Umleitung: Valentinstag, Papst, Peerblog, Hillebachsee und die Kritiker der Elche

"Be my Valentine" ... im Schaufenster (foto: zoom)
Viel Spaß beim Konsum-Terror: „Be my Valentine“ … im Schaufenster (foto: zoom)

„Benedikt war kein schwacher Papst“: Die Nachricht vom Rücktritt des Papstes schlug ein wie eine Bombe. Doch was waren die Gründe für diesen Schritt? … hpd

Der Papst: Eine Frühkritik, ein Rücktritt und die Krise des Katholizismus … wiesaussieht

Nochmal Papst: Rücktritt… habebamus papam … charly&friends

Video Interview mit Albrecht Müller: zu den Themen Rente, Altersarmut, SPD und Steinbrück, Exportüberschüsse, et cetera … nachdenkseiten

Täuscher, Heckenschützen, Kollaborateure: Die Kollateralschäden des Peerblogs … postvonhorn

Nachtrag zum Peerblog : Zensur? Nie und nimmer … postvonhorn

PeerBlog, Wir-in-NRW-Blog und Gelsenwasser: Ein Mann im Hintergrund … wazrecherche

Meilensteine der Popmusik: The Who – „Things they do look awful cold, hope i die before i get old“ – (My Generation/1965) … revierpassagen

Nachgedacht: Kritiker der Elche … neheimsnetz

Winterberg: Fraktionen begrüßen Hillebachsee-Investitionen … derWesten

Schülerzahl an allgemeinbildenden Schulen in NRW geht weiter zurück. Gymnasien in Schmallenberg und Winterberg/Medebach verlieren überdurchschnittlich.

In unserem BriefkastenDüsseldorf (IT.NRW). In Nordrhein-Westfalen besuchen im laufenden Schuljahr 2.051.347 Schüler/-innen eine allgemeinbildende Schule (ohne Weiterbildungskollegs).

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, sind das 39 272 (-1,9 Prozent) weniger als im Schuljahr 2011/12.

Während im NRW Durchschnitt die Zahl der Gymnasiasten um 1,1 Prozent sinkt, sind es im Hochsauerlandkreis 2,0 Prozent.

Große Einbrüche haben das Gymnasium in Schmallenberg (-5,8%) und  in Winterberg/Medebach (-4,3%) zu verzeichnen.

itnrwschule20130213

Knapp ein Drittel (31,2 Prozent) der Schüler/-innen besuchen eine Grundschule.

Die Gymnasien des Landes meldeten von den weiterführenden Schulen die meisten Schüler/-innen (592 403).

2.263 Schüler/-innen gehen in eine der zwölf neu gegründeten Gemeinschaftsschulen, die am Anfang August 2011 begonnenen Schulversuch „Längeres gemeinsames Lernen Gemeinschaftsschule“ teilnehmen. Wenn sie die gesetzliche Mindestgröße erreichen, werden diese spätestens 2020 als Sekundarschule geführt, sofern sie nur die Sekundarstufe I umfassen. Alternativ werden sie zur Gesamtschule (mit Sekundarstufe I und II).

Die 42 Sekundarschulen, die mit Beginn des Schuljahres 2012/2013 an den Start gegangenen sind, werden von 5 342 Schüler/-innen besucht (einschließlich auslaufender Haupt- und Realschulbildungsgänge).

Auf unsere Nachfrage zur Sekundarschule in Olsberg und Schülerwanderungen von beispielsweise Brilon nach Willingen bzw. Winterberg/Medebach nach Korbach erklärte IT.NRW:

„In der Gemeinde Olsberg gibt es eine Sekundarschule (sie ist unter „sonstige Schulen“/ Seite 74/ subsumiert), für die im Jahr 2012/13 insgesamt 82 Schüler/-innen gemeldet wurden (siehe PDF).

Bei der vorliegenden Statistik handelt es sich um eine Bestandsstatistik, bei der keine Schülerströme gezählt werden. Übergänge zwischen einzelnen Schulen werden im Rahmen der amtlichen Schulstatistik nicht ausgewiesen.“

In den genannten Zahlen sind auch die Daten der Verbundschulen enthalten. Hierzu zählen Hauptschulen, die im Realschulzweig unterrichten oder Realschulen, die im Bildungsgang Hauptschule unterrichten. Auch diese Schulen im organisatorischen Verbund werden spätestens ab 2020 zu Sekundarschulen.

Ergebnisse für Gemeinden, Städte und Kreise finden Sie hier.

Ein Thema fürs Gemüt: Fracking …. „Da kommen diese Romantiker angewackelt und machen sich Sorgen um ihr Leitungswasser“

Sie interessieren sich also nicht so sehr für das Thema Fracking, weil Sie nicht in einem potenziellen Abbaugebiet wohnen. Ich verstehe. Darf ich fragen, ob Sie nördlich oder südlich der Ruhr zuhause sind? Ach so, linke Rheinseite. Dann müssen Sie sich die Ruhr einfach linksrheinisch weiterdenken …

(Ein Beitrag von Werner Jurga, Duisburg. Crossposting)

Mittwoch, 13. Februar 2013. Aschermittwoch. Jetzt ist alles vorbei. Schluss mit Spaß und Schabernack. Wer jetzt noch zurücktritt, kommt eindeutig zu spät. Höchsten Respekt und Anerkennung gibt es für Schummeln oder Gebrechlichkeit nur in der Karnevalszeit. Höchste Zeit, dass diese Albernheiten jetzt ein Ende haben! Zurück in den Ernst des Lebens, vorwärts ins Wahljahr! Jawohl, dieses Jahr wird gewählt, und zwar richtig gewählt, also der Bundestag. Nun fragen Sie mal nicht: „Wieso?“ Nehmen Sie das doch bitteschön einfach mal so hin! Am 22. September wird gewählt. Ende der Durchsage.

Ich gebe zu: so richtig Stimmung, also Wahlkampfstimmung, ist bislang noch nicht aufgekommen. Aber warten Sie mal ab! Es sind ja noch fünf Monate hin. Was nicht ist, kann ja noch werden. Okay, so Sachen wie früher, der Wettkampf zwischen der Freiheit und dem Sozialismus, so etwas ist ein für allemal vorbei. Thema erledigt: heutzutage ist soziale Gerechtigkeit angesagt. Ja nicht: dafür oder dagegen. Soziale Gerechtigkeit, basta! Für die ganz Schlauen vielleicht noch, wenn es hoch kommt: wie? Also: soziale Gerechtigkeit – wie sollen wir es machen? Das ist aber mehr so ein Minderheitenthema; da fehlt der Faktor Gefühl. „Ein Thema fürs Gemüt: Fracking …. „Da kommen diese Romantiker angewackelt und machen sich Sorgen um ihr Leitungswasser““ weiterlesen

Hausaufgaben = Hausfriedensbruch?

In rund der Hälfte aller Familien mit Schulkindern gibt es regelmäßig Streit und Ärger wegen der Hausaufgaben. So ist es kein Wunder, dass der Vortrag „Hausaufgaben = Hausfriedensbruch?“ einer der populärsten Titel  von Detlef Träbert ist.

Träbert, Referent und erfolgreicher Autor von pädagogischen Ratgeberbüchern und übrigens auch Autor unseres Blogs, verrät im Untertitel, worum es ihm geht:

„Hausaufgaben stressfrei gestalten!“

Ich habe mir den gesamten Vortrag auf Youtube angesehen. Kein Powerpoint, keine bunten Bilder. Es ist mir trotzdem nicht langweilig geworden, und ich habe mich als Familienvater in vielen Situationen und Beschreibungen wiedererkannt.

Empfehlung: Wegen der schlechten Tonqualität habe ich mir das Video mit Kopfhörern angesehen.

Diplom-Pädagoge Träbert hat diesen Vortrag auch als DVD-Video veröffentlicht. Es handelt sich dabei um den Live-Mitschnitt des Auftritts im Vorarlberger Kinderdorf Bregenz vom 19.09.2012.

In 70 Minuten erläutert er nicht nur, warum es Probleme mit und bei den Hausaufgaben gibt, sondern er vermittelt vor allem eine Menge praktischer Tipps und Hilfestellungen für den Alltag. Hausaufgaben sollten eben nicht mit Stress verbunden sein, denn nur, wenn das Lernen Freude macht, kann es auch erfolgreich sein.

Das Vortrags-Video auf DVD ist nicht nur für das Anschauen im heimischen Wohnzimmer gedacht, sondern trotz einer nur mittleren Wiedergabequalität auch für Elternabende in der Schule geeignet. Es kann zum Preis von EUR 5,- zzgl. Versand angefordert werden bei www.traebert-materialien.de, E-Mail: info@traebert-materialien.de, Tel.: 02208/901989.

Umleitung: Fracking, Papst, Schavan, WAZ-Krise und all‘ das andere …

Seht ihr die Moschee am anderen Ufer? Ein nebliger Tag. (foto: zoom)
Seht ihr die Moschee am anderen Ufer? Ein nebliger Tag. (foto: zoom)

Bundesumweltminister Altmaier: erwartet keinen Boom der Schiefergasförderung … dradio

Rücktritt Nr. ?: Papst zieht ins Kloster .. zeitonline

Blitz aus heiterem Himmel: Der Papst tritt zurück … revierpassagen

Schavan tritt zurück: Die politische Bilanz der Bildungsministerin .. cicero

Schavan: „Die angesehenste Bildungspolitikerin des Landes“ – Ein Meisterstück politischer Propaganda … nachdenkseiten

Fragen nach dem Fall Schavan: Von Ramsch-Titeln und Billig-Unis … postvonhorn

Die „Causa Schavan“ kommt nicht zur Ruhe: Biedenkopf kämpft … jurga

Breaking Stories: LobbyPlag, Schavans Honorarprofessor, Peerblog … wazrechercheblog

Fußballberichterstattung: FDP-Mann Wolfgang Kubicki von „Sky“ in Fußballdebatte platziert … ruhrbarone

Charly hat Alpträume: wilde Montage – Demo vor dem Haus des Verlegerverbands … charly&friends

Verhext: Ich arbeite seit einiger Zeit hochoffiziell und von der WR genehmigt für ein Detektivbüro … absprung

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: Drinnen & Draußen – bald ist die FAS bei mir draußen … pottblog

Ray Kurzweil: genial, umstritten – und jetzt auch „65“ … neheimsnetz

PTA Schulen: Falscher Maßstab .. sbl

Wird die Bundestagswahl auch eine Wahl für oder gegen Fracking?

Während Bürgerinitiativen, Interessengruppen sich bewusst sind, dass Gefahren für Umwelt und die Menschen im dicht besiedelten Deutschland nicht ausgeschlossen werden können, hat sich eine Arbeitsgruppe aus CDU- und FDP-Politikern gebildet, die Fracking klar befürwortet.

Um den Weg zur unkonventionellen Gasförderung freizumachen, wurden am 01.02.2013 nun Umweltminister Peter Altmaier und Wirtschaftsminister Philipp Rösler aufgefordert, noch im Februar einen Gesetzesvorschlag für eine bundesweite Regelung der Gasförderung aus tiefen Gesteinsschichten vorzulegen.

Damit soll zu jeder neuen Bohrung eine Umweltverträglichkeitsprüfung verpflichtend sein und auch klar geregelt werden, was mit möglichen giftigen Rückflüssen passiert. Auch wenn Bohrungen in Wasserschutzgebieten grundsätzlich verboten sein sollen, werden dann in den übrigen Bohrungen Chemie-Cocktails eingesetzt, die aus heutiger Sicht und vor dem Eintritt eines Schadenfalls als „verträglich“ gelten.

Eine Giftmischung als umweltverträglich zu bezeichnen ist schon ein Widerspruch in sich.

Also was steckt wirklich dahinter?

Es sind große Firmen wie ExxonMobil, BASF und andere -also potentielle Spender von Parteien, die aktuell gerade für die FDP überlebenswichtig sein könnten.

Wenn BASF-Vorstand Harald Schwager der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagt: „Wir würden gerne in die Forschung einsteigen, um überhaupt herauszufinden, ob es möglich ist, hier wirtschaftlich, sozial akzeptiert und umweltverträglich Schiefergas zu fördern.“ ist Folgendes festzustellen:

  1. Keiner behindert die BASF mit einer Forschungsarbeit anzufangen.
  2. Aus heutiger Sicht kann es nur wirtschaftlich sein, wenn der Gaspreis hoch ist, damit genügend Geld für die Sicherheit der Umwelt generiert werden kann.
  3. Die vielen Bürgerinitiativen gegen Fracking zeigen, dass Fracking nur dann sozial akzeptiert sein wird, wenn es ohne Chemie gelingt.

Wo es keine Deindustrialisierung gab, kann es auch keine Reindustrialisierung geben.

Dem Bemühen der CDU- und FDP- Politikern, die noch vor der Bundestagswahl am 22. September ein entsprechendes Gesetz verabschieden wollen, liegt der Traum einer Reindustriealisierung zu Grunde.

Deutschlands Stärke liegt aber nicht in der energieintensiven Grundstoffproduktion, sondern vielmehr darin, Grundstoffe in hochwertige Produkte zu veredeln. Der Fahrzeugbau mit seiner hohen Wertschöpfung aber geringen Energiebedarf macht dies deutlich.

Im europäischen Vergleich liegt der Industrieanteil am BIP in Großbritannien bei ca. 10%, Frankreich ca. 10%, Italien 16%, Spanien 16% und Deutschland bei 23%. Natürlich gab es nach der Wende einen Industrierückgang. Seit 1995 sind die Werte relativ stabil bzw. stiegen die letzten Jahre sogar.

Auch das Arbeitsplatz-Argument hinkt erheblich. Wer sich die Mega-Investitionen von Dow-Chemical in Texas/USA anschaut der weiß, dass dort während der Bauphase 2.000 Menschen arbeiten. Nach Inbetriebnahme werden in der Anlage nur noch 150 Mitarbeiter benötigt.

Am Thema Fracking lassen sich Parteien inhaltlich gut unterscheiden und klarstellen, wie über Bürgerproteste gedacht wird.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-02/fracking-deutschland-gesetz

Schwarz-Gelb will Fracking zulassen: Grüne Berge, blaue Seen und brennende Wasserhähne

In unserem BriefkastenHochsauerlandkreis. (spd_pm) Schwarz-Gelb will Fracking zulassen: Grüne Berge, blaue Seen & brennende Wasserhähne.

(Wir veröffentlichen an dieser Stelle eine Pressemitteilung der SPD im Hochsauerlandkreis.)

Nach den Plänen von Wirtschaftsminister Rösler und Umweltminister Altmaier und einer Arbeitsgruppe der schwarz-gelben Koalition in Berlin könnte so die Zukunft im schönen Sauerland aussehen.

Das Wort der Stunde in diesem Zusammenhang lautet „Fracking“, ein mehr als umstrittenes Verfahren zur unkonventionellen Erdgasförderung.

Bei diesem Verfahren wird mit Hilfe von Wasser und diversen Chemikalien das Erdgas aus tief gelegenem Schiefergestein gelöst. Allerdings werden dabei auch die Grundwasser führenden Schichten mit angebohrt.

Bisher konnte noch kein einziges der großen Energieunternehmen eine Verunreinigung des Grundwasser ausschließen und erste Erfahrungsberichte aus den USA malen düstere Horrorszenarien von ungenießbarem Trinkwasser, bis hin zu brennenden Wasserhähnen.

Nach der verlorenen Wahl in Niedersachsen zeigt die schwarz-gelbe Bundesregierung jetzt ihr wahres Gesicht und sagt „Ja“ zum Fracking.

Die HSK-SPD lehnt solche Verfahren auch weiterhin strikt ab. Bereits im vergangenen Jahr hat sie deshalb in mehreren Veranstaltungen mit überwältigend positiver Resonanz mit den Sauerländer Bürgerinnen und Bürgern einen aktiven Dialog zur Problematik gepflegt.

„Nicht nur, dass der Markenkern einer Region auf dem Spiel steht, die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger bewusst riskiert würde, wäre eine Initiative zur Förderung von Fracking ein klarer Verstoß gegen das unveräußerliche Grundrecht auf eine unbeeinträchtigte Trinkwasserversorgung, wie sie in den UN-Menschenrechtskonventionen beschrieben sind.

Somit haben sich die beiden Minister passend zur Karnevalszeit der schwarz-gelben Regierung nun endgültig die Narrenkappe aufgesetzt,“ so Jonathan Bauermeister (Sprecher der HSK-SPD für Wirtschaft & Energie). Weitere Informationen auch unter www.hsk-spd.de und bei Facebook unter „SPD im Sauerland“.

Tourismusdirektor Michael Beckmann im Gespräch zum Oversum: Mehr als der Westfalenpost werde ich Ihnen auch nicht sagen …

Der Winterberger Tourismusdirektor Michael Beckmann ist ein höflicher, redegewandter und korrekter Mann. Als wir am vergangenen Dienstag um Punkt 19 Uhr im Café des Oversum saßen, sagte er mir frei weg, dass er mir nicht mehr Informationen geben würde als dem Redakteur der Westfalenpost, mit dem er am Tag zuvor gesprochen hatte.

Es reicht also völlig aus, sich den letzten Artikel in der Westfalenpost gründlich durchzulesen, um zu verstehen, dass die Probleme des Winterberger Schwimmbades sehr groß sind und wahrscheinlich auch in absehbarer Zeit nicht einfach gelöst werden können.

Die Vitalresort GmbH betreibt das Schwimmbad. Statt der kalkulierten 60.000 Badbesucher, wären bisher 30.000 Besucher gekommen.

Mit dem Stand der Westfalenpost, aber auch Stand unseres Gesprächs, gäbe es keine Zahlungsschwierigkeiten.

Auf unser Frage, wie es denn möglich sei, mit einer GmbH, die Besucherdefizite ohne baldige Insolvenz zu überstehen, antwortetet uns Michael Beckmann, dass die Vitalresort GmbH, sowohl die Winterberg Touristik, die Optisport GmbH als auch die MVZ als Pächter habe. Sowohl von diesen Seiten als auch durch Verrechnung der Hotelbadbesucher würden weitere Einnahmen erzielt.

Die Zahlen selbst wollte Beckmann nicht nennen.

Die Vitalresort GmbH werde zur Zeit von den beiden Vertretern der Gesellschafter geleitet. Nach dem „Weggang“ von Bernd Rüdiger aus „gesundheitlichen Gründen“, würden er, Beckmann, selbst und Gerhard Huber (Oversum Hotel) die Geschäfte gemeinsam leiten. Einen Geschäftsführer gäbe es zur Zeit nicht, und es sei auch nach Gesellschaftsrecht nicht nötig, in absehbarer Zukunft einen Geschäftsführer zu wählen.

Beckmann zeigte sich optimistisch, durch kurzfristige Maßnahmen wie die Senkung des Eintrittspreises bei Jahreskarten, Eintritt für Jugendliche und eine längere Verweildauer pro Eintritt (Sauna und Schwimmbad) den Anreiz für einen Besuch des Schwimmbades und des Sauna zu schaffen und die Besucherzahlen zu erhöhen.

Sollten diese Maßnahme nicht fruchten gäbe es u. a. folgende Optionen:

  • die Stadt Winterberg schießt Gelder zu, um die Defizite der Vitalresort GmbH auszugleichen
  • Der Investor schießt Gelder zu, weil er daran interessiert ist, das Vorzeigeprojekt „Oversum“ nicht zu beschädigen
  • Die Stadt übernimmt das Schwimmbad in Eigenregie

Auf die gescheiterten s.a.b Projekte in anderen Kommunen angesprochen, zeigte sich Michael Beckmann informiert. Die Stadt hätte sich Leimen und Siegburg vor Ort angesehen.

Winterberg würde sich von all diesen Projekten dadurch unterscheiden, dass, egal was passiere, Winterberg ein Schwimmbad stehen habe. Ein Klage wie s.a.b. gegen Hechingen sei in Winterberg nicht möglich, da die Stadt ihre Verpflichtungen gegenüber der s.a.b. eingehalten habe.

Ich habe Michael Beckmann auf Unmut in der Winterberger Gastronomie-Szene angesprochen, dass er sich als Winterberger Tourismusdirektor einseitig für das Oversum engagiere, welches ja auch in einer gewissen Konkurrenzsituation zu anderen Hotels stehe.

Diesen Vorwurf, so Beckmann, könne er überhaupt nicht nachvollziehen, da er erstens mehr als ein notleidendes Hotel nennen könne, dem die Stadt Hilfe gewähre und zweitens sei er nicht für das Oversum-Hotel, sondern lediglich für die Vitalresort GmbH mit Schwimmbad und Sauna aktiv.

Fazit:
Das Gespräch hat mich nicht viel klüger gemacht. Zu den internen Abläufe zwischen den einzelnen Gesellschaften  habe ich keine Zahlen erhalten.

Nach dem Gespräch bin ich noch ins Schwimmbad gegangen und hatte exakt Null Mitschwimmer. Im Fitness-Bereich war überhaupt nichts los.

Zwei Tage später habe ich das Schwimmbad erneut aufgesucht. Fünf Minuten lang „musste“ ich das Becken mit zwei anderen Schwimmerinnen teilen. Danach war ich allein. Im Fitness-Bereich war überhaupt nichts los.

Es bleibt vorerst das Geheimnis von Michael Beckmann, ob und wie die Vitalresort GmbH in der jetzigen Form gerettet werden kann.

Sexismus? Im Sauerland kein Problem.

130210_sksexismus1
Ausriss aus dem Sauerlandkurier vom 10.02.2013, S. 3. (Zum Vergrößern anklicken)

Das Anzeigenblatt Sauerlandkurier hat Leserinnen und Lesern die Frage gestellt: „Ist Sexismus am Arbeitsplatz tatsächlich allgegenwärtig?“

Wer seine Meinung kundtun wollte, konnte zwischen drei nicht ganz wertfreien Äußerungen wählen. Nun gut, solche Umfragen gibt es im SK regelmäßig, sie interessieren mich normalerweise nicht. Doch in diesem Fall sah ich mir das graphisch hübsch aufgemachten Ergebnis genauer an.

67% stimmten mit der These ‚die Debatte is (sic!) doch total überzogen. Nicht jeder lockere Spruch gegenüber einer Kollegin ist gleich Sexismus‘ überein. 25% der ‚Leserschaft‘ war zwar der Meinung, es gebe Sexismus, dieser sei jedoch im Wesentlichen durch die Medien verursacht.

Im Text erläutert Lars L., dass 256 Stimmen ausgewertet worden seien. Wie viele Männer und wie viele Frauen sich geäußert haben, das schreibt der Autor nicht. Es werden jedoch nicht viele Frauen gewesen sein, denn im Text kommen ausschließlich Männer zu Wort:

– Gerd O. findet die Diskussion ‚lächerlich‘, er habe sogar beobachtet, dass Frauen, deren Reize ignoriert würden, in Depression verfielen.

– Heinrich M. schreibt etwas über Schuldgefühle, keine Ahnung was er da sagen will.

– Roland K. meint, die Medien seien Schuld, denn sie würden Frauen nackt abbilden.

– Peter M. findet es fies, dass der Stern überhaupt eine attraktive Journalistin zu Brüderle schickte, denn dessen Umgang mit Journalistinnen sei doch bekannt.

– Walter H. hingegen spricht von unechter Empörung.

Alles klar. Die Männer des Sauerlandes haben befunden, dass Sexismus eigentlich kein Thema ist. Ein Glück. Dann kann Frau ja schnell wieder an den Herd eilen und den Sonntagsbraten zubereiten.

Marion bei den Mexis, Teil 27: ein Einbruch, ein Drogentunnel und ein langer Ritt zum Vulkan.

Dieser Artikel ist der 27. Teil einer persönlichen Serie über das Leben in Mexico und Mexico-City. Heute berichtet unsere Autorin über einen Einbruch in ihre Wohnung, einen Drogentunnel in Uruapan und einen langen, schmerzhaften Ritt zum Vulkan Paricutín. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

¡Hola a todos!

Nun ist ja schon wieder ein Monat im neuen Jahr rum und ich kann nur mit Wilhelm Busch sagen, die Zeit geht im Sauseschritt und wir gehen mit.

Also, an dieser Stelle noch einmal an alle alles Gute für die kommenden Monate.

Dass ich mich solang nicht aus Mexiko gemeldet habe, hat den banalen Hintergrund, dass ich -wie einige von euch mitbekommen haben- in Deutschland war. Und meine Rückkehr hatte auch sofort eine böse Überraschung: Bei uns ist eingebrochen worden. Aber: Es wurde fast nichts entwendet – außer einem schwarzen Hut von mir.

Eine böse Überraschung
Die Vermutung liegt nahe, dass die Einbrecher gestört worden sind, denn sie haben in dem Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite vier Wohnungen ausgeräumt und waren wohl schon einige Zeit beschäftigt gewesen. Hier wurde lediglich noch an der Wohnungstür der Nachbarin rumgefummelt, sie sind wohl dort gar nicht in die Wohnung gekommen und wie gesagt, in unserer Wohnung hält sich der Schaden auch mehr als in Grenzen. Nur das Wohnungsschloss sowie der Türrahmen mussten ausgetauscht bzw. repariert werden.

Die Erfüllung eines Mädchentraums
Nun liegt ein anderes Ereignis auch schon nun wieder etwas zurück, aber ich wollte trotzdem noch davon berichten. Denn es ging um die Erfüllung eines Mädchentraums von mir.

Beruhigen oder beunruhigen - das ist hier die Frage. Rund um den Zócalo von Uruapan nahm die Polizeidichte enorm zu. Von einer angeblichen Polizeikonferenz wusste niemand etwas. Dafür wurde ein paar Tage später ein Drogenschmuggeltunnel unter dem Platz ausgehoben. (fotos: koerdt)
Beruhigen oder beunruhigen – das ist hier die Frage. Rund um den Zócalo von Uruapan nahm die Polizeidichte enorm zu. Von einer angeblichen Polizeikonferenz wusste niemand etwas. Dafür wurde ein paar Tage später ein Drogenschmuggeltunnel unter dem Platz ausgehoben. (fotos: koerdt)

Seitdem wir in Mexiko sind, wollte ich immer zum Vulkan Paricutín im Bundesstaat Michoacán. Nun gab es ein paar freie Tage und wir machten uns auf den Weg nach Uruapan, der zum Vulkan nächstgelegenen Stadt. Das erste, das dort auffiel, war eine überdeutliche Polizeipräsenz am Hauptplatz, an dem wir nach einem Hotel Ausschau hielten.

Alles voller Polizisten: der Drogentunnel
Im ersten Hotel, das wir uns anschauten, wollte man uns weismachen, dass eine Polizeikonferenz in der Stadt sei. Von der aber in dem Hotel, in dem wir letztlich eincheckten, niemand etwas wusste. Jedenfalls waren die vier Hotels, die wir davor besichtigt haben, voll mit Polizisten. Und man nicht recht weiß, ob das nun einen beruhigen oder eher beunruhigen soll. Eine Woche später las ich dann die passende Meldung: Unter dem Kulturzentrum am Hauptplatz hatte man einen Tunnel entdeckt, durch den Drogen geschleust worden sind. Welches Kartell nun letztlich dafür verantwortlich war, weiß ich nicht.

Der jüngste Vulkan der Welt
Nun deswegen waren wir ja auch nicht dort, sondern um besagten Vulkan zu besteigen, der als der jüngste der Welt gilt. Ich hatte als Mädchen einen Kinderatlas, in dem von diesem Vulkan berichtet wurde.

Das Objekt der Begierde - der Vulkan Paricutín, der jüngste seiner Art weltweit. Hier noch in weiter Ferne und zu dem Zeitpunkt lediglich wolkenverhangen.
Das Objekt der Begierde – der Vulkan Paricutín, der jüngste seiner Art weltweit. Hier noch in weiter Ferne und zu dem Zeitpunkt lediglich wolkenverhangen.

Im Februar 1943 entdeckte ein Bauer auf seinem Feld Rauchwolken und schon ein paar Tage später, war dort ein beachtlicher Hügel von 10 Metern entstanden. Und die Gefahr wurde im wahrsten Sinne des Wortes ruchbar. Der Kegel wuchs um knappe 400 Meter an, dampfendes Geröll und Asche in die Luft schleudernd.

Da die ausgestoßende Lava sehr langsam floss, konnten die Dörfer San Juan Parangaricutiro und San Salvador Paricutín rechtzeitig evakuiert werden. Es mussten zwar keine Personenschäden beklagt werden, die Menschen hatten aber ihre Häuser und Felder hinter sich gelassen und die Regierung unterstützte sie keineswegs beim Aufbau eines neuen Lebens außerhalb der Gefahrenzone.

Neun Jahre spuckte der Vulkan und begrub dabei die beiden Dörfer unter sich. Jahrelang war der Himmel rußbedeckt und die Leute vom Stamme der Tarasken versuchten ohne jegliche staatliche Hilfe wieder Tritt zu fassen. Der Stolz der Tarasken darauf ist auch heute noch im Dorf Angahuan spüren, von dem aus die Touren zum Vulkan aus starten. Es bleibt eine gewisse Skepsis gegenüber dem Staat und auch dem Fremden begegnet man recht distanziert. Untereinander sprechen sie ausschließlich ihre Sprache: Purépecha.

Ein schmerzhafter Ritt zum Vulkan
Ich hatte mich frohgemut auf eine Wanderung eingestellt, als uns dort mitgeteilt wurde, der Vulkan läge 16 Kilometer entfernt und man könne eigentlich nur dorthin reiten und uns wurde unser Führer José vorgestellt. Ein Vorschlag, der mich regelrecht begeisterte. Nach einer halben Stunde im Sattel dann nicht mehr.

Jede Berührung mit dem Sattel tat ab da nur noch höllisch weh. Wir waren bis dahin um ein Lavafeld geritten, aus der die Kirchturmspitze herausragte, die ich bereits von Bildern aus meinem Kinderatlas kannte. Eine halbe Stunde später fragte ich José, wie weit es denn noch sei und er meinte, zum Vulkan seien es noch so drei Stunden. Ich biss mir auf die Zähne und blickte gen Horizont: Der Vulkan war wie ein Scheinriese, der nicht näher kam.

Der Scheinriese kommt nicht näher
José muss mir mein Leiden angesehen haben, denn er bot mir netterweise sein Pferd an. Dessen Sattel war um ein Vielfaches weicher, wenn auch nicht richtig weich. So trabten wir weiter.

Ross und Reiter - schon bald sollte sich zeigen, wer hier die Zügel in der Hand hatte
Ross und Reiter – schon bald sollte sich zeigen, wer hier die Zügel in der Hand hatte

Christophers Pferd hatte ziemlich schnell spitz gehabt, dass der Typ auf ihm überhaupt keine Ahnung vom Reiten hatte und so machte es eigentlich, was es wollte. José durfte das Pferd in regelmäßigen Abständen von Wiesen holen, wohin es zwecks Pausen-Snacks immer wieder hin verschwand.

Ein weiterer Blick auf den Vulkan verhieß nichts Gutes: Hinter ihm hatten sich riesige, schwarze Wolken aufgetürmt, die José lediglich mit einem „oh! oh!“ kommentierte.

Der Regen macht (fast) alles zunichte
Es kam, was kommen musste: Ein Regenschauer, der unsere Sicht auf ungefähr zwei Meter begrenzte. Und noch zwei Stunden bis zum Vulkan. Resignation überkam mich, die sich noch steigerte, als José meinte, bei dem Wetter könne man den Vulkan nicht mehr besteigen. Die Windböen seien zu heftig. Wir beschlossen umzukehren, um wenigstens noch das Lavafeld mit der Kirche zu erkunden.

Grau, grauer, am grausten - der sagenumwobene Kirchturm der Kirche San Juan vom Dorf Parangaricutiro. Mein Kinderatlas hatte allen Ernstes behauptet, es sei ein Wunder, dass ausgerechnet die Kirche der Lava standgehalten hätte. Die Wahrheit ist, wie so oft, viel banaler.
Grau, grauer, am grausten – der sagenumwobene Kirchturm der Kirche San Juan vom Dorf Parangaricutiro. Mein Kinderatlas hatte allen Ernstes behauptet, es sei ein Wunder, dass ausgerechnet die Kirche der Lava standgehalten hätte. Die Wahrheit ist, wie so oft, viel banaler.

Eine Angelegenheit, deren Spaß sich bei den Witterungsverhältnissen auch etwas in Grenzen hielt. Dort wurde mit der Legende aufgeräumt, die mein Kinderatlas (schließlich ein aufgeklärtes Buch vom Ende der siebziger Jahre) verbreitet hatte: Allein die Kirche sei von den Lavamassen verschont geblieben – ein Wunder? Wohl kaum, denn die Häuser drum herum waren nicht aus Stein gebaut gewesen, sondern einfache Holzhütten, so José. Und die konnten wohl kaum der Lava standhalten. Warum hatte mir mein Kinderatlas das verschwiegen? Jedenfalls war José sehr auskunftsfreudig und entsprach so gar nicht den Vorurteilen, die den Tarasken vorauseilen.

Nichts für „Warmduscher“ – der Schmerz geht weiter
Nach vier Stunden im Sattel kamen wir völlig durchweicht am Ausgangspunkt zurück. Es war einer der Tage, an denen ich mich auf eine heiße Dusche gefreut habe. Doch auch diese Freude wurde getrübt: Erst unter dem heißen Wasser bemerkte ich, dass sich die Haut unterhalb meines Pos völlig aufgescheuert hatte. Und ich auch noch in den kommenden zwei Wochen bei jeder Sitzgelegenheit an den Ausflug erinnert wurde. Ja, ich hatte einen Mädchentraum …