Pausenbild: Dämmerung in Olsberg und ein Hinweis

Blick vom Generationenspielplatz auf die Turnhalle (foto: zoom)

Zum heutigen Tag kann ich in meinem Webtagebuch lediglich die Abenddämmerung in Olsberg vermelden.

Das Motiv ist vielleicht merkwürdig, aber nach dem Schwimmen im AquaOlsberg blieb mir nichts anderes übrig, keine Blumen, keine Berge, keine romantischen Sonnenuntergänge. Ein Tag wie jeder andere.

Eine Kleinigkeit noch: falls ihr die Dokumentation zum Massaker im Arnsberger Wald gesehen habt, dann schaut euch doch bitte den aktuellen Kommentar von Nadja-Thelen-Khoder an, direkt am Beitrag oder in der Kommentarspalte rechts.

Wenn ihr die Doku nicht gesehen habt, dann ist noch reichlich Gelegenheit, denn der Film steht, vom Zeitpunkt der Ausstrahlung Ende Oktober, ein Jahr in der ARD-Mediathek bereit.

Geschichte im Ersten: Das Massaker im Arnsberger Wald

Ein US-Soldat zeigt Anfang Mai 1945 dem Warsteiner Bürgermeister Peter Struif die 71 Leichen der im Langenbachtal ermordeten Menschen (Repro Archiv P. Bürger; Aufnahme von U. Hillebrand in den 1980er Jahren bei der US-Army angefordert).

Im März 1945, kurz vor Kriegsende ermordeten Wehrmacht, SS und Zivilisten im Arnsberger Wald grausam und kaltblütig 208 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter – darunter drei Kinder.

(Siehe auch die Vorberichterstattung der ARD)

Der Film „Die Massaker im Arnsberger Wald“ von Max Neidlinger und Marco Irrgang dokumentiert und erzählt die Geschichte der Opfer und der Täter. Es geht um Mord, Schuld, Sühne und die Aufdeckung der letzten Geheimnisse eines Verbrechens, das die Region noch heute beschäftigt.

Als die US-Armee ins Sauerland einrückt, findet sie die Leichen von 208 Männern, Frauen und Kindern, die aus Polen und der Sowjetunion stammen. In den 1950er-Jahren kommt es zu mehreren Prozessen am Arnsberger Landgericht gegen sechs der Haupttäter. Sie werden entweder freigesprochen oder kommen mit niedrigen Strafen davon.

Die Erstausstrahlung des Films ist am Montag, den 31.10.22 um 23:35 Uhr in der ARD. Am Dienstag, den 01.11.22 um 03:15 Uhr wird er wiederholt.

Für alle, die nicht so lange aufbleiben wollen oder können: Die Sendung wird nach der Ausstrahlung ein Jahr lang in der ARD Mediathek verfügbar sein.

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Vor über sieben Jahren haben wir hier im Blog die sehr informative Dokumentation „70 Jahre danach: MASSENMORDE AN ZWANGSARBEITERN IM SAUERLAND VOR KRIEGSENDE“ über die Massaker im Raum Meschede/Warstein (20.-22 März 1945) und die Geschichte des „Mescheder Sühnekreuz“ besprochen. Sie kann kostenlos als PDF heruntergeladen werden. Link im Artikel:

https://www.schiebener.net/wordpress/70-jahre-danach-massenmorde-an-zwangsarbeitern-im-sauerland-vor-kriegsende-dokumentation-ueber-die-massaker-im-raum-meschedewarstein-20-22-maerz-1945-und-die-geschichte-des-me/

„Ausgeliefert!“ Rechtsextremes Sicherheitspersonal beim Online-Versandhändler Amazon

Grafik erstellt mit Wordle (http://www.wordle.net/create)
Grafik erstellt mit Wordle (http://www.wordle.net/create)

Eine ARD-Reportage vom 13. Februar zeigt den Umgang des Internetgiganten mit ausländischen Leiharbeitern.

Die Reporter drehten mehrfach bei  Amazon in Bad Hersfeld. Leiharbeiter aus Osteuropa oder Spanien werden in heruntergekommenen Ferienparks zusammengepfercht und kontrolliert. Immer wieder fallen die Bezeichnungen „Kasernisierung“ und „Sklavenhandel“.

Der Transfer zum Standort des Versandunternehmens erfolgt mit Bussen. Diese sind überfüllt oder kommen zu spät, wenn sie die Arbeiter abholen sollen. Stundenlang müssen die Arbeitnehmer mit befristetem Vertrag in der Kälte warten.

In ihrer Unterkunft werden sie von einem Sicherheitsdienst bewacht und immer wieder durchsucht und beobachtet. Wer auffällt fliegt raus! Wer ein Brötchen mitnimmt hat Diebstahl begangen.

Als wäre diese Kontrolle nicht genug, werden die Leiharbeiter von einem Sicherheitspersonal überwacht, welches durch seine Bekleidung eindeutig dem rechten Spektrum zuzuordnen ist.

Schlussendlich werden über 80% der drei Monate beschäftigten Arbeitnehmer nach dieser Zeit fristlos entlassen. Einen unbefristeten Arbeitsvertrag haben bei Amazon nur die Wenigsten!

Es sind düstere Bilder, die die Autoren Diana Löbel und Peter Onneken in ihrer Reportage „Ausgeliefert!“ zeigen:

http://www.ardmediathek.de/das-erste/reportage-dokumentation/ausgeliefert-leiharbeiter-bei-amazon?documentId=13402260

Putin Interview zensiert?

Hat die ARD ein Interview mit Putin lediglich gekürzt oder zensiert? Die Kürzungen des fast halbstündigen Interviews von Thomas Roth mit Wladimir Putin seien Zensur meint Albrecht Müller auf seinen Nachdenkseiten. Auch der Spiegelfechter liefert Material zum Nachdenken, nämlich das kompette transkribierte Interview. Thomas Roth wehrt sich indes gegen die Zensurvorwürfe. Interessant auch die zu dieser Stunde 377(!!!) Beiträge im Tagesschau-Blog.