Berlin, Berlin … wir waren in Berlin … und es war gut.

Die Metapher ist abgenutzt, aber ich habe sie trotzdem zum Abschied fotografiert. (foto: zoom)
Die Metapher ist abgenutzt, aber ich habe sie trotzdem zum Abschied fotografiert. (fotos: zoom)

Die Reise nach Berlin war einfach nur gut. Wir haben alles richtig gemacht.

„Richtig machen“ heißt für mich, höchstens zwei „harte“ Programmpunkte zu planen, der „weiche“ Rest ergibt sich dann von selbst. Und so sah es ungefähr aus:

Trotzdem Ankunft Sonntag:

Abends essen im Udagawa-Imbiss. Guter Start.

Montag:

Boris Lurie im Jüdischen Museum.
Boris Lurie im Jüdischen Museum.

Boris Lurie im Jüdischen Museum Berlin. Ein fantastischer NO! Art Künstler – take that! Andy Warhol und die ganze Pop-Art Blase.

Das Tagebuch der Anne Frank im Kino Central.

Dienstag:

Archtekturfotografie und Film.
Archtekturfotografie und Film.

Aedes Architekturforum: Sieben Positionen zeitgenössischer Architekturfotografie.

Auf dem Weg zum Gorki-Theater.
Auf dem Weg zum Gorki-Theater.

„In unserem Namen“ – Gorki Theater: „In unserem Namen werden von Flucht Betroffene inhaftiert, abgeschoben, kriminalisiert. In unserem Namen baut Europa die Zinnen seiner Festung aus. Sebastian Nüblings Inszenierung befragt anhand der Texte von Aischylos und Jelinek das demokratische Gefüge Berlins: Wer repräsentiert wen?“

Mittwoch:

Lee Miller – (nicht nur) Kriegsfotografien. Siehe auch hier im Blog.

Donnerstag:

Linkes Wohlfühlkabarett in der Distel.
Linkes Wohlfühlkabarett in der Distel.

Kabarett „Die Distel“ mit Mensch Merkel!

Freitag:

Heimfahrt

Der „weiche“ Rest:

Gedenkstätte für die ermordeten Roma und Sinti.
Gedenkstätte für die ermordeten Roma und Sinti.

Essen, Joggen, KDW, Schokoladenmanufaktur, Bummeln, S-Bahn und Bus fahren, Alexanderplatz, Brandenburger Tor, Holocaust-Denkmal, Roma und Sinti Gedenkstätte, Potsdamer Platz, Buchladen, Mittagsschlaf usw., usw., …

Guter Tipp: Fotografien von Lee Miller im Gropius-Bau

Eine faszinierende Künstlerin - Lee Miller (foto: zoom)
Londoner Models vor einem Bunkereingang während WK II, arrangiert und fotografiert von Lee Miller, einer faszinierenden Künstlerin. (foto: zoom)

Die Ausstellung „Lee Miller – Fotografien“ im Berliner Gropius-Bau zeigt (nicht nur) Kriegsfotografien der US-Amerikanerin Lee Miller. Vielen Dank gp für den guten Tipp.

Zitat Ausstellungswebsite:

„Das Werk der Millers erstreckt sich über verschiedene fotografische Genres: Surrealistische Arbeiten, Reisefotografien, Modestrecken, Künstlerportraits, den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen. Ihr Handwerk lernte Lee Miller bei Man Ray Ende der 1920er Jahre in Paris. Sie fotografiert für die Modezeitschrift Vogue und steht selbst als Modell vor der Kamera. Als Reportagefotografin zieht sie ab 1944 mit den amerikanischen Truppen durch Europa und dokumentierte mit ihrer Kamera die Schrecken des Krieges: den Angriff durch die deutsche Luftwaffe auf London, die Befreiung von Paris und die Täter und Opfer des Nazi-Regimes.“

Ich empfehle, die Ausstellung sofort bei Tageöffnung um 10 Uhr zu besuchen. Viele der Bilder sind recht klein und es drängeln sich später am Tag viele Menschen im Ausstellungsraum.

Unbedingt lesen sollte man die beiden Artikel von Lee Miller in der VOGUE von Juni 1945, ausgestellt „unter Glas“, über uns Deutsche. Da das Fotografieren nicht erlaubt war, besitze ich leider keine Ansicht der entsprechenden Seiten. Die lakonische Gegenüberstellung deutscher Tugenden -saubere und ordentliche Städtchen, saubere und ordentliche Krematoriumsöfen- sollte man sich etwas länger anschauen und dazu den Artikel lesen.

Leider habe ich die beiden Ausgabe der VOGUE (britisch und US-amerikanisch) nicht im Internet finden können, lediglich Schnipsel hier und da.

“Germany is a beautiful landscape dotted with jewel-like villages, blotched with ruined cities, and inhabited by schizophrenics… Mothers sew and sweep and bake, and farmers plough and harrow; all just like real people. But they aren’t. They are the enemy. This is Germany and it is spring.”

aus: https://watchfineartslondon.wordpress.com/2015/09/03/lee-miller-in-vogue/