolutiven Urgestalt» oder vom «sich darlebenden Wesenhaften» spricht. Natürlich ist es legitim, Steiner auch mit anthroposophischen Konzepten zu deuten – aber würde eine Aussenperspektive nicht doch helfen, Steiner besser in seinen geistesgeschichtlichen Kontexten zu begreifen? Dass Frommann-Holzboog die Plattform für eine sichtlich anthroposophisch eingefärbte Deutung der präsentierten Schriften bereitstellt, zeugt jedenfalls von beträchtlicher verlegerischer Liberalität.

    (…)“

    Quelle: http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/literatur/auftakt-einer-kritischen-rudolf-steiner-ausgabe-1.18192077

  3. Warum erhält Andreas Lichte keine Anwort auf seine wiederholt gestellte Frage? Die, nach einer einzigen bedeutenden Erkenntnis, die Rudolf Steiner der Welt hinterlassen hat?

  4. @Christoph Betz

    Steiner hat zwar eine Menge hinterlassen, aber keine bedeutende Erkenntnis, daher ist eine vernünftige imho Antwort nicht möglich.

  5. @ zoom & Christoph Betz & alle

    „… Steiner hat keine bedeutende Erkenntnis hinterlassen …“

    und deshalb schreibt Christian Clement ihm einfach eine Bedeutung zu:

    http://egoistenblog.blogspot.de/2015/01/rudolf-steiners-weg-in-die-philosophie_24.html

    „Rudolf Steiners Weg in die Philosophie: zentrale Stationen einer intellektuellen Biographie (Teil 2)

    (…) In Anbetracht dieser Selbstzeugnisse darf Kant wohl mit Recht als der erste philosophische Lehrmeister Steiners bezeichnet werden. Auch wenn Steiner sich später Fichte und Goethe, Eduard von Hartmann, Friedrich Nietzsche, Max Stirner und andern als maßgeblichen Leitfiguren zuwandte und sich in seinen Veröffentlichungen dezidiert im Gegensatz zu Kant positioniert, ja zum Kampf gegen den »ungesunden Kant-Glauben« seiner Zeit aufrief, so blieb sein philosophisches Denken doch in vielen zentralen Aspekten dem transzendentalphilosophischen Paradigma verpflichtet, welches der Königsberger Philosoph vorgegeben hatte. Ähnlich wie vor ihm die Denker des deutschen Idealismus – Fichte, Hegel und Schelling – konnte auch Steiner sein philosophisches Program eines »Hinausgehens über Kant« nur verwirklichen, indem er sich an kantschen Denkfiguren abarbeitete und dadurch in vieler Hinsicht in von Kant vorgegebenen Bahnen philosophierte (…)“

    Noch einmal hervorgehoben:

    Rudolfs Steiners „philosophisches Programm eines »Hinausgehens über Kant«“

    Christian Clements Betrug wird immer größer.

    Wie groß Christian Clements Betrug ist, kann jeder selber überprüfen, der Rudolf Steiners Dissertation „Wahrheit und Wissenschaft“ liest, hier online:

    http://anthroposophie.byu.edu/schriften/003.pdf

    Es ist fast unmöglich, überhaupt daraus zu zitieren, so schwammig, unsauber, nichtssagend schreibt Rudolf Steiner. Steiner sagt gar nichts, das Kind ruft:

    „Aber Steiner ist doch nackt!“

  6. @ Lichte

    Wie kommen Sie darauf, dass Steiner der Welt keine bedeutende Erkenntnis hinterlassen hat?
    Welche bedeutende Erkenntnis hat denn Kant der Welt hinterlassen und vor allen Dingen, wo hätten denn diese bedeutende Erkenntnis, wenn es sie denn gäbe, einen positiven Einfluss auf das heutige Leben? Was ist an positiven Dingen für den “ kleinen Mann“ dabei rumgekommen und nicht für den Philosophiestudenten als interessante Denkhypothese?

    Welche Aussagen, Herr Lichte finden Sie denn schwammig, unsauber und nichtssagend z.B. in der Philosophie der Freiheit?
    Besteht nicht zumindest die Möglichkeit, dass evtl. ihr geistiger Horizont nicht weit genug ist, um die Aussagen Steieners in der „Philosophie der Freiheit“ zu erfassen und das sie in ihrem eigenen Denkvermögen schwammig, unsauber, faul sind und letztendlich sich seit Jahr und Tag ständig wiederholend nichtssagend bleiben?

    Lichte, das sind alles Fragen, die ich mir stelle, wenn ich hier ihre „Kommentare“ lese.

    Haben Sie jemals die Philosophie der Freiheit gelesen und können dem Leser hier mitteilen, wo Steiner meint, über Kant „hinauszugehen“ oder etwas neues hinzuzufügen?

  7. @Harald

    Schon witzig, wie Sie der einfachen Frage ausweichen und eine einfache Beantwortung umgehen. Zuerst stellen Sie die Gegenfrage, welche bedeutende Erkenntnis hat denn Kant der Welt hinterlassen habe (was hier nicht die Frage war), und dann stellen Sie Herrn Lichtes Denkvermögen in Frage. Respekt!

    Nur eine Antwort haben Sie vergessen. Auch ich stelle mir die folgende Frage und bin gespannt, wie lange wir auf eine einfache Antwort warten dürfen. Also nochmal die Frage:

    Warum erhält Andreas Lichte keine Anwort auf seine wiederholt gestellte Frage? Die, nach einer einzigen bedeutenden Erkenntnis, die Rudolf Steiner der Welt hinterlassen hat?

  8. Christian Clement, Hochstapler und Anthroposoph (was natürlich eine Tautologie ist) erzählt ein neues Kapitel aus „Des Steiners neue Kleider“:

    http://egoistenblog.blogspot.de/2015/03/wie-kann-rudolf-steiners-theosophie.html

    „Wie kann Rudolf Steiners „Theosophie“ heute kritisch verstanden werden?

    Entwurf für einen Ankündigungstext von SKA 6:

    In seiner Theosophie unternahm Rudolf Steiner den Versuch, die in der theosophischen Literatur seiner Zeit vorgefundenen Anschauungen von den Wesensgliedern des Menschen, von Reinkarnation und Karma, von den nachtodlichen Erlebnissen der Seele und von den Entwicklungsmöglichkeiten des menschlichen Bewusstseins in einer solchen Weise darzustellen und genetisch neu zu entwickeln, dass sie sich einerseits als bildlich-imaginative Darstellung und Fortführung jener idealistischen Anschauungen verstehen ließen, welche Steiner in seinem philosophischen Frühwerk in Auseinandersetzung mit dem deutschen Idealismus ausgebildet hatte, und sich andererseits als in vollkommenem Einklang mit den naturwissenschaftlichen und besonders den evolutionstheoretischen Anschauungen seiner Zeit stehend erwiesen. So entstand eine spirituelle Anthropologie mit dem Anspruch, die mystische, die philosophische und die naturwissenschaftliche Betrachtung des Menschen zu einer Einheit zusammenzuführen. An der sprachlichen Form dieses ambitionierten Projektes arbeitete Steiner in immer neuen Umarbeitungen bis zu seinem Lebensende und entwickelte dabei zunehmend die spezifischen Denk- und Ausdrucksformen anthroposophischer Geisteswissenschaft. Der vorliegende Band, der die Textentwicklung dieses Zentralwerks der Anthroposophie durch sechs Auflagen von 1904 bis 1922 dokumentiert, wird ergänzt durch die Fragment gebliebene Skizze einer Anthroposophie aus dem Jahre 1910.

    (Christian Clement)

    Frage an die Runde: Trifft diese Charakterisierung den Kern des Werkes?“

  9. Prof. Peter Staudenmaier verreißt Christian Clement, ein kurzer Auszug:

    Peter Staudenmaiers Kritik an Christian Clements SKA 7

    (…)

    But this is also where Clement’s own interpretive preferences get in the way of a straightforward and accurate reading of Steiner. Throughout the volume, Clement stumbles over the emphatically concrete and substantive — and often strikingly detailed — descriptions that Steiner provided of the various phenomena of the Higher Worlds, what Clement aptly calls the „bildhafte Konkretheit“ and the „mythischen Gestus“ in Steiner’s depiction of entities like the Guardian of the Threshold (xxviii), or the color and shape of the etheric body, and so forth.

    Because such concrete descriptions remind Clement of the naïve fantasies of credulous spirit-seers, rather than the careful reflections of a philosophically trained mind, he cannot take them seriously as Steiner’s message to students of the occult. He thus simply denies that Steiner presented these phenomena as actual existing entities (xxix). This is a fundamental misunderstanding of Steiner’s mature esoteric teachings.

    Much of the volume thus amounts to an exercise in wishful thinking. It is another facet of Clement’s continuing efforts to re-cast Steiner’s esoteric teachings as an extension of his early philosophical works. We can still learn a great deal from the work that Clement has put in to tracing the evolution of Steiner’s texts. But the interpretations he offers are of little use for understanding Steiner; they are a classic instance of eisegesis. [die Eisegese = die persönliche Auslegung, in den Text hineinzudeuten]

    (…)

    Last, one especially unfortunate example illustrates the shortcomings in Clement’s approach. Discussing Steiner’s appropriation of the fictional figure of the Guardian of the Threshold, Clement writes (319) that „critics“ of anthroposophy have raised the „accusation“ that Steiner adopted this figure from a 19th century novel by Edward Bulwer-Lytton. But this has nothing to do with criticism, much less with accusations; it is a simple statement of Steiner’s source. It is also a useful instance of occult borrowings from fictional literature.

    Clement flatly denies all of this, evidently ignoring the historical context. This is a very odd stance, since Steiner openly borrowed other elements from Bulwer-Lytton’s fiction, such as the notion of Vril, and since the novel in question contains many undisguised occult components and is a fine example of the Victorian revival of Rosicrucian themes.

    Though Clement seems unaware of the scholarship on the subject, Bulwer-Lytton’s role in theosophical milieus has been studied in considerable depth, and he has even been described as a „pivotal figure of 19th-century occultism“ (Joscelyn Godwin, The Theosophical Enlightenment, 195). Studies by Theodore Ziolkowski, Julian Strube, and others have traced in detail the importance of such literary borrowings for modern esoteric thought. This is another way in which Clement misses Steiner’s role in shaping the contours of Western esotericism in the modern era.“

    Quelle: http://egoistenblog.blogspot.de/p/peter-staudenmaiers-kritik-christian.html

  10. Prof. Peter Staudenmaier findet Christian Clements Position „sehr merkwürdig“ („very odd stance“), wenn Clement leugnet, dass Rudolf Steiner bei Edward Bulwer-Lytton abgeschrieben hat. Hier ein Beispiel für den Plagiator Rudolf Steiner:

    „Rudolf Steiners rassistischer Science-Fiction-Trash: ‘Aus der Akasha-Chronik’

    Rudolf Steiner (1861–1925) behauptete, Einblick in die „Akasha-Chronik“, ein geistiges Weltengedächtnis in der „Ätherwelt“, zu haben. Über diese „Chronik“, in der alle Ereignisse der Geschichte, alle Taten, Worte und Gedanken der Menschheit enthalten seien, schreibt Rudolf Steiner sein Buch ‘Aus der Akasha-Chronik’ (1).

    (…)

    „Unsere atlantischen Vorfahren“

    Im Kapitel „Unsere atlantischen Vorfahren“ berichtet Rudolf Steiner im Detail über die „Atlantier“, beispielsweise über die von ihnen verwendete Technik, Zitat Steiner:

    „Wie wir Vorrichtungen haben, um die in den Steinkohlen schlummernde Kraft in unseren Lokomotiven in Bewegungskraft umzubilden, so hatten die Atlantier Vorrichtungen, die sie – sozusagen – mit Pflanzensamen heizten, und in denen sich die Lebenskraft in technisch verwertbare Kraft umwandelte. So wurden die in geringer Höhe über dem Boden schwebenden Fahrzeuge der Atlantier fortbewegt. Diese Fahrzeuge fuhren in einer Höhe, die geringer war als die Höhe der Gebirge der atlantischen Zeit, und sie hatten Steuervorrichtungen, durch die sie sich über diese Gebirge erheben konnten.

    Man muß sich vorstellen, daß mit der fortschreitenden Zeit sich alle Verhältnisse auf unserer Erde sehr verändert haben. Die genannten Fahrzeuge der Atlantier wären in unserer Zeit ganz unbrauchbar. Ihre Verwendbarkeit beruhte darauf, daß in dieser Zeit die Lufthülle, welche die Erde umschließt, VIEL DICHTER war als gegenwärtig. Ob man sich nach heutigen wissenschaftlichen Begriffen eine solch größere Dichte der Luft leicht vorstellen kann, darf uns hier nicht beschäftigen. Die Wissenschaft und das logische Denken können, ihrem ganzen Wesen nach, niemals etwas darüber entscheiden, was möglich oder unmöglich ist. Sie haben nur das zu erklären, was durch Erfahrung und Beobachtung festgestellt ist. Und die besprochene Dichtigkeit der Luft steht für die okkulte Erfahrung so fest, wie nur irgendeine sinnlich gegebene Tatsache von heute feststehen kann. – Ebenso steht fest aber auch die vielleicht der heutigen Physik und Chemie noch unerklärlichere Tatsache, daß damals das WASSER auf der ganzen Erde viel dünner war als heute. Und durch diese Dünnheit war das Wasser durch die von den Atlantiern verwendete Samenkraft in technische Dienste zu lenken, die heute unmöglich sind.“

    Der Historiker Helmut Zander weist darauf hin, dass Steiner die „Lebenskraft“ und die „in geringer Höhe über dem Boden schwebenden Fahrzeuge der Atlantier“ aus Edward Bulwer-Lyttons Zukunftsroman »The Coming Race« entlehnt habe, den er seinen engen Mitarbeiter Guenther Wachsmuth unter dem neuen Titel »Vril oder eine Menschheit der Zukunft« ins Deutsche übersetzen ließ und 1923 als Lektüre für die zehnte Klasse der Waldorfschule empfahl. (3)

    Steiners Buch „Aus der Akasha-Chronik“ selbst findet sich auf einer Literaturliste der „Pädagogogischen Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen“ für den Geschichtsuntericht in Waldorfschulen zum Thema „Atlantis“ …

    zum vollständigen Artikel (mit Quellenangaben): https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2014/12/18/rudolf-steiners-rassistischer-science-fiction-trash-aus-der-akasha-chronik/

  11. Im folgenden Artikel habe ich – unter anderem – die vernichtende Kritik von Prof. Peter Staudenmaier an Christian Clement aus dem englischen Original (siehe oben) ins Deutsche übersetzt:

    „Christian Clements ‘kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners (SKA)’: ‘Des Steiners neue Kleider’

    (…)

    Was Clement nun als ‘kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners (SKA)’ abliefert, ist der Versuch, der Öffentlichkeit eine rein anthroposophische Sicht auf Rudolf Steiner als unabhängige Wissenschaft zu verkaufen.

    Wie weit Clement in seiner anthroposophischen Heiligsprechung Rudolf Steiners geht, mit welchen letzten Mitteln er versucht, Steiner als „eigenständig“ darzustellen, überrascht dann aber doch, Peter Staudenmaier:

    „Ein besonders bedauerliches Beispiel illustriert die Unzulänglichkeiten in Clements Herangehensweise. In seiner Diskussion von Steines Aneignung der fiktionalen Figur des ‘Hüters der Schwelle’ schreibt Clement, dass ‘Kritiker’ der Anthroposophie die ‘Anklage’ erhoben hätten, dass Steiner diese Figur aus einem Roman des neunzehnten Jahrhunderts von Edward Bulwer-Lytton übernommen habe. Aber dies hat nichts mit Kritik zu tun, noch viel weniger mit Anklagen; es ist eine einfache Angabe der Quelle Steiners. Es ist zugleich ein sinnvolles Beispiel für Anleihen des Okkultismus aus der fiktionalen Literatur.

    Clement leugnet rundweg all dies, indem er offensichtlich den historischen Kontext ignoriert. Das ist ein sehr seltsamer Standpunkt, da Steiner offen andere Elemente aus Bulwer-Lyttons fiktionaler Literatur auslieh, so wie den Begriff ‘Vril’, und da der fragliche Roman viele unverhohlen okkulte Bestandteile enthält und ein schönes Beispiel des Viktorianischen Revivals von Themen der Rosenkreuzer ist.“16

    Bulwer-Lyttons „Vril“ wird von Steiner als „Lebenskraft“ übernommen, wie auch die „in geringer Höhe über dem Boden schwebenden Fahrzeuge der Atlantier“17 in Rudolf Steiners rassistischem Science-Fiction-Trash „Aus der Akasha-Chronik“.“

    zum vollständigen Artikel beim Ratgeber-News-Blog (mit Quellenangaben): https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2015/04/14/christian-clements-kritische-ausgabe-der-schriften-rudolf-steiners-ska-des-steiners-neue-kleider/

  12. Christian Clements ‘kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners‘ (SKA)

    Des Steiners neue Kleider

    BERLIN. (hpd) Die Anthroposophie versucht seit Jahren, Rudolf Steiner ein neues, positives und neutrales Image zu geben: weg vom „verstörenden“ Esoteriker Steiner, hin zum bedeutenden Philosophen Steiner. Dass sich ein nach aussen hin renommierter Verlag, der „Frommann-Holzboog Verlag“, an dem anthroposophischen Betrug beteiligt, überrascht.

    (…)“

    weiter bei hpd, „Humanistischer Pressedienst“: http://hpd.de/artikel/11618

  13. Kann es sein, dass Andreas Lichte immer noch keine Anwort auf seine wiederholt gestellte Frage erhalten hat? Die, nach einer einzigen bedeutenden Erkenntnis, die Rudolf Steiner der Welt hinterlassen hat?

  14. @ Christoph Betz

    Christian Clement ist viel beschäftigt …

    damit beschäftigt, sich selbst unter wechselnden Pseudonymen Bestnoten auszustellen …

    Christian Clements „Sockenpuppen“-Auftritt

    Kommentar der Administratorin des „Ratgeber-News-Blog“:

    „Elke Mai 3, 2015 um 5:47 nachmittags

    Hallo Herr Clement, alias G. Friedemann, alias P. Althaus,

    Sie müssen die Sockenpuppen aber bitter nötig haben … Gegen EIN Pseudonym ist nichts einzuwenden, aber was Sie treiben, ist die Vortäuschung falscher Tatsachen und damit ein Missbrauch der Diskussionskultur! Zu Ihrem angeblichen wissenschaftlichen Anliegen passt Ihr Vorgehen jedenfalls auch gar nicht.“

  15. Anthroposophischer Antiamerikanismus – Rudolf Steiner macht weiße Amerikaner schwarz

    In seinem Artikel „Ein kosmisches Komplott“ deutet Ansgar Martins die aktuellen, rechtsextremen Vorkommnisse an Waldorfschulen als Fortführung der rechten Weltanschauung „Anthroposophie“, die Rudolf Steiner (1861–1925) zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte.

    „Deutscher ist man nicht, Deutscher wird man“, wußte Rudolf Steiner und sah eine Weltmission des „deutschen Volksgeistes“. Durch ein kosmisches Komplott – den Ersten Weltkrieg – wurde diese deutsche Weltmission vom nach Weltherrschaft strebenden „Angloamerikanertum“ verhindert …

    In einem auf dem „Waldorfblog“ veröffentlichten e-mail-Austausch mit Ansgar Martins vermutete ich dafür als tiefere Ursache: Amerikaner „sind ‘spirituell’ schwarz.“

    Rudolf Steiner führt aus: „(…) Und so kann man sagen: Die Weißen können überallhin, können heute sogar nach Amerika hinüber. Alles dasjenige, was an weißer Bevölkerung in Amerika ist, das ist ja von Europa gekommen. Da kommt also das Weiße hinein in die amerikanischen Gegenden. Aber es geschieht ja etwas mit dem Menschen, wenn er von Europa, wo er dazu natürlich gebildet ist, daß er alles im Innern entwickelt, nach Amerika hinüberkommt. Da ist es so, daß gewissermaßen schon etwas sein Hinterhirn in Anspruch genommen werden muß. In Europa, sehen Sie, hat er als Europäer hauptsächlich das Vorderhirn in Anspruch genommen. Nun, in Amerika, da gedeihen diejenigen, die eigentlich zugrunde gehende Neger einmal waren, das heißt sie gedeihen nicht, sie gehen zugrunde, die Indianer. Wenn man dahin kommt, da ist eigentlich immer ein Kampf zwischen Vorderhirn und Hinterhirn im Kopf. Es ist das Eigentümliche, daß wenn eine Familie nach Amerika zieht, sich niederläßt, dann bekommen die Leute, die aus dieser Familie hervorgehen, immer etwas längere Arme. Die Arme werden länger. Die Beine wachsen auch etwas mehr, wenn der Europäer in Amerika sich ansiedelt, nicht bei ihm selber natürlich, aber bei seinen Nachkommen. Das kommt davon, weil die Geschichte mehr durch das Mittelhirn hindurch nach dem Hinterhirn sich hinzieht, wenn man als Europäer nach Amerika kommt. (…)“1

    Bei Weißen in Amerika verlagert sich das Denken vom „Vorderhirn“ zum „Hinterhirn“. Und das „Hinterhirn“ steht bei Rudolf Steiner für die Schwarzen:

    „(…) So daß also ein Schwarzer in Afrika ein Mensch ist, der möglichst viel Wärme und Licht vom Weltenraum aufsaugt und in sich verarbeitet. Dadurch, daß er das tut, wirken über den ganzen Menschen hin die Kräfte des Weltenalls so. (Es wird gezeichnet.) Überall nimmt er Licht und Wärme auf, überall. Das verarbeitet er in sich selber. Da muß etwas da sein, was ihm hilft bei diesem Verarbeiten. Nun, sehen Sie, das, was ihm da hilft beim Verarbeiten, das ist namentlich sein Hinterhirn. Beim Neger ist daher das Hinterhirn besonders ausgebildet. Das geht durch das Rückenmark. Und das kann alles das, was da im Menschen ist an Licht und Wärme, verarbeiten. Daher ist beim Neger namentlich alles das, was mit dem Körper und mit dem Stoffwechsel zusammen hängt, lebhaft ausgebildet. Er hat, wie man sagt, ein starkes Triebleben, Instinktleben. Der Neger hat also ein starkes Triebleben. Und weil er eigentlich das Sonnige, Licht und Wärme, da an der Körperoberfläche in seiner Haut hat, geht sein ganzer Stoffwechsel so vor sich, wie wenn in seinem Innern von der Sonne selber gekocht würde. Daher kommt sein Triebleben. Im Neger wird da drinnen fortwährend richtig gekocht, und dasjenige, was dieses Feuer schürt, das ist das Hinterhirn. (…)“2

    Rudolf Steiners Amerikaner ist ein (Halb-) Schwarzer. Und schon hat Anthroposoph einen weiteren Grund für seinen „Antiamerikanismus“. Auch wenn er das Steiner-Zitat gar nicht kennen sollte? Ansgar Martins schreibt in „Ein kosmisches Komplott“: „Die verschwörungsideologischen Sympathisanten der Waldorf-Szene spüren – möglicherweise unbewusst – den ursprünglichen politischen Kontext dieser Weltanschauung …“

  16. Wenn zwei nichts zu sagen haben … dann beruft man sich einfach auf einen Dritten, der Ansehen genießt. Nichts zu sagen haben Rudolf Steiner und sein Hagiograph Christian Clement, mit seiner „kritischen Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners (SKA)“.

    In seinem „Ersten Entwurf des Anfangs einer Einleitung in Rudolf Steiners Schriften zur Kosmogonie und Anthropogenese. SKA 8: Fragment einer theosophischen Kosmogonie (1904) – Aus der Akasha-Chronik (1905-1908) – Die Geheimwissenschaft im Umriss (1910)“ zitiert Christian Clement den bekannten Autor „phantastischer Erzählungen“ Jose Luis Borges, der so Clement, von Steiners Kosmogonie besonders fasziniert gewesen sei, Zitat Borges (übersetzt von Clement):

    „Der Visionär und Theosoph Rudolf Steiner hat offenbart, dass unser Planet, bevor er zu der Erde wurde, die wir kennen, durch eine Sonnen-Phase und davor durch eine Saturn-Phase gegangen sei. Der Mensch bestehe aus einem physischen Leib, einem ätherischen Leib, einem astralischen Leib und einem Ich; zu Beginn der Saturn-Zeitalters oder des Saturn-Zustands habe es nur einen physischen Leib gegeben. Dieser Leib sei unsichtbar gewesen, kaum vorstellbar, weil es zu dieser Zeit auf der Erde weder Objekte noch Flüssigkeiten oder Gase gegeben habe. Nur strahlende Energie sei dagewesen, rein energetische Gegenstände. Licht-Konstellationen hätten verschiedene Gestaltungen im kosmischen Raum gebildet; selbst der Mensch nichts als ein Energie-Wesen […].“

    „Wenn Borges Steiner faszinierend findet, dann muss ja was dran sein …“ suggeriert Clement seinen Lesern, und verfolgt unermüdlich weiter sein Projekt, der Öffentlichkeit Rudolf Steiners rassistischen Science-Fiction-Trash: „Aus der Akasha-Chronik“ als „bedeutend“ zu verkaufen …

  17. In schärfstem Widerspruch zur „Großartigkeit“ von Christian Clements Selbstbeschreibung steht die Tatsache, dass Clement Texte seiner „Rudolf Steiner kritische Ausgabe (SKA)“ beim Blog „Egoisten – die bloggenden Anthropotanten“ vorab veröffentlicht.

    Welcher „seriöse Wissenschaftler“ würde denn bei den „Egoisten“ – einer Spielwiese für durchgeknallte Esoteriker – Kommentare schreiben, geschweige denn Artikel publizieren?

  18. Wer es noch nicht wußte:

    Anthroposophie macht frei

    Jetzt nicht frei von Schmuddelkindern.

    Frei frei. So wie „Die Freiheit nehm ich mir …“:

    (…)

    Reinkarnation macht frei

    Beim Werber Jost Schieren, Professor für Waldorfpädagogik an der anthroposophischen „Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft“, ist „Reinkarnation“ normal, wird zu einer weiteren „Sichtweise auf den Menschen“, die – Verkaufsargument! – von „Fremdbestimmung“ befreit:

    Der Gedanke der Reinkarnation erlaube es, so Jost Schieren, „den Menschen nicht als irgendwie allein fremdbestimmtes Wesen (Gene, Sozialisation, Gehirnprägungen usw.) zu denken.“ Das Kind sei nicht das alleinige Resultat von Vererbung und Umgebung, sondern trage in sich „eine eigene auf sich selbst begründete Persönlichkeit“, die nicht zufällig entstanden sei, da „der Mensch sein eigenes Wesen selbstverantwortlich durch eine Reihe von Verkörperungen selbst bildet.“

    Doch was bedeutet „Reinkarnation“ überhaupt? Und bei Rudolf Steiner?

    Weit verbreitet ist die Idee im asiatischen Kulturkreis, im Hinduismus und den verschiedenen Erscheinungsformen des Buddhismus. Gemeinsam ist ihnen, daß das Ziel ist, dem „endlosen Kreislauf der Wiedergeburten“ zu entkommen, sich von der Fessel des „Karma“ zu befreien.

    Helena Petrovna Blavatsky und in ihrer Nachfolge Rudolf Steiner kehren die Idee in ihr Gegenteil um: Der Mensch soll im Kreislauf der Wiedergeburten bleiben, so kann er sich – und damit die Menschheit – perfektionieren. Das bedeutet: Pflichterfüllung. Von „Freiheit“ keine Spur.

    Rudolf Steiner verspricht eine Form der (geistigen) Unsterblichkeit und befriedigt zugleich das Bedürfnis seiner – zur Zeit der Begründung der Anthroposophie – aristokratischen und großbürgerlichen Klientel nach „Elite“: „WIR bringen die Menschheit (-sentwicklung) voran!“

    Und natürlich kann die Menschheit auch nicht an einem Tag an Ihrem Bestimmungsort, dem Planeten „Vulkan“, ankommen – dann wäre Steiners Geschäftsmodell sofort erledigt (…)“

    Auszug aus: Der Waldorf-Werber

  19. Wer es noch nicht wußte:

    Rudolf Steiner steht für „wissenschaftlich-philosophisches Denken“ – bei Hartmut Traub.

    Damit hebt Traub die Propaganda der Anthroposophie auf ein ganz neues Niveau, da können sogar Christian Clement und Jost Schieren, siehe oben, noch etwas dazulernen …:

    Hartmut Traub, Alanus Hochschule und Rudolf Steiner:

    „Jeder Mensch ein Wissenschaftler!

    Die anthroposophische „Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft“ kämpft um eine Anerkennung der „Waldorfpädagogik“ als Erziehungs-„Wissenschaft“. Dazu muß zunächst für Rudolf Steiner, Begründer der „Anthroposophie“ und Waldorfschulen, ein neues, positives und neutrales Image erschaffen werden: weg vom „verstörenden“ Esoteriker Steiner, hin zum bedeutenden Philosophen Steiner. Hartmut Traub, Lehrbeauftragter der Alanus Hochschule, hielt dazu im Mai 2016 einen Vortrag, in dem er Steiner wie gewünscht „wissenschaftlich-philosophisches Denken“ bescheinigt.

    In seinem Vortrag „Wissenschaft, Mythos und andere unproduktive Etikettierungen …“ zitiert Hartmut Traub auf 15 Seiten nicht ein einziges Mal Rudolf Steiner, und das, obwohl er Steiners „Anthroposophie“ die einzigartige Eigenschaft zuspricht, Mythos und Wissenschaft in sich zu vereinen, Zitat Traub, Seite 7:

    „Der vermeintlich mythologische Charakter der Anthroposophie ist danach die veranschaulichende, didaktisch methodologisch explorierte Weiterentwicklung des philosophischen Denkens, das selbst in der ‘Hochphase’ der Anthroposophie sein mythologiekritisches Potential nicht verliert (Traub 2014, S. 149ff.).

    Das Mythologische wird bei Steiner somit weder reflexiv verwissenschaftlicht, noch verhüllt es das wissenschaftliche Denken, sondern dem Mythologischen ist das wissenschaftlich-philosophische Denken explizit immanent. Und das heißt, die Anthroposophie ist ihrem Wesen und Anspruch nach kein mythologisches Denken, und schon gar keine Rückkehr zum Mythos, sondern die weiterentwickelte, veranschaulichte und methodologisch didaktisierte Philosophie Rudolf Steiners.“

    Unterstützer der Anthroposophie wie Hartmut Traub vermeiden, Rudolf Steiner selber sprechen zu lassen, es sei denn, in kurzen, sinnentstellenden Zitaten.

    Wo ist in Steiners Aussagen das „wissenschaftlich-philosophische Denken“, die „weiterentwickelte, veranschaulichte und methodologisch didaktisierte Philosophie Rudolf Steiners“?

    Um zu konkretisieren, wie weit sich Hartmut Traubs Interpretation von Rudolf Steiner entfernt, hören wir, was Steiner wirklich selber sagt, ein für ihn typisches Zitat:

    „(…) Und so kann man sagen: Die Weißen können überallhin, können heute sogar nach Amerika hinüber. Alles dasjenige, was an weißer Bevölkerung in Amerika ist, das ist ja von Europa gekommen. Da kommt also das Weiße hinein in die amerikanischen Gegenden. Aber es geschieht ja etwas mit dem Menschen, wenn er von Europa, wo er dazu natürlich gebildet ist, daß er alles im Innern entwickelt, nach Amerika hinüberkommt. Da ist es so, daß gewissermaßen schon etwas sein Hinterhirn in Anspruch genommen werden muß. In Europa, sehen Sie, hat er als Europäer hauptsächlich das Vorderhirn in Anspruch genommen. Nun, in Amerika, da gedeihen diejenigen, die eigentlich zugrunde gehende Neger einmal waren, das heißt sie gedeihen nicht, sie gehen zugrunde, die Indianer. Wenn man dahin kommt, da ist eigentlich immer ein Kampf zwischen Vorderhirn und Hinterhirn im Kopf. Es ist das Eigentümliche, daß wenn eine Familie nach Amerika zieht, sich niederläßt, dann bekommen die Leute, die aus dieser Familie hervorgehen, immer etwas längere Arme. Die Arme werden länger. Die Beine wachsen auch etwas mehr, wenn der Europäer in Amerika sich ansiedelt, nicht bei ihm selber natürlich, aber bei seinen Nachkommen. Das kommt davon, weil die Geschichte mehr durch das Mittelhirn hindurch nach dem Hinterhirn sich hinzieht, wenn man als Europäer nach Amerika kommt. (…)“ 3

    „Typisch“ an der oben vorstellten Textpassage ist, dass Rudolf Steiner seine Zuhörer bzw. Leser mit „unerhörten“ geistigen Tatsachen überrascht. Das kann Steiner, da er Einblick in die „Akasha-Chronik“, ein geistiges Weltengedächtnis in der „Ätherwelt“ („akasha“, Sanskrit: Äther) hat. In dieser „Chronik“ seien alle Ereignisse der Geschichte, alle Taten, Worte und Gedanken der Menschheit enthalten, die dem „Geistesforscher“ – also ihm selber – zur Verfügung stünden. Steiner sagt über seine Rolle als „Seher“:

    (…)“

    weiter bei „Humanistischer Pressedienst“, „hpd“: http://hpd.de/artikel/jeder-mensch-wissenschaftler-13429

  20. „Christian Clement“ hat jetzt auch einen eigenen Eintrag bei „wikipedia“,

    unten im Wortlaut wiedergegeben – als „Sicherungskopie“ – bevor Christian Clement einen weiteren Sockenpuppen-Auftritt zur Korrektur seines Images hat …:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Clement

    Christian Clement

    Christian Clement (* 1968) arbeitete mehrere Jahre als Lehrer an einer Waldorfschule. Dann wurde er Lehrer für die Fächer Deutsch und Deutsche Literatur an der von Mormonen betriebenen Brigham Young University in Provo (Utah).

    Er studierte an der Spandauer Kirchenmusikschule und an der Universität Hamburg Philosophie, Musik und Pädagogik. Seine Forschungsschwerpunkte sind Apokalyptik und ästhetische Theorie, das Theater als Mysterienort, Rudolf Steiner und die Anthroposophie.

    Zur Zeit beschäftigt er sich, unterstützt und gefördert durch den Rudolf Steiner Verlag und die Rudolf Steiner Nachlassverwaltung, mit der Veröffentlichung einer auf 8 Bände angelegten kritischen Ausgabe (SKA) der Schriften Rudolf Steiners bis 1910. Der erste Band dieser Edition wurde im August 2013 in Koproduktion durch den Stuttgarter Frommann-Holzboog Verlag und den Rudolf Steiner Verlag Basel veröffentlicht.[1]

    Rezeption und Kritik

    Clements SKA der Schriften Rudolf Steiners wird von Historikern scharf kritisiert. Der amerikanische Historiker Peter Staudenmaier bezeichnet viele von Clements Darstellungen in Band 7 der SKA als eine Übung in Wunschdenken, und wirft ihm Unzulänglichkeiten und Legendenbildungen vor. Clement nehme eine anthroposophische Heiligsprechung Rudolf Steiners vor und biete Interpretationen an, die nichts zu einem Verständnis Steiners beitragen würden. Sie seinen vielmehr ein klassisches Beispiel für eine Eisegese, weil Clement in seinen persönlichen Auslegungen, Dinge in den Text hineininterpretiere, die nicht da sind, etwa wenn er versuche die esoterischen Lehren Steiners zu Weiterungen seiner frühen philosophischen Werke umzudeuten. Laut dem Religionshistoriker Helmut Zander bekomme der Leser von Clement statt Wissenschaft nur Anthroposophie vorgesetzt. Schon Clements Einleitung zum zeithistorischen Kontext sei „vom Stand der wissenschaftlichen Forschung meist weit entfernt“. Zander kritisiert besonders Clements Versuch die Theosophie, gegen den historischen Befund, als die wichtigste Quelle der Anthroposophie zu leugnen, wobei er sich Steiners persönliche Standpunkte aneigne.[2]

    Weblinks

    • Christian Clement auf Academia mit Links zu seinen Publikationen

    • Informationen zur Konzeption der Kritischen Steiner-Ausgabe (SKA) sowie zu den einzelnen Bänden

    • Helmut Zander: Zeitenwende. Auftakt einer kritischen Rudolf-Steiner-Ausgabe. nzz.ch 26. November2013.

    • Andreas Lichte: Christian Clements „kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners“ (SKA). Des Steiners neue Kleider. SKA-Rezension auf hpd.de. 22. April 2015.

    • R. Steiner: Schriften zur Erkenntnisschulung. Rezensiert für H-Soz-Kult von Helmut Zander

    Einzelnachweise

    1. Thomas Meyer: Zur Kritischen Ausgabe von Rudolf Steiners Werk Materialien zur Urteilsbildung.

    2. Christian Clements „kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners“ (SKA). Des Steiners neue Kleider. SKA-Rezension auf hpd.de. 22. April 2015.

  21. … in zwei Worten ( in bold / fett ), was Christian Clements „Steiner kritische Ausgabe“ („SKA“) ist:

    „Christian Clements „kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners“ (SKA)

    Des Steiners neue Kleider

    BERLIN. (hpd) Die Anthroposophie versucht seit Jahren, Rudolf Steiner ein neues, positives und neutrales Image zu geben: weg vom „verstörenden“ Esoteriker Steiner, hin zum bedeutenden Philosophen Steiner. Dass sich ein nach aussen hin renommierter Verlag, der „Frommann-Holzboog Verlag“, an dem anthroposophischen Betrug beteiligt, überrascht

    (…)“

    weiter bei „Humanistischer Pressedienst“, „hpd“: https://hpd.de/artikel/11618

  22. „Neue Zürcher Zeitung: „Werbung“ oder „Rezension“?

    Der Anthroposoph David Marc Hoffmann schreibt über Christian Clements „Rudolf Steiner kritische Ausgabe“

    Im Februar 2017 erscheint in der Neuen Zürcher Zeitung die dritte Rezension von David Marc Hoffmann, Leiter des „Rudolf-Steiner-Archivs“ in Dornach, zur „Rudolf Steiner kritische Ausgabe“ des Anthroposophen Christian Clement. Hat die NZZ ein neues Ressort „Anthroposophie“? Nein. Aber „Werbung“ für die Anthroposophie im „Feuilleton“? Was ist das? Ich frage die NZZ, schreibe eine E-mail …

    Rückblende, Prof. Helmut Zander, Experte für Rudolf Steiner und Autor des Standardwerkes „Anthroposophie in Deutschland“, schreibt 2013 in der Neuen Zürcher Zeitung: „Den politischen Höhepunkt dieser Auseinandersetzung markiert eine Stellungnahme der deutschen Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Sie kam 2007 zu dem Ergebnis, dass es Vorstellungen Steiners gebe, die ‘als zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen’ seien.“1 Damit war es amtlich: Rudolf Steiner ein Rassist. Von nun an konnte man bei der Verteidigung Steiners nur noch verlieren. Also ging die Anthroposophie in die PR-Offensive, mit Christian Clements „Rudolf Steiner kritische Ausgabe“, „SKA“, die der Humanistische Pressedienst so einordnet: „Die Anthroposophie versucht seit Jahren, Rudolf Steiner ein neues, positives und neutrales Image zu geben: weg vom ‘verstörenden’ Esoteriker Steiner, hin zum bedeutenden Philosophen Steiner. Dass sich ein nach aussen hin renommierter Verlag, der ‘Frommann-Holzboog Verlag’, an dem anthroposophischen Betrug beteiligt, überrascht.“2 Überraschend ist auch die Rolle der NZZ: eine Rezension von David Marc Hoffmann hätte man vielleicht noch als „Versehen“ ansehen können, aber drei?3

    Am 17.02.2017 um 10:40 schrieb Andreas Lichte [an die NZZ]:

    Sehr geehrte Redaktion,

    David Marc Hoffmann, Leiter des „Rudolf-Steiner-Archivs“ in Dornach, ist Autor des Artikels – „Als die Anthroposophie noch «Theosophie» hiess“4 – der Neuen Zürcher Zeitung.

    Er rezensiert den 6. Band der „Rudolf Steiner Kritische Ausgabe“, an deren Entstehung er maßgeblich beteiligt war:

    David Marc Hoffmann veranlasste laut eigener Aussage die Zusammenarbeit der Verlage „frommann-holzboog Verlag“ und „Rudolf Steiner Verlag“.

    David Marc Hoffmann hat also ein persönliches und professionelles Interesse am Erfolg der „Rudolf Steiner Kritische Ausgabe“: seine Rezension in der Neuen Zürcher Zeitung hat den Charakter von „Werbung“.

    Fragen:

    – Warum veröffentlicht die Neue Zürcher Zeitung Werbung?

    – Warum kennzeichnet die Neue Zürcher Zeitung Werbung nicht als „Werbung“, um sie von einem redaktionellen Beitrag abzugrenzen?

    Mit freundlichen Grüßen

    Andreas Lichte

    Die Antwort der NZZ:

    (…)“

    weiter: https://www.schiebener.net/wordpress/der-anthroposoph-david-marc-hoffmann-schreibt-ueber-christian-clements-rudolf-steiner-kritische-ausgabe/

  23. Ein aktuelles Interview mit Ansgar Martins, hpd, 4. Dezember 2020:

    Anthroposophie und Antisemitismus

    Auf den Querdenker-Demonstrationen der vergangenen Monate traten Anthroposophen Seite an Seite mit Rechten auf. Tipps gegen den hierdurch entstandenen Imageschaden holte sich die „Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland“ beim Antisemitismus-Beauftragten der baden-württembergischen Landesregierung Dr. Michael Blume. Und das obwohl Anthroposophie-Begründer Rudolf Steiner selbst als Antisemit gilt. hpd-Autor Andreas Lichte sprach hierüber mit dem Religionsphilosophen und Anthroposophie-Experten Ansgar Martins (…)“

    weiter: https://hpd.de/artikel/anthroposophie-und-antisemitismus-18761

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