Dilettantismus, Absicht oder Freudsche Fehlleistung? „Ferien in der Ferienregion Winterberg-Hallenberg“ ohne das Freibad Siedlinghausen

Das einzige beheizte Freibad in Winterberg liegt in Siedlinghausen (foto: zoom)
Das einzige beheizte Freibad im Winterberger Stadtgebiet findet man in Siedlinghausen (foto: zoom)

Vor mir liegt das Mitteilungsblatt  der Stadt Winterberg vom heutigen Freitag.

Auf Seite 8 lese ich unter der Rubrik „Informationen aus Rathaus und Stadt“ den Artikel „Ferien in der Ferienregion Winterberg-Hallenberg“ mit der Unterzeile „Erlebnisse für junge Entdecker, Sportskanonen und Wasserratten“.

Im Absatz „Wasserspaß draußen und drinnen“ (3. Spalte) werden folgende Badegelegenheiten gelobt:

  1. Hillebachsee: „Dort oben lädt auch eine wunderschöne Badebucht zum Entspannen ein.“
  2. Schwimmbad Winterberg: „Mit Blick ins romantische Helletal schwimmen Badegäste im Schwimmbad Winterberg.“
  3. Naturbad Hallenberg: „Dort schwimmen Besucher chlorfrei, und die ganz Kleinen bauen Burgen im Sand.“
Keine Erwähnung des Freibads Siedlinghausen.
Keine Erwähnung des Freibads Siedlinghausen.

Die Autoren „aus Rathaus und Stadt“ schaffen es nicht, das einzige(!) beheizte(!) Freibad im Winterberger Stadtgebiet zu erwähnen:

Das beheizte Freibad Siedlinghausen kommt mit keinem einzigen Wort in der „Lobhudelei“ auf die „Ferienregion Winterberg-Hallenberg“ vor.

Dilettantismus, Absicht oder Freudsche Fehlleistung?

Ich für meinen Teil gehe morgen trotz der frostigen Außentemperaturen wieder ins beheizte Siedlinghäuser Freibad – in das Bad, dessen Namen man im Winterberger Rathaus anscheinend nicht mehr nennen darf/kann.

Ihr könnt ja im Hillebachsee oder im Naturbad Hallenberg schwimmen.

Schickt mir ein Bild und vergesst nicht die Angabe der Wassertemperatur.

Selbstbewusst: Winterberger Bürgermeister Eickler sowie FDP-Abgeordneter äußern sich zur Medienlandschaft der Stadt.

Mitteilungsblatt der Stadt Winterberg beliebter als die Westfalenpost? (foto: zoom)
Mitteilungsblatt der Stadt Winterberg beliebter als die Westfalenpost? (foto: zoom)

Die Presselandschaft unserer Gemeinde Winterberg sieht folgendermaßen aus:

Zu dieser Presselandschaft hatte ich im November ein paar Gedanken aufgeschrieben. Hier nachlesen

Heute will ich kurz auf eine Selbstbeobachtung eingehen.

Je länger ich in Winterberg wohne und je mehr ich mich auch für die lokalen Aspekte der Politik interessiere, umso mehr und intensiver lese ich das Mitteilungsblatt für die Stadt Winterberg.

Besonders interessant sind die trockenen „Niederschriften aus den Gremien“. Dort sind mehr Detailinformationen und auch offene sowie verborgene Konflike zu finden als in den restlichen vier Printmedien zusammen. Außerdem gibt’s eine Menge Zahlen als Sahnehäubchen.

Die einzige Tageszeitung vor Ort, die Westfalenpost, leistet keine nachhaltige Berichterstattung aus der und über die Politik des Rats der Stadt Winterberg. Die drei ausschließlich werbefinanzierten Wochen- bzw. Halbwochenzeitungen (Sauerlandkurier) haben dazu erst recht nicht das Potenzial.

Heute habe ich in der Niederschrift über die Ratssitzung vom 11. November 2011 im Mitteilungsblatt vom 17. Dezember unter dem Tagesordnungspunkt 10 Mitteilungen und Anfragen Absatz e) eine nette Passage gefunden.

Bürgermeister Werner Eickler(CDU) und ein FDP-Abgeordneter aus Siedlinghausen äußern sich darin zur Bedeutung des Mitteilungsblatts und zur Qualität der Tageszeitung. Welche Tageszeitung gemeint ist, kann man leicht erraten, denn es gibt leider nur das WAZ-Monopol „Westfalenpost“.

Auf Platz 1 der Beliebtheitsskala: das Mitteilungsblatt. "Dürftig" hingegen die Tageszeitung. (foto: zoom)
Auf Platz 1 der Beliebtheitsskala: das Mitteilungsblatt. "Dürftig" hingegen die Tageszeitung. (foto: zoom)

Der zukünftige Chefredakteur der Westfalenpost sollte sich diesen kleinen Absatz sehr zu Herzen nehmen.

P.S. Sollte es noch nicht deutlich geworden sein, so sei hiermit gesagt: Heute stimme ich mit dem Bürgermeister von Winterberg und dem nicht genannten FDP-Abgeordneten aus Siedlinghausen überein – in TOP 10 e) 11.11. 2010.