Brot oder Böller oder vielleicht doch eine große Knallerei?

Feuerwerksbatterien am Neujahrstag im Hauseingang irgendwo (foto: zoom)
Jedes Jahr um die gleiche Zeit erhebt sich eine Diskussion über den Sinn und Unsinn der Knallerei in der Silvesternacht, um dann nach ein paar Tagen zu verschwinden. Bumm! Frohes neues Jahr! Bumm! Bis zum nächsten Jahr.

Diese Jahr hat sich das Feinstaub-Argument mit Macht in den Diskurs gedrängt. Fünfzehn Prozent des Jahresdurchschnitts werden zu Silvester in die Luft geballert, geblasen, zerstäubt. Keuch! Hust!

Dazu kommen, wie jedes Jahr, zerfetzte Körperteile, Brände und eine Menge Abfall in den Straßen unserer Dörfer und Städte.

Teuer ist es außerdem, dieses laienhafte Zünden der Lichtorgeln und Polenböller.

Sollte dieses archaische und anarchische Spektakel verboten werden? Also wieder ein Verbot nach Rauchen in der Kneipe und mit dem Diesel durch Dortmund brettern?

Ich weiß nicht, ob jetzt alles Böse aufgezählt ist, aber in diesem Jahr habe ich mir eine Meinung gebildet.

Auf die Knallerei vor dem Haus und im Hinterhof kann ich verzichten, aber die Feuerwerke sollten bleiben und zwar professionell an zentralen Orten des Gemeinwesens.

Dann könnte ich mir mit einer Flasche Sekt in der Hand ein ästhetisches Spektakel gemeinsam mit anderen netten und beschwingten Menschen anschauen, Ah! und Oh! rufen, mich in der Menge wohlfühlen, ohne Angst vor Pulver, Gestank und Irrläufern.

Wo das Feuerwerk bei uns in Siedlinghausen stattfinden könnte, weiß ich nicht. Der Eschenplatz wäre zwar zentral, aber vielleicht spräche der Brandschutz dagegen.

Entscheiden müssten das die Profis.

Die blödeste Überschrift des Tages: „Regierung in NRW verbietet Flüchtlingen an Silvester zu böllern“

Da hat der Überschriftenzuspitzer bei derWesten doch etwas zu kräftig rotiert. Die Überschrift ist ziemlicher Blödsinn, weil niemand den Flüchtlingen in NRW das Böllern verbietet.

Wegen der hohen Brandgefahr ist die Silvester-Knallerei in den Flüchtlingsunterkünften untersagt, wie es dann auch im Artikel selbst steht:

„Die Bezirksregierung Arnsberg hat vor dem Verkaufsstart von Raketen und Knallkörpern ein entsprechendes Verbot für alle Flüchtlingseinrichtungen verhängt.“

Zur Ehrenrettung der Funke-Mediengruppe sei hinzugefügt, dass auch andere Medien ähnliche irreführende Überschriften gebastelt haben:

Süddeutsche Zeitung: Böllerverbot für Flüchtlinge in NRW

WDR: Böllerverbot für Flüchtlinge

Zum Glück haben wir Schulferien, sonst wäre analog die Schlagzeile „Böllerverbot für Schüler“ denkbar, dabei dürfen Schul-Insassen wegen der Brandschutzordnung noch nicht mal eine Adventskerze, geschweige denn einen Adventskranz, im Klassenzimmer anzünden.

Ob in der Rheinland Raffinerie geböllert wird?

Also: an Flüchtlingsunterkünften darf NIEMAND böllern, und wo jeder böllern darf, da dürfen auch Flüchtlinge böllern, so sie es denn wollen.

Die Diskussion über den Sinn und Unsinn der Knallerei an Silvester gibt es schon, seit ich politisch denke.

Auch ohne die Knallerei an Flüchtlingsunterkünften, Ölraffinerien und anderen leicht entzündlichen Orten, wird es wie jedes Jahr zu Silvester viele Brände und Verletzte geben. Nicht wegen der Flüchtlinge, sondern wegen der Dummheit … und dem Suff … und dem Leichtsinn.

Silvesterbilanz der Polizei im Hochsauerlandkreis: „Viel Arbeit ohne besonders herausragende Einsätze“

Meschede (ots) – Die Polizei im Hochsauerlandkreis zieht für die Silvesternacht 2011 Bilanz:

Im Wesentlichen waren 20 Körperverletzungsdelikte, acht Sachbeschädigungen, neun Randalierer, drei hilflose Personen, vier in Gewahrsam genommene Personen, drei betrunkene Pkw-Fahrer, Streitigkeiten, eine vermisste Person, mehrere Ruhestörungen, sowie eine Vielzahl von gefährlichen Situationen mit unkontrolliert explodierenden Silvesterraketen und -knallern Anlass für kreisweit rund 100 Polizeieinsätze.

„Viel Arbeit ohne besonders herausragende Einsätze“, lautet daher das Resümee der Polizei. Dass es dabei der Arnsberger Polizei trotz der Vielzahl an Einsätzen noch gelungen ist, im Herdringer Industriegebiet einen Einbrecher auf frischer Tat festzunehmen, verdient besonderes Lob, so die Polizeileitstelle im HSK.

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern einen „Guten Rutsch“ und ein erfolgreiches Jahr 2012.

Ein letzter Lauf im alten Jahr über den Hömbergsattel (foto: zoom)
31. Dezember 2011: ein letzter Lauf im alten Jahr über den Hömberg-Sattel (foto: zoom)

Auf 3Sat werden seit heute morgen nette Live-Konzerte übertragen. In unseren Höhen des Sauerlandes herrscht Tauwetter. Es dunkelt. Aus dem Fenster sehe ich die erleuchtete Tankstelle unten im Ort.

Auf der Titelseite der Süddeutschen Zeitung vom 28. Dezember lese ich einen verstörenden Eintrag:

„Als vor zwanzig Jahren der Sarg Friedrichs des Großen unter der Aufsicht von Helmut Kohl nach Potsdam umgebettet wurde, gab es die finstersten Warnungen vor der Wiederkehr von Nationalismus und preußischem Militarismus. Heute, da die Feierlichkeiten zum 300. Geburtstag des Hohenzollernkönigs anstehen, hat keiner mehr Angst vor dem Alten Fritz.“

Konsequenterweise sind sind im Jahresrückblick des „Südddeutsche Zeitung Magazin“ die Morde der Nazi-Bande kein Thema.***

Wir gehörten zu den wenigen Publikationen in Deutschland, die eine Gedenkminute für die Opfer forderte.

Es gab sie nicht. Eine verpasste Chance, die mich heute noch schmerzt.

Ich habe keine Angst vor dem Alten Fritz, aber ich befürchte, dass die finsteren Warnungen vor zwanzig Jahren nicht völlig aus der Luft gegriffen waren.

Das Jahr 2012 möge mich widerlegen.

Allen Leserinnen und Lesern, aber auch den fleißigen und interessanten neuen und alten Autorinnen und Autoren, wünsche ich einen „Guten Rutsch“ und ein erfolgreiches „Neues Jahr“ 2012.

*** Gerade (nachmittags) hat der Zeitungsbote die heutige Ausgabe der Süddeutschen nachgeliefert. Auf Seite 6 des Jahresrückblick2011 widmet Hans Leyendecker dem Thema eine halbe Seite.

Umleitung: Kreationismus, Schalke, Adel, Pop around the clock, Weihnachtslied 2010

Laufstrecken in der Stadt. (foto: zoom)
Laufen in der Stadt. (foto: zoom)

Intelligent Design creationism: is fundamentally wrong … pharyngula

Dachschaden auf Schalke: Biathlon abgesagt – im Schalker Web 2.0 weiß man noch nichts davon … pottblog

Freiherren, Freigeister und diese Sehnsucht: Die stellvertretende Vorsitzende der Partei „Die Linke“ Katja Kipping hat die Weihnachtspause genutzt, die Abschaffung der Adelstitel zu fordern … ruhrbarone

Jahresende und Silvestermusik: Pop around the clock … jahobris

Weihnachtslieder 2010: Mein Lieblingsstück in diesem Jahr ist „Boots“ von den Killers, die auch in diesem Jahr eine spezielle Weihnachtssingle veröffentlicht haben … martinswebsite

Noch ein Blick auf 2009 und dann nix wie weg

Blick ins Tal um 16 Uhr. (foto: zoom)
Blick vom SGV-Parkplatz übers Tal um 16 Uhr. (foto: zoom)

Das war’s. Der letzte Lauf des Jahres 2009 bei 5° Celsius auf glatten Waldwegen. Schmutziges Weiß, dunkles Grün, ein grauer Himmel und Wolken, die bis ins Tal hängen.

Allen LeserInnen, den angenehmen und umgänglichen KommentatorInnen, sowie den befreundeten Blogs  wünschen wir einen Guten Rutsch.

Dauert ja nicht mehr lange 😉

Das war’s 2008

Letzter Tag im Jahr: Blick aus denm Fenster
Letzter Tag im Jahr: Blick aus dem Fenster

Noch einmal aus dem Fenster geschaut und tschüs gesagt.

Da hinten links ist der Gipfel des Kahlenbergs zu sehen. Die Sonne scheint unermüdlich, so als wolle das Jahr sich mit mir versöhnen.

Es war la, la. Auf der Notenskala „ausreichend“ ohne plus und minus.

Ich wünsche allen, die hier vorbeischauen, ein erfolgreiches und entspanntes Jahr 2009. Den Arbeitslosen wünsche ich Arbeit, den Mächtigen Augenmaß und denen am unteren Ende der Gesellschaft Solidarität.

Keine Macht den Demagogen.