Aus den Nachbarblogs: Jetzt Petition unterzeichnen – Für die Rettung der Kultur in Hagen

doppelwacholder20160427Das Nachbarblog Doppelwacholder hat sich mit einer E-Mail an andere vernetzte Blogs gewandt:

Jetzt Petition unterzeichnen

Für die Rettung der Kultur in Hagen

Der Hagener Stadtrat hat wieder einmal Kürzungen im Kulturbereich beschlossen. Betroffen ist in erster Linie, aber nicht nur, das Hagener Theater. Christoph Rösner hat eine Petition gegen diese kulturfeindliche Politik gestartet.

Unterzeichnet diese Petition, um dem Abbruch in der Stadt Einhalt zu gebieten!

Der schnelle Weg zur Petition: www.doppelwacholder.de aufrufen, in der Marginalspalte recht oben auf das Logo von openPetition klicken und dort unterzeichnen.

Zum Hintergrund:

Seit mehreren Jahren betreiben Rat und Verwaltung mit immer weiter gehenden Kürzungen den Niedergang dieser Stadt. In der letzten Ratssitzung hat sich die Allianz des Grauens aus CDU, SPD, FDP, GRÜNEN und HAGEN AKTIV auf den Kultur- und Bildungsbereich eingeschossen und noch einmal Einsparungen von mehr als 2 Millionen Euro p.a. beschlossen.

Betroffen sind VHS, Musikschule, Stadtbücherei, Osthaus-Museum etc. pp. In erster Linie geht es diesmal ums Theater. Aufgrund des Ratsbeschlusses haben die letzten verbliebenen Kandidaten für die Nachfolge der Intendanz ihre Bewerbungen zurückgezogen.

Die Mehrheit des Stadtrats hat damit also mit seinem dumpfen Agieren die Existenz der Bühne grundsätzlich aufs Spiel gesetzt. Kulturfeindliche Elemente zerstören damit möglicherweise gewachsene Strukturen, die Weltkriege und Währungsreformen überlebt haben. Dieser Politik muss Einhalt geboten werden!

Deshalb: Jetzt die Petition unterzeichnen!

Weitere Informationen gibt es auf der Petitions-Seite und natürlich bei www.doppelwacholder.de . Einfach mal runterscrollen oder den Begriff Theater in die interne Suche eingeben.

Mit freundlichen Grüßen

Winfried Symanzik

DOPPELWACHOLDER.DE

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Hier geht es zur Petition:
https://www.openpetition.de/petition/online/herr-oberbuergermeister-kassieren-sie-die-sparvorgabe-fuer-eine-sichere-zukunft-unseres-theaters

Manchmal fühle ich mich wie ein kleiner Spießer oder wer hat hier ein Problem? Fußgänger, Hund oder HundhalterIn?

Hundkot auf geschottertem Fußstieg am Allenberg. (foto: zoom)
Hundkot auf geschottertem Fußstieg am Allenberg. (foto: zoom)

Manchmal fühle ich mich wie ein Spießer, immer dann jedenfalls, wenn ich beinahe in einen dieser gigantischen Haufen von Hundexkrementen getreten wäre.

Heute habe ich Glück gehabt. Der Hundkot-Haufen war auf dem 250 qm hell-geschotterten Fußstieg am Allenberg nicht zu übersehen.

Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass die Verkotung des menschlichen Lebensraums in der Stadt viel weiter fortgeschritten ist.

Vielleicht war der Hundehalter im Moment der Aufnahme nur kurz nach Hause geeilt, um Plastikbeutel und Schaufel zu holen.

Vor drei Jahre hatten wir uns hier im Blog schon einmal Gedanken zum Thema gemacht:

„Nach der Reise: Hundekot in Stadt und Land – “Der Mensch ist das Tier, das hinter Türen scheißt”“

Der Hamburger Haushalt und das Elend der Kultur

Millionenbaustelle Elbphilharmonie. (foto: chris)
Millionenbaustelle Elbphilharmonie. (foto: chris)

Hamburg. (chris) Die GAL macht mit, was die CDU vorlegt – und findet es auch noch gut. Auf  der Web-Site der GAL Hamburg heißt es selbstzufrieden:
Die GAL-Landesvorsitzende Katharina Fegebank erklärt: „Statt Kahlschlag zu betreiben oder im Sozialbereich zu wüten, wie viele Menschen befürchtet hatten, hat der Senat ein solides und gerechtes Bündel geschnürt. Angesichts der dramatischen Haushaltslage geht an diesen Sparmaßnahmen kein Weg vorbei. Wir Grüne stehen für eine nachhaltige Haushaltspolitik, die nicht zulasten kommender Generationen geht.“
http://www.hamburg.gruene.de/pressemitteilungen/23-09-2010/haushalt-solides-und-gerechtes-sparpaket

Die Hauhaltslage ist so dramatisch, dass in den Haushaltsberatungen

  • die Schließung des 109 Jahre alten Altonaer Theaters, (Einsparvolumen: 3,5 Millionen Euro)
  • drastische Kürzungen beim Schauspielhaus, welche die weitere Existenz dieses größten und angesehenen Hamburger Spielhauses ernsthaft in Gefahr bringen, (Eingespart: 1 Millionen Euro)
  • Kürzungen bei den öffentlichen Büchereien (5 Millionen Euro. Korrektur: 1 Millionen lt. Abendblatt)

verabschiedet wurden.

(Die vollständige Giftliste hat der NDR zusammengestellt unter: http://www.ndr.de/regional/hamburg/sparliste101.html)

Gleichzeitig berichtet das Hamburger Abendblatt, dass der Senat ab 2014 der Stadt jährlich 100 Millionen Euro aus dem Etat für die Finanzierung des Hafens zur Verfügung stellt. http://www.abendblatt.de/hamburg/article1641588/Das-Konzept-Hafen-finanziert-Hafen-ist-gescheitert.html (Lektüre ist leider kostenpflichtig.)

Weitere Prestigeobjekte, für die das Geld nie knapp zu werden scheint:

  • Elbphilharmonie (77 Millionen Euro veranschlagt, vermutliche Kosten 323 Millionen Euro)
  • Hafen-City U-Bahn (zunächst 255 veranschlagt, dann 300 Millionen Euro)
    (Eine vollständige bebilderte Zusammenstellung findet sich beim NDR unter http://www.ndr.de/regional/hamburg/prestigeprojekte101.html

Wem die Kultur nicht am Herzen liegt, der hält das eine oder andere Museum für verzichtbar, ein Theater weniger verändert das Leben kaum. Einen sehr engagierten und bitterbösen Artikel von Till Briegleb findet sich in der Süddeutschen Zeitung, in dem er das Elend der Hamburger Kulturpolitik sehr genau beschreibt. http://www.sueddeutsche.de/kultur/kulturszene-hamburg-kampfansage-1.1003963.

Wo so viel Geld in Großprojekte gesteckt und für Eventkultur ausgegeben wird, da bleibt für den laufenden Kulturbetrieb nur noch wenig Geld. Hamburg ist eine reiche Stadt, trotzdem scheint den Regierenden die Kultur nicht wichtig zu sein. Kürzungen im Bereich von Theatern, Museen und Büchereien sind nicht gerecht, sie sind keinesfalls nachhaltig, wie die GAL behauptet. Aber die Hamburger Grünen machen alles mit, denn ihr einziger politischer Inhalt heißt Machterhalt.

Nach der Reise: Hundekot in Stadt und Land – „Der Mensch ist das Tier, das hinter Türen scheißt“

Klare Symbolik: Der Kampf gegen Hundekot in Düsseldorf
Klare Symbolik: Der Kampf gegen Hundekot in Düsseldorf

Das Problem sind nicht die Hunde, sondern die Herrchen und Frauchen. Während es in einigen anderen zivilisierten Ländern (z.B. England) durchaus üblich ist, die Exkremente des treuen Weggefährten in Plastiksäckchen aufzulesen, lassen wir Deutschen unsere Lieblinge meist auf alles scheissen was grünt und blüht.

Bis zu meiner kleinen Sommerreise hatte ich die Verkotung unserer Lebensräume für ein städtisches Phänomen gehalten.

Meine These: Die Urbanität eines Wohngebiets ist direkt proportional zur Verkotung der unversiegelten Flächen.

Diese genannte Form der Urbanisierung hat aber anscheinend auch den ländlichen Raum Deutschlands erfasst. Verwundert hat mich hier die wesentlich differenziertere und sprachlich elaboriertere Symbolik der ruralen Anti-Kot-Beschilderung:

An den Ufern der Lahn
An den Ufern der Lahn wird argumentiert

Unsere eigenen, der Menschen, Toilettenanlagen sind an Orten, wo sie nicht im Fünfminutentakt gesäubert werden, in kürzester Zeit genau so vollgesch… und mit Urinpfützen umgeben, wie das kleine, begrenzte Stückchen Erde um den armen Stadtbaum.

Ich weiß nicht, wie es andere Länder, beispielsweise Dänemark oder Schweden, bewerkstelligen, ihre Klos sauber zu halten, aber sie schaffen es.

Ich frage mich, was ein Schwede über uns Deutsche denkt, nachdem er das Toilettenhäuschen auf einem deutschen Autobahnparkplatz besucht hat.

„Der Mensch ist das Tier, das hinter Türen scheißt“, sagte Burton (in: Bernward Vesper, Die Reise, Jossa 1977, S. 13)