Stress lass nach! Es gibt etwas besseres als den Fotokurs bei Alison

Links meine bisherige Minimalausstattung, rechts die neuere DSLR (fotos&collage: zoom)

Vor einiger Zeit machte mich auf Twitter @MoJonalist auf ein Online-Fotoseminar aufmerksam: Digital Photography bei Alison. Der Haken bei der Geschichte sei, dass der Kurs am 15. Februar auslaufen würde.

Ich musste mich also sputen. Vier Module von 13 habe ich bisher geschafft. Jedes Modul hat im Durchschnitt vier Video-Lektionen von ca. 20 Minuten.

Der Kurs ist für einen Foto-Anfänger wie mich, der bislang immer nur die grüne Idioten- Einstellung oder die P-Halbidioten-Einstellung  verwendet hat, großartig.

Einfach gehalten, aber die Erkenntnisse summieren sich.

Nach den ersten Stunden, traue ich mich jetzt mit der M-Einstellung auf der Kamera das Haus zu verlassen, denn ich kenne die 100/100/16-Regel, von der sich alle weiteren Einstellungen mit Gefühl und Verstand ableiten lassen. Die Physik hinter Licht, Verschluss, Blende und ISO-Zahl ist kein Geheimnis mehr.

Als ich mir heute ausrechnete, dass ich die restlichen neun Module unmöglich vor dem 15. Februar beenden könnte, bekam ich zuerst Panik, aber dann setzte der Recherche-Trieb ein.

Der Harvard-Kurs von 2009 wird zwar auf der Plattform von Alison angeboten, aber er ist in einer Fassung von 2011 auch auf der Website der Harvard Extension School selbst zu finden, in einer wesentlich besseren Präsentation.

Dort ist er unter der Creative Commons Lizenz http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/ eingestellt. Während Alison sich den Kurs geschnappt hat und einen Download der Videos verhindert, kann ich an der Quelle die einzelnen Vorlesungen von Dan Armendariz herunterladen und darüber hinaus an meine eigenen Bedürfnisse anpassen: http://tv.digitalphotography.exposed/2011/fall/#lectures,license

Ob das Vorgehen von Alison „fraudulent“, also betrügerisch, ist, kann ich nicht beurteilen. Über die Website Fstoppers bin ich auf das ganze Umfeld aufmerksam gemacht worden. Dort heißt es in der Überschrift eines Artikels vom 14. Januar:

„Photography Course Claiming To Be From Harvard Is Revealed As Fraudulent“

Quelle: https://fstoppers.com/diy/harvard-release-entire-photography-course-online-retouching-lessons-too-161653

Ich werde mir das Material in den nächsten Tage in Ruhe anschauen. Auf den ersten Blick ist der Kurs genau so aufgebaut wie der Kurs von 2009.

Der sympathische Dozent Dan Armendariz trägt lediglich andere T-Shirts, ist aber ansonsten „fun to watch“.

Neben diesem Kurs, der meinem Niveau perfekt zu entsprechen scheint, habe ich einen weiteren aktuelleren Kurs von 2016 gefunden:

Marc Levoy, Lectures on Digital Photography:

An introduction to the scientific, artistic, and computing aspects of digital photography. Topics include lenses and optics, light and sensors, optical effects in nature, perspective and depth of field, sampling and noise, the camera as a computing platform, image processing and editing, and computational photography. We will also survey the history of photography, look at the work of famous photographers, and talk about composing strong photographs.

This course is based on CS 178 (Digital Photography), which I taught at Stanford from 2009 through 2014. I revised and taught the course again at Google in Spring of 2016, and these web pages are from the Google version. The course consists of 18 lectures. The topics, with dates, are given in the course schedule. The lectures were delivered live on Google’s Mountain View campus, broadcast live to Google offices around the world, and recorded for later playback. The videos linked into these web pages are from those recordings, edited slightly to remove discussion of Google internal projects. Keynote slides from these lectures were converted to PDF files and linked into the schedule after each lecture.

Diesen Kurs werde ich zwischendurch „checken“. Mal schauen, wer von beiden gewinnt: Dan Armendariz oder Marc Levoy. Oder beide.