Kurz gebloggt: Flüchtlingscamp vor dem Dortmunder Hauptbahnhof. Syrer fordern Aufenthaltsrecht und Familienzusammenführung.

Syrische Kriegs-Flüchtlinge richten eine Petition an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
Syrische Kriegs-Flüchtlinge richten eine Petition an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). (fotos: zoom)

Ich bin heute aus vielerlei Gründen nach Dortmund gefahren, allerdings nicht, um ein Flüchtlingscamp oberhalb der Katharinentreppe in Bahnhofsnähe zu besuchen.

Ich hatte es eilig, 18 Uhr Termin in der Bibliothek. Wichtig! Und alles so schmuddelig. Menschen in Schlafsäcken. Nur die drei Transparente haben mich davon abgehalten, das Ganze für eine Neu-Dortmunder-Penner-Kommune zu halten und weiterzustreben. Außerdem waren da noch die ganzen Polizeibullis auf der gegenüberliegenden Straßenseite, neben dem Döner. Der Spießbürger in mir wollte um 18 Uhr pünktlich zum Termin hecheln.

Der kleine Blogger in mir hat dann doch gesiegt, und an einem Tisch, der wie ein Info-Stand aussahe, habe ich nach Infos gefragt. Ein kleines, schmuckloses DIN-A-5 Flugblatt, unten am Rand die Forderungen:

Man muss auch mal versuchen, sich  in die andere Lage zu versetzen. Und wenn ich Syrer wäre?
Man muss auch mal versuchen, sich in die andere Lage zu versetzen. Und wenn ich Syrer wäre?
  1. Erteilung des Aufenthaltsrechts für Syrer, die über drei Monate warten; Beschleunigung der Familienzuführung.
  2. Berücksichtigung der Situation der Syrer, die in einem dem Dublin-Abkommen zugehörigen Staat einen Fingerabdruck abgegeben haben. Keine Ausweisung solcher Syrer.

Ein engagierter junger Mann erklärte mir die Situation. Seit dem 9. Juni würden die Syrer ihr Camp durchführen. Die erste Woche vor dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), dann hierhin in die Stadtmitte, um in der Öffentlichkeit für mehr Aufmerksamkeit zu sorgen.

Wie kann man persönlich helfen? Zugucken? Mitdiskutieren? Unterschreiben? Helfen?
Wie kann man persönlich helfen? Zugucken? Mitdiskutieren? Unterschreiben? Helfen?

Wer organisiert das Ganze? Die Syrer selbst, versicherte er mir, unterstützt von deutschen Bürgerinnen und Bürgern. Ein paar Organisationen seien auch dabei, beispielsweise „Refugees Welcome“ aus Dortmund und der NRW-Flüchtlingsrat.

Eine Online Petition an das BAMF sei gestartet worden, da könnte ich die wesentlichen Begründungen und Forderungen zu Hause in Ruhe nachlesen.

Wird gemacht, habe ich gesagt und gegebenenfalls Unterstützung im Blog versprochen. Unterschrieben habe ich kurz vor 18 Uhr auf Papier vor Ort. Den Termin in der Bibliothek habe ich eingehalten und die Online-Petition ist hier: