NachDenkSeiten-Gesprächskreis in Dortmund

Nachdenkseiten: Geprächskreis in Dortmund  am Freitag um 17.30 Uhr.
Nachdenkseiten: Gesprächskreis in Dortmund am Freitag um 17.30 Uhr.

Heute erhielt ich diese Nachricht:

Der erste Gesprächskreis der Leser der NachDenkSeiten in
Dortmund und Umkreis findet diesen Freitag, den 29. Mai um 17:30 Uhr im Rathaus-Café in Dortmund, Friedensplatz 1, statt. Über folgende Themen soll nachgedacht und diskutiert werden:

Medienlandschaft in Deutschland“ und „Wege aus der Wirtschaftskrise„.

Organisiert wird dieser Gesprächskreis vom Vorsitzenden des SPD Ortsvereins Dortmund-Westerfilde.

Ich vermute, dass es sich beim Rathaus-Café um das Stadtgarten Bistro Restaurant handelt.

Wer aus dem Hochsauerland mitfahren will, melde sich.

Hier die Karte bei Google Maps:
Größere Kartenansicht

… gründe einen Arbeitskreis.

Die Debatte kommt "vor Ort": Bald auch im Hochsauerland?
NachDenkSeiten – Die Debatte kommt „vor Ort“: Bald auch im Hochsauerland?

Nachdem ich vor Kurzem hier über die Absichten der NachdenkSeiten geschrieben hatte, Gesprächskreise für Leserinnen und Leser dieser großen politischen Website links von Andrea Nahles zu initieren, habe ich mich heute entschlossen, meine 5 Cent bei Helmut G. Schmidt einzuwerfen.

Wer weiß? Vielleicht bin ich der 1003. Leser, der sich aus dem Hochsauerland meldet oder der erste, zweite, dritte.

Es ist auf jeden Fall ein Experiment, das beweisen muss, ob eine lokale Debattenkultur entlang der NachDenkSeiten möglich ist. Ausgang ungewiss. Ich hege viele Zweifel.

Vorwärts zum Salon-Sozialismus? Gesprächskreise von Leserinnen und Lesern der NachDenkSeiten geplant

Die Nachdenkseiten wollen Menschen vor Ort mobilisieren und planen Geprächskreise
Die NachDenkSeiten wollen Menschen vor Ort mobilisieren und planen lokale Geprächskreise

Albrecht Müller (NachDenkSeiten) und Helmut G. Schmidt (Kritisches Jahrbuch) wollen die Gegenöffentlichkeit in den Städten und Dörfern Deutschlands mobilisieren. Sie initiieren und unterstützen die Bildung von Gesprächskreisen von Leserinnen und Lesern des populären Internetprojekts NachDenkSeiten.

Wir würden uns freuen, wenn diese Initiative erfolgreich wäre und sich viele Menschen kennenlernen und persönlich begegnen könnten. Sie alle machen sicher schon die Erfahrung, dass es wichtig ist zu erfahren, dass man mit seiner kritischen, abweichenden Sicht der Dinge nicht alleine steht und wie hilfreich es für die eigene Meinungsbildung ist, mit anderen über Themen, die einen bewegen, sprechen zu können.

Hier geht es zur Beschreibung des Projekts auf den NachDenkSeiten.

Ich kann mir zwar momentan eine solche Veranstaltung nicht recht vorstellen, vielleicht haben aber mehr Menschen als ich vermute Interesse an einer Debattenkultur links von der sozialdemokratischen Mitte.

Mehdorn: Der König ist nackt

Der Bahnhof Siedlinghausen einen Monat vor Mehdorns Sturz
Der Bahnhof Siedlinghausen einen Monat vor Mehdorns Sturz

Anfang März hatte ich einen kleinen Gedanken an Hartmut Mehdorn verschwendet. Unter einem Bild von Bruchstücken des Bahnhofs in Siedlinghausen(Hochsauerland) hatte ich folgene Zeilen getippt:

Obwohl, so könnte man sagen, ist das nicht ein ironisches Augenzwinkern der Architektur? Ein Mehdorn’sches Meisterwerk: Mein Leben. Was bleibt?

Und jetzt ist er weg.

Ich will zugeben, dass ich in den letzten Jahren immer wieder kurz und zwischendurch über den Bahnmanager Mehdorn nachgedacht hatte. Jedesmal ging mir zum Schluss die Frage durch den Kopf:

„Aus welchen Gründen kann sich jemand, der einen großen Konzern wie die Bahn dermaßen gegen die Wand fährt, so lange halten?“

Ich konnte und kann mir die Frage immer noch nicht beantworten.

Heute hat mir Albrecht Müller mit seinem Längsschnitt durch das Treiben Hartmut Mehdorns aus der Seele gesprochen.

Nicht um Steine hinterher zu werfen, sondern um keine falschen Schlüsse aus der Vergangenheit zu ziehen, ein paar Nachbemerkungen zu Hartmut Mehdorn und der Deutschen Bahn AG. Mehdorn war während seiner ganzen Karriere einer der cleversten und erfolgreichsten Public Relations-Nutzer. Er hatte in seiner Karriere fast durchgehend ein besseres Image, als die Fakten erlauben können. Das beruhte zumindest in der Zeit seiner Tätigkeit für die Bahn wesentlich darauf, dass er intensiv und vermutlich mit viel Aufwand die Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit und der PR-Agenturen nutzte.
Am Ende meines Textes findet sich ein Nachtrag zu den ersten Meldungen und Kommentaren zum Rücktritt. Diese Meldungen verstärken den Eindruck, dass wir auch hier wieder massiv manipuliert werden. … weiterlesen auf den NachDenkSeiten

Albrecht Müller: Neoliberale Wendehälse

Kurz vor Ende dieses Jahres dürfen wir uns an unseren linken Stammtischen auf die Schenkel klopfen: „Haben wir doch schon vor 30 Jahren gesagt, gepredigt und gelehrt! Prost, Prost, Prost, Prost, Prost, Prost – Genossen!“ (Bitte Intonation und Rhythmus beachten! Kleine Pause nach jedem zweiten dann jeweils in höherer Tonlage herausgestammelten ‚Prost‘)

„Übermut“ – so erhebe ich den Zeigefinger, „tut selten gut“.

Ungeachtet der mahnenden Worte füge ich folgende Fundstelle aus den NachDenkSeiten ein:

Deutschland, ja die gesamte Welt stehen an einem Wendepunkt. Der Kreuzzug der neoliberalen Ideologen konnte sich noch bis vor kurzem den Anstrich von wirtschaftlicher Vernunft und Effizienz geben. Ihre Rezepturen galten als „alternativlos“ oder „objektiv notwendig“. Spätestens die Finanzkrise hat diese Fassade für jedermann sichtbar niedergerissen. Ein ungerechtes Bereicherungssystem, hinter dem oft kriminelle Machenschaften stecken, kam zum Vorschein.

Der Staat, der über Jahre hinweg „ausgehungert“ werden sollte, musste über Nacht mit Milliardensummen in bis dato unvorstellbarer Höhe „Rettungsfallschirme“ über Banken und ganze Industriezweige aufspannen. Wir alle werden für das Zerstörungswerk einer Minderheit in Haft genommen.

Zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Rezession wird plötzlich nach öffentlichen Investitionen gerufen. Es werden Konjunkturprogramme aufgelegt, die jahrelang als wirkungslose „Strohfeuer“ abgetan wurden.

Plötzlich wimmelt es in Wirtschaft, Politik und Medien nur noch so von „Wendehälsen“, die ihre früheren Parolen am liebsten aus den Archiven tilgen würden. Die Rezepturen der viel zitierten „Experten“ entpuppen sich als hohle Dogmen. Unsere „Führungseliten“ tun so, als sei die Krise wie ein „Spring-ins-Feld-Teufel“ (Steinbrück) über uns gekommen. Sie wollen damit vertuschen, dass sie jahrelang dem „Teufel“ hinterherliefen. Banker, Politiker, Meinungsmacher versuchen jetzt alles, um von ihrem vorausgegangenen Tun abzulenken. Machen wir uns nichts vor: Hinter den Schuldzuweisungen und hinter den (zaghaften) Schuldeingeständnissen verbergen viele, der angeblich vom Saulus zum Paulus Bekehrten, nur ihre Absicht des „Weiter-so“.

Altersradikale: Das kritische Jahrbuch 2008/2009

Vor 18 Jahren saßen wir mit Helmuth Warnke („Bloß keine Fahnen“) im Moorkamp am Küchentisch.

Ich weiß nicht mehr wie wir beim Schwadronieren über die allgemeine und besondere politische Lage nach dem Fall der Mauer auf die Entwicklung politischer Einstellungen bei Homo Sapiens zu sprechen kamen. Der damals schon 82-jährige Helmuth Warnke bemerkte bei einem Gläschen Rotwein sinngemäß:

„Wenn die Menschen alt werden, verwandeln sie sich mehrheitlich in Altersreaktionäre, eine kleine Minderheit wandelt sich zu Altersradikalen.“

Ich vermute, dass Albrecht Müller ein Altersradikaler ist. Der heute 70-jährige Müller war Ghostwriter von Bundeswirtschaftsminister Schiller, verantwortlich für den Wahlkampf Willy Brandts 1972, Leiter der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt bei Brandt und Schmidt und Bundestagsabgeordneter.

Ich vermute, dass auch Wolfgang Lieb (65) ein Altersradikaler werden könnte. Lieb hat unter anderem unter Johannes Rau als Regierungssprecher in NRW gearbeitet und war von 1996 bis 2000 Staatssekretär im Wissenschaftsministerium NRW.

Männer des Establishments, könnte man meinen.

Doch beide legen sich als Herausgeber der Nachdenkseiten mit der „herrschenden Meinung“ an, schwimmen bewusst gegen den neokonservativen Zeitgeist, auch in der eigenen Partei.

Jetzt haben sie das kritische Jahrbuch 2008/2009 in traditioneller Papierform (Buch) veröffentlicht. Seit gestern liegt es bei mir auf der Frühstücksbank und ist gerade für’s Foto vor dem Monitor aufgestellt.

Das kritische Jahrbuch

Eine Auswahl der 15 Kapitel liest sich so:

  • Politik a la mode – am Zeitgeist orientierte Beliebigkeit statt sachlicher Politik
  • Eliten ohne Scham – die Gier ist Teil des Systems
  • Klippschul-Ökonomie a la Peer Steinbrück
  • Rürup, Riester & Co – der Rentenschwindel wird sichtbar.

Das Credo von Lieb und Müller lautet:

„Wir möchten … informieren … mit Fakten und Argumenten dagegen wappnen, von Politikern und Meinungsmachern hinters Licht geführt zu werden … helfen, dahinter zu schauen, was hinter den wohltönenden Versprechen unserer selbst ernannten „Eliten“ tatsächlich steckt.“(Vorwort, S. 7)

Ich stöbere viel und oft in den Internet NachDenkSeiten. Es gibt dort tatsächlich immer wieder anregende, nachdenkenswerte Informationen und Meinungen zu entdecken.

Die Papierausgabe werde ich in den Weihnachtsferien durcharbeiten. Dann mehr.

Fünf Jahre NachDenkSeiten

Gestern hatten die NachDenkSeiten ihren fünften Geburtstag.

Herzlichen Glückwunsch!

Die Nachdenkseiten
Die Nachdenkseiten

Und das schreiben die „Macher“ selbst:

„Am 30. November 2003 hatten wir den ersten Eintrag in den NachDenkSeiten mit dem Titel INSM verbreitert die Öffentlichkeitsarbeit. Heute können wir unser fünfjähriges Bestehen feiern. Wir hätten vor fünf Jahren, als wir dieses Projekt aus der Taufe hoben, nicht im Traum gedacht, dass heute über 28.000 Menschen jeden Tag die NachDenkSeiten besuchen und diese Website im Monat über 2 Millionen Mal angeklickt wird. Die NachDenkSeiten sind offenbar auf ein Bedürfnis vieler Menschen gestoßen, die gängigen Behauptungen kritisch zu hinterfragen, und werden als aktuelles elektronisches Medium für eine (selbst-)kritische Auseinandersetzung mit der veröffentlichten Meinung genutzt. Die Website wird immer mehr zu einem Anker und zu einer Anlaufstelle für den Aufbau einer Gegenöffentlichkeit gegen den großen Strom der neoliberalen Meinungsmacher….“

Vor einem halben Jahr erst habe ich die Website entdeckt und informiere mich seitdem fast täglich bei Albrecht Müller, Wolfgang Lieb u.a.

Einige Einträge in meinem Blog beziehen sich ausdrücklich auf die Informationen der NachdenkSeiten.

Protest von Münterfering? Oder alles nur Show bei der WAZ?

Müntefering protestiert gegen WAZ-Pläne titelt der Berliner Tagesspiegel:

„Die SPD muss als Mitbesitzerin Verantwortung übernehmen“, sagt Malte Hinz, „WR“-Betriebsratsvorsitzender. Doch mehr als aufmunternde Worte gab’s von Müntefering bisher nicht. In seinem Brief stand, dass er „die Plausibilität der unternehmerischen Entscheidungen nicht im Detail beurteilen“ könne, aber „auf eine akzeptable und vom sozialen Denken geprägte Lösung“ hoffe. Die beiden Geschäftsführer antworteten prompt per Fax: Die Plausibilität ihrer Entscheidungen ergäbe sich aus den ökonomischen Daten, die von der Beratungsfirma Schickler erarbeitet würden. Diese sei „häufig für die SPD-Medienholding ddvg“ tätig“ gewesen, „zuletzt bei der Sanierung der ,Frankfurter Rundschau’“.

Kai Ruhsert merkt dazu auf den Nachdenkseiten an:

„Der Tagesspiegel hatte den Beitrag mit der Überschrift „Müntefering protestiert gegen WAZ-Pläne“ versehen. Von einem Protest Münteferings ist im Text jedoch keine Rede. Ist das ein Versehen oder Meinungsmache?“

Diesen Dienstag „Neues aus der Anstalt“ – Lohnt sich, weitersagen.

Albrecht Müller auf den Nachdenkseiten:

„Die Sendung ist eine der wenigen Stützen der Aufklärung, und obendrein ein Vergnügen, anders als der abschmierende Scheibenwischer. Das kann man zu Ehren des ZDF notieren. Also am 28.10. um 22.15 Uhr nach dem Heute Journal im ZDF. Nutzen Sie bitte Ihre Kontakte und Emailadressen zum Weitersagen. Albrecht Müller.“