Ein Abendspaziergang auf der Elper Höhe

Hier zweigt der neu besfestigte Zuweg zum Windpark Mannstein ab

Der Abweig von der K 48 auf der Elper Höhe wird befestigt. Links des Weges ist Olsberger, rechts Winterberger Gebiet.

Es ist nicht einfach, die ganzen Einzelteile für die sieben Windräder, die auf dem Mannstein bis Ende des Jahres errichtet werden und in Betrieb genommen werden sollen anzuliefern.

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Der Mannstein – Windrad mit Influenza

Auf dem Weg zum ersten Windrad i.e. WEA 07 (foto: zoom)

Gestern Morgen machte der Novemberregen eine Pause. Mit Handschuhen, Mütze und Thermo-Unterwäsche, Pullover und dicker Jacke bekleidet habe ich das Fahrrad aus dem Keller geschoben. Das Ziel waren die Windräder bei Einhaus und Meschede.

Aber schon beim Aufstieg zu Klaukes Hütte spürte ich eine Erkältung „in den Knochen“. Weiche Knie, Kratzen im Hals, die Nase lief.

Blick zurück Richtung Elpe (foto: zoom)

Die Tour nach Meschede habe ich gecancelt. Bei Altenfeld bin ich nach Elpe abgebogen und den kleinen St.-Bernhard-Pass hinauf gefahren. Mangels eigener Kräfte hat das Pedelec die meiste Arbeit verrichtet.

Der Info-Aushang an der Einfahrt zum „Windpark Olsberg-Mannstein“ ist nicht zu übersehen.

Blickrichtung Brunskappel (foto: zoom)

Überall stehen Kabeltrommeln herum. Der Strom muss von den WEA zur Umspannstation am Stausee in Olsberg geleitet werden. Wegen der Verlegung der Kabel ist der Ruhrtalradweg zwischen Steinhelle und Stausee gesperrt.

Noch einmal rechts herum und dann taucht irgendwann WEA 07 auf. (foto: zoom)

Der Fuß der WEA hat mich enttäuscht, aber dann habe ich gemerkt, dass der eigentliche Betonsockel unter dem rund aufgewölbten Schotter liegen muss. Wie sonst soll das riesige Windrad samt Turm stabilisiert werden?

Hier wird der Turm der WEA aufgesetzt. Das Beton-Fundament ist unter dem runden Schotterhügel. (foto: zoom)

Die erste WEA hat die Nummer 7, denn es wird von Olsberg aus gezählt, wie auf dem Übersichtsplan zu erkennen ist.

Übersichtskarte am Eingang zum Windpark (foto: zoom)

Mehr Bewegung war nicht drin. Mit Erkältungen sollte man nicht spaßen. Sportliche Bewegung kann zu bösen Überraschungen aka Herzmuskelentzündung führen.

Der Rest des Tages war dem Sofa und Loriot (dazu vielleicht später) gewidmet.

P.S. Ein Corona-Test blieb negativ. Gut! Ich möchte das nicht haben.

Learjets lieben das Sauerland. Da war doch mal was?

Der Learjet 35 liebt es im Sauerland seine Runden zu drehen. (screenshots: klaus beuermann)
Der Learjet 35 liebt es anscheinend, im Sauerland seine Runden zu drehen. (screenshots: klaus beuermann)

Als ich kürzlich über Brilon ein Flugzeug hörte und es kurz darauf auch ziemlich tief über unserer Stadt sah, habe ich auf http://flightradar24.com/ festgestellt, dass es eine Boeing 737 auf dem Weg von East Midlands nach Kassel-Calden war (Europe Airpost).

Bei der Gelegenheit habe ich mir alle Flugzeuge über dem Sauerland angeschaut und ein LearJet 35A vom Fliegerhorst Hohn westlich von Rendsburg entdeckt, der seit mindestens 8.57 Uhr über dem Sauerland unentwegt seine Runden drehte.

Unentwegt dreht er seine Runden,
Unentwegt dreht der Learjet 35A seine Runden.

Später habe ich noch einmal nachgeschaut und die Maschine auf dem Rückflug gesehen, gegen 15.32 Uhr verschwand das Signal kurz vor der Landung.

Zurück in den Fliegerhorst bei Rendsburg.
Zurück in den Fliegerhorst bei Rendsburg.

LearJet und Sauerland – da war doch mal was!

Sauerland-Flugzeugkollision – ein willkommener Spaß? Kommentar von Peter Bürger zu einer Entgleisung der taz

Umleitung: vom Schavan-Dossier über Spionage und Antisemitismus zum Flugzeugabsturz in Elpe.

Heute gesehen, geknippst - Graffiti (foto: zoom)
Heute gesehen, geknippst – Graffiti (foto: zoom)

Das Schavan-Dossier: „Unter dem Hashtag-Titel #schavangate werden wir ab sofort in rascher Folge eine Reihe von ca. zehn relativ kurzen Texten bringen, die insgesamt einen umfassenden Hintergrundbericht zur Affäre Schavan ergeben sollen“ … causaschavan und hier Teil 1, Teil 2 sowie Teil 3.

Erläuterungen zum Dossier: Was bringt das #schavangate ans Licht? … erbloggtes

Wenn Unsinn zu Sinn wird, wird Lesen zur Pflicht: Das Seitenschreiten als Ausdruck seitenscheiterhäufiger Asymmetrie … endoplast

Kriegsspiel mit Herz? Computer Games zum Ersten Weltkrieg … phw

Bunker-Tour durch die Hagener Innenstadt: Bombenangriffe auf Zivilbevölkerungen gehören zu den schrecklichsten Begebenheiten moderner Kriege. Zum Schutz vor dieser mächtigen Bedrohung wurde auch in Hagen eine Vielzahl von Luftschutzeinrichtungen erbaut … doppelwacholder

NSA und so: Liebe Amerikaner, wir müssen reden … nesselsetzer

Die einstige Schutzmacht USA spioniert: Obama, Merkel und die gleiche Augenhöhe … postvonhorn

„Hass und Hetze“: Antisemitische Beschimpfungen und Attacken bei pro-palästinensischen Kundgebungen. Zentralratspräsident Graumann ist schockiert … juedischeallgemeine

Schlagzeilen mit Schlagseite: Wie deutsche Zeitungsüberschriften im Gaza-Konflikt semantisch Partei ergreifen … juedischeallgemeine

Essen: Die Linksjugend bekommt Ihre Teilnehmer nicht in den Griff … ruhrbarone

Nach der Siegesfeier: Die Party ist vorbei … wiesaussieht

Kommentarregeln, nicht schlecht: „Alle Kommentare werden moderiert; die Frage der Freischaltung liegt ausschliesslich bei mir. Damit Sie nicht Ihre Zeit verschwenden, hier ein Abriss über meine Kriterien“ … scilogs

Das Binnen-I ist der Demokratie ihr Tod: Wenn ich mit Büchern, Spielen und Fernsehsendungen zur deutschen Sprache berühmt geworden wäre, ohne besonders viel von der deutschen Sprache zu verstehen … sprachlog

Aus alten Zeitungszeiten: Was Rapunzel mit der Rundschau zu tun hatte … revierpassagen

Einzelhandel im HSK und Soest: Startschuss zur Umsetzung des regionalen Einzelhandelkonzeptes … neheimsnetz

Qualitätsbericht Schienenpersonennahverkehr: Verspätungsquote immer noch viel zu hoch … sbl

Flugzeugabsturz in Elpe: Kritik am Krisenmanagement … derwesten

Sauerland-Flugzeugkollision – ein willkommener Spaß? Kommentar von Peter Bürger zu einer Entgleisung der taz

headerbuergerSauerland-Flugzeugkollision – ein willkommener Spaß? Über Geschmack muss man streiten! – Kommentar zu einer Entgleisung der taz, die auf alberne Weise von kritischen Fragen zur gegenwärtigen Militarisierung ablenkt.

(Gastbeitrag von Peter Bürger***, siehe auch hier  und hier im Blog)

Zwei Insassen eines Learjets („Geschäftsreiseflugzeug“), der am 24. Juni 2014 über der sauerländischen Ortschaft Olsberg-Elpe abgestürzt ist, sind tot. Die beiden ehemaligen Militärpiloten hatten für die „Gesellschaft für Flugzieldarstellung“ (GFD), einem Tochterunternehmen von Airbus Defence and Space, an einer Militärübung mit zwei Eurofightern der Bundeswehr teilgenommen.

Bei dem gefährlichen Manöver mit Kampfjets vom Taktischen Luftwaffengeschwader 31 über bewohntem Gebiet ging es einem Teil der frühen Medienberichte zufolge darum, den Beistand für eine in Not geratene Zivilmaschine (z.B. nach Abbruch des Funkkontaktes) zu proben: „ein bisschen wie ein ADAC in der Luft“ (vgl. z.B. FAZ).

Nach einem Bericht der Frankfurter Rundschau hat ein Sprecher der Luftwaffe das Manöver mit tödlichem Ausgang jedoch als „eine Art Abfang-Übung“ charakterisiert. GFD-Geschäftsführer Klaus Menzel sprach von einem „Renegade-Einsatz“. Demnach wäre es darum gegangen, einen – von dem Learjet repräsentierten – „Abtrünnigen“ oder „Überläufer“ (Renegade) militärisch unter Kontrolle zu bringen.

Ulrich Sander, Bundessprecher der VVN-BdA, will in seiner Stellungnahme sogar einen möglichen „Zusammenhang mit der gegenwärtigen Ukraine-Krise“ erkennen können und verweist hierbei u.a. auf Email-Kommentare von Bundeswehrangehörigen auf der WDR-Seite „Aktuelle Stunde“.

„Auch im Sauerland leben Menschen“

Die ersten Reaktionen von christdemokratischen Kommunalpolitikern des Sauerlandes auf den Flugzeugabsturz – in direkter Nachbarschaft zu einem Wohngebiet – gab die Redaktion der Welt so wieder:

Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer (CDU) will sich um Aufklärung bemühen. „Die Bundeswehr muss jetzt mit offenen Karten spielen“, sagt er mit Blick auf das möglicherweise nicht ganz gefahrlose Übungsszenario, bei dem zwei Kampfjets Sichtkontakt zum Piloten des Learjets aufnehmen sollten. Ähnlich sieht auch der Landrat des Hochsauerlandkreises, Karl Schneider (CDU), den Vorfall. Er fragt, ob solche Übungen über bewohntem Gebiet stattfinden müssen. „Auch bei uns im Sauerland leben Menschen.“

In der Nähe riskanter Militärübungen machen sich die Menschen, die unter dem ausgewählten Luftraum ihr Häuschen haben, nach einem solchen Ereignis natürlich große Sorgen. Der Zusammenstoß über dem Sauerland hatte den Learjet abstürzen lassen und auch einen der Eurofighter so stark beschädigt, dass das Militär dessen geglückten Rückflug als Glanzleistung darstellen „musste“. – Ein Tornadoflugzeug ist am 16. Januar dieses Jahres in der Eifel sogar ganz nahe am Atomwaffenstützpunkt Büchel abgestürzt. Die Berichterstattung der Cochemer Rhein-Zeitung stand daraufhin – unter Verweis auf einen „militärischen Sicherheitsbereich“ – in der Kritik.

Die Sauerländer tragen keine Schuld, aber …

Welche Ergebnisse die staatsanwaltliche Untersuchung des „Sauerland-Flugzeugabsturzes“ mit zwei Toten zeitigen wird, bleibt abzuwarten. Die Sauerländer sind jedenfalls nicht verantwortlich dafür, dass zwei Menschen ihr Leben verloren haben. Das meint auch Maik Söhler als Autor der taz, der in seinem süffisanten Beitrag „Wo die Katholiban hausen“ gleich zu Anfang vermerkt:

Zwei Menschen kamen ums Leben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung gegen die Piloten der Kampfjets. Hier muss man laut und deutlich sagen: Daran ist das Sauerland nicht schuld. An vielem anderen hingegen schon …

Der taz-Autor musste nach eigenem Bekunden in seiner Jugend „viel Zeit im Sauerland verbringen“ und hat dabei offenbar schwere seelische Verwundungen erlitten. Auf den noch nicht aufgeklärten Militärkasus geht er nämlich nicht näher ein. Dieser ist ihm vielmehr Anlass zu einer vergnüglichen Lästerei über einen schwarzen „Bio- und Soziotop der Katholiban“: „das Sauerland“.

Belehrungen über kulturgeschichtliche Sachverhalte, lokale Biersorten, den alltäglichen kulinarischen Luxus meiner Sauerlandkindheit, schwul-lesbische Präsenz auf Schützenfesten, wirklich markante Eigentümlichkeiten der südwestfälischen Ortsmundarten früherer Tage, ökologische Vorzüge der Fachwerk-Bauweise, bedeutsame Sozialreformer, den längst eingetretenen Traditionsabbruch im katholischen Milieu des Sauerlandes oder die rasanten ökonomischen und soziologischen Entwicklungen des letzten Vierteljahrhunderts spare ich mir hier. Lästereien wie die taz-Glosse wollen ja nicht als Wissenschaft gelesen werden.

Den imposanten schwarzen Mehrheiten in vielen Rathäusern der Landschaft, die Maik Söhler beklagt, täte mehr linke Opposition nach Jahrzehnten der „Alleinherrschaft“ in der Tat gut!

Die „Katholiban“-Polemik der taz wirkt in historischer Perspektive allerdings nicht mehr so effektvoll. Hätten alle Landschaften bis zum Ende der Weimarer Republik so demokratiefreundlich gewählt wie der katholisch geprägte, östliche Teil des Sauerlandes, so wären weder Hindenburg noch Hitler zum Zuge gekommen.

Bis in die späten 1930er hinein klagten Strategen der NSDAP Gau Westfalen-Süd, im „streng katholischen Sauerland“ befinde man sich noch immer im Kampf mit den „alten Mächten“.

Derzeit forsche ich über kurkölnische Sauerländer, die von den Nationalsozialisten mit Berufsverbot, Gestapo-Repressalien, Konzentrationslager oder Fallbeil zum Schweigen gebracht werden sollten. Die Liste mutiger Menschen, die sich 1933-1945 der „Neuen Zeit“ verweigerten, ist viel länger als ich dachte.

Auch als Linker muss man zugeben, dass die größte Gruppe der Unangepassten und Widerstrebenden aus ehemaligen Anhängern der CDU-Vorläuferpartei Zentrum bestand!

Wie schön ist es doch, sich im Schatten der Militarisierung auf Albernheit zu verlegen

Mit der besagten Glosse wollte es die taz nun nicht bewenden lassen. Unter der zweideutigen Überschrift „Absturz im Sauerland“ brachte sie zusätzlich auch noch eine 13-teilige Bildgalerie.

Foto Nummer 1 zeigt die „bei Olsberg-Elpe im Sauerland verstreut liegenden rauchenden Trümmer eines abgestürzten Learjets“. Alle nachfolgenden zwölf Fotos liefern indessen wieder Sauerland-Spott vom Feinsten. Man lese mit Liebe jede einzelne Bildunterschrift. So herzhaft hat unsereins zusammen mit anderen beim Erstellen einer Abitur-Zeitung anno 1980 auch gelästert. „Der Sauerländer“, so hieß es in den Zeiten, in denen man noch an feststehende „Landschafts-Charaktere“ glaubte, spottet sehr gerne.

Bezogen auf den Komplex „Militär und Krieg“ bräuchten wir in unserer Gesellschaft dringend jenen Ernst, für den vor der neoliberalistischen Ära auch prominente bürgerliche Pazifisten aus dem Lager der etablierten Parteien eingetreten sind. Heute, da die Fürsprecher einer überzeugenden Friedenspolitik im Establishment nur noch eine verschwindend geringe Minderheit darstellen, fällt es wirklich schwer, immer auf unangemessene zynische Randbemerkungen, Satire und Polemik zu verzichten.

Derweil konfrontiert uns nicht nur das kommerzielle „Militainment“ mit Entgleisungen ganz anderer Art. Alles hat seine Zeit. Die alberne Sauerland-Glosse der taz aus Anlass eines Militärvorfalls mit zwei toten Menschen und Katastrophen-Risiko für einen ganzen Ort sollte ins „Schwarze“ treffen. Über Geschmack und Timing muss man in diesem Zusammenhang streiten!

*** Der Verfasser (wohnhaft in Düsseldorf) ist Sauerländer, betreibt ein Internetprojekt www.sauerlandmundart.de zur regionalen Mundartliteratur seiner Herkunftslandschaft und hat im letzten Jahr das Buch „Fang dir ein Lied an! Selbsterfinder, Lebenskünstler und Minderheiten im Sauerland“ (http://museum-eslohe.de/galerie/) veröffentlicht.

Der Artikel als PDF mit Fußnoten hier.

PFT-Belastung im Trinkwasser zweier Brunnen in Elpe und Genehmigungen für neue Weihnachtsbaumflächen

Weihnachtsbaumkulturen, wie hier in Siedlinghausen, prägen mehr und mehr das Lanschaftsbild des Hochsauerlandkreises. (foto: zoom)
Weihnachtsbaumkulturen, wie hier in Siedlinghausen, prägen mehr und mehr das Landschaftsbild des Hochsauerlandkreises. (foto: zoom)

Vor rund 2 Monaten wurde bekannt, dass zwei private Trinkwasserbrunnen in Elpe erheblich mit PFT belastet sind. Daraufhin stellte die Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) am 06.05.2014 eine Anfrage an den Landrat.

Klick:
http://sbl-fraktion.de/?p=4398

Das Antwortschreiben der Kreisverwaltung erreichte die SBL/FW erst rund 2 Wochen nach den Kommunalwahlen, die am 25.05.2014 stattfanden. Es trägt das Datum vom 27.05.2014. Wegen der Brisanz des Themas „PFT im Trinkwasser“ veröffentlichen wir die Erklärung des HSK hier im kompletten Wortlaut. Doch zunächst eine Zusammenfassung:

  • Bewohner der Ortschaft Elpe informieren im Oktober 2013 den Hochsauerlandkreis über den PFT-Verdacht.
  • Der Besitzer einer privaten Trinkwassergewinnungsanlage beauftragt ein Labor, um sein Trinkwasser auf PFT untersuchen zu lassen.
  • Das Labor weist PFT nach.
  • Das Labor stellt fest, dass der PFT-Gehalt im Wasser der beiden beprobten Brunnen den lebenslang gesundheitlich duldbaren Leitwert übersteigt.
  • Im November 2013 teilen die Bewohner dem Gesundheitsamt das Ergebnis der von ihnen beauftragten Untersuchungen mit.
  • Laut Aussage der Kreisverwaltung wurde das Wasser der beiden Brunnen nicht auf die Belastung durch Pflanzenschutzmittel untersucht.
  • Laut Aussage der Kreisverwaltung ist im Wasser beider Brunnen „geogen bedingtes“ Arsen und Antimon nachweisbar.
  • Laut Aussage der Kreisverwaltung gibt es keine Anhaltspunkte für die Kontaminierung weiterer Trinkwassergewinnungsanlagen.
  • Laut Aussage der Kreisverwaltung können die geschädigten Brunnenbesitzer grundsätzlich gegen den oder die Verursacher der PFT-Belastung auf zivilrechtlichem Wege klagen, wobei die Beweislast bei den Brunnenbesitzern liegt.
  • Laut Aussage der Kreisverwaltung untersucht der HSK regelmäßig die mit PFT belastete Sanierungsfläche in Brilon-Scharfenberg.
  • Laut Aussage der Kreisverwaltung wurden seit 2010 weitere Flächen in Brilon, in Olsberg-Gevelinghausen und in Olsberg-Elpe untersucht.
  • Laut Aussage der Kreisverwaltung sind im HSK für den Weihnachtsbaumanbau in der Zeit von 2012 bis Mai 2014 zusätzliche Flächen in der Größenordnung von 30,5 ha genehmigt worden, darunter 2 Flächen in Eslohe-Wenholthausen mit 5,63 ha bzw. 4,56 ha.
  • Der HSK geht davon aus, dass seit dem 01.03.1987 in der Gemeinde Bestwig und in der Stadt Olsberg zusammen ca. 150 ha Weihnachtsbaum- und Schmuckreisigkulturen genehmigt worden sind.
  • Zu den Flächen im HSK, die in der Zeit von 1980 bis zum 28.02.1987 für den Weihnachtsbaumanbau genehmigt wurden, macht die Verwaltung keine Angaben, da die Genehmigung seinerzeit forstrechtlich erfolgt sei.
  • Laut Aussage der Kreisverwaltung gab es vor 1980 keine Genehmigungspflicht, was zur Folge hat, dass der HSK keine Angaben über die Größe und Zahl der vor 1980 angelegten (und heute noch vorhandenen) Weihnachtsbaumflächen machen kann.
  • Laut Aussage der Kreisverwaltung liegen dem HSK keine Angaben über die Art und Menge der in Weihnachtsbaumflächen aufgebrachten Pflanzenschutz- und Düngemittel vor. Der HSK verweist daher an das zuständige Pflanzenschutzamt bei der Landwirtschaftskammer.

Und nun die Antwort des HSK im kompletten Wortlaut. Hinweise auf weitere Erkenntnisse sind ausdrücklich erwünscht:

„Beantwortung Ihrer Anfrage gem. § 11 Abs. 1 der GO des Kreistags –
Thema: PFT-Funde in zwei Trinkwasserbrunnen in Elpe

„PFT-Belastung im Trinkwasser zweier Brunnen in Elpe und Genehmigungen für neue Weihnachtsbaumflächen“ weiterlesen

SBL/FW stellt Anfrage zu PFT-Funden in zwei Trinkwasserbrunnen in Elpe

In unserem BriefkastenMeschede. (sbl_pm) Der Hochsauerlandkreis veröffentlichte vor einigen Tagen die Meldung, die Quelle der PFT-Belastung zweier privater Trinkwasserbrunnen in Olsberg-Elpe sei gefunden.

Demnach führe ein in die Elpe mündender Bach eine PFT-Fracht. Außerdem wiesen zwei an diesem Gewässer liegende Grundstücke eine PFT-Belastung auf.

Doch wo liegt die eigentliche Quelle der PFT-Belastung der beiden Brunnen? Naheliegend scheint es, sie in den in der Nähe liegenden Weihnachtsbaumkulturen zu suchen.

Wie wir wissen, wurden in den 2000er Jahren Weihnachtsbaumflächen auch im Einzugsbereich des Flusses Elpe im großen Stile mit PFT-haltigen Klärschlämmen „gedüngt“. Wasser und Böden wurden kontaminiert. Die Wasserwerke an der Ruhr sahen sich genötigt, ihre Filteranlagen kostspielig aufzurüsten.

Die „Ruhrbarone“ veröffentlichten später Listen mit den Namen der Betriebe, die große Mengen  PFT-verdächtige Schlämme zur „Bodenverbesserung“ eingesetzt haben. Dazu gehören in unserem Bereich u.a. Baumschule Gockel, Wiese Forstbetrieb und der Betrieb Anton Nieder, allesamt Weihnachtsbaum-Produzenten. Uns ist nicht bekannt, dass der Hochsauerlandkreis jemals die Namen der PFT-Großabnehmer öffentlich nannte.

Bemühungen um Transparenz und Aufklärung scheiterten oft auch am Verhalten der Behörden. Wie wir alle wissen, wurden die Verursacher der Umwelt-Vergiftung nicht zur Verantwortung gezogen. Die bisher entstandenen und künftig entstehenden Kosten für die Sanierung und Gefahrenabwehr im Zusammenhang mit PFT fallen daher der Allgemeinheit zur Last.

Im Zusammenhang mit den PFT-verseuchten Brunnen stellte Reinhard Loos, Kreistagsmitglied und Landratskandidat der Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW), folgende Anfrage an den Landrat:

  1. Wann, wie und durch wen erhielten Sie erstmals Kenntnis von dem
    Verdacht, dass das Wasser der zwei privaten Trinkwasser-Brunnen in Elpe
    PFT-belastet ist?
  2. Wie hoch waren und sind die PFT-Werte der beiden Brunnen? (Bitte
    um Bekanntgabe der Auswertung aller Proben.)
  3. Wurde das Brunnenwasser auch auf andere schädliche Substanzen,
    z.B. Überreste aus Pflanzenschutzmitteln, untersucht?
    Wenn ja, mit welchem Ergebnis?
  4. Gibt es Anhaltspunkte dafür, dass weitere
    Trinkwassergewinnungsanlagen im Kreisgebiet kontaminiert sind?
    Wenn ja, welche?
  5. Sehen Sie Möglichkeiten für die privaten Brunnenbesitzer, den
    oder die „PFT-Verursacher“ auf Schadensersatz zu verklagen?
  6. Wann, wo und wie oft wurden in den Jahren 2010 bis heute Boden-
    und Wasserproben von PFT-belasteten und -verdächtigen Flächen und
    Gewässern genommen und ausgewertet?
    Wie sind die Ergebnisse?
    Welche Belastungen wurden in diesem Zeitraum wann und wo in welcher
    Höhe festgestellt?
  7. Welche weiteren Flächen für den Anbau von Weihnachtsbäumen und
    Schmuckreisigkulturen im HSK wurden seit dem Jahr 2012 bis heute durch
    Ihre Behörde genehmigt?
    Wo genau liegen sie?
    Wie groß sind einzelnen Flächen?
  8. Wie viele Hektar beträgt die genehmigte Weihnachtsbaum- und
    Schmuckreisigfläche im HSK (im Wald und außerhalb, z.B. auf ehemaligen
    Wiesen- und Ackerflächen) insgesamt?
    Wie groß sind diese Flächen in Bestwig, wie groß in Olsberg?
  9. Welche Erkenntnisse haben Sie über die Art und die Menge der auf
    diesen Flächen eingesetzten Pflanzenschutzmittel und Dünger?