Von der SPD in DIE LINKE: Briloner Sozialdemokrat verlässt die SPD

2011 war die Welt noch in Ordnung: Dirk Wiese, Barbara Schmidt, Ralf Wiegelmann und Franz Müntefering (foto: afa_hsk)

Bereits Mitte vergangenen Jahres ist der frühere AfA- Unterbezirksvorsitzende Ralf Wiegelmann aus der SPD in die Partei DIE LINKE in Brilon gewechselt. „Auch innerhalb der Partei DIE LINKE will ich mich besonders für die Arbeitnehmerrechte einsetzen“, so der ehemalige Sozialdemokrat und Neulinke in einer aktuellen persönlichen Stellungnahme für die Presse.

Vor seinem Austritt aus der SPD engagierte er sich als Unterbezirksvorsitzender in der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA). Nach eigenen Angaben gehörte Ralf Wiegelmann  5 Jahre sowohl dem Landesvorstand als auch dem Bundesausschuss der AfA an.

Seinen Entschluss begründet Wiegelmann mit der „stetig gestiegenen Ungerechtigkeit im Lande“, worunter besonders die Arbeitnehmer leiden müssten.

Es sei erschreckend, dass die Anzahl derjenigen, welche mit wenig Einkommen auskommen müssten und  „kaum Geld für Alltagsdinge vorhalten können unaufhaltsam gestiegen“ sei.

Immer mehr Ältere in Deutschland seien  von Armut betroffen.

„Ein Mindestlohn, der seinem Namen gerecht wird, muss ausnahmslos für alle gelten, die ihn brauchen und muss 12 Euro betragen – alles andere ist Niedriglohn und muss durch staatlich finanzierte Aufstockerleistungen subventioniert werden“, so Wiegelmann.

Er trete für ein inklusives Renten- und Gesundheitsversicherungssystem (Bürgerversicherung) ein, in welches auch  Beamte, Künstler und Freiberufler einzahlen sollten.

Österreich und die Schweiz seien hier einen Schritt weiter, und es wäre dort nicht zu einer Rentenschmelze („Supergau“) wie in Deutschland gekommen. Es müsse endlich Schluss sein mit Versicherten 1. und 2. Klasse.

Ebenfalls müsse umgehend die „Grundlage zur Wiedereinführung einer Vermögensbesteuerung auf den Weg gebracht werden“. Die Reichen in unserer  Gesellschaft, so Wiegelmann, seien in der Gemeinschaft erst groß geworden, eine Vermögenssteuer auf hohe Einkommen und Vermögen sei daher unabdingbar.

2 Gedanken zu „Von der SPD in DIE LINKE: Briloner Sozialdemokrat verlässt die SPD“

  1. mehr Chancen Millionär zu werden, mit SPD-Logik:

    vom Tellerwäscher zum Millionär

    die SPD macht mehr Menschen zu Tellerwäschern

    es gibt mehr Millionäre!

  2. Ja, allen Forderungen von Ralf kann ich nur zustimmen. Zur geforderten Erhöhung des Mindestlohns ist anzumerken, dass der aktuelle Mindestlohn in vielen Fällen noch nicht einmal verwirklicht ist, wenn man einer Reportage in der heutigen Sendung „Monitor“ Glauben schenken darf. Grund: es fehlt die staatliche Kontrolle. Durch Arbeitszeitverdichtung und in Folge dessen ‚freiwillige‘ Mehrarbeit auf eigene Kosten – nur um die Arbeit zu schaffen – wird häufig nur nominell der Mindestlohn gezahlt. Tatsächlich liegt er in vielen Fällen deutlich darunter. In der Sendung wurde von einer Arbeitnehmerbefragung berichtet, ob der Mindestlohn gezahlt wird. 44 % der Befragten hätten dies verneint. Also: Ohne staatliche Kontrolle kein Mindestlohn, der diesen Namen auch verdient. Das halte ich für einen Skandal und steht der SPD nicht besonders gut zu Gesicht. Ich wünsche uns und der SPD mehr Klarheit, Wahrheit und eine deutliche Wahrnehmung der Interessen der Menschen mit kleinem Geldbeutel und geschrumpften Selbstbewusstsein.

    Nachfolgend für Interessierte der Aufmacher zum Thema „Mindestlohn“ in der Sendung „Monitor“ vom 16.2.17:
    „Erfolgsmodell Mindestlohn? Die fragwürdigen Zahlen der Bundesregierung: Es ist der große Erfolg der SPD, das Prestigeprojekt von Andrea Nahles. „Der Mindestlohn wirkt“, mit diesem Slogan zieht die Ministerin durchs Land. Aber kommt er auch bei den Ärmsten an, bei den Mini-Jobbern? Ja, sagt die Bundesregierung. Nur etwa jeder Achte geringfügig Beschäftigte bekomme weniger als ihm zusteht. „Monitor“ hat sich diese Zahlen genauer angesehen. Und festgestellt: Die Aussagekraft der Zahlen ist zweifelhaft. Tatsächlich dürften deutlich mehr Taxifahrer, Putzfrauen oder Kellnerinnen um ihren Mindestlohn geprellt werden als behauptet.“

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