Umleitung: von Bob Dylan über Al-Bakr und Bobby Kennedy zur Akte Rosenburg, in die Niederungen des Rechtspopulismus und mehr …

"Griffbereit!" - Gesehen im Hafen von Niendorf. (foto: zoom)
„Griffbereit!“ – Gesehen im Hafen von Niendorf/Ostsee. (foto: zoom)

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Ein bitterer Verlust für die Kneipenszene in der Dortmunder Nordstadt: Der Salon Fink auf dem Nordmarkt schließt am 23. Dezember … nordstadtblogger

Oberhausen – Die Zeche Sterkrade in Ze(i)chenkohle: Das Fördergerüst der ehemaligen Zeche Sterkrade in Oberhausen ist eines der wenigen noch erhaltenen dreibeinigen Strebengerüste … wahlheimat.ruhr

Die Verschlämmerung Deutschlands: Der Rheinländer, meinte Hanns Dieter Hüsch, habe „zwar von nichts eine Ahnung, aber zu allem eine Meinung.” So ist es denn auch kein Zufall, dass Harpe Kerkeling in diesem Milieu Horst Schlämmer zu einem bodenständigen Politiker heranwachsen ließ … jurga

Die Große Distanz: Elektroschrott … prinzessinnenreporter

Zu guter Letzt (Satire!) die bedrohten Arten: „… kein deutscher Junge mehr mit Kaugummi vergiftet werden solle. Meuthen werde die von Wallstreet und zionistischen Zuhältern geplante Zerstörung völkischer Kindergebisse nicht…“ … zynaesthesie

22 Gedanken zu „Umleitung: von Bob Dylan über Al-Bakr und Bobby Kennedy zur Akte Rosenburg, in die Niederungen des Rechtspopulismus und mehr …“

  1. „Bobby Kennedy, Clinton-versus-Trump und das neue Buch von Didier Eribon“

    ist zeitverschwendung

    1. Hast du es gelesen?

      Für mich ist die „Umleitung“ (auch) immer eine Art Merkzettel. Lohnt sich das Buch, und wenn nein, warum nicht?

  2. … das Buch? Darum geht’s in dem Potpourri von misik doch nur am Rande – Nein, nicht gelesen, das Buch

    1. Ich denke übrigens nicht, dass es sich bei den 5-15% AfD-Wählern um eine zusammenhängende „Schicht“ handelt. Das ist ein quer durch die Gesellschaft sich ziehendes Sammelsurium. Wenn ich sie in Schubladen stecken wollte, nähme ich zuerst drei: a) Dumme Menschen, b) Menschen, die nicht denken wollen und c) Menschen, die denken, dass sie a) und b) für ihre Zwecke (Macht, Geld) mobilisieren könnten.

      Das andere fragwürdige in Misiks „Potpourri“, wie du es nennst: Haben die Stimmen für Nader Al Gore den Wahlsieg gekostet? Ich bin mir da nicht sicher, habe meine Zweifel.

      Des weiteren ist die Vereinnahmung einer/der Arbeiterklasse als Trump-Follower imho falsch: „Hillary verkörpert diese Verwandlung der Progressiven zur Mittelschichts- und Establishment-Kultur, während der weiße, zornige Trump-Wähler die Notwehr der Arbeiterklasse darstellt.“

      „Notwehr der Arbeiterklasse“ ist schon ziemlich bekloppt.

      Bitte jetzt inhaltlich weiter …

  3. … da ist die Diskussion hier doch interessanter als „misik“:

    http://www.schiebener.net/wordpress/spirit-of-chicago-vom-lake-michigan-zum-lake-superior/

    zum Beispiel erfährt man etwas über den Ursprung des Problems der zwei Skylla und Charybdis-Kandidaten Trump und Clinton: das amerikanische Wahlrecht (siehe Gore Vidal)

    ein wirklich sehr guter Spruch zum „Amerikanischen Traum“

    und die vielleicht überraschende Tatsache, dass die amerikanische „Demokratie“ auf Sklaverei basiert …

  4. @ zoom

    am schlimmsten finde ich die „Meinungsmache“ am Anfang, Zitat „misik“:

    „Jetzt kommen wieder ein paar linke Bescheidwisser daher, und erklären uns, dass Hillary Clinton so furchtbar sei, dass es doch keinen relevanten Unterschied zwischen ihrer und Donald Trumps Furchtbarkeit gäbe. Mag die kleine Differenz im Extremfall ein paar hunderttausend Leuten das Leben kosten, will, wer nur das Große im Auge hat, sich nicht mit solchen Details nicht aufhalten. “

    „ein paar hunderttausend Leuten das Leben kosten“

    was ist das denn?

    1. Einverstanden!
      Damit wäre der Misik-Artikel insgesamt schon ziemlich auseinandergenommen.

      Mich hat halt seit einiger Zeit die Frage beschäftigt, wer die Kälber der Neo-Faschisten sind. Ich bin da erst einmal bei a) b) c) (siehe oben) gelandet. Hast du andere Überlegungen?

  5. @ zoom

    „Ja, die Diskussion ist sehr anregend gewesen, aber noch nicht zu Ende geführt.“

    mach doch mal ein „best of“ als Artikel …

    (ich würde ja mit dem „Amerikanischen Traum“ anfangen, gibt die richtige Stimmung …)

    1. Nach dem, was du geschrieben hast: Sklaverei (greift zu kurz) … müssten wir mit 1492 beginnen.

      Aber morgen radele ich erst einmal nach Lübeck und denke dabei über den „American Dream“ nach.

      Vielleicht mache ich aber auch nur Fotos, oder gehe ins Kino, oder schwimme im Zentralbad 🙂

  6. @ zoom

    „Mich hat halt seit einiger Zeit die Frage beschäftigt, wer die Kälber der Neo-Faschisten sind. Ich bin da erst einmal bei a) b) c) (siehe oben) gelandet. Hast du andere Überlegungen?“

    bin erst mal einverstanden – ABER mich stört die „wir und die anderen“-Pose:

    die AFD kommt aus der „Mitte der Gesellschaft“, das sind keine Aliens, die uns eine ausserirdische Zivilisation zur Vorbereitung der Machtübernahme geschickt hat …

    1. Habe ich mit „quer durch die Gesellschaft sich ziehendes Sammelsurium“ gemeint. Die Zutaten -Rassismus, Antisemitismus …. was vergessen? …- finde ich überall.

      Wo kommt das her? Ist ja nicht nur in D.

  7. @ zoom

    zum Artikel über den „Amerikanischen Traum“ und die Monstren aus denen er entstanden ist, und die er hervorgebracht hat:

    eine ganz einfache Frage, die das US-Wahlrechts-Problem für den Laien spiegeln könnte:

    bei der großen Anzahl von Unterstützern, die Bernie Sanders hat, warum gründet er nicht einfach eine eigene Partei?

    die 5-Prozent-Hürde würde er doch locker nehmen …

    (man kann ja viel an der bundesrepublikanischen Politik kritisieren, aber immerhin sind Partei-Neugründungen möglich, auch wenn sie einem dann nicht unbedingt gefallen, das ist „Demokratie“)

  8. Journalismus – der Sumpf

    Mich hat übrigens der Artikel bei Carta:
    http://www.carta.info/83508/medien-honorare-david-gegen-goliath/

    sehr interessiert.

    Müssen wir uns die JournalistInnen als Angsthasen vorstellen, die nur dort Radau machen, wo ihre Karriere nicht gefährdet wird?

    Wird darum so wenig Kritisches über Wirtschaft/Politik/Arbeitswelt im Lokalen berichtet?

    Mit den Wölfen heulen?

    Die Arbeitswelt, die ja den Großteil unseres Lebens ausmacht, kommt in unserer Zeitung eigentlich nicht vor.

  9. Nicht nur die Arbeitswelt kommt im Lokalen nicht vor – nein, es kommt nicht einmal Winterberg (wie heute wieder) nicht vor. Als ob hier nichts passieren würde. Im Gegenteil – es passieren sehr viele, sehr skurrile und auch merkwürdige Dinge…
    Hat man eigentlich schon einen ehrenamtlichen Busfahrer für den Bürgerbus gefunden ?

    Mit dem Literaturnobelpreis für Bob Dylan ist es etwas zwiespältig bei mir. Wirklich ein großer Poet. Andererseits bekommen ihn meine Favoriten Philip Roth und Haruki Murakami wieder nicht. Und sie sind auch nicht mehr die jüngsten… Na ja, wie man hört, hat sich die Nobelpreis-Jury auch heftig gestritten. Immerhin.

  10. @ zoom

    unten eine neue Interpretation zu „misik“, die wohl das genaue Gegenteil von dem aussagt, was „misik“ suggerieren wollte, Zitat „misik“

    „Jetzt kommen wieder ein paar linke Bescheidwisser daher, und erklären uns, dass Hillary Clinton so furchtbar sei, dass es doch keinen relevanten Unterschied zwischen ihrer und Donald Trumps Furchtbarkeit gäbe. Mag die kleine Differenz im Extremfall ein paar hunderttausend Leuten das Leben kosten, will, wer nur das Große im Auge hat, sich nicht mit solchen Details nicht aufhalten. “

    Dazu die Inhaltsangabe von „Monitor“, ARD, 20. Oktober 2016, 21.45 Uhr:

    „Falkin im Weißen Haus? Die aggressive Außenpolitik von Hillary Clinton

    Dass Hillary Clinton die nächste US-Präsidentin wird, gilt inzwischen fast als sicher. Angesichts der Auftritte ihres Widersachers Donald Trump spricht aber kaum jemand darüber, was das für die Weltpolitik bedeuten würde, zum Beispiel für die großen Konflikte in Syrien, im Irak, in Libyen oder der Ukraine. Clinton fordert seit Monaten eine härtere Gangart der USA, plädiert für Aufrüstung, militärische Interventionen und Abschreckung. Droht mit einer Präsidentin Hillary Clinton ein Rückfall in die aggressive Außenpolitik eines George W. Bush? Und was bedeutet das für Deutschland?“

    1. @tick-tack …
      Ein Leser hat mir folgendes Meme geschickt:
      https://onsizzle.com/i/right-lane-closed-ends-2016-presidential-election-summed-upin-one-2954429

      Beim DGB habe ich folgende Analyse gelesen:

      Verschmelzung von Politik und Kapital

      Fazit dieser Entwicklung: Rund 160.000 Familien besitzen ein Durchschnittsvermögen von 72,8 Mio. $, und kontrollierten bisher mit ihren Spenden weitgehend den Washingtoner Betrieb. Jeder zweite Kongressabgeordnete ist Millionär.

      Inzwischen etablieren sich Familiendynastien im Weißen Haus, die von Bush I (1989-1993), Clinton I und II (bis 2001), Bush II (2001-2009) und möglicherweise Clinton III (ab 2016. Bill und Hillary Clinton sind Einkommensmillionäre, die alleine durch Vorträge und Veröffentlichungen 150 Mio. $ einnahmen. Die Bush-Dynastie verfügt über ein ähnliches Vermögen.

      Die Verschmelzung von Politik und Kapital wird auch an Ministerkarrieren mit Wall-Street-Hintergrund deutlich. Der extreme Lobbyismus von Interessengruppen und die damit verbundenen – wechselseitigen – Abhängigkeiten haben zur Entfremdung von Staat und Gesellschaft beigetragen. Die Einkommens- und Vermögenspolarisierung und die Wirtschaftskrise beschädigen den „amerikanischen Traum“ vom individuellen Aufstieg zutiefst.

      Diese schwelende Legitimitäts- und Repräsentationskrise hat nach der Tea Party das Feld für aggressive und xenophobe Rechtsdemagogen geebnet, die wie Trump einen Mix aus autoritären und marktliberalen Politikinhalten propagieren. Dabei wird selten gefragt, was konkret dahinter steckt – tatsächlich würde Trumps Politik die Situation der ärmeren Bevölkerungsschichten gar nicht verbessern. Sie gipfeln bei Trump in Steuersenkungsvorschlägen, die insbesondere die Reichen reicher und das Gemeinwesen ärmer machen.

      Quelle: http://gegenblende.dgb.de/artikel/++co++425e5d8e-9505-11e6-abd7-525400e5a74a

  11. @ zoom

    … da hast Du doch schon eine ILLUSTRATION für Deinen ARTIKEL über den „Amerikanischen Traum“ …

    alternativ könnte man über die „Geld-Spur“ (money lane) – nachdenken, die immer zur US-Präsidentschaft führt

    Die Daten vom DGB sind sozusagen eine „Personalisierung“ von Gore Vidals allgemeiner Aussage

  12. „The reason they call it the American Dream is because you have to be asleep to believe it.“

    George Carlin

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