Die geplanten Schulschließungen in Hallenberg, Medebach und Siedlinghausen[2] führen in Siedlinghausen zu heftigen Diskussionen. Befürchtet wird, dass Siedlinghausen, ein Ort mit einer guten Infrastruktur, „kaputt gemacht“ werden könnte.
Dazu muss man wissen, dass es es hier im Ort -ja ich wohne hier und bin befangen- eine für das Hochsauerland fast einmalige Infrastruktur gibt: Freibad, Hallenbad, Grundschule, Verbundschule, Tennisplätze – alles kompakt im Ortskern, dazu vielfältige heimische Geschäfte in unmittelbarer Nähe.
Wer hier wohnt, den hat das Glück geküsst. Das ist kein Euphemismus, denn, wenn ich mir auf der anderen Seite Winterberg anschaue, sehe ich: Freibad abgerissen, altes Bahnhofsgebäude abgerissen, Eissporthalle abgerissen.
Das letzte verbliebene Freibad Winterbergs liegt in Siedlinghausen. Die Stadt Winterberg hat sich aus dem Geschäft weitgehend zurückgezogen und das Bad einem Verein übertragen. Privatisiert.
Klar, der Tourismus der Kernstadt strahlt auch auf die Orte aus, aber die Ortsteile bieten den Bürgerinnen und Bürgern Arbeits- und Wohnmöglichkeiten, die Winterberg-Kernstadt nicht unbedingt bereitstellt.
Siedlinghausen will, so habe ich es in Gesprächen erfahren, keine Privilegien gegenüber den anderen Ortsteilen der Stadt Winterberg.
Die Zentralisierung und Konzentration auf die Kernstadt scheint das Programm von Bürgermeister Werner Eickler. So jedenfalls hat er es auf der Vorstellung des ALDI-Neubaus plus Bahnhofsplanung im Rathaus angedeutet.
Die Gretchenfrage ist: Gibt es angesichts der demografischen Entwicklung eine umsetzbare Alternative zur Schließung des Schulstandorts Siedlinghausen?
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