Peter Bürger: „Nellius – immer absurder“ – Revisionistische Erinnerungspolitik – ohne blassen Schimmer von der Geschichte des kölnischen Sauerlandes

Maria Autsch
Ein echtes Vorbild: Maria Autsch, „Die Nonne von Ausschwitz“ (foto: ***)

Seit zwei Tagen nimmt die Nellius-Debatte immer absurdere Formen an. Nur die substantiell wichtigsten 30 Seiten der neuen, frei im Internet abrufbaren Studie scheinen dabei keine Rolle mehr zu spielen.

(Gastbeitrag von Peter Bürger, siehe auch hier im Blog)

Seit gestern wird von uns Forschenden verlangt, Georg Nellius mindestens als direkten Massenmord-Mittotschläger vorzuführen, obwohl wir doch nur 23 Forellen als Mordopfer vorweisen können, die wegen seines Zorns über „Vollblutjuden“-Musik im Radio dran glauben mussten. Grotesker kann es wirklich nicht mehr werden … Die Verharmlosung von rassistischem Antisemitismus, die sich im „Urteil“ über die neuen Forschungserkenntnisse offenbart, beunruhigt mich zutiefst.
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Eine Heiratssanzeige oder „Hurra, das Sauerland hat eine neue Bewohnerin!“

Luanas Hochzeit
Buntes Sauerland. Neubürgerin Luana aus Rio de Janeiro.   (foto: wendland)

Anno 1866 erschien das Werk von Friedrich Wilhelm Grimme, dem vielleicht bekanntesten Sauerländer Heimatdichter, mit dem eher nüchtern klingenden Titel „Das Sauerland und seine Bewohner“.

Ein Nachdruck aus dem Jahr 1980 steht auch in meinem Bücherregal. Ich sollte es nicht nur zum Durchblättern in die Hand nehmen, sondern es auch mal wieder lesen. Schließlich hat Friedrich Wilhelm diese Sauerlandbetrachtungen ja in Hochdeutsch und nicht in dem mir nur mühselig verständlichen, fast ausgestorbenen Asker Platt geschrieben.

Das Büchlein beinhaltet neben den heimatkundlichen Texten des alten Herrn Grimme auch einige Zeichnungen und viele alte Fotos von anno dazumal. Da ist auch ein Stich der Burg Hachen bei Sundern (mit der Bemerkung: gezeichnet von Grueber, gestochen von Feltz). Auf dem Abdruck reckt sich die Ruine des Turms noch deutlich himmelwärts. Wann war das wohl? Im Hier und Jetzt soll der Anblick ein anderer sein, las ich heute zufällig bei den Grünen Sundern. Die Burgruine sei fast ganz verschwunden und vom Orte her nicht mehr sichtbar. Das, was dann errichtet wurde, sei ein Kriegerdenkmal und nachträglich wieder errichtete Mauerreste. Falls sich jemand für einen Abstecher ins Jetzt nach und von Hachen interessiert, bitte hier klicken:

http://www.gruene-sundern.de/?p=1976

Das so am Rande …

Sauerland, wie hast du dich verändert! Nicht nur alte Dorf-Ansichten verschwinden. Auch die Bewohner des Sauerlands sind nicht mehr ausnahmslos die, die sie mal waren. Zur Zeit werden sie nicht mehr mehr, sondern weniger. Zum Glück wird der Bewohner-Schwund durch „Neuzugänge“ aus anderen Himmelsrichtungen etwas abgefedert. Das Ergebnis: Die Sauerländer werden peu a peu multikulti.

Und da sind wir wieder bei dem alten Herrn Grimme. Ob sich der Heimatdichter, Jahrgang 1827, hat vorstellen können, dass (sehr weit) entfernte 185 ½ Jahre nach seiner Geburt im Dörfchen Assinghausen, einer seiner (sehr weit) entfernten Verwandten, eine in der (sehr weit) entfernten Millionenstadt Rio de Janeiro geborene Frau heiratet? Mal gucken, vielleicht schmunzelt er da oben auf seinem Sockel in seinem Heimatdorf Assinghausen und staunt …

… und wünscht Luana, der neuen Bewohnerin des Sauerlands, viel Glück!

Umleitung: Medienschelte, Leon de Winter, Ruhr2010 und ein alter Hof soll abgerissen werden …

Medienschelte: Rheinische Post – Der tägliche Rüttgers … WirInNRW

Manipulation: Durchstechen und Irreführung  … nachdenkseiten

Leon de Winter: „Ich schildere den GAU“ … ruhrbarone

Ruhr2010: Tipp für morgen … pottblog

Geschichtsverlust: Abrissgenehmigung für alten Hof in Hachen … grünesundern