Neues Logo für Arnsberg und das gesamtstädtische Marketingkonzept: Das A steht für Anfang, ich hoffe der nächste Entwurf wird besser.

Es muss Alt-Arnsberg heißen, damit man zwischen der Gesamtstadt und dem historischen, geschichtlich wichtigerem alten Teil von Arnsberg differenzieren kann. (foto: zoom)
Es muss Alt-Arnsberg heißen, damit man zwischen der Gesamtstadt und dem historischen, geschichtlich wichtigeren alten Teil von Arnsberg differenzieren kann. (foto: zoom)

Das A steht für Anfang, das finde ich gut. Der Anfang für ein gesamtstädtisches Marketingkonzept ist endlich gemacht und der Öffentlichkeit präsentiert worden. Mehr Transparenz und vor allen Dingen mehr Bürgerbeteiligung hätten die ganze Sache sicher viel besser gemacht[1].

(Der Beitrag von Ronny Gängler ist heute zuerst auf Breaky’s Blog erschienen)

So wäre der Stadt und den Beteiligten sicherlich die Peinlichkeit mit den Plagiatsvorwürfen (die Ähnlichkeit mit dem Melbourne-Logo ist offensichtlich) erspart geblieben[2].

Warum wurde nicht ein gesamtstädtischer Wettbewerb, z.B. an den Schulen gemacht, um so ein neues Logo zu erarbeiten? Warum wurde eine Werbeagentur aus dem Allgäu, welche sich offensichtlich nicht viel Mühe gegeben hat, damit beauftragt? Wenn schon eine Werbeagentur, warum dann keine Agentur aus dem Ort? Das hätte sicher für mehr Akzeptanz gesorgt. Von Kosten hat auch noch keiner gesprochen. Das ist wieder ein Beispiel für Politik von oben herab am Bürger vorbei.

Der beschriebene 3D Effekt stellt sich bei mir auch bei längerem Hinsehen nicht ein. Gibt es ein 3D-Modell davon? Sicher nicht. Für mich hat das Logo keinerlei Bezug zu Arnsberg, zum gesamtstädtischen Marketingkonzept wie in verschiedenen Promo-Artikeln beschrieben. Das Logo ist eine wilde Ansammlung von Flächen die keinerlei dreidimensionalen Sinn ergeben.

Das A steht für Anfang, ich hoffe der nächste Entwurf wird besser. Dieser ist jedenfalls ein Reinfall, den auch Bürgermeister Vogel nicht schön reden kann.

Die Diskussion darum, ob in einem gesamtstädtischen Marketingkonzept Alt-Arnsberg Alt-Arnsberg oder nur Arnsberg heißen soll, ist meines Erachtens auch unnötig.

Es muss Alt-Arnsberg heißen, damit man zwischen der Gesamtstadt und dem historischen, geschichtlich wichtigeren alten Teil von Arnsberg differenzieren kann. Meines Erachtens nach sollte man Alt-Arnsberg sogar explizit immer so nennen, um die historische Bedeutung des Stadtteils hervorzuheben. Das kann und sollte ein eigenes Markenzeichen für Alt-Arnsberg im gesamtstädtischen Marketingkonzept werden.

Im ganzen gesamtstädtischen Konzept fehlt allerdings immer noch der wichtigste Punkt: Wie werden die Menschen die Entfernungen zwischen den Ortsteilen überbrücken können? Ich vermisse das Konzept für die den zukünftigen öffentlichen Nahverkehr, welcher für das Funktionieren des gesamtstädtischen Konzeptes unerlässlich ist. Hier könnte zum Beispiel ein Pilotprojekt mit fahrscheinlosem öffentlichem Personennahverkehr wirklich mal Sinn machen.

Was nützt das schönste Konzept, mit dem aberwitzigsten Logo, wenn die Bürger die Entfernungen zwischen den Ortsteilen nur mit dem Privat-PKW sinnvoll überbrücken können?

[1] Ich beziehe mich hier auf:

http://www.derwesten.de/staedte/arnsberg/arnsberg-a-aehnelt-dem-melbourne-m-id9742952.html
und
http://www.blickpunkt-arnsberg-sundern.de/ein-neues-a-wie-anfang-fuer-ganz-arnsberg

[2] siehe auch hier im Blog:

http://www.schiebener.net/wordpress/?p=29583
und
http://www.schiebener.net/wordpress/?p=29610

3 Gedanken zu „Neues Logo für Arnsberg und das gesamtstädtische Marketingkonzept: Das A steht für Anfang, ich hoffe der nächste Entwurf wird besser.“

  1. Hört doch bitte mal auf, immer nach Schulen und VHS-Künstlern zu rufen, wenn es um professionelle Kreativität geht.
    Klar: Design ist ein Thema, bei dem alle mitreden können. Oder meinen, sie könnten es.

    Wie beim Fussball: 82 Millionen Bundestrainer und alle haben mehr Ahnung als der, der dafür bezahlt wird. Trotzdem käme nie jemand auf die Idee, Willi oder Heinzi oder Ebbi vom Kiosk mit dem Training zu beauftragen.
    Und natürlich für umme.

    Es geht nicht nur um den Respekt vor dem geistigen Eigentum anderer, sondern genauso um den Respekt vor der Arbeit hochqualifizierter Gestalter.
    Es reden zwar alle von „Design“ und es wird wohlfeil darüber diskutiert … aber von der Arbeits- und Vorgehensweise professioneller Designer und das, was eigentlich hinter dem gestalteten Ergebnis steht, wissen die Allerwenigsten. Je einfacher und selbstverständlicher eine Gestaltung ist, desto mehr Arbeit steckt dahinter.

    Als Beispiel für eine professionelle Wettbewerbsausschreibung findet man übrigens bei der Stadt Bochum. Hier werden für die Ausschreibung zur Gestaltung eines neuen Markenauftrittes Gestalter aufgefordert, Arbeitsproben (nicht Entwürfe für das zu gestaltende Logo!!!) einzusenden, danach werden Büros für den Job ausgewählt und …. bezahlt!!

    http://www.bochum.de/C125708500379A31/vwContentByUNID/66BE831EF34B90FFC1257CFD003DD613/$FILE/Ausschreibung_Marke_Bochum.pdf

    Und da hätte ich wirklich nicht gegen, wenn man diese Vorgehensweise kopieren würde …

    Aber hier läuft´s mal wieder unter der Prämisse: Mein Sohn hat auch Word und meine Tochter malt gerne.

    Und alle wollen mitreden und gefragt werden. Das ist – mit Verlaub – Blödsinn und vor allen Dingen kontraproduktiv für einen modernen Markenauftritt. Abgesehen davon, dass da sowieso nie eine Einigung gefunden würde.

    Ein guter Markenauftritt ist ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher Unternehmensführung. Das gilt auch für die städtische Verwaltung und die Arnsberger Werbegemeinschaften.
    Und dies ist ein Job für Profis und so sollte das auch gehändelt werden.

    Punkt.

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