Aktuell: Pressemitteilung – SPD Fraktion bedauert die Entwicklung im Oversum

In unserem Briefkasten(Im Folgenden veröffentlichen wir ungekürzt eine Pressemitteilung der SPD Fraktion Winterberg.)

Winterberg. (Pressemitteilung der SPD) Die SPD Fraktion bedauert die Entwicklung im Oversum Vital Resort außerordentlich. Trotz großer Skepsis gegenüber sogenannten PPP- Modellen, sind wir diesen Weg mitgegangen. Wir waren überzeugt davon für unsere Stadt ein Schwimmbad und eine Veranstaltungshalle zu schaffen, die attraktiv, kostengünstig und von ansprechender Qualität ist.

Die Ausgangslage in 2007 war ein Investitionsstau beim Hallenbad, beim Kurmittelhaus und bei der Stadthalle. Stadthalle und Kurmittelhaus standen zudem im Winter aufgrund der Schneelast nur bedingt zur Verfügung. Alle Gebäude waren defizitär und wurden wenig genutzt. Instandsetzungsarbeiten wären laut Gutachten sehr teuer geworden und boten keine zufrieden stellende Alternative zu einem Neubau. In Verbindung mit einem Hotel, so rechneten uns beratende Firmen vor, könnten wir ein attraktives Angebot für Gäste und Bürger schaffen. Auch sind wir verpflichtet in unseren Schulen Schwimmunterricht anzubieten. In Abwägung verschiedener Möglichkeiten haben wir der Zusammenarbeit mit einem Investor zugestimmt.

Um Risiken zu minimieren haben wir vor unseren Entscheidungen Wert darauf gelegt, dass ein unabhängiges Fachbüro die Eckdaten und veranschlagten Baukosten des Projekts prüft. Ein weiteres Fachbüro aus Düsseldorf begleitete den Bauvorgang und ein Bauingenieur der Stadt Winterberg, der das vollste Vertrauen des Bürgermeisters genießt, dokumentierte regelmäßig die Aktivitäten während der Bauphase.

Ein großes als sachkundig geltendes Anwaltsbüro hat die Verträge ausgearbeitet und ein heimisches Geldinstitut prüfte Bonität und Businessplan des Investors.

Auf diese Aussagen haben wir uns leider verlassen. Verlassen haben wir uns aber auch auf die Versprechen des Investors, der zunächst Partner mit großen Erfahrungen in der Hotelbranche und Parkraumbewirtschaftung präsentierte.

Hierdurch geblendet sind wir zu blauäugig dem Investor und dem Bürgermeister gefolgt. Wir hatten die Hoffnung, dass die Verbindung von einem Hotelbetrieb, des öffentlichen Bades und der Stadthalle Synergien erzeugt, die helfen Kosten zu sparen. Die zusätzlichen Betten können unsere Stadt und unsere Gastgeber verkraften.

Das enttäuschende bei dem Projekt „Oversum“ ist wie bei vielen PPP-Projekten einmal mehr die Umsetzung. Mit viel Tam-Tam wird gebaut und eröffnet und dann nach kurzer Betriebszeit erfolgt das böse Erwachen. Als der Vorsitzende der SPD Fraktion in seiner Haushaltsrede auf diesen Umstand hinwies und in diesem Zusammenhang von Heuschrecken sprach, wies ihn der Bürgermeister zurecht. Auch Herr Pieper wollte hiervon nichts hören. Aber bereits unmittelbar nach der Eröffnung hatte die SPD Fraktion den Eindruck, dass die S.A.B. zwar an der Projektentwicklung sehr interessiert war, aber nicht unbedingt an der Entwicklung des Projekts. Nachlässigkeiten im Betrieb, ungeschickter Umgang mit Gästen und nicht nachvollziehbare Planungen etwa im Wellness – Bereich fielen uns auf oder wurden uns von Bürgern zugetragen.

Bereits im Herbst 2012 haben wir den Betreiber hierauf hingewiesen und um Veränderungen gebeten. Die geringen Besucherzahlen im Schwimmbad und im Fitnessbereich, die beklagt werden, hängen unserer Meinung nach auch mit der Struktur des Angebotes und der Fehleinschätzung des Investors zusammen. Gegen die hohen Eintrittspreise hatten wir uns von Beginn an gewandt.

Als im Dezember 2012 deutlich wurde, dass die Stadt über Ihre vertraglichen Verpflichtungen hinaus den Badbetreiber finanziell unterstützen sollte, kam dies für unsere Fraktion nicht in Frage. Diese Haltung haben wir auch noch heute. Wir sind nicht bereit zusätzliches Geld in ein Projekt zu stecken, wenn der Investor nicht bereit ist, ebenfalls etwas für den Erfolg beizutragen.

Die „Bürgerinnen und Bürger aktiv einbinden“ wie es jetzt der Bürgermeister in einer Bürgerversammlung tun möchte ist ebenfalls ein Hinweis unserer Fraktion.

Diese Bürgerversammlung forderte Richard Gamm bereits Anfang März ein. Damals wurde dies von der Mehrheitsfraktion und dem Bürgermeister abgelehnt.

In dieser Bürgerversammlung müssen Eigentumsverhältnisse, Verpflichtungen und Geschäftsbeziehungen der Stadt dargelegt werden. Aber auch Möglichkeiten zur Krisenbewältigung, sollten aufgezeigt werden. Allein am schlechten Marketing der bisherigen Betriebsgesellschaft liegt es sicher nicht. Erforderlich ist eher eine Überplanung des gesamten Projekts mit dem Ziel, Gästen und Bürgern ein Haus zu präsentieren, das einladend wirkt und in dem man gern verweilt. Mit einem Veranstaltungsraum der technisch funktioniert und einem Schwimmbad, welches Familien und Sportler gleichermaßen zufrieden stellt.

Harald Koch
(Vorsitzender der SPD Fraktion im Rat der Stadt Winterberg)

36 Gedanken zu „Aktuell: Pressemitteilung – SPD Fraktion bedauert die Entwicklung im Oversum“

  1. erster eindruck:
    mit solchen flitzpiepen rauscht man direkt in das nächste desaster.
    peinlich.

    zweiter eindruck:
    hier machen sich welche künstlich naiv. damit sie bei der suche nach den verantwortlichen übersehen werden.
    bischen eklig.

  2. Gestern, 04.04.2013, wurde der für den weltweiten Flugverkehr überaus wichtige Airport Kassel-Calden eröffnet.
    Für den 05.04.2013 geplante Abflüge wurden mangels Kundschaft abgesagt.

    Kassel-Calden war/ist ein „von der Politik“ gewolltes Projekt.
    Oversum und Satelliten bewegen sich auf monetär niedrigeren Umlaufbahnen.

    Oversum und K.-Calden gemeinsam ist allerdings eine Affinität in Richtung „Schilda“.

  3. Es gäbe viel zu kommentieren, doch ich will mich auf dieses Zitat beschränken: „…ein heimisches Geldinstitut prüfte Bonität und Businessplan des Investors.“

    Eine solche Prüfung ist zur Exkulpation ungeeignet, zumal vermutlich von einer Sparkasse die Rede ist. Zum einen fehlt „heimischen Geldinstituten“ schlicht das akademische Humankapital zur hinreichend sorgfältigen Prüfung solcher Projekte, zum anderen besteht zwischen öffentlichen Verwaltungen und Sparkassen ein Einflussnahme und Interessendurchsetzung ermöglichendes Personengeflecht, das aus Sicht der Corporate Governance höchst bedenklich und erwiesenermaßen für (Landes-)Bankenpleiten verantwortlich ist. Eine dem Laien verständliche, kritische Einschätzung dieses Filzes durch Prof. Schiereck (renommierte Bankenprofessur TU Darmstadt) findet sich unter:
    http://www.welt.de/wirtschaft/article106164150/Die-Sparkassenwelt-ist-die-der-gegenseitigen-Vorteile.html

    Im konkreten Fall ist der Bürgermeister Verbandsvorsteher des Sparkassenzweckverbands des Hochsauerlandkreises, Landrat Dr. Schneider Vorsitzender des Verwaltungsrats der Sparkasse Hochsauerland.

    Ob heimische Volksbanken Prüfung bzw. Finanzierung auch positiv beschieden hätten?

  4. Niemand will den „Schwarzen Peter“ in diesem Fall „Oversum“ haben. Motto: wir sitzen zwar mit im Boot, aber der hat auf den gehört und einen anderen empfohlen, die Fachleute waren doch dabei, Bonitäten und Wirtschaftspläne geprüft und und und….

    Haben die Ratsmitglieder -gleich welcher Fraktion- Fehler begangen? Ich glaube nicht, denn solche Projektplanungen und -entwicklungen können selbst studierte Experten nach intensiver Betrachtung nur grundsätzlich bewerten, eher gut oder eher schlecht?

    Was hier schlicht und ergreifend bereits in der Planungsphase gefehlt hat ist gesunder Menschenverstand und die Meinung von Leuten, die Tag für Tag in Schwimmbad oder im Hotel arbeiten. 77 Zimmer für Kongreßhalle mit rund 400 Sitzplätzen? Wo schläft der Rest, im Wohnmobil? Wie kommt der Hotelgast, der nicht in die Sauna, sondern ins Schwimmbad möchte, dort hin? Aha, er läuft im Bademantel an der Rezeption vorbei, grüßt die Besucher der Gäste und Mitarbeiter der Touristik auf seinem Weg und schon ist er da. Wo können Papa und Mama ein Stück Kuchen esssen, während die Kinder schwimmen? Oder wo können sie sitzen und ein Buch lesen? Wo ist ein gastronomisches Angebot für die unzähligen Besucher, die zur Touristik kommen?

    Einfach schlecht geplant, aber von den hochbezahlten Fachleuten befürwortet, der Rat winkt es auf Empfehlung durch. Das dann der Betrieb auch noch stümperhaft durchgeführt wird, konnte niemand ahnen.

  5. Uwe Z. hat vollkommen recht – und er hat es auf den Punkt gebracht!

    Wir brauchen schlichtweg mehr gesunden Menschenverstand und keine hochbezahlten Politiker, die versuchen, sich um Sachen zu kümmern von denen Sie keine Ahnung haben (Flughafen Berlin, Flughafen Kassel, Schwimmbad Korbach, OVERSUM Winterberg)

    Es gibt hier in Winterberg wohl einen „Platzhirsch“, der das Sagen hat und dem sich anscheinend alle anderen unterordnen.

    In Winterberg scheint die Opposition erst dann wach zu werden, wenn bereits „die Karre im Dreck steckt“ (oder soll ich das Zitat mit dem sinkenden Schiff bemühen?)
    Aber das scheint wohl normal zu sein, bei einem dominierenden Bürgermeister und Parteien, die vielleicht „Opposition“ nicht kennen.

    In Frankenberg hat der damalige Bürgermeister und spätere Landrat sein Prestige-Objekt „Ederberglandhalle“ in ein „Sumpfgebiet“ gebaut,
    zudem mit einem zuerst „schlechtem“ Restaurant.
    Er hatte sicher auch „gute“ Berater, aber was nutzt es?

    Wenn der Bürgermeister sagt: „Das wird so gebaut! Basta!“
    – und die Opposotion besteht nur aus „Mäus’chen“, dann wird eben so gebaut.
    Die Zeche zahlt nachher der Bürger.
    Der Bürgermeister kann im schlimmsten Fall mit mehreren tausend Euro pro Monat in Ruhestand gehen.

    Wollen wir hoffen, dass es nicht so weit kommt wie mit dem ehemalgen Bürgermeister von Frankenberg und späterem Landrat:

    http://www.wlz-fz.de/Lokales/Landkreis/Eichenlaub-Staatsanwaltschaft-ermittelt-wegen-Provisionszahlungen

    Die Kommentare unter diesem Link sind auch sehr interressant …Sparkasse….

    Wie ich gehört habe, ist Hr. Eichenlaub später ins Sauerland gewechselt.
    Ob er hier auch aktiv wurde oder den Winterbergern mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat, weiß ich nicht.

    Wollen wir nicht hoffen, dass aus der „Eichenlaub“-Affäre eine „Eickler“-Affäre wird.

    Zumindest scheint nun die Presse und die „Opposition“ aufgewacht zu sein.

    Es kann nur besser werden!

  6. Jaja, schon werden die Ausreden parat gelegt!

    Erst wird uns von unserer Budnesregierung zehn Jahre lang unsere Wohlstandsdividende in Form von Lohnerhöhungen vorenthalten, dann opfert man unsere wirtschaftliche Zukunft in einer Schuldenorgie für Club Med-Länder und die Großreichsphantasien der Eurokraten. Und nun sollen wir auch noch Millionen wegen eines lümmelhaften Bürgermeisters aufbringen, der sechstausend Euro brutto im Monat einstreicht, eine vom Steuerzahler garantierte Pensionszusage in Höhe der vierfachen Durchschnittsrente vor sich weiß und sich mit seinem Protz-Ei für das Aufrücken in den Landtag positionieren will?

    Nein, das lassen wir nicht durchgehen. Herr Staatsanwalt, übernehmen Sie! Prüfen Sie auf grobe Fahrlässigkeit, Vorteilsannahme im Amt, Bestechung, Betrug, Veruntreuung! Und bloß keine Rechtsverdrehungen, wir haben Sie genau im Auge!

  7. Guten Tag Herr Koch,

    unbekannterweise eine Nachricht von mir:

    Toll, dass sich die SPD jetzt auch mal meldet!
    Wurde es nicht schon längst Zeit?

    Weshalb ich aber jetzt schreibe:
    Sie gehören zur „Schützengesellschaft 1825“, wenn ich das richtig aus Ihrem Dokument ersehe.
    (Diese Gesellschaft ist zwar nicht erwähnt, aber man kann einieges aus den sog. „Meta/Dokumentdaten“ (aus Ihrer Pressemitteilung) ersehen.
    Vielleicht haben Sie ja auch nur mal für diese „Schützengesellschaft 1825“ einen Brief geschrieben.
    Wie auch immer, das ist mir egal:

    ich habe gehört, dass es einigen Unmut darüber gibt, dass demnächst die Schützenfeste in einem Zelt vor dem Oversum stattfinden sollen.
    Können Sie das mit Ihrem gutem Gewissen „gut heißen“ ?

    Weiter habe ich gehört:
    eine Damen-Karnevals-Gruppe, die ohne finanzielles Interesse eine attraktive Veranstaltung organisiert, wird es zukünftig nicht mehr geben/veranstalten.
    Warum?: weil sie nun im OVERSUM für einen sehr hohen Preis die (unpersönliche) Halle mieten müßen.

    Sollten Sie nicht für die Bürger arbeiten, statt gegen sie??
    Denken Sie doch an Ihre eigene Schützengesellschaft!
    (Vielleicht können Sie ja auch noch an die anderen mit denken)

    Man kann den Eindruck gewinnen, dass hier auf Kosten eines Prestigeobjektes alle sozialen Strukturen lieber in den Mülleimer geschmissen werden!
    Vielleicht wissen Sie nicht (den Bürgermeister wird es wohl nicht interessieren, da er vielleicht schon seinen nächsten Posten im Blick hat – wie bei „Eichenlaub“, vielleicht will er demnächst irgendwo Oberbürgermeister oder Landrat werden?), welche menschlichen Kontakte, Strukturen durch solche dummdreisten Aktionen vernichtet werden.
    Letztlich wird sich das auch auf die ganze Region auswirken.
    Hoteliers und Gastronomen werden etwas später feststellen, dass weniger Gäste kommen!

    Warum? Weil dank Prestigeobjekte das hier so gern besuchte und miterlebte Leben nicht mehr stattfindet.

    Eliminiert durch Oversum und karrieregei../sorry-bitte streichen-: karrierebewußte Politiker!

    Gunter Sachs, Bohlen und Halbach und Co werden nicht kommen!
    Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren.

    Denken Sie bitte darüber nach!

  8. Die Pressemitteilung der SPD Winterberg ist zunächst einmal ein Schritt in die richtige Richtung. Dieses Absetzen von dem Projekt erwarte ich auch von der FDP und von der alles dominierenden CDU.
    Insgesamt hat die SPD allerdings im Vorfeld des OVERSUM Desasters eine große Chance vertan. Welche Möglichkeiten hätten sich dort für die Partei als echte Alternative zum verkrusteten Winterberger Politikberieb ergeben!
    Allerdings muss man auch wissen, daß diese Politik das Projekt, das von Bürgermeister und CDU gegen alle Wiederstände durchgedrückt worden ist nicht verhindert hätte.
    Wir brauchen wirklich eine Oppositionsalternative. Eine Winterberger Bürgerliste mit verantwortlich handelnden Menschen, die wirklich das Wohl der STadt und der Bürger im Sinn haben, fehlt an allen Ecken und Enden.
    Das nächste Desaster droht mit dem Schützenfest im Vorfeld des OVERSUM, hier muss unbedingt der Schützenvorstand seine bisherige „Abnicker-Mentalität“ ändern. Wir wollen nicht vor diesem Pleiteprojekt feiern und auf Rücksicht auf Gäste und Hotelbetreiber ein Schützenfest „light“ feiern.

  9. Schön wäre es einfach, wenn mal etwas passieren würde im Oversum. Es wird immer geredet und diskutiert, bis auf 3 neue Strandkörbe und kostenloses Parken ist aber bisher nicht viel passiert.
    Schließfächer die nach nicht mal einem Jahr großteilig defekt sind und klapprige Umkleiden an denen sich die Schrauben lösen, erinnern mich an die aktuelle Sparstrategie diverser namenhafter Autobauer die sich mal unter Premium einzuordnen wussten …

  10. Leon, das ist mal ein pragmatischer Ansatz!

    Zwar war ich noch nie im Oversum und erst recht im dortigen Schwimmbad, aber wenn es so ist wie Du schreibst, frage ich mich auch, warum tun die da nicht das Naheliegendste und machen die Bude flott!?

    Und was unsere Projekt verliebten Herrschaften anbelangt, da hoffe ich, sie haben aus dem OVER-sum-Knall nachhaltig gelernt und bewahren uns für die nächsten 100 Jahre vor weiteren Supernovas.

    Wenn ich bedenke, an wie vielen Leuchttürmen für zig Millionen hier im Moment noch gebastelt wird, da kann einem schon etwas schummrig werden.

  11. @gabi

    Es ist zwar nicht so, dass alles auseinander fällt, aber wenn diese Sachen behoben werden und das Innere des Schwimmbades mal etwas netter gestaltet werden und es seine kühle Atmosphäre verliert, dann ist schon viel getan!
    Und das hätte m.M. nach schon vor der Pleite passieren können!

  12. @nordhesse:
    „Es gibt hier in Winterberg wohl einen “Platzhirsch”, der das Sagen hat und dem sich anscheinend alle anderen unterordnen. “

    Bin neugierig, wer das ist bzw. sein soll und aus welchen Gründer er/sie der Platzhirsch ist. Gerne auch per Mail.

    @Ureinwohner:
    Einverstanden. Allerdings ist es jetzt kein großes Risiko mehr, sich von einem gescheiterten Projekt abzusetzen.

    Die Frage „Wer ist verantwortlich?“ ist gestellt und muss beantwortet werden.

    Die (finanziellen) Konsequenzen für Winterberg und damit für die Winterberger Bürger müssen müssen „auf Heller und Pfennig“ benannt werden.

    Die Struktur des Projekts muss mit allen Verschachtelungen publiziert werden, denn Winterberg hätte von Leimen, Siegburg etc. lernen können, wollte es aber anscheinend nicht; jetzt müssen andere Kommunen die Chance haben von Winterberg zu lernen.

    Dann muss man natürlich auch klären, wie es sein konnte, dass Winterberg auf die sab hereingefallen ist, damit andere Kommunen nicht auf ähnliche Investoren hereinfallen.

  13. Als Gemeinderat, der in Leimen das alles auch schon erlebt hat, muss ich sagen, dass mir das alles sehr bekannt vorkommt, auch die nach gelieferten Entschuldigungen.
    Einerseits kann ich die Kollegen von der Winterberger SPD sehr gut verstehen. Auch in Leimen hat sich die Mehrheit des Gemeinderates nicht nur auf den OB verlassen, sondern auf renomierte Wirtschaftsprüfer (Ernst&Young), die finanzierende Bank, das Regierungspräsidium. Alle haben den Daumen gehoben. Ist es einem ehrenamtlich tätigen Rat da zu verdenken, wenn er den Wirtschafts- und Finanzexperten Glauben schenkt?
    Fakt ist, dass so komplexe Konstruktionen wie PPP-Verträge von Freizeitpolitikern nicht (oder nur in Ausnahmen) ganz durchschaut werden können, und da man keine eigenen Experten hinzu ziehen darf (wegen Vertraulichkeit), muss man solche Konstrukte grundsätzlich ablehnen.
    Denn andererseits kann man auch von Kommunalpolitikern erwarten, dass sie ihre Grenzen kennen und nicht Dinge entscheiden, von denen sie keine Ahnung haben, dass sie sich von sogenannten Leuchtturmprojekten nicht blenden lassen, dass sie sich immer die Frage cui bono? stellen und natürlich, dass sie bereit sind, auch mal gegen den Strom zu schwimmen.
    Wie man das besser macht, zeigt ein aktuelles Beispiel aus Altatätten/Schweiz, wo es auch um eine Schwimmbadsanierung geht. Dort gab es verschiedene Optionen, vom Ausbau (mittels PPP) bis zur Schließung. Die Stadt hat eine sogenannte Vernehmlassung (entspricht etwa einer Bürgerbefragung) gestartet, die Bürgermeinungen ausgewertet und dann hat der Stadtrat eine Entscheidung getroffen (http://www.altstaetten.ch/de/aktuelles/aktuellesinformationen/?action=showinfo&info_id=205851). Die starken Vorbehalte der Bürger gegen PPP haben den Stadtrat veranlasst, diese Option auszuschließen. Die PPP-Variante kam übrigens von der s.a.b.

  14. Dank und Lob an die SPD, dass Sie den Mut und
    den nötigen Charakter aufgebracht hat, nun Ihre Position auszusprechen und sich zu Ihrer Haltung in der Sache zu bekennen.
    Dass das nicht leicht gefallen ist, kann man nachvollziehen, zeigt aber, wer wohl am ersten helfen kann, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
    Man muß fragen, ob Bürgermeister und der Tourismusdirektor sowohl Gutachter wie auch den Rat mit falschen Zahlen gefüttert und so das Objekt schön geredet haben.
    Dass es für die SPD, wie auch für andere sicher nicht einfach ist, alles zu überblicken, kann man verstehen.
    Zu prüfen wäre jetzt (für die SPD), ob die Fraktionen wirklich alle Infos, Nebenvergünstigungen, usw in (geheimer) Sitzung erfahren haben.
    Auch die Rolle der Sparkasse, die nicht gerade bekannt dafür ist, der
    heimischen Wirtschaft Investitionskredite zu bewilligen, müßte überprüft werden.
    Ich wünsche der SPD (und Allen, die hier mithelfen) viel Erfolg!

  15. @ zoom
    Sie fragten nach dem „Platzhirsch“:
    vielleicht kann man ja mal eine Umfrage machen, wer denn glaubt, dass es in Winterberg so etwas gibt und wer es denn sein könnte.

    Auf dieser Seite kann man u.a. an anderen Stellen lesen:

    Andre on 3. April 2013 at 08:09 schrieb:

    Ich weiss noch wo unser achso Tolle Bürgermeister Werner Eickler denn Züscher Wald verkaufen wollte um sein Denkmal zu setzten. Nur daran ist er zum Glück gescheitert da der Züscher Wald NICHT der Stadt Winterberg gehört sondern der Dorfgemeinschaft( Besitzt grössten Waldbestand von Winterberg und seinen Dörfern). Das war schon ein deutliches Signal das Oversum nicht zu bauen!!!! Eickler hat sich dadurch nicht beirren lassen und Schwimmbad und Stadthalle verkauft. ….“
    ##

    „nofretete on 4. April 2013 at 12:53 schrieb:

    Winterberger@ Gut geschrieben, Winterberger. So haben sie es die ganze Zeit gemacht. Freie Meinungsäußerung versucht zu unterbinden.“
    ##

    „Leon R. on 4. April 2013 at 19:36 schrieb:

    Leider haben sie öfter nicht auf das Volk gehört. Das hätte vielleicht so manches scheiternde Projekt gerettet oder verhindert –> siehe Oversum & altes Waldfreibad. Es gab ca. 1200 Leute die sich im Internet für einen Erhalt des alten Bades ausgesprochen hatten –> wurde nie berücksichtigt!“
    ##
    Diese Meinungen nur mal auf die Schnelle herausgesucht…..
    ##

    anderer Punkt:
    „Leon R. on 6. April 2013 at 13:14 schrieb:
    @gabi
    Es ist zwar nicht so, dass alles auseinander fällt, aber wenn diese Sachen behoben werden und das Innere des Schwimmbades mal etwas netter gestaltet werden und es seine kühle Atmosphäre verliert, dann ist schon viel getan!
    Und das hätte m.M. nach schon vor der Pleite passieren können!“

    @ Leon:
    das hätte nicht schon vor der Pleite passieren müßen, sondern das hätte schon gar nicht so gebaut werden dürfen. Wer plant denn solch ein steriles Schwimmbad und solch ein „Freibad“ (für wieviel Leute ist das eigentlich geplant? Das ist der Stand von vor ein paar Jahrzehnten. Wo vor vielen Jahren solche Bäder umgebaut wurden, wird so etwas in Winterberg neu gebaut. Ist hier die Zeit stehen geblieben?
    Für mich ist das unbegreiflich.
    Ich glaube kaum, dass Personen wie Bürgermeister und ähnlich hochdotierte „Persönlichkeiten“ (zB. Tourismusetage) dort baden werden.
    Ich glaube auch kaum, dass sich diese Persönlichkeiten, wenn sie mal auf Dienstreise unterwegs übernachten, sich mit einem Zimmer, welches man am Eröffnungstag im Oversum besichtigen konnte, zufrieden geben werden: ein kleines Zimmer mit Aussicht auf das tolle Dach vom Nachbargebäude.
    Schade, dass man nicht mehr Zimmer besichtigen durfte.
    Was ich aber lobenswert finde: der Lagerraum, Küche und Büros (die man besichtigen konnte) waren wirklich super!
    Da kann man gute Pläne für die Zukunft schmieden.

    Vielleicht wird die SPD (und Bürger) mehr eingebunden – und dann kann ja vielleicht noch was draus werden!

  16. PS:
    vor Kurzem hatte ich ja schon mal den ehem. Bürgermeister und Landrat Helmut Eichenlaub erwähnt:

    http://www.wlz-fz.de/Lokales/Landkreis/Eichenlaub-Staatsanwaltschaft-ermittelt-wegen-Provisionszahlungen

    Andere geben ihm gute Referenzen:
    http://www.piraten-wa-fkb.net/news/items/die-referenzen-des-herrn-landrat-ad-eichenlaub.html

    auch interessant:
    http://www.wlz-fz.de/Lokales/Landkreis/Eichenlaub-bewegt-jetzt-Mediziner

    Zitat hieraus:
    „Briefkasten in Züschen

    Die Ärztevermittlung selbst sei ein Fachbereich der FSE Consulting GmbH. Eichenlaub gründete das auf den Namen seiner Frau angemeldete Unternehmen bereits während seiner Amtszeit 2009. Firmensitz ist Winterberg-Züschen, wo nicht viel mehr als ein Briefkasten existiert. “

    http://fse-consulting.com/

  17. @auch ein interessierter Bürger:
    Ihr Optimismus hinsichtlich der Problemlösungskompetenz der SPD in allen Ehren, ich bin da deutlich skeptischer, und zwar unabhängig von der devoten Oppositionsarbeit der letzten Jahre:
    Die SPD ist bekannt dafür, gerne das Geld anderer Leute auszugeben und die Bürger in die Schuldenknechtschaft zu führen.
    Selbst der FDP traue ich nichts zu, verwiesen sei nur auf den Kniefall vor der Hotellobby bei der Mehrwertsteuer (nota bene: Oversum – Hotel – ?!) vor wenigen Jahren.

    Wir Bürger sind von den Blockparteien auf allen Ebenen getäuscht, übervorteilt und alleine gelassen worden. Auswechseln des politischen Personals ist in diesem Stadium nicht mehr zielführend, wir müssen es vielmehr zur Verantwortung ziehen und für uns arbeiten lassen.

    Und da @Nordhesse gerade die „Tourismusetage“ anführt:
    Aus Sicht der Corporate Governance ist es höchst bedenklich, wenn der Tourismusdirektor interimsweise einen Geschäftsführerposten bezieht. Wie hoch ist dieser dotiert? Selbstbehalt oder abzuführen? Wie sind andere Personen, z.B. der auf Bildern immer so süffisant grinsende Wirtschaftsförderer, involviert? Fragen über Fragen!

  18. Kommentar Beitrag rf:

    Das Argument, nach dem sich ein Ratsmitglied als Freizeitpolitiker (zugegeben schweres Ehrenamt) nicht in komplexe Wirtschaftsangelegenheiten einarbeiten kann, ist im ersten Blick naheliegend. Doch es entlastet nicht die „Profis“ in der Verwaltung und dazu noch verzerrter Maßstab: Der „kleine Mann“ und Durchschnittsbürger muss sich nähmlich auch für Schäden aus Nichtwissen verantworten, getreu dem Motto: „Unkenntnis schützt vor Strafe nicht“. Also: Juristische Aufarbeitung des Falls, Haftung mit dem Privatvermögen!

    … [… moderiert … ]

  19. Den Kommentar von rf werde ich gleich -nach Rücksprache- als Beitrag veröffentlichen. Dann können wir die Argumente und Erfahrungen aus Leimen und anderswo in Bezug auf Winterberg dort getrennt diskutieren.

    Ich empfehle außerdem noch einmal den Positions-Artikel des Vorsitzenden der CSU Bad Endorf, der sich mit dem sab Engagement auseinandersetzt:

    http://www.csu.de/verband/1470190100/unsere_positionen/1343641365000.htm

    Update: der obere Link funktioniert nicht mehr. Neu:

    http://www.csu-portal.de/verband/1470190100/unsere_meinungen/1343641365000.htm

  20. @zoom
    Selbstverständlich ist die Absetzbewegung der SPD nur ein erster Schritt. Das muss alles noch viel deutlicher geschehn. Noch wichtiger sind aber die anderen Fraktionen. Wenn sich die CDU eines Tages dazu durchringen könnte, wären wir schon viel weiter.
    Alles was Du zur Verantwortlichkeit und den Konsequenzen schreibst, ist völlig richtig. Mein Vorschlag: Machen wir es doch wie mit die Hamburger mit ihrer Elbphilharmonie. Dort sind (fast) alle Verträge veröffentlicht. Mit dieser Transparenz kann dann recht schnell festgestellt werden, wo die Verantwortung unserer Politiker, unserer Verwaltung und der Sparkasse liegt.
    Die finanziellen Konsequenzen können wir dann auch recht schnell berechnen.
    Allerdings bin ich mir sicher, dass alle Schönredner, Leuchtturmbauer, Begutachter und Abnicker jede persönliche Verantwortung weit von sich weisen werden. Und leider haben sie Recht, justiziabel ist dies wohl alles nicht.
    Aber wir könnten zu verantwortungsbewußter Politik mit Augenmaß und Blick für das Machbare kommen.

  21. Hier wird aber einiges durcheinander geworfen.

    Aufgrund der Besoldungstabelle wird deutlich, dass der Bürgermeister deutlich mehr pro Monat bekommt als 6.000 €, nur mal als Hinweis.

    Harald Koch ist Silbacher und garantiert nicht im Vorstand der Schützengesellschaft Winterberg.

    Auf das Schützenfest 2013 bin ich gespannt. Schlechter als in der urgemütlichen Stadthalle kann es eigentlich nicht werden, aber bei dem Kuddelmuddel gibt es womöglich die Sehnsucht nach der alten Feststätte.

    Eine Dorfgemeinschaft kann nicht Eigentümer von Wald sein, auch nicht in Züschen. Natürliche oder juristische Personen. Die Gemeinde Züschen war Eigentümer bis 1975, die Stadt Winterberg ist der Rechtsnachfolger.

    Und warum sollte der Bürgermeister oder Tourismusdirektor ein Projekt durchpeitschen (was sie eh nicht können), von dem sie nicht überzeugt sind und dessen scheitern sie erwarten? Also bitte, da hat niemand was davon.

  22. Die Westfalenpost titelt: „SPD: ‚Zu blauäugig dem Investor und dem Bürgermeister gefolgt'“

    „Die in der Klemme steckende Vitalresort GmbH habe nur wenige Möglichkeiten. Pohle: ‚Sie ist ja nur Pächterin.'“

    „Bürgermeister Eickler sagt, dass die SPD aktiv in die achtjährige Planungsphase des Oversum-Projektes eingebunden gewesen sei und „bei allen wichtigen strategischen Entscheidungen Verantwortung mit übernommen“ habe. Eickler: „In einer Phase, wo es nun zum ersten Mal schwieriger wird, setzt die SPD-Fraktion die Stärke dieser Stadt, die konstruktive Gemeinsamkeit, leichtfertig aufs Spiel.“ Ihn selbst enttäusche das, und die Bürger würden sicher merken, dass es sich bei der Distanzierung „wohl eher um ein parteipolitisches Kakül“ handele.“

    http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-winterberg-medebach-und-hallenberg/spd-zu-blauaeugig-dem-investor-und-dem-buergermeister-gefolgt-id7808724.html

  23. Zitat: „Als der Vorsitzende der SPD Fraktion…und in diesem Zusammenhang von Heuschrecken sprach, wies ihn der Bürgermeister zurecht. Auch Herr Pieper wollte hiervon nichts hören.“

    Beim Studieren besagter Haushaltsrede wunderten sich seinerzeit auch die halbwegs Fachkundigen, dass man „Münte’s Heuschrecken“ im Zusammenhang mit dem Oversum bemühte. Es zeugt von Unverständnis und ist bestenfalls mit Populismus und tradierten Feindbildern der sozialdemokratischen Wählerschaft zu erklären:

    Müntefering kritisierte anno 2005 nicht etwa Public Private Partnerships – far from it. Diese wurden vielmehr zur gleichen Zeit durch seinen Kanzler, den „Genossen der Bosse und der lupenreinen Demokraten“ in den berühmten Kaminzimmer-Treffen salonfähig gemacht.

    Müntefering hob mit seiner vielbeachteten Heuschreckenkritik vielmehr explizit und ausschließlich auf Finanzinvestoren ab, die mittels Private Equity mittelständische Unternehmen übernehmen und nach unter anderem mittels Personalabbau bewerkstelligter Wertsteigerung mit Gewinn verkaufen. Zweifellos tat er dies, weil die Bosse ihrem Genossen Schröder bei Bordeaux und Cohiba ihr Unbehagen gegenüber den Private Equity-Investoren mitgeteilt hatten, die immerhin ihre Managementfehler schonungslos aufdeckten und sie nach spektakulären Akquisitionen aus ihren komfortablen Managementpositionen vertrieben.
    Insofern war übrigens selbst die Heuschreckenrede Münteferings nicht viel mehr als üblicher politischer Populismus, Referenzierung tradierter sozialdemokratischer Feindbilder und Täuschungsmanöver…

    Dabei wäre Kritik bei Public Private Partnerships doch eher angebracht:
    Während bei diesen Unternehmensübernahmen ausschließlich sachkundige Wirtschaftssubjekte mit freiem Willen und auf eigene Kosten kontrahieren, sind die Vertragspartner bei PPPs einerseits Finanzjongleure (eben nicht: Finanzinvestoren) und andererseits wirtschaftlich recht unbedarfte Bürgermeister und Kämmerer, die noch dazu ausschließlich auf Rechnung des Steuerzahlers handeln. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

  24. Genau so ist es. Gestern oder vorgestern gab es einen Beitrag auf DRadio Kultur, in welchem genau diese Rolle der Heuschrecken-Metapher von Müntefering betont wurde, eher Ablenkung als Kritik an den Finanzinstrumenten, die ja die SPD in ihrer Regierungszeit befördert hatte.

  25. Als ich einmal den riesigen Zapfen und die weit ausladenden Seitenflügel vom Dumel aus betrachtete, kam mir Bertolt Brecht in den Sinn. Die mehrheitlich intellektuellen Leser des Blogs mögen mir verzeihen, doch als unbelesener Kulturbanause war mir der Grund für die Assoziation mit einem Dramatiker und Lyriker zunächst völlig unklar. Erst nach einer ganzen Weile erinnerte ich, dass Brecht seinerzeit so unnachahmlich treffend formulierte:
    „Unsichtbar macht sich die Dummheit, indem sie ungeheuer große Ausmaße annimmt.“

    Entsprechend fragt man sich zuweilen, mit welcher Hohlraumversiegelung Politiker allerorten die Abschottung ihres geistigen Laufstalls gegenüber Einflüssen gewährleisten, die der normale Bürger mit seinem wenn auch ungebildeten, so doch gesunden Menschenverstand als Anlass zum Dazulernen auffasst.

    In der Hoffnung, dass die kritischen Stimmen in diesem Blog im Fichtenweg nicht gänzlich ungehört verhallen, und angesichts dunkler Vorahnungen hinsichtlich der Bestellung des Bahnareals ein Lesetipp:
    http://www.transparency.de/fileadmin/pdfs/Themen/Verwaltung/Vergabe/Compliance-Regelungen_bei_Infrastrukturprojekten.pdf

  26. Der Lesetipp ist mal wieder ein Volltreffer. Die fünf Punkte auf elf Seiten lassen sich bewältigen 🙂 Allein die Formel (Funktion) in der Fußnote auf Seite drei war schon das Lesen wert:

    „Eine bekannte Darstellung von Korruption als Funktion lautet: Korruption (K) = Monopol (M) + Diskretion (D) – Transparenz (T)“

  27. Die Westfalenpost berichtet: „Neues tragfähiges Konzept ist Ziel“

    http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-winterberg-medebach-und-hallenberg/neues-tragfaehiges-konzept-ist-ziel-id7822355.html

    Viel Klein-Klein und wenig Erhellendes. Bis auf den Insolvenzverwalter Wilfried Pohle bleiben die Akteure „im Dunkeln“, wie beispielsweise hier:

    „Die Eigentümerin indes sieht vor allem das von Stadt und Politik in der Oversum-Ausschreibung ausdrücklich geforderte Sportbad äußerst kritisch.“

    Welche natürliche Person hat denn gegenüber der WP für „die Eigentümerin“ gesprochen?

    Na, ja … es ist halt ein vermintes Gelände.

  28. @zoom:
    Vielen Dank, dass Sie die Mitleser auf die Fußnoten hinweisen. Deren lesen lohnt sowieso regelmäßig, doch leider macht sich heutzutage kaum noch jemand die Mühe. Für meine Generation unverständlich!

    Ist doch das dirty little secret des wissenschaftlichen Schreibens, dass man in Fußnoten elegant die eine oder andere Gemeinheit verstecken kann. Wie auch die Tatsache, dass man Gemeinheiten in abstrakten Fachwörtern unauffällig verpacken kann. Ein gewisses Feingespür ist für den Rezipienten natürlich unabdingbar. Hier mal ein (ausdrücklich rein hypothetisches) Beispiel aus dem Bereich der Rechtswissenschaften:

    „Bei einer dringend notwendigen Effektuierung des Gesetzesvollzuges würde man im konkreten Fall die devote, gar kollusive Oppositionsarbeit im Rat während der jahrelangen Projektierungsphase mutmaßlich als „bandenmäßige Begehung“ werten.“

  29. ROFL sowieso 😉 aber nichtsdestotrotz verspüre ich eine gewisse Nötigung demnächst aus sämtlichen Kommentaren von „Interessierter Bürger“ ein kleines Wörterbuch für interessierte Bürger zu kompilieren.

    Saß ich doch kürzlich in einer finsteren Dorfkaschemme und hörte von einem Leser -saß da in Fleisch und Blut- sinngemäß:

    „Das, was „Interessierter Bürger“ schreibt ist ja sehr interessant, aber ich verstehe es einfach nicht.“

    Obwohl ich mehrfach versicherte, dass ich mich regelmäßig köstlichst amüsierte und „Interessierter Bürger“ gute und richtige Inhalte transportierte, die man mit einem Minimum an Schul-Latein leicht entschlüsseln könnte, stieß ich mit dieser meiner Botschaft beim Gegenüber an Verständnisgrenzen.

    Nehmen wir „Effektuierung“. Klar, hinter Substantivierungen verbirgt sich meist der gesichtslose Massenmörder aus dem Verwaltungsapparat, aber es ist doch alles einfach. Einfach an ex und facere oder ficere denken und der Sinn kommt zu Dir … ne, ne, kein Humor nirgends in unseren Dorfkneipen.

    Der erste Eintrag im Wörterbuch: http://www.wortbedeutung.info/effektuieren/

    BTW: Muss man überhaupt noch den „Gesetzesvollzug effektuieren“, da er ja schon vollzogen ist? Reicht es nicht aus, das Gesetz zu effektuieren?

  30. ZOOM-Zitat (Fragment):

    … verspüre ich eine gewisse Nötigung demnächst aus sämtlichen Kommentaren von “Interessierter Bürger” ein kleines Wörterbuch für interessierte Bürger zu kompilieren.

    Quellenangaben und Tipps von „I.B.“ mögen interessant und mit Blick auf Recherche bzgl. „Oversum ff.“ hilfreich sein. Allerdings imponiert/nervt „I.B.“ – Ähnlichkeit mit dem Akronym „I.M.“ ist natürlich dem Zufall geschuldet – mit dem intellektuellen Geschwurbel nicht mehr. Er/Sie ist auf gutem Weg in Richtung Lächerlichkeit …

    „Mal so sprechen, wie in Volksschule Sauerland gelernt“, wird an jedem Tresen verstanden. Muss eine „Botschaft“ erst ne Art sauerländischen „Bletchley Park“-Filter zwecks Übertragung in Klartext passieren, läuft was falsch.
    Dann sind nämlich die „Everyday People“ raus aus dem Thema.

    Der abgehobene „I.B.“-Duktus ist nicht weit weg von „Bildungsfaschismus“.

    Eigentlich peinlich, wenn man(n)/frau sich nicht allgemeinverständlich artikulieren kann?!

  31. @gp:
    Verständigungsschwierigkeiten hatte ich am Lingenauber’schen Tresen nie. Habe mich im Gegenteil immer prächtig mit den eigentlich reservierten Ureinwohnern verstanden. Ob Sie also auf dem Holzweg sind?!

    Was Sie als obszönen Bildungsfaschismus deuten und entlarven wollen, ist für andere noch nicht einmal Zeichen (dem Hören nach sowieso völlig überschätzter) akademischer Bildung, sondern schlicht provozierendes Stilmittel im Ankämpfen gegen Bauernschläue und Kompetenzvakanz in Deutschlands politischen Ämtern. Diese haben nämlich mittlerweile so gefährliche Ausmaße angenommen, dass Schweigen verboten ist. Spätestens die Währungsreform wird wohl auch Ihnen die Augen öffnen.

    Im Übrigen ist meine Artikulation zweifellos niveaulos, doch Ihr Niveau ist regelrecht atavistisch. Vor einer Erhebung desselben in den Stand der Allgemeingültigkeit kann ich daher nur eindringlich warnen.

    Oder soll ich einfach annehmen, dass Sie zu den Claqueuren der Blockparteien zählen und an der Perpetuierung derer Pfründe interessiert sind? Um erneut Bertolt Brecht zu bemühen: Die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber.

    @zoom:
    Ich formulierte umschweifend, um nicht den Anschein der Unterstellung einer Straftat zu erwecken. Schlüssel zum Verständnis ist vor allem „bandenmäßige Begehung“, ein Terminus des Strafrechts.

  32. @gp
    IB ist ok und ich nehme ihm seine Begründung ab. Claassen und Oversum – das sind zwei verzwickte Geschichten und so manche Erkenntnisse entwickeln sich hier im Blog Stück für Stück.

    Ich nehme mal die Schuld auf meine Kappe, denn ich hätte schon längst eine verständliche „Zusammenfassung“ schreiben wollen, habe das aber aus Zeitmangel nicht geschafft.

    IB muss natürlich damit leben, dass die Zahl seiner Leser, die ihn verstehen wollen, eher gering ist bzw. bleibt. Andererseits sind Reichweite und Zahl der Leser nicht unbedingt proportional.

    @IB
    gp ist ok.

  33. Auf das Schützenfest 2013 bin auch gespannt. Wer bezahlt was, wer liefert, wer presst sich in ein teures Abendkleid ? Oder mit anderen Worten – Schützenfest Winterberg -ein Killer !

  34. @nofretete
    Das erinnert mich daran, dass es vor x Jahren eine JHV der Schützengesellschaft gab, auf der der Abriss der Stadthalle und das Zelt usw. Thema waren. Das Protokoll war kurze Zeit im Internet verfügbar. Leider hatte ich es damals nicht gesichert, denn kurz darauf war es wieder verschwunden.

    Ich hatte dann bei der Schützengesellschaft nachgefragt, doch das Protokoll wurde mir vom damals Verantwortlichen nicht gegeben. Begründung: das Protokoll wäre kein öffentliches Dokument.

    Ich habe noch argumentiert, dass doch die Sitzung öffentlich gewesen wäre und somit auch das Protokoll, blitzte aber damals ab.

    Die Sache erschien mir dann doch zu belanglos, um den Versuch zu unternehmen, die Einsicht in das Protokoll doch noch zu bekommen.

    Schade – heute fehlt es.

    Haben Sie noch Informationen rund um das kommende Schützenfest?

    Ironie ON: Vielleicht böte sich die Grube in Siedlinghausen als Ausweichhalle an. Sehr schöne Location 😉 Ironie OFF

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