Wahl-O-Mat zur Europawahl

Zum Wahl-O-Mat 2009

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat ihren Wahl-O-mat für die Europawahl 2009 präpariert:

Mehr Parteien, neues Design, englische Sprachversion: Im Superwahljahr ist vieles neu beim Wahl-O-Mat. Erstmals hat die bpb alle zur Wahl zugelassenen Parteien und politischen Vereinigungen eingeladen, am Wahl-O-Mat teilzunehmen. Insgesamt 29 Parteien und politische Vereinigungen haben die Chance genutzt und die Wahl-O-Mat-Thesen beantwortet. Jetzt sind Sie an der Reihe: Vergleichen Sie Ihre Standpunkte mit den Positionen der Parteien! mehr Infos

Ich habe mir erlaubt, den Wahl-O-Mat entscheiden zu lassen, mit welcher Partei ich am meisten übereinstimme:

Der Wahl-O-Mat sagt mir Bescheid ;-)
Der Wahl-O-Mat sagt mir Bescheid 😉

Mmhhh … da komme ich doch ins Grübeln …

Abgesehen von den Spielereien ist die Seite recht informativ. Es werden 29 von den 32 zur Europawahl kandidierenden Parteien vorgestellt und darüber hinaus Materialien für den Bildungsbereich zur Verfügung gestellt.


Ach du lieber Gott! EU-Wahlkampf im Sauerland

EU-Wahlen: Christliche Gesinnungsveranstaltung bei Kolping.

Früher, so ist es mir berichtet worden, predigte der Pastor am Vorabend der Wahlen zu sein Schäfchen solcherart in der Kirche:

„Ich darf Euch zwar nicht sagen, welche Partei ihre wählen sollt, aber wählt christlich!“.

Ein fast unverblümter CDU-Wahlaufruf erschien heute in der Sauerländer Heimatzeitung „Westfalenpost“.

„Wer christliche Werte in Europa möchte, sollte wählen gehen“

In einem undistanzierten Artikel über eine gering besuchte Diskussionsveranstaltung der Kolpingsfamilien des Pastoralverbundes Bigge retten die Gänsefüßchen in der Schlagzeile auch nicht die Objektivität der Berichterstattung.

Hier ein Ausschnitt (Hervorhebungen von mir):

Um für die Europawahl am 7. Juni zu werben, hatten sich die Kolpingsfamlien des Pastoralverbundes Bigge um Referenten für eine Diskussionsrunde „Christliche Werte in Europa” bemüht. Der heimische EU-Abgeordnete und Kolpingbruder Dr. Peter Liese war dabei, Hartmut Steeb (Generalsekretär Evangelische Allianz) und Lieses „Freund” Rocco Buttiglione.

Zur Begrüßung verteilte Letzterer in Bigge einen Handkuss an die Frauen, der Mann ist eben ein Gentleman – und Italiener. Er wurde 2004 bekannt, weil ihn der EU-Innenausschuss als EU-Kommissar für Rechts- und Innenpolitik abgelehnt hatte. Unter anderem hatte er sich gegen die Ehe Homosexueller ausgesprochen, wobei er gestern zu dem Thema betonte: „Gemeinsam Kinder zeugen zu können, ist eine wichtige soziale Funktion der Ehe.”

Die Mehrheit gegen Buttiglione, der gerne klar Stellung bezieht und ein guter Freund von Papst Johannes Paul II. war, lag damals bei einer Stimme. Und diese geringe eine Stimme war es auch, die Peter Liese gestern als Anlass zur Hoffnung sah, dass eine dezidiert katholische Position kein Hindernisgrund für ein öffentliches Amt in der EU sein dürfe. … weiter im Artikel.

Willkommen in der Zeckensaison: Vorsicht Lyme-Borreliose!

Ginsterblüte im Mai am Blasius
Ginsterblüte im Mai am Blasius

Jedes Jahr um die gleiche Zeit, wenn der Ginster zu blühen beginnt, denke ich automatisch: „Ach ja, es ist wieder Zeckenzeit.“

Zu jener Zeit, als ich noch im Siegerland durch die Wälder lief, hörte ich zum ersten Mal den Ausdruck „Zeckenstrauch“ für den gelb-blühenden Schmetterlingsblüter mit den derben Blättern.

Ich habe mir den Zeckenreichtum des Ginsters damit erklärt, dass das Rehwild, welches ein wichtiger Wirt für die Zecken ist, diese an den Ginstersträuchern im Passieren abstreift. Dies ist allerdings bislang noch eine Hypothese von mir.

Sicher bin ich mir inzwischen aber, dass überall da, wo unter anderem Rehwild äst, auch vermehrt Zecken auftreten.

Morgens haben noch die putzigen Kitzlein im Frühnebel hinter dem Haus auf der Wiese gestanden und das saftige Gras gerupft, spätabends finden sich die achtbeinigen Spinnentiere an Kniekehlen, Rücken oder hinter den Ohren der Kinder.

Es gibt noch andere delikatere Stellen am Körper, denen aber allen gemein ist, dass dort die Haut dünn über den Kapillaren liegt. Hier kommt der Holzbock leichter an seine Blutmahlzeit.

Pech für uns:

Über ein Drittel der Zecken sind mit dem Bakterium „Borrelia burgdorferi“ infiziert. Pi mal Daumen drei Prozent der von einer Zecke Gestochenen werden infiziert, und ungefähr ein Drittel der Infizierten erkranken dann an der Lyme-Borreliose.

Die Zahlen sind lediglich grobe Schätzungen, aber die Krankheit kann, wenn nicht rechtzeitig im Frühstadium behandelt chronisch werden. Spätestens dann hat man jedes Jahr viel Spass mit Antibiotika-Kuren, die die Bakterien immer nur für einige Zeit zurückdrängen, ohne die chronisch gewordene Krankheit mit ihren Lähmungs- und rheumatischen Symptomen gänzlich heilen zu können.

Findet man die Zecke innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Befall ist das Infektionsrisiko nahe Null.

Also gilt: Wer sich im Freien aufhält, sollte sich abends gründlich nach Zecken absuchen. Was sich wie ein kleiner schwarzer Punkt am Rücken ausmacht, kann mit der Leselupe betrachtet acht kleine Spinnenbeinchen haben:

Eine Zecke auf der Suche nach einer günstigen Einstichstelle.
Eine Zecke auf der Suche nach einer günstigen Einstichstelle.

Was ist zu tun, wenn die Zecke gefunden ist:

Die Zeckenentfernung gelingt am besten mit einer speziellen Pinzette, die in Apotheken erhältlich ist. Die Anwendung von Öl, Sprays, Klebstoff und ähnliche Maßnahmen gelten als veraltet. Man sollte darauf achten, dass der Zeckenleib bei der Entfernung nicht gequetscht wird, da der Erreger so aus der Zecke in die Wunde gepresst werden könnte. Die Stichstelle wird anschließend desinfiziert und dann sollte man über mehrere Wochen auf Hautveränderungen achten… TKK

Als erstes sollte man aber das Risiko des Zeckenbefalls zu mindern suchen:

Der beste Schutz vor einer Infektion besteht darin, Zeckenstiche zu vermeiden. Besonders Kinder und Menschen, die sich viel im Freien aufhalten, sind gefährdet. Geeignete Kleidung (langärmlige Hemden, lange Hosen) senkt die Gefahr eines Zeckenstiches deutlich… wie oben

Zum Schluss noch eine Sammlung der Orte, wo sich entweder die Kinder oder auch ich regelmäßig Zecken eingefangen haben:

  • Beim Fussballspielen auf dem Rasenplatz
  • Beim Spielen in Sträuchern
  • Beim Laufen durch den Wald, wenn die Wege eine höhere Grasnarbe haben
  • Beim Mountainbike-Fahren, besonders im Spätsommer, wenn die Grasnarbe auf manchen Fahrwegen sehr hoch ist
  • Beim Spielen im Garten auf der Wiese.
  • In Dänemark im saftigen Grün rund um das Ferienhaus

Kurz und gut: überall dort wo Kleinstnager und Rehe ihre Nahrung suchen, denn das sind wichtige Wirte.

Entgegen einer landläufigen Meinung lassen sich Zecken nicht von Bäumen auf Menschen hinunterfallen. Wir streifen sie vom Gras und von den Sträuchern ab. Sie krabbeln dann beispielsweise von den Socken hoch bis zur ersten zum Einstich gut geeigneten dünnen Hautfläche, der Kniekehle.

Barbara Sommer: Sie kam, sah und wurde nicht gesehen. Theater ohne Publikum?!

Barbara Sommer - Schulministerin, heute in Siedlinghausen.
Barbara Sommer - Schulministerin. So sieht sie sich offiziell.

Merkwürdig ist es schon.

Da kommt eine Schulministerin in einen Ort im Hochsauerland. Ihr Besuch findet am Morgen statt, die allgemeine Öffentlichkeit bekommt nichts mit, und am Schluss gibt es einen Pressebericht über dürre Aussagen und die Anwesenheit der Ortsprominenz. Ich weiß nicht, was das soll.

Wenn eine Ministerin in einen kleinen Ort kommt, dann muss man doch als Partei der Ministerin etwas daraus machen. Eine Veranstaltung, auf der die Ministerin ihr Wirken darstellt und mit den Bürgern, die hier doch so selten eine Ministerin sehen, über Schulpolitik diskutieren.

Warum kommt und geht sie ebenso sang- und klanglos wie damals schon in Medebach?

Hauptsache ein Medien-Echo für’s Portfolio der Eingeweihten.

Schade. Mein Transparent war schon fertig:

Willkommen in der Sommerfrische Siedlinghausen!

Jetzt kann ich es wegwerfen, denn beim nächsten Mal wird Barbara Sommer nicht mehr als Ministerin ins Sauerland kommen.

Ich vermute zudem: Barbara Sommer ist im Wahlkampf kein Trumpf für ihre Partei, sondern eine Lusche, die man besser nicht mehr ausspielt.

Das Hochsauerland nach Kyrill: Nichts Neues im Südosten von NRW

Fichtenacker im Hochsauerland: In zehn Jahren werden hier Weihnachtsbäume geerntet und in die Metropolen verkauft.
Fichten-Acker im Hochsauerland: In zehn Jahren werden hier Weihnachtsbäume geerntet und in die Metropolen verkauft.

Kyrill hat getobt und gewütet.

Da haben sich so manche Waldbauern an die Brust geschlagen und gejammert: Die Fichte – dieser Flachwurzler – muss ersetzt werden. Her mit den Douglasien und was es sonst noch alles gibt an klimatisch geeigneten Bäumen für die stürmische und wärmere Zukunft.

Millionen flossen aus dem Machtzentren von NRW in dieses von der Naturkatastrophe so gebeutelten, armen Landes am Rande von NRW. Die Bilder der zerborstenen Fichtenspargel, der vom Wind entweideten Flächen und Schneisen waren herzzerreißend.

Ein paar Millionen Euro später, sieht es links und rechts von den mit Kyrill-Geldern geteerten Landstraßen gar nicht nach dem an den Klimawandel angepassten Wechsel in der Waldbewirtschaftung aus.

Was ist passiert?

Die Waldbauern haben nachgedacht.

Aus einem Gespräch mit einem sehr konservativen Forstwirt habe ich Folgendes herausgefiltert:

Die Fichte bringt Umsatz nach 30 Jahren (einer Generation). Es wird Holz für die verarbeitende Industrie erzeugt.

Die Douglasie braucht 60 Jahre, zwei Generationen. Was ist dann eigentlich mit meinem Wald? Ob selbst die eigenen Kinder noch hier wohnen bleiben?

Gut und schön die Ökologie, aber ich, Waldbauer, lebe definitionsgemäß nur eine Generation.

Noch besser: Nordmanntannen anbauen. Das gibt Weihnachtsbäume in nur 10 Jahren und Umsatz, Umsatz, Umsatz.

Warum soll ein Waldbauer amerikanische Roteichen, Stileichen, Buchen, Douglasien oder Küstentannen anpflanzen, wenn ihm die jungen Pflanzen vom Wild weg gefressen werden, da er das Geld für die Schutzzäune nicht hat?

Ein kompliziertes Thema.

Die grüne “ Sauerländer Bürgerliste“ im Hochsauerland meint:

… Statt die Entwicklung mit Laubholz stärker zu fördern, hat das Land im vergangenen Jahr offensichtlich die Vorliebe der sauerländer Waldbesitzer für Schnittgrün- und Weihnachtsbaummonokulturen weiter finanziell unterstützt: Unter dem Begriff *vorbeugender Waldschutz* wurden vom Land Häckselung großer Flächen gefördert auf denen nachfolgend Weihnachtsbäume gepflanzt werden. Bei diesen Maßnahmen werden die Bodenstrukur vollkommen zerstört und eine erosionsgefährdete Kultursteppe hinterlassen. Mit nachhaltiger Forstwirtschaft im öffentlichen Interesse hat das nach Ansicht der Grünen nichts zu tun. Offensichtlich handelt es sich hierbei eher um eine Landesförderung für Weihnachtsbaumbarone …. komplett hier

Die Grünen im HSK. Interaktiv im Netz?

Heute schaue ich mir den Internet-Auftritt der Grünen im Hochsauerlandkreis an. Meine Frage an die Website zielt (siehe Artikel hier) auf die Interaktivität des Internetauftritts. E-Mail Adressen, tote Foren und langweilige, weil nichtssagende, Gästebücher zählen nicht.

Meine Bewertung ist völlig subjektiv und genügt nicht objektiven Kriterien.

Vorab meine Meinung in Schulnoten: 4-, blauer Brief, Förderunterricht, bitte überarbeiten!

Klick auf die Website von Bündnis 90 / Die Grünen – Kreisverband Hochsauerland.

Die Farben sind nett, aber leider ist die rechte Seite mit dem Twitter-Symbol völlig aus den Fugen geraten:

Screenshot: Die Website der Grünen im HSK am 11. Mai 2009
Screenshot: Die Website der Grünen im HSK am 11. Mai 2009

Die letzte Meldung (Listenaufstellung) ist vom 6. Mai und damit einigermaßen aktuell.

Leider können diese Artikel und Meldungen überhaupt nicht kommentiert werden. Das ist ganz schlecht bei einer Partei, die doch zumindest ideell basisdemokratische Ansprüche vertreten hat. Rückkopplung gleich NULL.

Der Twitter Account zwitschert völlig belangloses Zeugs und wiegt die Selbstbezogenheit der Beiträge im Artikelformat in keinster Weise auf.

Politisch wichtige regionale Themen finden sich nicht oder nur in homöopathischen Dosen auf der Website der Grünen.

Fazit: Trotz schöner Farben – kein Internetauftritt, den ich von einer modernen Partei erwarte.

Leider vollkommen blöde ist der auf jeder Seite unten in der rechten Spalte platzierte Spruch:

Grüne wählen macht glücklich!? Ohooo ...
Grüne wählen macht glücklich!? Ohooo…

Grüne wählen macht glücklich!

Dieser eine Satz lädt im hier gezeigten grafischen Kontext jeden politisch pfiffigen Gegner zur Satire ein.

Nehmt den bloß raus! Möglichst bis gestern 😉

Demnächst nach dem Alphabet „Die Linke“.

Habichtskraut schlägt Löwenzahn.

Löwenzahn ist es nicht, aber sind das die Früchte des Habichtkrauts?
Löwenzahn ist es nicht. Sind es die Früchte des Habichtskrauts?

In 600 Meter Höhe steht der Löwenzahn noch mit satten gelben Korblüten auf den Fettwiesen und an den Wegrändern des Hochsauerlandes.

Trotzdem habe ich beim Laufen überall diese Früchtchen auf den Blütenboden gesehen. Durch die Wohnung wehen die Samen mit ihren weißen Flughilfen ebenfalls in dichten Knäueln, so dass ich manchmal denke: „Oh! – So lange schon nicht mehr gesaugt!?“

Es sind mit Sicherheit nicht diese verflixten Staubteufelchen, die sich in den Ecken und unter den Möbeln zusammenrotten. Bei denen hängt nämlich kein kleiner Samen am Ende des Fadens.

Die Früchte des Habichtskrauts sind zu Millionen durch unseren Ort geschwebt.

Vielleicht ist auf der Abbildung doch eine ganz andere Pflanze zu sehen? Welche wäre es dann?

Oder schweben die Löwenzahnfrüchte aus den Tälern zu uns hinauf, um die Vorgärten zu besiedeln?

Dieses Jahr ist es mir aufgefallen, nächstes Jahr werde ich Bescheid wissen.

Es sei denn, hier liest irgendeine(r) mit, die oder der die Antwort heute schon kennt.