Kasseler Ansichten: zu viel Volk …

Am Straßenrand in Kassel lauert das "Volk", sehr viel "Volk". (f. oto: zoom)
Am Straßenrand in Kassel lauert das „Volk“, sehr viel „Volk“. (foto: zoom)
Mir persönlich schwirrt momentan einfach zu viel „Volk“ durch die Gegend. Den Begriff „Volk“ hatte ich persönlich schon lange abgehakt.

Als es „Wir sind das Volk“ rief, habe ich eher bedrohliche Unterschwingungen als Befreiung gespürt.

„We are the people!“ ist demokratischer Pop. „Wir sind das Volk“ ist stampfende Marschmusik.

Auch bei der taz muss es anscheinend ab und an „völkisch“ hergehen. Andreas Fanizadeh schreibt (Hervorhebung von mir):

Erst durch die rot-grüne Bundesregierung 1998 erfolgte das Bekenntnis des Staates zu einer multivölkisch zusammengesetzten deutschen Nation. Das Staatsbürgerrecht wurde entsprechend reformiert. Seit dieser Zeit hat der institutionelle Rassismus in Deutschland abgenommen. Die aktuelle Welle rechtsradikaler Gewalt bezeichnen Medien und Politik heute unisono als die Taten eines braunen Mobs, fordern das Durchgreifen der Polizei.

Ich habe mich bislang als deutscher Staatsbürger gesehen. Mir käme es nicht in den Sinn, mich als Element eines Teilvolks einer sogenannten multivölkischen Nation zu begreifen.

Die taz hat leise bei mir angeklopft und sich um eine Abo-Kündigung beworben.

Disclaimer: auf die Idee für diesen Eintrag hat mich folgender Tweet gebracht: