Seit Anfang April: Markt in Winterberg-Siedlinghausen.

Markt in Siedlinghausen
Seit Anfang April gibt es auf dem Eschenplatz in Siedlinghausen  einen kleinen Markt. (foto: zoom)

Manchmal ist das Gute näher als man denkt. Erst heute habe ich den kleinen Markt auf dem Eschenplatz  in Winterberg-Siedlinghausen bewusst wahrgenommen.

Ein Stand mit Obst und Gemüse und ein niederländischer Fischhändler. Passt. Die Siedlinghäuser jedenfalls scheinen das Angebot anzunehmen.

Seit Maria und Gerhard Heep nicht mehr aus dem Westerwald kommen, um mittwochs und donnerstags frisches Obst und Gemüse anzubieten, ist eine (Markt-) Lücke entstanden. Dem Dorf fehlt etwas.

Uns fehlten heute Möhren, Äpfel, Kohlrabi und Spargel. Haben wir bekommen 🙂

Wir kommen wieder, nächsten Samstag, zum Markt in Siedlinghausen.

Holde Fee, rette den Euro – ein paar eklektische Einkaufsgedanken

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Heute: ein gewöhnlicher Samstag in der Dortmunder Innenstadt. (foto: zoom)

Städte sind die große Umschlagsplätze für Waren und Dienstleistungen. Seit der Erfindung des Geldes brauche ich keine zwei Schafe mehr mit mir zu führen, um sie bei Conrad in ein Notebook umzutauschen.

Die Arbeitsteilung und Spezialisierung ermöglicht das Leben von sieben Milliarden Menschen auf dieser Welt. In der Bundesrepublik Deutschland sitzen wir am reich gedeckten Tisch der Globalisierung, während unter dem Tisch Millionen an Hunger und Krankheiten verrecken.

Auch die hochkomplizierten Finanzmärkte sind Teil der immer höheren Spezialisierung und Arbeitsteilung. Sollte das System zusammenbrechen -und sei es auch nur kurz- werden wir bitter erleben, wie eine primitive Tauschwirtschaft die bösesten Eigenschaften von uns  Menschen wieder zum Vorschein bringt.

Was haben wir Deutschen eigentlich auf dem globalen Markt anzubieten, das nicht schon andere können?

Unsere Waren sind technisches Wissen, Ingenieurswissen, Verfahrenswissen, Leitungswissen, Bildung …

Die meisten Waren, die in der Dortmunder Einkaufsstraße feil geboten werden, sind nicht in Deutschland produziert. Wir kaufen das Zeug mit dem, was unsere Gesellschaft kann.

Das ist der nüchterne Grund, warum wir erstens in eine effektive Bildung investieren müssen und zweitens so viele junge Menschen wie möglich, so hoch wie möglich qualifizieren müssen – ungeachtet ihrer Herkunft.

Eine exklusive Bildung wird uns vom Fortschritt und der Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum, der leider ungleich verteilt auf dieser Welt vorhanden ist, abkoppeln.

Genau diese Gedanken habe ich gehabt als ich mich heute durch die „shoppenden“ Menschenmassen in Dortmund schob.

Meine persönliche Einkaufsbilanz:

1,95€ Kurbel für Gitarrenwirbel

4,50€ Döner

1,50€ Cola light

10 Bücher ausgeliehen in der Landesbibliothek (Jahresbeitrag 20 €)

Volkswirtschaftlich gesehen bin ich eine „Einkaufsschlampe“, aber vielleicht schaffe ich es bis zum Ende meiner Tage, mich mit  meinem bisschen Wissen durch die globale Ökonomie zu schleppen.

Wehe aber, das System bräche zusammen. In der lokalen Tauschwirtschaft hätte ich lediglich zwei linke Hände anzubieten.

In diesem Sinne hoffe ich ganz egoistisch, dass der europäische Wirtschaftsraum sich weiterentwickelt und eine holde Fee das gegenwärtige Finanzdesaster löst.