Wie teuer sind die Highlights von Winterberg?

Skipiste und Bobbahn in Winterberg
Skipiste und Bobbahn in Winterberg (archiv: zoom)

Die Stadt Winterberg ist als Wintersport- und Urlaubsort seit Jahrzehnten weit über das Sauerland bekannt, nicht zuletzt auch wegen der zahlreichen Wintersporteinrichtungen, wie Bobbahn oder Skisprungschanze.

Die Homepage der Wintersport-Arena Sauerland wirbt mit „dem größten Schneevergnügen nördlich der Alpen“ und über 150 Liftanlagen mit 280 Hektar Pistenfläche. Die Bobbahn hat laut wikipedia eine Gesamtlänge mit Auslauf von 1.609 m. Die Eisoberfläche beträgt ungefähr 65.000 m². Die Sprungschanze aus Stahlbeton ist 733 m hoch (über NN) und wurde im Jahr 2000 komplett renoviert und umgebaut. Das sind beeindruckende Zahlen und Fakten, vielleicht aber auch beeindruckende Kosten.

Ob und in welcher Höhe vom Hochsauerlandkreis Finanzmitteln für die Sport-Einrichtungen an die Stadt Winterberg fließen, z.B. für die Betriebsverluste der Bobbahn, das interessierte die Mitglieder der Sauerländer Bürgerliste (SBL) im Wirtschaftsausschuss des HSK, Reinhard Loos und Stefan Rabe. Die SBL stellte daraufhin am 20.03.2012 folgende Anfrage an den Landrat:

• In welcher Höhe pro Jahr und für welche Zwecke und Einrichtungen fließen Finanzmittel vom Hochsauerlandkreis an die Stadt Winterberg oder an im Gebiet der Stadt Winterberg gelegene Einrichtungen für Sport, Touristik o. ä.?
• In welcher Größenordnung könnte für das laufende Jahr die Kreisumlage gesenkt werden, wenn die freiwilligen Leistungen an die Stadt Winterberg nicht aus dem Kreishaushalt gezahlt würden?

Die Organisationseinheit Finanzwirtschaft beantwortete am 29.03.2012 im Auftrag des Landrats die SBL-Anfrage wie folgt:
„An Zahlungen des Kreises in diesem Sinne sind bezogen auf den Kreishaushalt zu nennen:

  • 241.000 Euro Anteil des Kreises am Betriebsverlust der Erholungs- und Sportzentrum Winterberg GmbH
  • 102.258 Euro Finanzierungsanteil des Kreises für Investitionen der Gesellschaft
  • 25.000 Euro Betriebskostenzuschuss St. Georg-Schanze
  • 15.750 Euro Beitrag an der Wintersport-Arena, wobei der Verein auch Wintersportregionen in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein betreut.

Das zuvor gennannte Finanzvolumen entspricht umgerechnet auf den Hebesatz der Kreisumlage einem %-ualen Anteil von 0,13-Punkten.“

Die Highlights von Winterberg kosten also dem Hochsauerlandkreis allein in diesem Jahr 384.008 Euro. Der Hebesatz der Kreisumlage beträgt im Jahr 2012 36,55 Prozent; ohne die Winterberger Attraktionen könnte er bei 36,42 Prozent liegen.

Ende Februar hat der Kreistag den Haushalt 2012 beschlossen. Die aus den Haushalten der Städte und Gemeinden zu finanzierende Kreisumlage stieg von 96,0 Mio Euro auf 109,6 Mio Euro, also um 13,6 Mio Euro. Die touristischen und sportlichen Einrichtungen in Winterberg bezahlen alle Städte und Gemeinden im Hochsauerlandkreis zu einem kleinen Prozentsatz über die Kreisumlage mit.

Umleitung: von elitärer Menschenfeindlichkeit bis zum Pflegedienst „Humanitas“.

Bevor du dich aufregst kannst du hier beim Laufen durch den Buchenwald die Seele baumeln lassen. (foto: zoom)
Bevor du dich aufregst kannst du hier beim Laufen durch den Buchenwald hoch über dem Negertal die Seele baumeln lassen. (foto: zoom)

„Elitär motivierte Menschenfeindlichkeit“: Gute Argumente und Anregungen zur unsäglichen „Integrationsdebatte“, die mit den Polemiken von Thilo Sarrazin einen traurigen Höhepunkt erlebt hat … antjeschrupp

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Landtagswahl 2012: die Direktkandidaten für den Hochsauerlandkreis

Meschede. Die Direktkandidaten, die sich bei der Wahl am 13. Mai für den Landtag bewerben, stehen fest. Der Hochsauerlandkreis ist in zwei Wahlkreise aufgeteilt.

Im Wahlkreis 124 (Hochsauerlandkreis I), zu dem die Städte Arnsberg, Sundern, Schmallenberg sowie die Gemeinde Eslohe zählen, wurden zugelassen:

Klaus Kaiser(Arnsberg, CDU)
Twitter: http://twitter.com/#!/KlausKaiserCDU
Facebook: http://www.facebook.com/klaus.kaiser.arnsberg
Website: http://www.kaiser-cdu.de/

Gerd Stüttgen (Arnsberg, SPD)
Twitter:
Facebook: http://www.facebook.com/GerdStuettgenSPD
Website: http://www.gerd-stuettgen.de/index.php?menu=1

Jürgen Meyer (Schmallenberg, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Twitter:
Facebook:
Website:

Friedhelm Walter (Arnsberg, FDP)
Twitter:
Facebook:
Website:

Helmut Meinaß (Arnsberg, DIE LINKE)
Twitter:
Facebook:
Website:

Daniel Wagner (Arnsberg, PIRATEN)
Twitter: http://twitter.com/#!/_einstein_
Facebook: http://www.facebook.com/aOneStone
Website:

Im Wahlkreis 125 (Hochsauerlandreis II) mit den Städten Meschede, Brilon, Marsberg, Winterberg, Olsberg, Hallenberg, Medebach sowie der Gemeinde Bestwig wurden zugelassen:

Matthias Kerkhoff (Olsberg, CDU)
Twitter:
Facebook: http://www.facebook.com/MatthiasKerkhoffCDU
Website: http://www.matthias-kerkhoff.de

Ferdinand Wiegelmann (Olsberg, SPD)
Twitter: http://twitter.com/#!/FerdiWiegelmann
Facebook: http://www.facebook.com/profile.php?id=100002677940969
Website: http://ferdi-wiegelmann.de/

Martina Wolf (Arnsberg, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Twitter:
Facebook: http://www.facebook.com/profile.php?id=100003671875468
Website:

Nancy Schmidt (Meschede, FDP)
Twitter:
Facebook: http://www.facebook.com/profile.php?id=100000752969129
Website:

Tanja Wiese (Meschede, DIE LINKE)
Twitter: http://twitter.com/#!/sozialesHSK
Facebook:
Website:

Florian Otto (Brilon, PIRATEN)
Twitter: http://twitter.com/#!/c2h5oh1
Facebook: http://www.facebook.com/ethansmusic
Website: http://c2h5oh1.wordpress.com/

Christa Hudyma (FREIE WÄHLER)
Twitter:
Facebook:
Website: http://www.christa-hudyma.de/

Weitere Einzelheiten zu den Kandidaten, vor allen Dingen Kommunikationsmöglichkeiten  wie Twitter, Facebook, Website etc., werden wir so bald wie möglich zu ergänzen versuchen.

HSK II: SPD eröffnet ihr Wahlkampfbüro. Fünfzig Minuten mit dem Kandidaten Ferdi Wiegelmann.

Schräg vom Olsberger Rathaus: das Wahlkampfbüro der SPD HSK II mit (von links) Peter Rosenfeld, Irmgard Sander, Ferdi Wiegelmann, Sascha Pletenecky, Ralf Wiegelmann und Jürgen Kröger (vorn). (foto: zoom)
Schräg gegenüber vom Olsberger Rathaus: das Wahlkampfbüro der SPD HSK II mit (von links) Peter Rosenfeld, Irmgard Sander, Ferdi Wiegelmann, Sascha Pletenecky, Jürgen Kröger und Ralf Wiegelmann (foto: zoom)

Heute Abend hat die SPD ihr Büro für die Landtagswahlen 2012 offiziell eröffnet.

Da ich sowieso bei ALDI einkaufen musste, habe ich die Gelegenheit wahrgenommen, ein paar Facebook-Freunde (Dirk Wiese, Ralf Wiegelmann) mal endlich in Natura zu betrachten und mich mit Ferdi Wiegelmann, dem Kandidaten der SPD für den Wahlkreis II (Bestwig, Brilon, Hallenberg, Marsberg, Medebach, Meschede, Olsberg und Winterberg), zu unterhalten.

Aus geplanten zehn Minuten mit „kurz zur Bildungspolitik und drei allgemeinen Zielen“ wurde dann ein fast einstündiges Gespräch.

Das Destillat:

Mit dem Thema „Schulpolitik“ habe ich Ferdi Wiegelmann gewissermaßen „überfallen“. Ich schilderte ihm meine Eindrücke aus Gesprächen mit Eltern und Lehren und dem Misstrauen gegenüber der neuen Schulform Sekundarschule, erzählte von Bedenken, dass die alte „Realschule Olsberg“, durch den Zusammenschluss mit der Hauptschule zur „Sekundarschule Olsberg“ nach unten gezogen würde. Da kamen wir beiden nicht auf einen Nenner, der Einstieg war falsch. Mea Culpa.

Wiegelmann bewertete die Sekundarschule positiv, da in ihr mehr als 50 Prozent des Gesamtschulgedankens enthalten seien. Die neue Schulform sei ein tragfähiger Kompromiss.

Seine eigenen politischen Ziele und Möglichkeiten will der Diplom Volkswirt und Kaufmann in der Entwicklung eine Entschuldungskonzepts für Land und Kommunen verwirklichen. Mit der der kommunalen Kreditaufnahme könne es so nicht weiter gehen: „Wir brauchen ein Konzept, das überparteilich von Ökonomen, Stiftungen und Universitäten erarbeitet wird.“

Der ländliche Raum, gefangen im demografischen Wandel, müsse entgrenzt werden. Breitbandanbindungen seien dazu unverzichtbar. Diese Strukturen könnten die Privaten in den entlegenen Räumen des HSk nicht schaffen. Die Infrastruktur müsse zentral durch eine Landesgesellschaft für Breitband in NRW umgesetzt werden.

Das Sauerland müsse zu einer Wirtschaftsregion entwickelt werden, in der nicht nur die traditionell gut aufgestellten Betriebe eine Rolle spielten, sondern auch innovative Zukunftstechnologien, Gründer die in Verzahnung mit Universitätswissen, wie es auch an der FH Meschede angesiedelt sei, die Wertschöpfung der heimischen Wirtschaft ankurbelten.

Die wilde Gründungswelle wie er sie auf der CEBIT, bei Projekten des Fraunhofer Instituts oder BAND erlebt habe, sei bislang am Hochsauerland vorbei gerollt.

Zum Anschub und zur Entwicklung benötige man eine Regionalfond Sauerland, an dem sich Volksbanken, Sparkassen, Stiftungen beteiligen sollten. „In der NRW-Förderbank warten 60 Millionen Euro darauf abgerufen zu werden.“

Über seine politischen Gegner wollte sich Ferdi Wiegelmann nicht äußern, freut sich aber auf die Diskussion mit den Piraten.

Er selbst habe immerhin als Geschäftsführer einem innovativen Technologieunternehmen mit 460 Ingenieuren vorgestanden, aus dem sechs Professoren hervorgegangen seien.

Heute arbeite Ferdi Wiegelmann als selbstständiger Unternehmensberater in der Sparte Finanzierungskonzepte.

Als SPD-Kandidat ist Ferdi Wiegelmann im Internet an folgenden Orten zu finden:

Twitter: @FerdiWiegelmann https://twitter.com/#!/FerdiWiegelmann

Facebook: http://www.facebook.com/profile.php?id=100002677940969

Website: http://ferdi-wiegelmann.de/

Wir selbst haben auf Twitter eine Kandidatenliste für den HSK erstellt: https://twitter.com/#!/hskzoom/landtagswahlennrw2012

Der Hash-Tag für unseren Wahlkreis ist #hsk2

Oben und Unten: Fehler machen alle, Konsequenzen tragen die Schwachen

Der Olsberger HIT-Supermarkt heute mittag (foto: zoom)
Die Idylle trügt. Einkaufen im Supermarkt kann zum Test für den Kassierer werden. (foto: zoom)

Kürzlich wartete ich an der Kasse eines Supermarktes. Vor mir kaufte eine Frau mehrere Gegenstände, eine Nagelfeile und einen Kugelschreiber hatte sie nicht auf das Band gelegt. Beide Teile befanden sich in den Ecken ihres Einkaufswagens und waren kaum zu sehen.

Der aufmerksame Kassierer bemerkte jedoch die Waren, nahm sie aus dem Wagen und scannte sie ein. Die vermeintlich Kundin notierte die Summe, zog einen Schlüssel heraus, stornierte den gesamten Vorgang und zog mit Wagen und Waren weiter. Zwischen den beiden wurde kein Wort gewechselt.

Der Kassierer erklärte auf Nachfrage, es habe sich um einen regelmäßig stattfindenden Test gehandelt. Mal kämen die Tester als Angestellte des Supermarktes, mal als ‚Zivilpersonen‘, wie er es ausdrückte.

Nein, dass sei nicht angenehm, aber noch unangenehmer seien die Folgen, wenn man etwas übersehe. Beim ersten Fehler gebe es eine Abmahnung, beim zweiten bereits die Kündigung.

Zwei Fehler und der Job ist weg. Das ist hart. Wer einen bescheiden bezahlten Job hat, der muss also verdammt aufpassen, diesen nicht zu verlieren.

Ganz anders sieht es hingegen bei Vorgesetzten aus. Mehrere kürzlich veröffentlichte Studien bescheinigen vielen Chefs, dass sie Verantwortung für Fehler stets bei anderen suchen, Launen hemmungslos ausleben und lediglich die eigenen Interessen im Blick haben. Auch sie machen Fehler, sind jedoch privilegiert genug, die Konsequenzen dafür andere spüren zu lassen.

Und spätestens seit der Finanzkrise wissen wir: Je größer der angerichtete Schaden, desto geringer die Folgen für den Verursacher. Der Umkehrschluss ist ebenfalls richtig.

Dinslaken: der Hertie-Abbruch geht weiter …

Hier und heute wird zur Zeit das Restaurant abgerissen. (foto: zoom)
Hier und heute wird zur Zeit das Restaurant abgerissen. (foto: zoom)

Der Abbruch des Hertie-Gebäudes in Dinslaken hat Fortschritte gemacht. An den Absperrgitter halten sich halten sich immer ein Dutzend Schaulustige auf.

Das kleine Spektakel hat Unterhaltungswert und sollte bei keinem Besuch der Neustraße ausgelassen werden.

Andere bemerkenswerte Ereignisse: die Thalia Buchhandlung hat Olga Grjasnowas Buch mit dem netten Titel „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ vorrätig, der Grieche in der Altstadt hat geschlossen und stattdessen können wir vor der Metzgerei Lehmkuhl an Tischen sitzend unsere Bratwurst mit Pommes Frites verspeisen, während die Straßenbahn Linie 903 Richtung Hamborn vorbei knirscht.

Blick von der Neustraße auf die Friedrich-Ebert-Straße mit Linie 903.
Blick von der Neustraße auf die Friedrich-Ebert-Straße mit Linie 903.

Fracking – Sauerländer Bürgerliste (SBL) bleibt misstrauisch

In unserem BriefkastenMeschede. (pm_sbl) Fracking – der Weg ins Bewusstsein von Behörden, der Presse und der Öffentlichkeit war lang und holprig. Hier die Kurzfassung der (Vor-)Geschichte aus Sicht der Sauerländer Bürgerliste (SBL):

Aufgrund von Presseberichten über die Erschließung von Schiefergasstätten in NRW beantragte die SBL schon am 30.11.2010 beim Landrat einen „Sachstandsbericht zu Erdgasprobebohrungen im Hochsauerlandkreis“. Der Antrag wurde aber nicht auf die Tagesordnung der Sitzungen genommen. Stattdessen antwortete die Kreisverwaltung schriftlich: „Es bestehen aktuell keine Erkenntnisse.“

Die Bezirksregierung Arnsberg veröffentlichte damals diesen Link. (Der Inhalt ist zwischenzeitlich mehrmals aktualisiert.):

http://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/e/erdgas_rechtlicher_rahmen/index.php

Trotzdem blieb der Informations- und Diskussionsstand im Hochsauerlandkreis in Sachen „Schiefergasprobebohrungen“ unzureichend. Darum bat das SBL-Kreistagsmitglied Reinhard Loos am 22.03.2011 den Landrat erneut um die Beantwortung einiger Fragen. Mitte 2011 formulierte die SBL dann eine Resolution gegen Fracking. Die Resolution kam aber nicht zustande. Es waren nicht genügend Kreistagsmitglieder und keine einzige Kreistagsfraktion bereit, die Resolution zu unterstützen.

Die Stadtverwaltung Meschede beantwortete hingegen im März 2011 recht ausführlich eine Anfrage der Fraktion „Meschede braucht Zukunft“ (MbZ) zu möglichen Erdgasprobebohrungen im HSK.

Siehe: http://www.meschedebrauchtzukunft.de Nachrichtenarchiv April 2011

Bis Fracking dann in der Lokalpresse und in der Öffentlichkeit auf größere Aufmerksamkeit stieß, dauerte es noch fast ein Jahr. Dank des Engagements des Geschäftsführers der Hochsauerlandwasser GmbH, Robert Dietrich, wurde vielen Menschen klar, wie brisant und explosiv das Erdgasthema ist.

Siehe: http://www.hochsauerlandwasser.de/infocenter-hsw/fracking/

Anfang April 2012 erfolgte dann die Gründung der Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren Hochsauerland“.

Über die Gründung der Bürgerbewegung freuen wir uns, wie auch über die breite Unterstützung der neuen BI. Wir wünschen allen Aktiven einen langen Atem und viel Erfolg.

Wollen wir hoffen, dass sich nach der Landtagswahl die Mitglieder und Abgeordneten der zukünftigen Regierungs- und Oppositionsparteien an ihre Äußerungen und Versprechungen erinnern und die Änderung der Bergrechts umgehend in Angriff nehmen.

Kein Fracking im Sauerland! Kein Fracking in NRW! – Das sollte Konsens sein.

Infos der SBL:
www.sbl-fraktion.de

Profitieren Bürgerbewegungen (kurzfristig) vom Wahlkampf?

Wer hätte vor einigen Jahren gedacht, dass im Sauerland Bürgerinitiativen aus den „round-up-gedüngten“ Böden sprießen wie die Pilze in Birkenwäldern!?

In Meschede-Wennemen wehrt sich z.B. seit rund drei Jahren die mitgliederstarke BI „Ruhrtaltrasse Nein“ gegen den Bau einer Ortsumgehungsstrasse und einer Monster-Brücke.

Klick: http://www.ruhrtaltrasse-nein.de

Die von Bürgerinnen und Bürgern aus Bestwig gegründeten BI „Giftfreies Sauerland“ warnt seit Monaten vor dem ausufernden Weihnachtsbaumanbau und erzielt Aufmerksamkeit und kleine Erfolge. Nichts desto trotz benötigt sie weiter Unterstützung. Das Landesforstgesetz ist noch nicht geändert. Die Weihnachtsbaum-Monokulturen und die Vergiftung der Böden im Sauerland nehmen ungehindert immer bedenklichere Ausmaße an, vom hässlichen Anblick der tristen „Landschaft“ ganz zu schweigen.

Klack: http://www.giftfreies-sauerland.de/

Und, ganz aktuell, fand Anfang April 2012 in Meschede die Gründungsversammlung der BI „Gegen Gasbohren Hochsauerland“ statt.

Klick: http://sbl-fraktion.de/?p=2006

Zumindest diese neue Bürgerbewegung wird, so mein Eindruck, ein wenig von der Euphorie des Landtagswahlkampfs mitgetragen. Die Piraten entschlossen sich spontan zur Unterstützung.

Klack: http://www.schiebener.net/wordpress/?p=17748

Warum auch nicht?

„Gegen Gasbohren“, dafür braucht man ja schließlich viele engagierte Leute und einen langen Atem, quer durch alle politischen Lager.

Hoffentlich geht aber nach der Wahl nicht manchen gleich die Puste aus.

Brücke in Meschede gefunden – Stadtverwaltung durch Mehrkornbrötchen ersetzen?

Hereinspaziert! Meschede im November 2011. (archiv: zoom)
Hereinspaziert! Meschede im November 2011. (archiv: zoom)

Plötzlich und unerwartet ist in Meschede die Brücke „Von-Stephan-Straße“ aufgetaucht.

Dabei gilt Meschede nicht als das Venedig des Hochsauerkrauts, auch wenn bei den Finanzen die gleiche Untergangsstimmung herrscht wie an den Fundamenten der italienischen Lagunenstadt.

Leider ist auch diese besagte Brücke nicht in einem guten Zustand aufgetaucht, sondern – wer hätte das gedacht – muss ebenfalls saniert werden. Weil auch keiner von dieser Brücke wusste, sind die Kosten dafür ebenfalls nirgends erfasst. Wer die wirtschaftliche Lage der Schuldenstadt Meschede kennt, weiß wie nahe die kommenden Generationen am Wasser gebaut haben.

Das hier tatsächlich etwas vergessen wurde, erschließt sich aus der Verwaltungsvorlage (VO) in der es heißt:

„Unabhängig von der Entscheidung zur Tragkonstruktion ist auch noch die Umgestaltung der Oberfläche vorzunehmen. Hier ist mit Kosten von ca. 50.000 € zu rechnen. Diese werden im Rahmen der Städtebauförderung mit 70 % gefördert. Im Falle eines Neubaus ist auch diese Auszahlung außerplanmäßig bereitzustellen.“

Wahrscheinlich hat es die Brücke verstanden sich oberflächlich als Straße oder Parkplatz zu tarnen.
Sicherlich haben regelmäßige Begehungen zur Überprüfung dieser Brücke stattgefunden aber weil es sich bei Brücken um „faule“ Gesellen handelt, kam was kommen musste (VO-Zitat):

„Im Zuge der Ausführungsplanung wurde jedoch festgestellt, dass die Tragkonstruktion aus Stahlträgern durch Korrosion eine Querschnittsminderung bis ca. 50 % der ursprünglichen Abmessungen erfahren hat. Eine Instandsetzung dieser Bauteile ist nicht mehr möglich, sondern Sie müssen ausgetauscht werden.“

Und dafür gibt es keine Zuschüsse, sondern nur (VO-Zitat)

„Baukosten Ersatzneubau: 108.000,00 € + Ingenieurleistungen u. Vermessungskosten = 150.000 €“

Auch ich habe letztens mal meine Brücke vergessen. Aber ein „spitzfindiges“ Mehrkornbrötchen hat mich deutlich auf das Fehlen hingewiesen. Ob nicht – so ab und zu – ein Mehrkornbrötchen in den Reihen der Verwaltung den hohen Herren auf den Zahn fühlen sollte? Wenigstens für die kommenden Generationen die die Schulden ausbaden müssen.

Nun, die Stadt reagiert ganz bestimmt auf Mehrkosten mit Einsparungen. Sie kann ja beispielsweise die neue Ruhrbrücke auf die stadteigenen Grundstücke etwas oberhalb bauen. Einsparungspotential 3.500 m² x 120 €/m² = 420.000 €. Damit würde Sie im Sinne der kommenden Generationen handeln.