Ratsbürgerentscheid: gleich geht die Post ab.

Die Stimme ist eingetütet. Gleich geht es zum Briefkasten.
Die Stimme ist eingetütet. Gleich geht es zum Briefkasten. (foto: zoom)

Nachdem ich die Briefwahlunterlagen erhalten hatte, habe ich noch einige Tage bis zur Stimmabgabe gewartet. Heute ist meine Stimme eingetütet und nach diesem Artikel auf dem Postweg.

Als Bürger Winterbergs hat mich am politischen Entscheidungsfindungsprozess einiges gestört. Das habe ich im Blog hinreichend dargelegt. Mich persönlich überzeugt die Schließung des Schulstandorts Siedlinghausen nicht.

Mich hat gestört, dass die Siedlinghäuser in der Diskussion als quasi Boykotteure eines ansonsten wunderbar durchdachten Plans der Zentrale in Winterberg dargestellt wurden.

Mich hat gestört, dass mit dem Hinweis, dass andere Ortsteile auch schon hätten Federn lassen müssen, die Siedlinghäuserinnen und Siedlinghäuser als egoistische Störenfriede erscheinen, die sich nicht dem Gesamtwohl unterordnen.

Mich hat gestört, dass die öffentliche Diskussion anscheinend „Hals über Kopf“ in dem Moment begann, als die Pläne zur Schließung der Schule in Siedlinghausen durch die Westfalenpost öffentlich gemacht worden waren.

Mich hat gestört, dass viele Beteiligte zu Stillschweigen vergattert worden waren, selbst als die Spatzen die Schließung schon von den Dächern pfiffen.

Die Schullandschaft wird sich in den nächsten Jahren verändern. Das steht fest, denn die Rahmenbedingungen und Anforderungen an eine moderne Schule haben sich verändert.

Was sich nicht verändert hat, ist der Winterberger Politik-Stil. Viele nichtöffentliche Sitzungen, Hauruck-Diskussionen, wenn Öffentlichkeit nicht mehr zu verhindern ist und abschätzige Bemerkungen über Bürgerinnen und Bürger, die eine andere Position vertreten.

Die bisherige Diskussion hat mich als Winterberger nicht davon überzeugt, dass der Teilstandort Winterberg der künftigen Sekundarschule Medebach eine Zukunft haben wird.

Ich hätte meine Stimme lieber FÜR den Erhalt der Schule in Siedlinghausen abgegeben.

Jetzt habe ich über eine Frage abgestimmt, die folgendermaßen eingeleitet wird:

„Soll in Folge zurückgehender Schülerzahlen die derzeitige Verbundschule Winterberg-Siedlinghausen … überführt werden?“

Ich habe die Formulierung „Soll in Folge … überführt werden?“ schon, seit ich die Frage das erste Mal gelesen habe, als Mantra im Kopf.

Auf Facebook hat sich inzwischen eine Gemeinschaft gebildet, die sich „Nein zur Frage im Ratsbürgerentscheid der Stadt Winterberg“ nennt.

Die Grafik ist imposant und das Bild des betroffenen Standorts beeindruckend. Allerdings fehlt es noch an genügenden Argumenten.

Das Logo der Facebook-Seite. (screenshot: zoom)
Das Logo der Facebook-Seite. (screenshot: zoom)

Hier das Ensemble der Einrichtungen rund um die Verbundschule in Siedlinghausen. Die Betreiber der Seite schreiben: „… das soll geschlossen und abgerissen werden? Einen Plan haben Rat und Bürgermeister dafür natürlich noch nicht!“

Screenshot
Screenshot

2 Gedanken zu „Ratsbürgerentscheid: gleich geht die Post ab.“

  1. Der Vorwurf der Facebook-Gruppe ist wirklich ungerecht, denn mit Schließung und Abriß kennen sich Rat und Bürgermeister hervorragend aus:
    – Stadthalle
    – Freibad
    – Hallenbad
    – Eissporthalle
    Es ist doch schmeichelhaft, liebe Siedlinghäuser, dass sich die Winterberger Politik nun endlich entschieden Ihrem Ortsteil zuwendet.

Kommentare sind geschlossen.