Wie blind kann einen der Alltag machen? 102-Meter-Pin vor der Nase übersehen. Sorry!

Auf der Anhöhe zwischen Elpe und Brunskappel wurde vor meiner Nase ein Windmess-Mast aufgebaut. (foto: zoom)
Auf der Anhöhe zwischen Elpe und Brunskappel wurde vor meiner Nase ein Windmess-Mast aufgebaut. (foto: zoom)

Es sind stressige Zeiten. Das liegt nicht an Euch, liebe Leserinnen und Leser, sondern am Alltag, an meinem Alltag, aber das soll Euch nicht weiter stören. Ich selbst war allerdings so blind, einen 102 Meter hohen Mast auf der Anhöhe zwischen Elpe und Brunskappel zu übersehen, obwohl ich ihn vom Balkon aus hätte wahrnehmen müssen. Er steht da, direkt vor meiner Nase, links des Negertals.

Erst nachdem mich auf Facebook ein befreundeter Windkraftgegner[1] auf den „Mannstein“ bei Elpe aufmerksam gemacht hatte, habe ich ihn entdeckt – den Pinn.

Für die Windkraftgegner im Hochsauerland ist die Anlage das Menetekel kommender „Verbrechen“ an der Natur. Für die Politik und die Projektierer sieht es folgendermaßen aus:

Die HochsauerlandEnergie GmbH (HE) prüft zurzeit, ob und in welcher Form sie im Bereich Mannstein nördlich von Elpe und Brunskappel einen Windpark errichten kann. Dazu baut die HE zurzeit gemeinsam mit einem anderen Projektierer einen so genannten Windmessmasten. Ein Jahr lang soll dieser Windmessmast wichtige Daten für einen späteren möglichen Betrieb von Windkraftanlagen liefern.

Der Windmessmast selbst wird 102 Meter hoch werden – bei einer Seitenlänge von weniger als 50 Zentimetern. Industriekletterer montieren den Masten in diesen Tagen auf einem Grundstück des Ruhrverbands; seitliche Abspannungen mittels Stahlseilen sorgen für die notwendige Stabilität. Eine rot-weiße Signal-Kennzeichnung sowie eine nächtliche Befeuerung stellen sicher, dass das Bauwerk rund um die Uhr auch vom Luftverkehr gut erkannt werden kann. Der Hochsauerlandkreis hatte vor kurzem die Baugenehmigung für das Vorhaben erteilt – am Verfahren beteiligt waren neben den Trägern der öffentlichen Belange auch die Luftfahrtbehörden sowie die Stadt Olsberg.

Angebracht sind am Windmessmast ein Anemometer, das die Windgeschwindigkeit misst, Windfahnen sowie Geräte, die Temperatur, Luftfeuchte und Luftdruck messen. Die Dauer der Messung wird etwa ein Jahr betragen – die entsprechenden Daten sollen dann eine Entscheidungsgrundlage liefern, ob und in welcher Form die HE die Pläne für einen möglichen Windpark im Bereich Mannstein weiter vorantreiben wird … alles lesen auf der Website Pressemeldung-NRW

Die Windkraftgegner sehen die Lage naturgemäß dramatischer:

Windkraft-Gegner an der Baustelle des Messmasts (foto: windflut)
Windkraft-Gegner an der Baustelle des Messmasts (foto: windflut)

Nach Windmessmast folgt Industriewindmist

Fassungslos stehen über 50 Bürger aus Wulmeringhausen, Brunskappel und Elpe auf einer gerodeten Naturfläche mit 9 riesigen Baugruben auf dem Wolkenberg. Die größten Löcher sind über 3 Meter lang, breit und tief. Das ganze Gelände ist ungesichert, das Bauschild ist fehlerhaft und fragwürdig.

Viele Fragen tauchen auf zu dieser Naturzerstörung und dem Flächenverbrauch für „nur“ einen 102 Meter hohen Windmessmast. „Wie wird das hier aussehen, wenn 15 Windräder mit einer Höhe von über 200 m gebaut werden?“. Alles Fragen, über die unsere Bürgerinitiative Windflut-Elpe mit sachlichen Argumenten in ihrer Freizeit gerne aufklärt. Aber das „Warum“ können wir nicht beantworten. Wo sind die gewählten Orts- und Stadtvertreter? … alles lesen auf der Website windflut-elpe

Auf der Website der Stadt Olsberg finden sich Fotomontagen mit Visualisierungen der Ansichten von verschiedenen Standorten auch des geplanten Windparks zwischen Elpe und Brunskappel als PDF. Einfach mal durchscrollen; es sind 43 interessante Seiten einer Powerpoint-Präsentation der öffentlich bestellten Vermessungsingenieure Bernhard Schemmer & Martin Wülfing:

http://neu.olsberg.de/bilder/rathaus/windkraft-s5c/2013-07-04_Olsberg-Praesentation_-_Suchgebiet_5c_Mannstein.pdf

[1] Für die Leserinnen und Leser, die dieses Blog nur unregelmäßig verfolgen und meine Position zur Windenergie nicht kennen: ich stehe der Windenergie positiv gegenüber.

49 Gedanken zu „Wie blind kann einen der Alltag machen? 102-Meter-Pin vor der Nase übersehen. Sorry!“

  1. Werden wir überhaupt noch gefragt ??
    oder müßen wir dem Kapital wie unsere Gewählten Gemeinde,Kreis. und Landesverträter nur noch gehorchen??
    Ist unere Meinung nicht gefragt.
    Sind wir die Dummen und haben keine Meinung zu haben ?

  2. Das sich Windkraftgegener als Naturschützer bezeichnen und durch ihr Engagement – gewollt oder nicht- als Kohlekraftförderer oder -bewahrer definieren ist mit Blick auf den Artikel:

    http://www.deutschlandfunk.de/vorbild-usa-quecksilber-aus-kohlekraftwerken-die.697.de.html?dram:article_id=289489

    schon sehr eigen.

    Bei solch „harmlosen Nebenwirkungen“ der Kohle-Alternative
    sind optische Auswirkungen von Windmühlen natürlich weit schlimmer zu bewerten.

  3. Hallo, spätestens wenn es nachts brummt und „flattert“ wie in Arle, Dornum oder Westerholt in Ostfriesland, werden alle zum Gegner dieser Technik. Dabei haben die Betreiber garkeine Schuld. Es sind die unersättlichen Lokalpolitiker, die sich „schmieren“ lassen und diese Dinger den Leuten vor die Haustüren setzen. Schauen Sie sich diese Ungetümmer in ihrer Dichte in Ostfriesland an, bitte!

  4. Genau das ist ja der Punkt:

    Wenn wir nicht als kognitiv zu früh abgebogen mit dem Satz „bei mir der Strom kommt aus der Steckdose“ daher kommen wollen, müssen wir uns entscheiden,
    ob wir mit den konservativen Kraftwerken unseren Kindern die Welt versauen wollen und
    den vielen anderen Generationen für unseren Wohlstand und DEREN Atommüll zahlen lassen wollen oder
    ob wir nicht besser über unseren Schatten springen.

    Hier kann jeder selbst entscheiden wie wenig ihm seine Kinder wert sind.

    Sollten die 94% der mit dem Thema der Klimaerwärmung beschäftigten Wissenschaftler recht haben und der Klimawandel ist menschengemacht und findet statt, dann bedeutet das im Umkehrschluss, dass unsere künftigen Generationen uns piep-egal sind.

    Diese Haltung ist nicht unüblich – also quasi salonfähig?

    1. An Lisa
      Dieses wird nicht beachtet .
      Ein Neues Gesets für Immision wo endlich der Infraschall mit auf genommen wir.
      Diskussion um Infraschall bei

      Windkraftanlagen

      3
      Windpark Viele Studien weisen daraufhin, dass Infraschall von Windrädern keine direkten, gesundheitlichen Probleme auslöst. Foto: Siemens Nerze in einer Pelztierfarm, die sich gegenseitig schwer verletzen, Jugendliche mit häufigem Nasenbluten, Bürger, die selbst in schallisolierten Räumen nicht schlafen können: Der Artikel „Macht der Infraschall von Windkraftanlagen krank?“ aus der „WELT“ ist voll von Geschichten über Menschen und Tiere, die angeblich unter dem Infraschall von Windenergieanlagen leiden. Der Artikel hat eine neue Debatte über gesundheitliche Probleme durch Infraschall von Windenergieanlagen (WEA) ausgelöst.

      Nach Aussagen des Bundesverbandes Windenergie stützt sich der tendenziöse Artikel aber nur auf wenigen Einzelfällen und ist wissenschaftlich umstritten. Der Autor beziehe sich auf einem Bericht, der bereits Anfang 2014 in der dänischen Zeitung „Maskinbladet“ veröffentlicht worden sei. Die daraufhin in Dänemark entfachte Debatte habe bereits viele der dort aufgestellten Behauptungen widerlegt und Zweifel an der Darstellung genährt.

      Anders, als in dem Artikel dargestellt, nehmen Verbände und Behörden die Sorgen der Anwohner ernst und lassen dei Folgen von Infraschall, also nicht hörbarer Töne unterhalb von 20 Hertz, genau untersuchen. Der BWE verweist z.B. auf eine neue wissenschaftliche Studie des Institute of Technology in Massachusetts (MIT), der folgende Kernaussagen enthält:

      Gemessene Infraschallwerte in den gesetzlich vorgeschriebenen Entfernungen reichen nicht an untere Hörschwellengrenzwerte heran.
      Es besteht kein Zusammenhang zwischen WEA in der näheren Umgebung und dem Gefühl der Belästigung.
      Das Gefühl der Belästigung ist stärker bestimmt von persönlichen Einstellungen als dem tatsächlichen Geräuschpegel.
      Es wurden keine Hinweise auf eine Verbindung zwischen tieffrequenten Schallwellen oder Infraschallwellen durch WEA und der Gefährdung menschlicher Gesundheit gefunden.

      Auch die Landesanstalt fu?r Umwelt, Messungenund Naturschutz Baden-Wu?rttemberg bestätigt in einem Zwischenbericht zu einer aktuellen Untersuchung, das der Infraschallpegel von Windrädern selbst im Nahbereich zwischen 150 und 300 m deutlich unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsschwelle gemäß DIN 45680 liegt. Ab 700 m Entfernung wird der Schall von den Windgeräuschen überlagert. Die Fachagentur Windenergie an Land arbeitet das Thema zurzeit ebenfalls fachlich auf. Auch gibt es eine Studie des Umweltbundesamtes zu den Folgen von Infraschall auf den Menschen.

      Gegenwärtig wird die DIN Norm 45680 zum Thema „Bewertung und Prognose von tieffrequenten Schall“ überarbeitet. Der Normausschuss bei der DIN beschloss hierzu ein Forschungsvorhaben. Von der rechtlichen Seite hat Dr. Helmut Loibl von der Kanzlei Paluka, Sobola, Loibl & Partner in einem aktuellen Newsletter aufbereitet. Sein Fazit: Der Einwand, von Windenergieanlagen wu?rden unzula?ssiger Infraschall und damit scha?dliche Umwelteinwirkungen ausgehen, werde zwar ha?ufig in Klagen gegen Windenergieanlagen vorgebracht, müsse aber nach der sta?ndigen Rechtsprechung der Bayerischen Gerichte im Ergebnis erfolglos bleiben.

      Empfehlen Sie den Artikel weiter!

  5. Das Zieldreieck deutscher Energiepolitik umfasst die drei Dimensionen:

    Umweltverträglichkeit, Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit

    Die Bürgerinitiative Elpe empfiehlt zum nachlesen: http://www.vernunftkraft.de

    Über 250 Vernunftkraft-Initiativen gibt es in Deutschland, ca. 700 Initiativen gibt es in Deutschland – sind die Bürger alle doof?

    Liebe Foristen, bitte widerlegen Sie die Sachargumente …

    Bürgerinitiative Windflut-Elpe

  6. @ Bürgerinitiative Windflut Elpe

    wissen Sie von wem „vernunftkraft.de“ gesponsert wird?

    ich hab nach RWE & Co. gesucht, aber ausser dem typischen Braunkohlengeruch war da nichts

  7. @Fossile Energie ist super! Atomkraft echt Spitze!
    Bitte erbringen Sie Belege für ihre investigativen Recherchen und machen Sie diese bitte Öffentlich. Aus Ihrem „Namen“ schließen wir „hundeartige“ Beiß-Reflexe gegenüber allen Argumenten der Energiewende- und Windkraftkritikern. Der deutsche Bürger möchte mehrheitlich keinen Atomstrom haben, deshalb werden diese Kraftwerke sehr bald abgeschaltet.

    @zoom: z.B. das Thema Wirtschaftlichkeit: Die durchschnittliche Einspeisung (arithmetisches Mittel) über alle ca. 25.000 Windkraftanlagen in 2014, beträgt gerade einmal 14,8 Prozent der Nennleistung. Das sind 85% Fehlzeit. Windkraftanlagen sind Faulpelze.

    @Vernunft? Unvernunft?
    Hier die Stellungnahme zu dieser „Schmähschrift“ auf vernunftkraft.de:
    http://www.vernunftkraft.de/vernuenftig-rational-solidarisch-sonnenanbeter-bestaetigen-kurs/

    Bitte widerlegen Sie diese Argumente, vielleicht sind wir Energiewende- und Windkraftkritiker wirklich alle doof …

    Mit freundlichen Grüßen
    Bürgerinitiative Windflut Elpe

    1. @Bürgerinitiative Windflut Elpe

      @zoom: z.B. das Thema Wirtschaftlichkeit: Die durchschnittliche Einspeisung (arithmetisches Mittel) über alle ca. 25.000 Windkraftanlagen in 2014, beträgt gerade einmal 14,8 Prozent der Nennleistung. Das sind 85% Fehlzeit. Windkraftanlagen sind Faulpelze.

      Das ist interessant, wer hat das festgestellt? Gibt es dazu eine wissenschaftliche Untersuchung, und wo finde ich die? Bitte um Link!

  8. @ Bürgerinitiative Windflut Elpe

    sie schreiben: „Aus Ihrem “Namen” schließen wir “hundeartige” Beiß-Reflexe gegenüber allen Argumenten der Energiewende- und Windkraftkritikern.“

    Das verstehe ich nicht. Wir haben doch genau die gleiche Meinung:

    sie finden doch auch, dass „Fossile Energie super und Atomkraft Spitze ist – oder woher kommt der Strom, wenn die regenerativen Energien nichts bringen?

  9. Meine volle Unterstützung für „Bürgerinitiative Windflut Elpe“ und die „Vernunftwende“.
    Wenn nach dem Studium der „Vernunftwende“-Argumente immer noch jemand völlig kritiklos für Windkraftanlagen im Sauerland eintritt, ist das absolut nicht mehr nachvollziehbar. Der „normale sauerländer Bürger“ ist doch schon viel weiter wie Grüne Phantasten mit Beißreflex auf RWE und Co. Diese Gegner von fossilem Brennstoff zerstören mit viel gutem Willen aber absolut ohne an die Folgen zu denken unsere Natur und damit unsere Lebensgrundlagen!

  10. @ ureinwohner

    ganz Ihrer Meinung:

    volle Unterstützung für fossile Energie und Atomkraft!

  11. Zur Atomkraft und die von den Energiekonzernen längst gebildeten Rücklagen sagt RWE-Chef Peter Terium:

    „Wir brauchen das Geld, das wir in der Braunkohle noch verdienen, um zukünftig die Versprechungen einzuhalten, etwa in Altersteilzeit, vorgezogener Ruhestand, all das, was wir unseren Mitarbeitern gegeben haben, um den Wandel sozialverträglich zu gestalten. Das Geld muss irgendwo herkommen. Das gleiche gilt für den Rückbau der Kernkraftwerke und auch für die Endlagerung. Das braucht alles Geld, und das Geld muss irgendwo verdient werden – und wenn nicht in der Braunkohle, dann wird es schon sehr schwierig, um all das zu stemmen.“

    http://www.tagesschau.de/inland/rwe-atomrueckstellung-101.html

    Zur Kohlekraft:
    Kohlekraftwerke sind nach einer Untersuchung der Health and Environment Alliance (Heal) in Deutschland verantwortlich für ca 2.700 Todesfälle und wirtschaftliche Kosten durch Gesundheitsschäden Kosten von bis zu 6,4 Mrd. € IM JAHR!

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/heal-studie-kohlekraft-verursacht-tausende-todesfaelle-pro-jahr-a-896236.html

    Ich finde wir sollten zusammen mit den Windkraftgegener wieder anfangen unseren alten Kühlschrank im Wald zu entsorgen und dem Altöl beim Ölwechsel den freien Weg übers Ökopflaster ins Grundwasser zu ermöglichen.

  12. „Das ist interessant, wer hat das festgestellt? Gibt es dazu eine wissenschaftliche Untersuchung, und wo finde ich die? Bitte um Link!“

    Hallo, hallo … wollt ihr nun diskutieren oder nicht? Ich möchte die Studie selber lesen. Wo ist der Link, das paper o. ä. ?

    Auf die Studie zum Vogelschreddern warte ich auch immer noch.

    Auch auf die Studie zum Schall warte ich immer noch.

  13. Ihr verweist immer nur auf euch selbst 🙁

    Können wir nicht mal ins Detail gehen: Bitte um eine wissenschaftliche, empirische Studie zu Schalldruck etc.

    In eurem Link-Link geht es gleich so los:

    „Aus der Literaturrecherche kann kein einheitliches Bild zur Ermittlung und Beurteilung von tieffrequenten Schallen abgeleitet werden. Insbesondere in Deutschland existieren nur wenige Untersuchungen, die sich mit Infraschall beschäftigen. Für weitere Vorhaben wurde eine Datenbank erstellt.“

    Was sagt mir das?

  14. @ Bürgerinitiative Windflut Elpe

    wollen Sie die Leser verarschen? Sie bieten einen link mit dem Namen „Windwahn“ an? Geht‘s noch?

  15. Den einen sind deutsche Wildtiere wichtig und verweisen auf die Studie Deutsche Wildtier Stiftung:

    http://www.naturwende.de/wp-content/uploads/2014/11/Windenergie-Im-Wald-Deutsche-Wildtier-Stiftung.pdf

    Zitat:
    Diese Studie beschreibt das Gefährdungspotenzial windkraftsensibler waldgebundener Arten (v. a. aus den Risikogruppen Vögel/Fledermäuse) durch den Bau und Betrieb von Windenergieanlagen im Wald (WEA). Sie stellt die Bedeutung der Wälder für die Erhaltung der biologischen Vielfalt vor und zeigt auf, dass ein weiterer Ausbau von WEA im Wald einen Eingriff in eine Tabuzone darstellt und nur dann in Ausnahmefällen naturschutzfachlich und –rechtlich vertretbar wäre, wenn dieser mit der Waldschutzkonzeption und den Artenschutzbelangen im Sinne der Erhaltung der Biodiversität bundeseinheitlich in Einklang zu bringen ist.

    Und den anderen sind neben ALLEN TIERARTEN auch die Menschen und deren Gesundheit wichtig:

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/heal-studie-kohlekraft-verursacht-tausende-todesfaelle-pro-jahr-a-896236.html

    Zitat:
    Zur Kohlekraft:
    Kohlekraftwerke sind nach einer Untersuchung der Health and Environment Alliance (Heal) in Deutschland verantwortlich für ca 2.700 Todesfälle und wirtschaftliche Kosten durch Gesundheitsschäden Kosten von bis zu 6,4 Mrd. IM JAHR!

    Warum bei Windkraftgegener der Mensch und dessen Gesundheit keine oder nur eine geringe Rolle spielt, ist mir unklar. Bedauerlich ist jedoch, dass die Gegner der Windkraft offensichtlich allen Menschen die Auswirkung der konservativen Energieerzeugung wünschen oder billigend in Kauf nehmen.
    Das lässt tief blicken.

  16. @let´s go crazy
    Für mich beschreibt der Begriff „Windwahn“ sehr treffend und prägnant das Verhalten der Windkraftbefürworter und der damit verbundenen, noch regierenden Politiker in Düsseldorf.
    Gegen den erklärten Willen der Mehrheit der Bürger, gegen alle wirtschaftlichen Argumente eine unausgegorene Technologie durchzupeitschen ist eine Sache. Dafür aber unwiederbringliche Naturzerstörung in Kauf zu nehmen und die Grundlage unseres Wohlstandes im Sauerland, den Tourismus massiv zu schädigen, ist wahrhafter Wahn.

  17. @ ureinwohner

    Sie, der „ureinwohner“, sagen:

    „die Grundlage unseres Wohlstandes im Sauerland“

    so sieht also Ihr Interesse an der Menschheit aus …

  18. Der Internationalen Währungsfonds (IWF) hat berechnet, dass sich die Subventionen für fossile Energien weltweit auf 5,3 Billionen US-Dollar jährlich (4,7 Billionen Euro) betragen.
    Diese Subventionen entsprechen 6,5 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung und ist damit mehr, als alle Regierungen dieser Welt für das Gesundheitswesen ausgeben.
    In der Berechnungen für Kohle, Öl und Gas enthalten ist die Belieferung mit Energie und die Kosten durch Umweltschäden beim Verbrauch der Energien.
    Klimafolgekosten durch Stürme, Dürren und Überschwemmungen wurden dagegen nicht berücksichtigt.
    Fast 50% davon – 2,5 Billionen Dollar- wird für Kohle verwendet.

    Siehe auch:
    http://www.imf.org/external/pubs/ft/wp/2015/wp15105.pdf

    Ewig-Gestrige sind vielleicht als touristische Attraktion zur Abschreckung zu gebrauchen.
    Ich würde das Schild BITTE NICHT FÜTTERN beisteuern.

  19. @ Zitronenfalter

    ich hoffe, du recherchierst nicht für „ureinwohner“ und „Bürgerinitiative Windflut Elpe“, da wäre die Mühe vergeblich:

    „ureinwohner“ und „Bürgerinitiative Windflut Elpe“ gehts nur um die Kohle, die eigene, und die Kohle von RWE (was wohl das selbe ist)

    1. @let´s go crazy

      Ich denke nicht, dass „Ureinwohner“ direkt von RWE und Kohle abhängig ist. Ich halte ihn/sie für einen der braven Bürger, die von der Argumentation gegen die WKAs im Sauerland überzeugt sind, weil er/sie eventuell in der Lokalpolitik arbeitet. Die Ableitung lautet ja, dass alles, was dem Tourismus schadet, auch den Menschen im Hochsauerland schadet, wobei die implizite Annahme zu sein scheint, dass WKAs dem Tourismus schaden.

      Diese ganzen Schlagworte wie „Naturzerstörung“, „unausgegorene Technologie“ werden ja selbst unausgegoren verwendet. Bei den Weihnachtsbaumplantagen und den technischen Großprojekten des Skikarussells handelt es sich selbstverständlich nicht um Naturzerstörung.

      Hintergrund: Der Profit hier geht in die Taschen der Hochsauerländer Unternehmer.

      Der Reflex gegen Rot-Grün in Düsseldorf ist in die schwarze Seele eines „Sauerländers“ eingebaut.

      Ich wage mal die These, dass einige Winterberger/Olsberger/Schmallenberger usw. Angst vor der Konkurrenz durch Unternehmen haben, die sie nicht in ihr dörfliches Weltbild passen.

      In gewisser Weise haben sie sogar Recht, denn die Windenergiekonzerne sind inzwischen global, während ein Skiliftbetreiber seine Gewinne eher lokal generiert.

      Die WindWutbürgerinitiativen haben ja auch die lokalkulturelle Aufgabe „den Laden zusammenzuhalten“, das heißt lokale Unternehmer, Landbesitzer, Bürger, die mit der Investition in WKAs liebäugeln, unter Druck zu setzen.

  20. @let´s go crazy
    jetzt werden die Beiträge hier aber wirklich „crazy“. Die „Kohle“ interessiert mich hier überhaupt nicht, Energieerzeugung ist aus politischen Gründen immer ein Subventionsgeschäft, ob RWE oder gutverdienende grüne Zahnärzte ihre Kohle mit der Energieerzeugung machen ist für mich zweitrangig. Zahlen muss ich, wie jeder andere Verbraucher auch, über den Energiepreis sowieso.

    Wichtig sind ökologische Gründe, und es ist nun mal Tatsache das Windenergie die „Grundlastfähigkeit“ nicht herstellen kann. Das alles ist aber schon mehrfach diskutiert worden, an einem derartig „ideologisch“ geführten Diskurs werde ich mich nicht mehr beteiligen.

  21. @zoom
    da die Diskussion weg von den WKA´s geht, melde ich mich noch einmal.
    Danke für Ihre Einschätzung, die so ganz falsch nicht ist. Allerdings:
    – selbstverständlich sind die großen Investitionen im Skiliftkarussell Naturzerstörung und ich bin dagegen
    – bei Weihnachtsbaumplantagen sehe ich das Bild differenzierter, es gibt Auswüchse, aber nicht grundsätzlicher Art.
    Gar nicht teilen kann ich Ihre interessane Einschätzung zu den WindWutBürgern, da bin ich ganz anderer Ansicht.

    1. @Ureinwohner

      Vielen Dank für die Rückmeldung. Ich hoffe, dass wir den Gesprächsfaden, auch bei anderen Themen nicht abreißen lassen werden. Die These zu den WindWutBürgern ist übrigens eine These und noch nicht ausgereift.

      Grob gesprochen ginge es um das Thema politische Kultur im ländlichen Raum und das jetzt unter besonderer Berücksichtigung der „Energiewende“. Aber es gäbe durchaus noch andere interessante Beispiele wie beispielsweise die „Geschichte“ von Brunskappel …

  22. @ zoom

    Du schreibst: „Die Ableitung lautet ja, dass alles, was dem Tourismus schadet, auch den Menschen im Hochsauerland schadet, wobei die implizite Annahme zu sein scheint, dass WKAs dem Tourismus schaden.“

    richtig, hat „Ureinwohner“ ja selber gesagt:

    “Dafür aber unwiederbringliche Naturzerstörung in Kauf zu nehmen und die Grundlage unseres Wohlstandes im Sauerland, den Tourismus massiv zu schädigen“

    Tourismus ist was? „die Grundlage unseres Wohlstandes im Sauerland“ Heißt: hier geht es einzig und allein ums Geld, umgangssprachlich auch „Kohle“ …

    Das ganze Gerede von „Ökologie“ ist doch eine einzige große Lüge, aber auch das hast Du ja schon geklärt:

    „Diese ganzen Schlagworte wie “Naturzerstörung”, “unausgegorene Technologie” werden ja selbst unausgegoren verwendet. Bei den Weihnachtsbaumplantagen und den technischen Großprojekten des Skikarussells handelt es sich selbstverständlich nicht um Naturzerstörung.“

    Bleibt nur noch eine einzige Frage, du schreibst:

    „Ich halte ihn/sie für einen der braven Bürger“

    Ist „braver Bürger“ ein Schimpfwort? Steht das für die personifizierte Lüge?

    1. @let´s go crazy

      Nein, „braver Bürger“ ist nicht abwertend gemeint, mehr im Sinne von „authentisch“. Wenn ich mich richtig erinnere, hat @Ureinwohner schon bei anderen Themen eine klare Meinung vertreten und war auch nicht beleidigt, wenn man nicht seiner Meinung war.

      Das zu wissen ist schon wichtig, weil der „Sauerländer Mann“ -ok, generalisiert- nimmt Gegenargumente oft als persönliche Beleidigungen und nicht als Sport.

  23. @ zoom

    finde ich prima, daß du eine Bürgschaft für den „braven Bürger“ „Ureinwohner“ übernimmst …

    der Schritt, der mich aber letztendlich überzeugen könnte, wäre, wenn sich „Ureinwohner“ von der dumpfen Propaganda der „Bürgerinitiative Windflut Elpe“ mit websites wie „vernunftkraft“ „windwahn“ „…“ distanzierte …

  24. ich hoffe ich kann hier eine Lanze für den „Sauerländer Mann“ brechen: als „authentischer“, wegen mir auch „braver“ Bürger empfinde ich Gegenargumente nicht als persönliche Beleidigung, eher als Ansporn zum Nachdenken, keinesfalls möchte ich dem Gegenüber seinen guten Willen absprechen.
    Um dem Klischee voll zu entsprechen, ich könnte mir vorstellen, mit „Zoom“ und „let´s go Crazy“ ein Sauerländer Bier in einem sauerländer Gasthof an der alten Theke zu trinken. Je nach Gusto geht natürlich auch ein Kaffee oder -notfalls- ein Kräutertee.
    Das Thema „politische Kultur im ländlichen Raum und das jetzt unter besonderer Berücksichtigung der “Energiewende”“ würde mich reizen. Zu Brunskappel könnte man viel sagen, ich kann mich noch an die 80-ziger mit diesem Mega-Thema im oberen Sauerland gut erinnern. Waren das damals die Vorläufer der STuttgarter Wutbürger oder die legitimen Ahnen der heutigen Grünen?? Ich weiß es nicht …

  25. @ureinwohner und @alle

    wir Elper wären dabei, sofern let’s go crazy die „Kohle“ für eine Biertischrunde auf Kosten der Bürgerinitiative akzeptieren kann (gerne auch Kräutertee 😉

    Liebe Foristen, es ist spät. Antworten zu dem ein oder anderen Kommentar werden folgen, hier trotzdem die aktuellen News:

    http://windflut-elpe.de/blutstrom-guttenberg-geisselt-energieerzeugung-mit-windraedern/

    http://windflut-elpe.de/ifo-chef-sinn-grenze-energiewende-erreicht/

    http://windflut-elpe.de/oekostrom-foerdert-abbau-von-braunkohle/

    Liebe Grüße aus Elpe …

  26. @Bürgerinitiative Windflut Elpe

    Ein Rückbau der Kohleverstromung hat doch niemand vor weil:

    Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erzielte Deutschland 2013 einen Netto-Exportüberschuss in der Rekordhöhe von 1,95 Mrd. Euro (Gesamtbilanz). Dabei kauften die Energieunternehmen den importierten Strom für durchschnittlich 4,9 Cent (ct) pro Kilowattstunde (kWh) ein, im Stromexport wurden mit 5,2 ct/kWh im Mittel deutlich höhere Erlöse erzielt.

    Ein anders Beispiel stellt die KFW dar:
    Die vergibt gerne Kredite -107,8 Millionen Euro- für den Kohlebergbau, 547 Millionen Euro für den Ausbau einer passenden Infrastruktur, und 2,8 Milliarden Euro für entsprechende Kraftwerke.

    http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/18/024/1802448.pdf

    Weil das aber nach außen scheiße aussieht, hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) beim UN-Klimagipfel in New York angekündigt, dass über die staatliche KfW-Bank nicht länger der Bau neuer Kohlekraftwerke im Ausland unterstützt werden soll.
    Nicht gesagt hat die Umweltministerin, dass diese Änderung nur den kleineren Teil der KfW-Kohlegeschäfte betrifft und nicht für den größeren Teil gilt, für den die KfW-Tochter Ipex zuständig ist.

    Bei der geringen Restlebenszeit von an der Macht befindlichen Politikern brauchen die sich nicht um das Wohl kommender Generationen über eine mediengerechte Heuchelei hinaus kümmern.
    Da steht halt die deutsche Exportindustrie mit ihren konservativen Energieanlagen heute höher im Kurs, als die Gören der nächsten Generation von denen man nicht einmal weiß, ob sie in dem selben Maße Parteispenden aufbringen wollen.

    Wie Georg Kreisler schon im Lied über Gelsenkirchen sang:
    Ja aus Kohlen macht man Kohlen

    http://www.songtexte.com/songtext/georg-kreisler/gelsenkirchen-23c21c87.html

  27. Soso, eine These über Windkraftkritiker 🙂
    Was könnte man denn da so alles beweisen und wer gibt sowas in Auftrag 😉

    Sie stehen der Windindustrie freundlich gegenüber, wir nicht.

    Wir sind einfache Bürger die mit der Umsetzung der Energiewende nicht einverstanden sind.

    Und das reicht für Sie aus, uns als Wutbürger zu beleidigen …

    1. @Windflut Elpe

      Nein, der „Windindustrie“ stehe ich nicht freundlich gegenüber. Den Energiekonzernen, Projektierern usw. sollte man stets auf die Finger schauen. Allerdings halte ich die Windenergie für eine gute Energiequelle, die natürlich physikalisch ihre Grenzen hat. Aber egal … bin übrigens auch ein einfacher Bürger und gehöre keiner „Bürgerinitiative für die Umsetzung der Energiewende an“.

      Auf zwei Veranstaltungen hier im lokalen Raum habe ich auch die „Wut“ einiger Bürger mitverfolgen können.

      Bei der Veranstaltung im Oversum durften Kritiker ausdrücklich nicht zu Wort kommen:

      http://www.schiebener.net/wordpress/oversum-winterberg-gottesdienst-der-windkraftgegner/

      Bei der Veranstaltung des WDR in Bödefeld habe ich ebenfalls wütende Bürger erlebt.

      http://www.schiebener.net/wordpress/wdr-5-in-boedefeld-die-umstrittene-windenergie-eine-kompakte-diskussionsstunde-mit-vielen-argumenten/

      Ich finde es übrigens nicht schlimm, wenn man manchmal wütend wird.

      Gehen Sie doch bitte einfach auf die Argumente und Zahlen von Zitronenfalter ein, was die Subventionierung von Windenergie und Kohleenergie angeht.

      Sie haben mir immer noch keine wissenschaftlich belegten Zahlen zum „Schreddern“ von Vögeln und Fledermäusen durch WKAs nennen können. Das Papier von Klaus Richarz ist sehr mager und mehr von schönen Bildern geprägt:

      http://www.naturwende.de/wp-content/uploads/2014/11/Windenergie-Im-Wald-Deutsche-Wildtier-Stiftung.pdf

      Wahrscheinlicher ist „Wind Turbines Don’t Kill Very Many Birds“:

      Von 10.000 getöteten Vögeln werden statistisch

      weniger als 1(!) durch WKAs

      50 durch Sendemasten (communication towers)

      710 durch Pestizide

      810 durch Fahrzeuge

      1060 durch Katzen

      1370 durch Hochspannungsleitungen

      5820 durch Gebäude/Fenster

      getötet.

      Was müssten wir also fordern? Gebäude und Fenster abschaffen! Autos weg! Katzen ausmerzen! Hochspannungsleitungen abhängen! Pestizide verbieten!

      Unfug? Ja!

      Einiges von dem, was wir hier im Thread diskutieren, haben wir auch schon unter diesem Artikel verhandelt:

      http://www.schiebener.net/wordpress/gegenwind-am-rothaarsteig-wir-dokumentieren-die-argumente-der-winterberger-windenergieanlagen-gegner/#comments

  28. @zitronenfalter

    Wunschgemäß von @zoom gehen wir auf Ihre Atomstrom-, Kohlestrom- und Subventionsargumente ein:

    1. Atomstrom: sagten wir bereits unsere Meinung
    2. Wo steht geschrieben das Windflut-Elpe Kohlestrom oder Subventionierung gut findet? Dies wird uns reflexartig jedes Mal unterstellt, sobald eine Diskussion über die Windenergie stattfindet.
    3. Ökostrom fördert Braunkohleabbau: http://windflut-elpe.de/oekostrom-foerdert-abbau-von-braunkohle/
    4. Ohne Speicher keine Ökostromwende: http://windflut-elpe.de/ifo-chef-sinn-grenze-energiewende-erreicht/
    5. Das „Subventions“-EEG (= unsoziale Umverteilung von „unten nach oben“) gehört abgeschafft. Der „kleine“ Bürger subventioniert durch hohe Strompreise die Industrie – eine Schande!

    Lieber Zitronenfalter, bitte fragen Sie einen „ABC-Schüler“ was die Aufgabe eines Naturschützers ist. Die Antwort wird lauten „äh, Natur schützen?!“. Naturschutz ist unverhandelbar. Warum machen die „Grünen“ und Naturschutzverbände das Gegenteil – wo ist das „Grüne“ Gewissen?

    PS: Kühlschränke und Altöl sind uns in den Wäldern von Elpe nicht bekannt. Aber öffentlich bekannt sind viele Mengen an PFT, wir Elper sind davon betroffen – welch ein selbstherrlicher Zynismus in dieser Diskussion!

    Liebe Grüße aus Elpe …

  29. @ zoom

    Du schreibst: „bin übrigens auch ein einfacher Bürger“

    Wer denn noch? Da gibt es einen ominösen Verein „Bürgerinitiative Windflut Elpe“, der nicht sagt, WER hier kommentiert, alles sehr suspekt …

    … und was soll uns „einfache Bürger“ eigentlich sagen? „Einfach“ so wie „unschuldig“?

    ich glaube ja eher, es sind gerade die „einfachen Bürger“, die Monster sind:

    „… un uomo medio è un mostro, un pericoloso delinquente, conformista, razzista, schiavista, qualunquista …“

    Pier Paolo Pasolini

    1. @Andreas Lichte:

      „Sie stehen der Windindustrie freundlich gegenüber, wir nicht.“

      Dieser Plural ist mir auch aufgefallen, mir sind dabei auch einige Bilder von „einfachen Bürgern“ durch den Kopf gegangen. Du hast den Punkt IMHO gut getroffen.

      @alle

      Ich gehe beim jetzigen Stand der Diskussion und Information davon aus, dass es sich bei den WKAs als „Vogelschredder“ um ein verlogenes, verführendes, emotionalisierendes Bild handelt. Seit ich die Windkraft diskutiere, wird dieses Bild immer wieder unreflektiert verwendet. Dabei beruht es auf falschen Grundannahmen, denn (siehe meinen Kommentar oben) es gibt keinen Grund anzunehmen, dass WKAs in besonderem Maße Vögel töten. Wem es jetzt in den Fingern juckt zu schreiben „….aber jeder getötete Vogel ist zuviel“, sollte die Fenster in seinem Haus ausbauen und nie mehr Auto fahren.

      Bei der Oversum Veranstaltung der Windkraftgegner, auf der Widerrede zu Beginn verboten wurde, wurde jenau dieses Bild der „WKA als Vogelschredder“ benutzt, um die Menge zu emotionalisieren. Das hat auch sehr gut geklappt. Man konnte denn „atemlosen Schauer“, der durch die Reihen der Zuhörerinnen und Zuhörer ging, sehen.

      Wenn ich mich richtig erinnere, wurde im Oversum auch eine Variante des im Internet, auf Youtube, kursierenen Geiers, der durch ein Rotorblatt erwischt und betäubt wird, gezeigt.

      Dieses „Geier Video“ habe ich in Varianten von 26 Sekunden bis 5:54 Minuten gefunden. Je nachdem, was man zeigen will, wähle man den Ausschnitt: Mord, Slapstick, Melodram – alles dabei. Hier die lange Version, mit viel Gefühl, gerade zum Ende hin:
      https://youtu.be/1RcTjdY1aN4

      Kurz und gut: ich warte bis heute auf eine vergleichende wissenschaftliche Studie, die die besondere Gefahr der Tötung von Vögeln durch WKAs belegt.

  30. @Bürgerinitiative Windflut Elpe

    zu 1:
    Zu keinem Zeitpunkt habe ich mich zur Atomstromsubventionierung geäußert. Ich habe lediglich angeführt dass nach über einem Halben Jahrhundert Atommüllanhäufung z.B. der Chef der RWE angedeutet hat, dass für einen Rückbau der Anlagen und für die Endlagerung kein Geld da ist.
    Eine Meinung Ihrerseits zur Atomstromsubvention ist auch nicht ersichtlich.
    Zu 2:
    Ob Sie Kohleverstromung und deren Subvention gut finden habe ich Ihnen ebenfalls nicht unterstellt. Wenn Sie allerdings keine Alternativen auf zeigen, ist es doch wohl so, dass Sie das System inkl. Gesundheitsschäden min. billigend in Kauf nehmen.
    Zu 3:
    Die Offshore-Windkraftanlagen alpha ventus (EWE, E.ON und Vattenfall) bringt es im Schnitt auf rund 4.150 Volllaststunden pro Jahr und liegt damit deutlich über denen von Steinkohlekraftwerken mit 3.350 Volllaststunden. Ihre Argumentation ist daher wenig glaubwürdig.

    Zu 4:
    Hans-Werner Sinn hat Volkswirtschaftslehre studiert und ist seit 1984 ist Sinn Professor für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft. Er weiß vermutlich mehr zum Thema als Heidi Klumm. Sein Name garantiert Auflagenstärke für Zeitungen von der Bild-Zeitung bis FAZ – mehr aber auch nicht.
    Wer glaubwürdige Hintergründe sucht wird z.B. bei AGORA Fachkompetenz finden. Wer heute z.B. noch an Pumpspeicherwerke als Notwendigkeit glaubt, hat einen Großteil der Entwicklung verschlafen die sich im Fachbereich vollzogen hat.

    http://www.agora-energiewende.de/fileadmin/downloads/publikationen/Studien/Speicher_in_der_Energiewende/Agora_Speicherstudie_Web.pdf

    Zu 5:
    Es gibt das EEG aber keine Subvention siehe Wirtschaftslexikon. Erneuerbare Energien bekommen einen Mindestlohn der i.d.R. Deutlich unter den Schadenkosten bei Kohleverstromung liegt siehe Bundesumweltamt.

    Es kann ja sein, dass Sie andere Wege beschreiten und mit Ihren Lösungen die Natur- und Umweltzerstörung von Kohlekraft kompensieren.
    Der Ort Wallen bei Meschede beschreitet sehr erfolgreich einen solchen Weg – wie viele andere Kommunen übrigens auch.
    Ich fände es glaubwürdig, wenn Sie als engagierte Bürger ein solches Projekt in den Vordergrund setzen könnten.
    Bin gespannt, wann ich von einem solchen Projekt auf den von Ihnen benannten Seiten im Netz lesen kann.

  31. Doppelseite in WP/WR (print / 21.07.2015) zum Thema: Alternative Energien – Streit um die Windkraft mit diesen Artikeln von Joachim Karpa:

    „Region verkraftet Verdoppelung der Windräder“
    http://www.derwesten.de/wp/region/sauer-und-siegerland/region-verkraftet-verdoppelung-der-windraeder-aimp-id10903151.html

    2050 alle drei Kilometer ein Windrad: „Wollen Sie dann hier noch leben?“
    http://www.derwesten.de/wr/region/sauer-und-siegerland/2050-alle-drei-kilometer-ein-windrad-wollen-sie-dann-hier-noch-leben-aimp-id10903475.html

    „So mancher wird nervös, wenn sich das Windrad nicht dreht“
    http://www.derwesten.de/wp/region/sauer-und-siegerland/so-mancher-wird-nervoes-wenn-sich-das-windrad-nicht-dreht-aimp-id10903530.html

  32. @gp

    Vielen Dank für die Links. Ich radele ja gerade durch das Ruhrgebiet und den Rhein hinauf- und hinunter. Beides Industriegebiete, das Ruhrgebiet eine altes, und das Rheinland mit seiner u. a. chemischen Industrie ein sehr lebendiges.

    Die drei Artikel habe ich jetzt gelesen.

    Kurzer Eindruck: drei Standpunkte werden in drei Artikeln, jeder für sich, dargestellt. Das ist erst einmal mehr als nichts.

    Was mir allerdings fehlt, ist die Entwicklung der Wiedersprüche. Stimmt das den sachlich/faktisch, was die einzelnen Protagonisten behaupten?

    Das wären dann noch die journalistischen „Hausaufgaben“, die erledigt werden müssten.

    Vielleicht ist das ja in einem anderen Artikel oder weiteren Darstellungen in dieser Sonderausgabe gemacht worden.

    Kannst Du das beurteilen?

  33. Es tut sich was selbst bei unseren Nachbarn den Franzosen.

    Obwohl bei Licht gesehen:

    Die Garantievergütung für fast 11 €-ct je KWh – Strom aus dem britischen AKW Hickel Point C zuzüglich 2% Steigerung je Jahr für die nächsten 35 Jahre garantiert, gehen dem französischen betreiber sicherlich runter wie Öl.
    Mal sehen was die eingereichten Klagen bringen.

    Bis dahin freuen wir uns auf Bewegung bei den Dinosaurieren

    http://www.tagesschau.de/ausland/energiewende-frankreich-101.html

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