Steile Hügel – steile Thesen: Winterberg vom Klimawandel weniger betroffen als die Alpen.

Waiting for the cold. Schneekanonen vor einem Rückhaltebecken in Winterberg (foto: zoom)
Waiting for the cold. Schneekanonen vor einem Rückhaltebecken in Winterberg 2012. (foto: zoom)

In der Westfalenpost erscheint heute ein Artikel, der mehr nach PR für den Wintersport riecht als nach ernsthaftem Journalismus.

Es werden zwar kräftige Thesen geliefert, aber nach belastbaren Belegen habe ich vergeblich gesucht.

Hier die beiden Thesen, die mir beim ersten Lesen sofort aufgefallen sind:

In dem Gutachten werde eine geringere Auswirkung des bisherigen Klimawandels auf Schnee und Schneeproduktion in niedrig gelegenen Skigebieten belegt.

Die Zeit, in der Beschneiung möglich ist, ändere sich in Höhenlagen unter 1000 Metern sogar weniger als in denen darüber, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Wintersport-Arena.

Die Westfalenpost kann diese Aussage leider nicht mit einer nachprüfbaren Quelle belegen. Wo finde ich als Leser/in das Gutachten? Ein Titel oder eine URL fehlen.

Zweites Beispiel:

Nach außen, also auf der Internet-Seite thematisiert werden soll künftig auch der Energie-Einsatz. Michael Beckmann rechnet ein Beispiel vor: Die Grundbeschneiung von 65 Pistenkilometern benötige die gleiche Menge Energie wie ein Flug mit 200 Personen in die Südsee. Auf den Pisten aber betreiben, so der Tourismusdirektor, 400 000 Menschen Wintersport.

Wie und was der Tourismusdirektor rechnet, verschweigt uns der Artikel.

Mein Eindruck: Die Winter-Saison naht, die PR ist schon da. Meine Hoffnung, dass die Lokalzeitung journalistischer würde, ist weg.

6 Gedanken zu „Steile Hügel – steile Thesen: Winterberg vom Klimawandel weniger betroffen als die Alpen.“

  1. Wir leben doch in einer bunten Welt:

    Für die einen sind Stickoxide in unseren Großstädten ein ernst zu nehmendes Problem und für die anderen baut VW nur harmlose Schummelmotoren.

    Die einen glauben noch an das 2-Grad-Ziel und die anderen – britischer meteorologischer Dienst – stellen fest, dass wir voraussichtlich mit 2015 das wärmste Jahr bekommen, das seit Beginn der Wetteraufzeichnungen registriert wurde. Wenn jetzt kein Wintereinbruch mehr dazwischen kommt, schaffen wir schon 2015 das 1-Grad-Ziel und werden mit Schwung am 2-Grad-Ziel vorbei ziehen.

    Einer der größten Umweltverschmutzer in diesem Jahr sind die Wald- vor allem aber die Torfbrände in Indonesien.

    Für die einen (und die Umwelt) wäre die Stilllegung der Kohleabbaufelder von Vattenfall der richtige Weg und wird die Stilllegung der Kohlemeiler für viel Geld erkauft. Für die STEAG ist der Kauf der Kohleabbaufelder interessant. Kann man dort doch viel Geld der Kommunen im Tagebau verbuddeln.

    Ich bin gespannt, wann in Winterberg endlich eine Skihalle über die Hügel mit ihren Schneekanonen gebaut wird, damit sich die Investitionen in die Dinger sicher lohnt.

    1. „Ich bin gespannt, wann in Winterberg endlich eine Skihalle über die Hügel mit ihren Schneekanonen gebaut wird, damit sich die Investitionen in die Dinger sicher lohnt.“

      Die Pläne sind schon lange fertig und sind vor einiger Zeit im Filmtheater Winterberg vorgestellt worden 🙂

      http://www.google.de/imgres?imgurl=http://vignette2.wikia.nocookie.net/simpsons/images/6/64/Dome.jpg/revision/latest%3Fcb%3D20100122174755&imgrefurl=http://simpsons.wikia.com/wiki/Dome&h=363&w=640&tbnid=o2c9T4ZYG2MCEM:&tbnh=90&tbnw=159&usg=__uGivAcHwGIP7RHqpyPhlA1sYZa4=&docid=ufdMwuBtRXtRIM&sa=X&ved=0CC0Q9QEwAmoVChMI1oX68f6NyQIVZMByCh3j9wxI

  2. @The Dome

    Die gerechte Strafe für Umweltschweine! Und wer hat sie erwischt? – Die DPA. Wie im echten Leben.

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