Umleitung: NRW-CDU, Putin, Frankreich, Harburger Gummiarbeiterinnen, Spähsoftware, Didacta gegen Opensource, Digitallehre, Hall of Fame in Dortmund, Kunst und Krieg, sowie eine radikale Wende in der kommunalen Energiepolitik.

Heute Abend am Krähenstein, dem Käppelchen mit dem elektrischen Kreuz. (foto: zoom)

Die NRW-CDU zerlegt sich im Wahlkampf: Fünf Wochen vor der NRW-Wahl wird der Wahlkampf plötzlich spannend. Nicht, weil Konzepte der schwarz-gelben Koalition die Wähler bewegen oder die Konzepte der Opposition die Landesregierung in Bedrängnis bringen. Für Spannung sorgt die Regierungspartei CDU … postvonhorn

Putin verstehen: Vladimir Putin galt als Demokrat und bewunderte Augusto Pinochet. Nachdem er sich ins Präsidentenamt trickste, beginnt er mit einer Seilschaft hartgesottener KGB-Leute, Russland zur autokratischen Despotie umzuwandeln … misik

Zur Wahl in Frankreich: Haben Demokratien ein eingebautes False-Balance-Problem? … scilogs

Parlamentarische Demokratie (Satire): „Jetzt sagen Sie mir mal ganz ehrlich: wen soll man denn heute noch wählen?“ „Die Frage ist doch wohl eher, ob man überhaupt noch wählen soll.“ „Also da bin ich ganz entschieden dafür – es gibt Länder, da gehen Menschen bei Lebensgefahr auf die Straße und demonstrieren für freie Wahlen.“ … zynaesthesie

Louise Zietz und die Harburger Gummiarbeiterinnen: 1901 – war das der erste großindustrielle Massenstreik von Frauen in Deutschland? … harbuch

Spähsoftware: EU-Kommission offenbar Ziel von Staatstrojanern … netzpolitik

Didacta wettert gegen Open-Source: Der „Didacta-Verband“ beschwert sich über landeseigene Open-Source-Lösungen an Schulen. Angebliche „Markteingriffe“ würden das Bildungssystem gefährden. Sehen da etwa ein paar IT-Großkonzerne ihre Pfründe bedroht? … digitalcourage

Digitallehre, quo vadis? Als ich heute morgen ein kleines Stück über den Campus fuhr, war nicht zu übersehen, dass sich die Kölner Universität vorgenommen hat, dieses heute startende Semester anders zu gestalten als die vergangenen vier. Bahnen und Wege waren so voll, wie ich sie schon seit über zwei Jahren nicht mehr gesehen hatte … texperimentales

Hochkarätige Graffiti- und Street-Art: „Hall of Fame“ an der nördlichen Speicherstraße in Dortmund eröffnet … nordstadtblogger

Die Kunst kann keinen Krieg beenden: Ich bin verwirrt, weil sich mir Fragen aufdrängen. Die wichtigste Frage ist wohl die, ob die Kunst in Kriegszeiten „rein“ bleiben kann. Ich möchte es absichtlich mal auf die Spitze treiben und fragen: „Reicht es, ,Imagine‘ zu singen?“ … revierpassagen

Regierungspräsident Hans-Josef Vogel: “Der Ausbau Erneuerbarer Energien liegt im überragenden öffentlichen Interesse”: RP Vogel hat im März in einem Brief an die Landrätinnen und an die Bürgermeisterinnen im Regierungsbezirk Arnsberg eine radikale Wende in der kommunalen Energiepolitik gefordert … sbl

Umleitung: Zemmour-Kandidatur, Paragraf 219a, Niederlande in harten Lockdown, Abschied vom Schuldprinzip, Kunst als Bedeutungs-Container und staunen mit der Stadtteilzeitung.

Vermisst jemand seine Insel? (foto: zoom)

Die Zemmour-Kandidatur: Konkurrenz von Rechts für Marine Le Pen … blicknachrechts

Paragraf 219a: „Ein Schaden, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann“ … rnd

Kunst als Bedeutungs-Container: Menschsein bedeutet, über die Funktionen der Lebenserhaltung und Reproduktion hinaus, Erkenntnis zu generieren … endoplast

Gegen Omikron-Variante: Niederlande umgehend in harten Lockdown … scilogs

Auch in meinem Staat: Das Schuldprinzip wird verabschiedet. Es wird ersetzt durch ein mechanisches Prinzip der Äquivalenz: Auf solche Untat folgt solche Strafe … prinzessinnenreporter

Katze im Sack und ein früher Weihnachtsbaum: Lerne staunen mit der Stadtteilzeitung! … revierpassagen

Jenseits von Facebook: Buch 6 der “Challenge”- Heinrich Mann, Die Jugend und die Vollendung des Königs Henri Quatre

„Heinrich Mann schildert den König hier in seiner widerspruchsvollen Jugend … und in seiner Vollendung zum großen Humanisten.“ (Bild: Vorderseiten Einband)

Zitat aus dem ersten Beitrag der “Challenge”:

“Moin Mario, ich mache solche “Challenges” grundsätzlich nicht, aber ein paar Bücher kann ich posten. Geht es um solche, die mich beeindruckt haben?”

“Hallo Hans, ja, ganz genau. Bin sehr gespannt.”

Hier mein Tag 6:
„Mit diesem Epos umfaßt Heinrich Mann eine Episode französischer Geschichte, in der Mord und Gewalt, Lüge und Verrat herrschten: es war das Zeitalter der Glaubenskämpfe. Diese Zeit durchschritt und beendete jener Heinrich der Vierte, der jedem Franzosen sein Huhn in den Topf wünschte und dem Paris eine Messe wert war.“

Die Rückseiten der beiden Bände:

„Beide Bände zusammen sind eine Gipfelleistung des modernen historischen Romans.“ (Bild: Rückseiten Einband)

In Memoriam Jacques Brel – *08.04.1929 · †09.10.1978

Jacques Romain Georges Brel war ein belgischer Chansonnier und Schauspieler. Seine Lieder in französischer Sprache machten ihn zu einem der wichtigsten Repräsentanten des Chansons.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=MB58PuNYO8o

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Und ja … – In Memoriam Kurt Cobain

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=zscZUd9CjuI

R.I.P. Charles Aznavour – *22.05.1924 · †01.10.2018

Charles Aznavour war ein armenisch-französischer Chansonnier, Liedtexter, Komponist und Filmschauspieler. Der Sänger hat fast 200 Millionen Platten weltweit verkauft.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=hWLc0J52b2I

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» Zum Tod von Charles Aznavour · Die Wehmut des Sängers – Tagesspiegel, 01.10.2018
» Charles Aznavour obituary – The Guardian, 01.10.2018

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=Kt4Wqf_mce4

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btw:
Eben den Bildband zu Volker Schlöndorffs „Blechtrommel“-Verfilmung (Zweitausendeins Verlag, 1979) aus dem Regal geholt. Charles Aznavour als Spielwarenhändler Sigismund Markus … – einfach nur großartig!

Umleitung: „Von Gräten und Grenzen“ – Schule, Medien, Geschichte, Politik, Kultur und Sprache

Der heutige Herbsttag am Stausee zwischen Siedlinghausen und Brunskappel. (foto: zoom)
Der heutige Herbsttag am Stausee zwischen Siedlinghausen und Brunskappel. (foto: zoom)

Unterricht: „Die Schule macht viel falsch“ … zeit

Medienbildung, ITG, Informatik: Was brauchen wir? … cspannagel

Etymologierätsel: Von Gräten und Grenzen … sprachlog

Geschichtscheck: Gab es eine deutsch-französische Erbfeindschaft? … geschichtscheck

Frank S., der Rechtsradikale: Seine Festplatte zeigt, dass der Reker-Attentäter doch ein Nazi war … correctiv

Redaktionsnetzwerk Rumpelding: Wenn Verlage sich statt ihrer Marken in den Mittelpunkt stellen, geht es mit beiden bergab. Sie werden austauschbar wie die Texte der Gemeinschaftsredaktionen … bilanz

Digitalisierung als Entkontextualisierung: Wie die Digitalisierung die Diskurse verändert, war in den vergangenen Tagen am Fall Jaber Albakr zu erleben. Immerhin dürfen die Zuschauer aber heute in der ARD ein schnelles Urteil sprechen … altpapier

Trump is not the only grabber who must go: The rats are quickly jumping from the sinking ship of Trump. But not so fast, dear Republican senators and congressmen … michaelmoore

SPD-Kanzlerkandidatur: About Schulz … jurga

Hagen – Friede, Freude, Eierkuchen: Die Allianz des Grauens und ihre medialen Taktgeber sehen im abgelehnten Haushalt keine Probleme … doppelwacholder

Umweltausschuss HSK: Zu wenig Personal für Überwachung von Güllelagerstätten und Biogasanlagen? … sbl

Geheimnis des Dampfers: „Passagier 23“ im Westfälischen Landestheater … revierpassagen

Vive la France! Herbst der Blockflöte?

„Was hat die Blockflöte verbrochen, dass ihr dies geschieht? Dass sie ohnehin schon durchweg durchlöchert ist? Dass sie manches Geblase in schräge Töne verwandelt?" (foto: joe neve)
„Was hat die Blockflöte verbrochen, dass ihr dies geschieht? Dass sie ohnehin schon durchweg durchlöchert ist? Dass sie manches Geblase in schräge Töne verwandelt?“ (foto: joe neve)

Seit zwei Jahren wohne ich wieder in dem Haus, in dem ich meine ersten 18 Jahre verbracht habe – wie das Leben so spielt.

(Gastbeitrag von Joe Neve)

Aus den Schränken fallen mir meine eigenen Spielsachen entgegen, das alte Versteck hat die Shell-Münzen mit der DFB-Elf Mexico 1970 sicher verwahrt, der Kinderpost-Stempel in meinen vergilbten Büchern gibt jetzt erneut die gültige Adresse an. Seltsame Gefühle.

Da sägt nebenan die kleine Tochter der neuen Nachbarn meine Nerven mit ihrer Blockflöte an. Tütü, tütütü, nee! Auf ein Neues: Tütü, tütütü, nee! Wie vor Jahrzehnten mein Bruder im Nebenzimmer, wie ich selbst wenig später als Grundschüler, und dann, welch Horror, ein weiteres Mal in der sechsten Klasse, weil unser evangelikaler Klassenlehrer und Sado-Posaunist den unzurechnungsfähigen Elternabend hierzu überreden konnte. Geschichte wiederholt sich nicht? In Deutschland doch! Mehrfach!

Aber andere Länder, andere Sitten. Im Urlaub fand ich im „Montagnard“, der Tageszeitung des französischen Zentralmassivs, den folgenden Kommentar (18. 9. 2014):

„Was hat die Blockflöte verbrochen, dass ihr dies geschieht? Dass sie ohnehin schon durchweg durchlöchert ist? Dass sie manches Geblase in schräge Töne verwandelt? Dass sie gehasst wird von allen, die aufs Gymnasium wollen? Jedenfalls hat das Erziehungsministerium sie aus dem Lehrplan geworfen.

Vorbei also die Flötenschlachten der Schulkinder in der Abendruhe, die Tröterei garantiert unmusikalischer Pennälerhorden, vorbei der in der Schultasche gebunkerte Starkkleber, mit dem zerborstene Flötenreste notdürftig geflickt wurden. Ihr bleiben die Schöngeister, die Flötenkurse im Konservatorium belegen. Aber auch hier heißt es aufgepasst: Ist doch mit dem Rückzieher des Staates die Flöte auch in der angesehenen Musikschule unseres Departements bereit verschwunden.

Die Flöte hat wirklich ihr Schicksal zu beklagen. Spielt sie das Götz-Zitat, es sollte uns nicht wundern.“

Wie hatte Lenin die Sozialdemokratie charakterisiert? „Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück.“ In diesem Fall, so treffend das Bonmot den französischen Präsidenten Francois Hollande kennzeichnen mag – dieser Blockflötenschritt vorwärts ist ein großer Schritt für die Menschheit.

Umleitung: von Goethe zu von Guttenberg, R.I.P. Ray Manzarek, Geschichte verrückt, SPD im Aufbruch zerstritten, Rauchverbot, Loveparade und dann noch der BVB in GB.

Laufen um die Himmelskrone
Laufstrecke an der Himmelskrone: gemäßigte Temperaturen und ein sattes Grün. (foto: zoom)

„Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
Auch nach meinem Willen leben.

Walle! walle
Manche Strecke,
Daß zum Zwecke
Wasser fließe,
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße!

…“

Obige Zeilen assozierte ich frei, als ich diesen Text las:
„Pädagogische Briefe an einen jungen Verfassungsjuristen“ … erbloggtes

Ray Manzarek ist tot: Ray Manzarek, einer der Mitbegründer der legendären Rockmusik-Gruppe The Doors (1965 gegründet, 1973 aufgelöst), ist gestern im deutschen Rosenheim im Alter von 74 Jahren an Gallenkrebs gestorben. Die Doors wurden in der Außenwahrnehmung immer von Sänger Jim Morrison und dessen Performances dominiert … endoplast

He can’t come today – R.I.P. Ray Manzarek: Spätestens mit der von ihm auf einer Vox Continental Orgel gespielten Hookline in “Light my Fire” (1967) wurde Doors-Mitbegründer Ray Manzarek (*12.02.1939 · †20.05.2013) zur Rock-Legende. Mit dieser “Schweineorgel” und mehr noch mit dem Fender Rhodes Piano machte Manzarek den Doors-Sound unverkennbar … neheimsnetz

Die Geschichte spielt verrückt: Am Montag veröffentlicht er auf seinem Blog ein Abschiedsmanifest. Am Dienstagnachmittag geht er in den für Besucher um diese Zeit gesperrten Chor von Notre Dame, legt einen Abschiedsbrief auf den Altar und erschießt sich … wiesaussieht

Sozialdemokraten im Aufbruch zerstritten: Neues internationales Bündnis in Leipzig gegründet … dradio

Bochum: Raucherverbot im Bermudadreieck – 600 Arbeitsplätze in Gefahr, meinen die … ruhrbarone

Loveparade ohne Anklage? Im Grunde unvorstellbar … jurga

And now to something completely different – BVB oder so: Tagelange Vorfreude? Kaum auszuhalten. Charly ist schon ganz wuschelig. Borussia gegen Bayern – das Champions-League-Finale in London wird ein Knaller. Dortmund flippt aus … charly&friends

Anblicke – Schalentiere in Frankreich

franzosischerwochenmarkt
Krabben, Krebse und mehr: Wochenmarkt an der Atlantikküste (foto: chris)

Wenn es so etwas wie ein zweites Leben gibt, dann möchte ich bitte in Frankreich wiedergeboren werden.

Schon der Anblick der Auslagen in Bäckereien, Schokoladengeschäften  und selbst Schlachtereien genügt mir als Begründung. Ein Erlebnis sind bei jedem Besuch die Wochenmärkte mit ihrem bunten Gemüse oder wie hier den Schalentieren.

Wer die Lebensmittel so liebevoll anordnet und ausstellt, der muss das Leben einfach genießen. Deshalb beim nächsten Mal bitte Frankreich.