Unter dem Ruhewald: Elkeringhausen

Der Andachtsplatz im Ruhewald oberhalb von Elkeringhausen (foto: zoom)

Mein heutiger Fotostreifzug führte mich bei trockenem Novemberwetter durch den kleinen Ortsteil Elkeringhausen. Start und Ende lagen auf dem Parkplatz des Winterberger Ruhewaldes.

Zur Erinnerung: bei den Bildern geht es darum, Instagram-Ästhetik zu vermeiden und mit möglichst einfachen Schnappschüssen eher banale Momente einzufangen.

Blick auf Elkeringhausen (foto: zoom)

Es ist schwer die Geschichten und Bildern auszublenden, die man schon kennt und verinnerlicht hat. Immerhin lebe ich seit über 25 Jahren in Winterberg und bin viele Kilometer im Stadtgebiet gewandert, gelaufen und Rad gefahren. Dazu kommt die allgegenwärtige Bildproduktion der Tourismusindustrie, die sich in vielen lokalen, regionalen und überregionalen Medien wiederfindet.

Um es mit dem Projekt Köln Vorort zu vergleichen: unser Kölner Dom ist das Skigebiet.

Am Ortseingang: Traktor-Posing (foto: zoom)

Es war heute nicht schwer, Menschen zu vermeiden. Ich habe in anderthalb Stunden in Elkeringhausen insgesamt einen älteren Herrn getroffen.

Wie lebt man in Elkeringhausen? (foto: zoom)

Die Kirche habe ich nur wegen des Vogelhäuschens beachtet.

Die Kirche und davor steht kein Blitzer, oder? (foto: zoom)

Weiter geht es in Richtung Wohngebiet. Ihr seht bestimmt die kleine Schafherde.

Die Straße heißt Am langen Acker. (foto: zoom)

Vom Langen Acker blicke ich zurück auf ein ehemaliges Fabrikgebäude.

Wohnen in einem umgebauten ehemaligen Fabrikgebäude (foto: zoom)

Am anderen Flügel des Gebäudes ist eine beachtenswerte Garage zu sehen.

Der SUV, der die Garage ausfüllt, ist noch nicht gebaut. Sicher bin ich mir allerdings nicht. (foto: zoom)

Wer wissen will, wie das gesamte Fabrik-Ensemble aussieht, muss sich schon selbst nach Elkeringhausen aufmachen. Für jeden Ortsteil zeige ich zwölf Bilder; drei für ein einziges Wohngebäude – das wäre zuviel.

Eine typische Elkeringhäuser Neighbourhood (foto: zoom)

Warum ist es hier so menschenleer?

Niemand zu Hause? (foto: zoom)

Ich zeige noch das Wellness-Viertel.

Nur wegen des Schildes hat sich das Bild in die Sammlung schleichen können. (foto: zoom)

Mit dem zwölften und letzten Foto kommen wir zur Bushaltestelle. Keiner kommt, niemand fährt weg.

Der November in Elkeringhausen. Keine Sonne, kein Regen.

An dieser Bushaltestelle endet die Bilderserie Elkeringhausen (foto: zoom)

Damit ihr Elkeringhausen größenmäßig in die Winterberger Ortsteile einsortieren könnt, hier die Einwohnerzahlen vom 30. Juni 2022:

Gesamtes Stadtgebiet: 12.637

Winterberg (Kernstadt): 4.209

Altastenberg: 315

Altenfeld: 194

Elkeringhausen: 360

Grönebach: 592

Hildfeld: 497

Hoheleye: 21

Langewiese: 374

Lenneplätze: 50

Mollseifen: 47

Neuastenberg: 374

Niedersfeld: 1.358

Siedlinghausen: 1.920

Silbach: 697

Züschen: 1.629

Quelle:
https://www.rathaus-winterberg.de/wohnen-leben/stadt-winterberg/daten-fakten/

Winterberg – Elkeringhausen – Winterberg : ein Spaziergang in Matsch und Schnee

Die Kapelle des Bildungs- und Exerzitienhauses St. Bonifatius in Elkeringhausen (foto: zoom)

Heute Morgen rüttelte der Sturm an unseren Rolläden. Ich befürchtete, dass die Sonntagswanderung mit Freunden wegen Schiet-Wetter ausfallen müsste.

Nach dem Frühstück schien die Sonne und die Wanderung nach Elkeringhausen und zurück war zwar schneematschig, aber entspannend.

Der Regen hatte aufgehört, die Sonne durchbrach die grauen Winterwolken. Wer den Matsch nicht mag, sollte nicht im Hochsauerland wohnen und wandern.

Spaziergänge und Wanderungen sind eine völlig unterschätzte Form der Kommunikation mit Freund, Feind und Familie.

Ich weiß nicht, woran es liegt, aber alles Bittere und Böse, das eine Tischgesellschaft spalten und erstarren lassen kann, versendet sich bei der gemeinsamen Bewegung zu Fuß.

Hinunter ins Orketal nach Elkeringhausen, dann über das katholische Bildungszentrum St. Bonifatius und den Kurweg durchs Helletal hinauf und zurück nach Winterberg.

Die Kirche taucht auf. Am Ende des Helletals im Winterberger Kurpark (foto: zoom)

Was wir besprochen haben, bleibt unter uns, wird sich aber irgendwo und irgendwann als Idee oder Gedanke in diesem Blog wiederfinden.

So ist das mit Gesprächen zwischen Winterberg und Elkeringhausen.

Zum Schluss habe ich dann noch eine Werbeinstallation für Winterberg fotografiert. Die zweieinhalb Stunden waren abgewandert, die Schuhe nass und wir waren hungrig.

Skulpturwerbung für Winterberg (foto: zoom)

Sentenz: Lasst uns über das gemeinsame Spazierengehen reden.

Winterberg-Elkeringhausen. Betreff: Flüchtlingssituation – 1. Offener Brief der Dorfvertretung an den Bürgermeister

Sind 40 Flüchtlinge zu viel für eine Ort wie Elkeringhausen im Hochsauerland?

Die Dorfgemeinschaft, vertreten durch den Ortsvorsteher und den CDU-Vorsitzenden, sieht die Lage kritisch. Ein zentraler Einwand ist die zentrale Unterbringung sämtlicher Flüchtlinge in einem einzigen Gebäude, dem Haus Maria.

Dies, so Andreas Fresen und Marc Honekamp, sei ein Abrücken von der erfolgreich praktizierten Strategie der „dezentrale[n] Unterbringung der Menschen mit ganz unterschiedlichen Herkünften, Religionen und Kulturen“.

Ist das Ganze nur Mimimi im tiefen Tal nach dem St. Florians-Prinzip mit vorgeschobenen Argumenten oder sind die Einwände berechtigt? Oder trifft gar beides zu?

Wie dem auch sei. Ich dokumentiere an dieser Stelle den Offenen Brief, wie er mir zugestellt wurde.

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Betreff: Flüchtlingssituation – 1. Offener Brief der Dorfvertretung an den Bürgermeister

Flüchtlingssituation

Elkeringhausen, 06. August 2016

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Eickler, lieber Werner,

die Flüchtlingssituation ist sicherlich eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Dennoch muss diese mit Bedacht und Weitblick angepackt werden, was auch großenteils in den Kommunen erfolgreich praktiziert wird. Hierbei ist die dezentrale Unterbringung der Menschen mit ganz unterschiedlichen Herkünften, Religionen und Kulturen eine sehr wichtige und – wie sich herausgestellt hat – eine richtige Vorgehensweise.

Umso unverständlicher scheint uns daher die zentrale Unterbringung von über 40 Flüchtlingen / Asylbewerbern in der Massenunterkunft „Haus Maria“ in Elkeringhausen. Nicht nur die Anzahl der Menschen in einer Unterkunft, die sich alles teilen müssen, wie bspw. eine einzige Küche, auch der Anteil mit über 10%, bezogen auf die Einwohner (353) von Elkeringhausen, ist u.E. deutlich zu hoch. Die negativen Erfahrungen der Vergangenheit mit den bisherigen zentralen Unterkünften in Grönebach und Winterberg sollten, auch in finanziell angespannten Zeiten, nicht dazu führen, diese Fehler zu wiederholen. Zwei bis drei Familie, in dezentralen Wohnungen wären für Elkeringhausen eine vernünftige Lösung gewesen. Hier könnte die Dorfgemeinschaft dann auch ehrenamtlich sinnvoll helfen.

In verschiedenen Sitzungen und auch div. Schriftstücken (Protokollen) war zu hören bzw. zu lesen (Zitat aus Mai 2016): „Elkeringhausen soll vollgemacht werden, da die Stadt dort einen Mietvertrag über drei Jahre habe und bereits in die Immobilie investiert hat. Andere Mietverträge sind in normaler Frist kündbar.“ Das, lieber Werner, ist ein ganz klares Abrücken von der „dezentralen Lösung“ hin zu einer Teil-Zentralisierung. Diese Art von Politik ist sehr umstritten und wird gerade in Elkeringhausen stark diskutiert und, man darf es auch mal sagen, schürt auch Bedenken und Ängste. Warum wird so etwas vorbereitet, wo man genau weiß, was das für Probleme mit sich bringt?!

Selbst in dem Arbeitskreis „Ehrenamtliche Flüchtlinge“ wird von erfahrenen Flüchtlingshelfern vor so einer Lösung gewarnt. Auch die bereits entstandenen sozialen Bindungen der Flüchtlinge / Asylbewerber, die mühsam aufgebaut wurden, gehen in den Dörfern, wo sie derzeit wohnen, verloren, wenn sie jetzt umgesiedelt werden. Das kann doch wohl nicht richtig sein?!

Am Donnerstag, den 04.08.16, wurde eine Einladung per E-Mail zu einer Sitzung für potentielle ehrenamtliche Flüchtlingshelfer für Montag, den 08.08.2016 seitens des zuständigen Sachbearbeiters (J.S.) der Stadt Winterberg an einige wenige Adressaten, wie bspw. den Ortsvorsteher versandt. Diese Veranstaltung soll mit ein paar wenigen Leuten im „Haus Maria“ in Elkeringhausen um 16:30 Uhr stattfinden. Wie es in der E-Mail heißt: „bitte…ein, zwei potentielle Integrationshelfer informieren. Wir treffen uns im Arbeitskreis in dieser Runde ja nur mit den Vertretern der Ortsgruppen, so dass es überschaubar bleibt. Ich weiß ja nicht, wie es sich bei euch entwickelt, einen „Gruppenkopf“ gibt es wohl noch nicht. Du triffst schon die richtige Wahl. Besten Dank.“

Interessant, wie die zuständige Kommune bzw. deren Mitarbeiter die Betreuung der Flüchtlinge vor Ort auf die Dorfbevölkerung abwälzen will. Das geht so aber nicht. Wenn man ehrenamtliche Kräfte gewinnen möchte, dann geht die Betreuung nur im kleinen Rahmen, mit kleinen Gruppen und die Info-Veranstaltungen müssen zeitlich so gelegt werden, dass überhaupt die Möglichkeit für die arbeitende Bevölkerung besteht, daran teilzunehmen. D.h., ein Abendtermin wäre angeraten. Da muss dann – aus unserer Sicht – auch mal ein städtischer Bediensteter abends teilnehmen. Anders ist das nicht zu machen! Wir ehrenamtlichen können uns nur nach Feierabend in unserer Freizeit engagieren.

Auszug aus dem Protokoll der letzten Arbeitskreissitzung: „Da die Ehrenamtler das Gebäude Haus Maria nicht kennen und insbesondere die ,,Familientauglichkeit“ in Frage steht, wird vereinbart, die nächste Besprechung vor Ort in Elkeringhausen durchzuführen. Termin: Montag, 8. August, 16.30 Uhr. Frage ist weiterhin, wie sich die Ortsgruppe Elkeringhausen entwickelt hat.“ Hier bleibt festzuhalten, dass es keine Ortsgruppe in Elkeringhausen gibt! Es gab lediglich erste Interessenten, die helfen wollen. Jedoch sind diese stark verunsichert und haben auch Angst vor einer Belegung bspw. nur mit jungen Männern, etc.. Familienhilfe ist sicherlich deutlich leichter zu organisieren.

Im Namen der Dorfgemeinschaft bitten wir darum, die zentrale Lösung zu überdenken und wenn es gar nicht anders möglich ist, die Bewohner sehr sensibel auszuwählen und evtl. Familien hier zu integrieren.

Vielleicht wäre es ratsam, wenn der Bürgermeister einmal eine abendliche Bürgerveranstaltung in Elkeringhausen durchführt?!

Anbei das unterschriebene Original im Scan, vor ab.

Mit freundlichen Grüßen

gez.

Andreas Fresen

Ortsvorsteher Elkeringhausen, (Mitglied im Rat der Stadt Winterberg)

Marc Honekamp

Ehrenbeamter der Stadt Winterberg, (Vorsitzender der CDU-Elkeringhausen)

„Hoffentlich wird das nicht Mode“: Eigentümer des Hotel Jägerhof in Elkeringhausen über Nacht verschwunden.

Hotel Jägerhof
Hotel Jägerhof von heute auf morgen geschlossen. (fotos: zoom)

Wahrscheinlich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sind die Betreiber des „Hotel Jägerhof“ im Winterberger Ortsteil Elkeringhausen verschwunden.

Laut Aussagen von Nachbarn haben sie die Schlüssel bei der Bank in den Briefkasten geworfen, die Website abgeschaltet, einen Abschiedszettel beim Nachbarn hinterlegt:

„Weg sind Sie nach anderthalb Jahren, die Eigentümer von Hotel Jägerhof, mitsamt der Sauerstoffpumpe für den Koi-Teich.“

(Update: Die Koi konnten gerettet werden.)

Angereiste Gäste, die bereits gebucht hatten oder im angeschlossenen Restaurant „Trotzkopf“ essen wollten,  standen vor verschlossenen Türen.

Hilfe für verzweifelte Gäste gibt es zur Zeit nebenan im Hotel Grimmeblick.
Hilfe für verzweifelte Gäste gibt es zur Zeit nebenan im Hotel Grimmeblick.

In Gesprächen habe ich mehrere Gründe gehört, die schließlich wohl auch zu einer finanziellen Schieflage führten: Missmanagement, der schlechte Winter, monatelange Bauarbeiten und Gebühren im fünfstelligen Bereich für die Erneuerung der Straße (u. a. Kanal, Bürgersteig) hätten dem Betrieb insgesamt den Rest gegeben.

Es sei nicht der erste Fall von plötzlich abgetauchten Hotel-Eigentümern in Winterberg. Im Dezember soll der Inhaber des ehemaligen Hotels Mörchen, später Landhotel Altastenberg genannt, plötzlich verschwunden gewesen sein. Das Hotel in Altastenberg befand sich laut Aussagen von Gästen in Bewertungsportalen in einem modernisierungsbedürftigen Zustand.

„Hoffentlich wird das nicht Mode“, so ein Winterberger Hotelier mit einer Portion Galgenhumor.