Ruhrbarone veröffentlichen Liste der Bauern mit PFT-verdächtigen Schlämmen. Drei landwirtschaftliche Betriebe aus dem HSK sind darunter.

Heute hat David Schraven von den Ruhrbaronen eine Liste der Bauern mit PFT-verdächtigen Schlämmen auf den Feldern veröffentlicht. Darunter befinden sich auch drei landwirtschaftliche Betriebe aus dem Hochsauerlandkreis.

In einem längeren Artikel auf der Seite der Ruhrbarone rechtfertigt Schraven die namentliche Nennung der Bauern und ihrer Felder. Es gehe ihm nicht darum die Bauern an den Pranger zu stellen, sondern er findet, „dass die Bürger in allen Kreisen ein Recht darauf haben, zu erfahren, wo die Felder mit den besonderen Belastungen sind. Sie müssen vor Ort überprüfen können, ob es ausreichende PFT-Untersuchungen gab, ob nötigenfalls Sanierungen eingeleitet wurden, und ob diese erfolgreich waren.“

Eine Familie, die zum Erdbeerenpflücken auf einen Acker fahre, so der Autor, solle wissen können, ob PFT-verdächtige Klärschlämme hingekippt wurden.

Und weiter:

„Nur nach viel Druck und Mühe wurden bislang die PFT-Belastungen in einigen wenigen Landkreisen in Einzelfällen veröffentlicht. Im Hochsauerlandkreis gab etwa die Verwaltung erst auf Drängen der Sauerländer Bürgerliste (SBL) heraus, wie hoch die Belastung der 55 bisher im Kreis ermittelten PFT-Flächen ist. Aber leider schwieg sich die Verwaltung über die genaue Lage und die Besitzer und Pächter der Felder aus, wie die SBL bedauerte.“

David Schraven möchte  interessierten Bürger die Möglichkeit geben, sich bei den betroffenen Kreisvervaltungen zu informieren, ob es – und wenn ja, welche – PFT-Untersuchungen vor Ort gab.

Schraven zum Modus der Veröffentlichung:

„Ich habe in Anlehnung an Vorschriften aus der europäischen REACH-Richtlinie nur die Namen der Bauern veröffentlicht, die mehr als 100 Tonnen PFT-verdächtige Schlämme im Jahr angenommen haben.

Die Listen habe ich einmal nach Kreisen und einmal nach Mengen je Jahr sortiert.

Liste nach Kreisen

Liste nach Jahren “ 

Für uns im HSK wäre das Kreishaus in Meschede als erste Anlaufstelle zu nennen. David Schraven hat auf der Website der Ruhrbarone inzwischen viele Einzelartikel zum Thema PFT veröffentlicht, die ich ausdrücklich zur Lektüre empfehle. Darüber hinaus  bietet als leider einzige Kreistagsgruppierung die SBL auf ihrer Website umfangreiches Material zum Selbsstudium und zum Nachfragen. Aus eigener Erfahrung kannn ich sagen, dass mir dort immer prompte und meist ausführliche Antwort gegeben wurde.

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PFT = Push Für Trinkwasserpreis? Gewinne sind Privat- oder Firmensache, Verluste und Schäden kompensiert die Allgemeinheit

In meinem BriefkastenPFT = Push Für Trinkwasserpreis? „Gebühr für Wasserzähler wird zum 01.01. 2010 erhöht.“ Das entnahmen die Kunden der Hochsauerlandwasser GmbH kürzlich des Tageszeitung. Den Meschedern kostet ab Januar ihr Zähler “Qn 2,5″ jährlich brutto 145,52 Euro und somit 11,73 Euro mehr als in den Vorjahren. Der Kubikmeterpreis bleibt dagegen wie gehabt bei 1,26 Euro brutto.

Die 2005 gegründete Hochsauerlandwasser GmbH, die Bestwig, Meschede und Olsberg mit Trinkwasser versorgt, begründet die Tariferhöhung vor allem mit „den erheblichen Investitionen in die Trinkwasseraufbereitungsanlagen und das Versorgungsnetz in den drei Kommunen“.

Zurzeit würde das Wasserwerk Stockhausen für rund drei Millionen Euro erweitert, und für 450 000 Euro sei beim Werk Mengesohl Aktivkohlefiltration installiert worden. Die Sauerländer Bürgerliste ist überzeugt, die Hochsauerlandwasser GmbH handelt in Punkto Wasseraufbereitung nach bestem Wissen und Gewissen. Schließlich hat sie – genau wie ihre Kundinnen und Kunden – die PFT-Suppe auszulöffeln, die ihr andere eingefüllt haben.

Böden, Fluss- und Grundwasser im Hochsauerlandkreis und anderenorts sind nach wie vor erheblich mit der Industriechemikalie PFT verseucht. Im Sauerland geht die Giftbelastung vor allem von den zahlreichen Weihnachtsbaumflächen aus, die ja bekanntlich zum Teil erheblich mit PFT „gedüngt“ worden sind.

Die Kreisverwaltung veröffentlichte vor einigen Monaten endlich, aufgrund mehrfacher Nachfragen der Sauerländer Bürgerliste (SBL), wie hoch die Belastung der 55 bisher im HSK ermittelten PFT-Flächen ist. Leider schwieg sich die Verwaltung über die genaue Lage und die Besitzer und Pächter der Weihnachtsbaum- und landwirtschaftlichen Felder aus.

Doch wir wissen, etliche dieser PFT-Areale befinden sich in Bestwig und im Stadtgebiet Meschede, z.B. auch in Wennemen, vermutlich in unmittelbarer Nähe zur Ruhr. Das Wasser der Ruhr wird für die Trinkwassergewinnung genutzt. Und da schließt sich der Kreis zur Hochsauerlandwasser GmbH.

Der Wasserversorger will uns ein möglichst sauberes und von Chemikalien unbelastetes Trinkwasser anbieten. Um die hochgiftige und gesundheitsschädliche Chemikalie PFT aus dem Wasser effektiv zu entfernen, rüstete er die Wasserwerke Mengesohl und Stockhausen mit Aktivkohlefiltern aus. Dafür bezahlen müssen wir die Verbraucher.

Die Namen der Verursacher, also derjenigen die Flächen mit PFT und anderen Umweltgiften und Pestiziden befrachten und somit für einen Teil der Erhöhung des Wasserpreises verantwortlich sind, werden uns von den Behörden nicht genannt.

Warum auch, denn es ist wie es immer ist, Gewinne sind Privat- oder Firmensache, Verluste und Schäden kompensiert die Allgemeinheit.

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Giftiges Sauerland: PFT verboten?

Heute ist der Tag der Pressemeldungen. Eine Zuschrift der Sauerländer Bürgerliste gebe ich an dieser Stelle ungefiltert weiter. Lediglich die Verlinkung auf die Stockholmer Konferenz habe ich hinzu gefügt.

„Schadstoffe für die Ewigkeit“ wurden jetzt zumindest teilweise verboten.

In der 4. Vertragsstaaten-Konferenz der Stockholmer Konvention vom 4. bis 8. Mai 2009 in Genf ist entschieden worden, dass PFOS auf die Liste der unter dieser Konvention verbotenen Substanzen aufgenommen wird.

Auch die Vorläufersubstanzen wurden verboten. Perfluoroctansulfonat (PFOS) ist das Anion das Salzes der Perfluoroctansulfonsäure und gehört zu den perfluorierten Tensiden (PFT).

PFOS wird hauptsächlich dazu verwendet, Materialien wie Textilien, Teppiche und Papier fett-, öl- und wasserfest zu machen. PFT (Oberbegriff für PFOS, PFOA und für etliche weitere Substanzen dieser Stoffgruppe) ist verantwortlich für ein globales Umweltproblem.

Die Chemikalien werden in der Umwelt nicht abgebaut. Sie reichern sich in der Nahrungskette an und sind eine Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt.

Im Sauerland wurde PFT im Sommer 2006 innerhalb weniger Tage zu einem Begriff als bekannt wurde, dass das unterhalb der Möhne aus der Ruhr gewonnene Trinkwasser in bedrohlichem Maße mit PFT belastet und somit gesundheitsgefährdend war.

Als Haupteintragsquelle wurde 2006 ein unsachgemäß â€žgedüngter“ Acker in Brilon-Scharfenberg ausfindig gemacht. Weitere PFT-Eintragsquellen im Hochsauerlandkreis befinden sich u.a. noch im Gebiet der Gemeinde Bestwig. Dort wurden offenbar im großen Stil Tannenbaumflächen mit giftigen „Bodenhilfsstoffen gedüngt“.

Der Blick über den Gartenzaun – Ruhrbarone fragen: „Was ist im Sauerland los? Wieder Störfall in der Ruhr“

Blick über den Gartenzaun: Die Ruhrbarone sorgen sich um ihr Trinkwasser
Blick über den Gartenzaun: Die Ruhrbarone sorgen sich um ihr Trinkwasser

Schon vor über einer Woche hat David Schraven von den Ruhrbaronen einen Artikel veröffentlicht, den ich erst heute gefunden habe (Hervorhebungen von mir):

Es wird einfach nicht ruhig um das Wasser in NRW. Innerhalb von nur wenigen Wochen kam es erneut zu einem Störfall im Einzugsgebiet an der Ruhr. Der Fluss ist das wichtigste Trinkwasser-Reservoir in NRW. Auch über den neuen Fall hat das Umweltministerium zunächst nicht die Öffentlichkeit informiert. Lediglich versteckt auf der Internetseite des Landesumweltamtes (Lanuv) wurde der Zwischenfall erwähnt.

Dabei sind die Hintergründe der beiden Fälle durchaus berichtenswert. Die Spuren der Verschmutzung führen jeweils zu Unternehmen der Lobbe-Gruppe aus Iserlohn. In beiden Störungen liegt die Ursache im schadhaften Umgang mit Abfällen. Die Lobbe-Gruppe ist eines der größten Müllunternehmen in NRW. Die Firma handelt und entsorgt grenzüberschreitend Müll aus allen Branchen.

Die Frage die ich mir stelle heißt: Was zur Hölle wird da eigentlich alles auf die Felder im Sauerland als Dünger verklappt? Warum wird das Zeug aus Holland herangeschafft? Haben die da keine eigenen Felder?

Ich selbst habe mich um die Abwasser- und Giftmüllproblematik noch nicht ausreichend gekümmert, fühle mich aber fast in die Pflicht genommen, mich sachkundiger zu machen.

Update: Der Link auf der Seite des Landesumweltamtes ist http://www.lanuv.nrw.de/umwelt/stoerfaelle/andere.htm (Danke David 🙂 )

Der Verweis auf den Artikel bei den Ruhrbaronen möge als Arbeitsauftrag hier im Blog stehen bleiben 😉