Mescheder Wind – Randbemerkungen zum Jahresempfang der IMW

Nichts wie hin ;-) (archiv: zoom)
Plakataktion in Meschede (archiv: zoom)

Wir wissen nicht, ob die Redner beim Jahresempfang der Interessengemeinschaft Mescheder Wirtschaft am 20. Januar 2012 in der Stadthalle in Meschede vom Mescheder Wind beflügelt waren.

Was wir feststellen konnten ist, dass sich die drei Herren aus Wirtschaft und Politik offenbar in einem einig sind: „Meschede ist auf einem guten Weg!“ Das zeige auch die wirtschaftliche Dynamik der heimischen Unternehmen.

Es ist einigermaßen überflüssig, an dieser Stelle lange Ausführungen zum Inhalt der Ansprachen zu machen. WP/WR, Sauerlandkurier und Radio Sauerland berichteten bereits über die Reden von Herrn Volker Arens (IMW-Vorsitzender), Herrn Thomas Weber (Geschäftsführer des Sauerland Tourismus) und Bürgermeister Uli Hess und zogen die Quintessenz. Nur eins, Herr Weber stellte meiner Meinung nach einige gute Ideen zur Förderung des Tourismus im Hochsauerland vor, wie z.B. das „Sauerlandhäusken“ als eine Rastmöglichkeit für Radfahrer und Wanderer.

Ich möchte mich hier in erster Linie auf einige Randbeobachtungen beschränken. Mein Außenseiter-Eindruck:

Wirtschaft und Politik in Meschede sind immer noch -“ traditionsgemäß“- Männersache.
Wirtschaft und Politik in Meschede sind immer noch fest in „Schwarzer Hand“.

Die CDU – ein fest geschlossener Pulk
Allein der Anblick des fest geschlossenen Pulks der Christlichen Demokraten (vorwiegend Männer) ließ bei mir keinen anderen Rückschluss zu. Die heimischen CDU-Mandatsträger aus Berlin, Düsseldorf, dem HSK und Meschede vernahmen sicher gerne die Kritik von Herrn Arens an der rot-grünen NRW-Landesregierung, die seiner Meinung nach den ländlichen Raum in Punkto Straßenneubau und Wohnungsbau vernachlässigt. (Dazu sag ich hier mal lieber nichts, denke aber gerne und oft an http://www.ruhrtaltrasse-nein.de).

SPD („frauenlastig“), UWG, FDP, Grüne(„streng nach Quote“) und MbZ(„mit allen politischen Flügeln“)
Wie viele SPD-Mitglieder sich im Foyer der Stadthalle unter die Gäste gemischt hatten, kann ich nicht so wirklich beurteilen. Mein Eindruck: Im Gegensatz zur CDU waren sie etwas „frauenlastig“. UWG, ja, einige sah ich. FDP? Ja, sie spielen in Meschede durchaus noch eine (kleine?) Rolle. Die Grünen waren spätestens nach dem offiziellen Reden-Teil mit Fraktionssprecherin und stellvertretendem Fraktionssprecher, (selbstverständlich streng nach Quote) komplett vollzählig, zumindest was ihre beiden Ratsmitglieder anbelangt. Mit 6 Leuten und „allen politischen Flügeln“ gut vertreten war die Wählergemeinschaft „Meschede braucht Zukunft“ (MbZ).

Der Investor zeigte Präsenz
Präsenz zeigte auch der neue Hausherr, der Besitzer der Stadthalle Meschede und Investor von der „Neuen Mitte Warstein“, Herr Bövingloh.. Leider, so meine Deutung, treten die langwierigen Verhandlungen mit dem Noch-Besitzer des zweiten Gebäudeteils, Dawnay Day, wohl immer noch auf der Stelle!? Die Mescheder werden vielleicht noch einige Zeit auf die neue Einkaufsvielfalt zwischen Ruhr und Henne warten müssen? Siehe: http://www.boevingloh.de/gewerbeimmobilien/projekte/meschedecenter. (Dazu sag ich hier mal lieber nichts; ich frage mich nur ab und an, ob „global“ gesehen die diversen Einkaufsparadiese hier und da und allerorten noch in einem sinnvollen Verhältnis zu unseren frei verfügbaren Euros stehen?)

Sinn und Unsinn der Regionale
Da man sich, egal ob man/frau im Saal nur auf der Stelle trat, vor gewissen Diskussionen nicht retten konnte, entwickelte sich zu vorgerückter Stunde ein äußerst angeregtes Gespräch zwischen dem stellvertretenden Sprecher der Grünen und einigen grünen MbZ-Mitgliedern und zwar über den Sinn und Unsinn der Regionale 2013. Was die Entdeckelung der Flusslaufs der Henne anbelangt, taten sich Abgründe auf. Siehe: http://wissenwasserwandel.de/ (Dazu sag ich hier mal lieber nichts; manchmal denke ich nur, hoffentlich fällt da man keiner rein?)

Die Reden von Herrn Arens, Herrn Weber und Herrn Hess
Aber nun doch noch einmal zu den Reden von Herrn Arens, Herrn Weber und Herrn Hess. Wir hörten einiges über die gesamtwirtschaftliche Dynamik bei den Mescheder Unternehmen, und ich hoffe, dass es zu keinen Pleiten und Arbeitsplatzverlagerungen, sondern zu vielen aussichtsreichen Firmengründungen, Zuzügen und einer Stagnation beim Bevölkerungsschwund kommt. Apropos Bevölkerungsschwund siehe: http://sbl-fraktion.de/?p=1794

Die Steuerkraft im Plus
Die Zahlen im Entwurf des neuen Kreishaushalts weisen für Meschede ein Plus an Steuerkraft aus. Es betrug laut Kreiskämmerer 1,23%. Im Vergleich: Die Steuerkraft in Arnsberg betrug im Jahr 2011 gegenüber 2010 plus 17,86%. Ungünstiger ist es in Sundern. Für die Stadt Sundern ist ein Minus von 3,00% ausgewiesen. Der Kreisdurchschnitt liegt bei plus 9,98%. Angucken kann man sich das und vieles mehr bei der Kreisverwaltung unter: http://www.hochsauerlandkreis.de/bs/index.php – unter „Allgemeine Informationen – Finanzen/Haushalt“.

Gute Ratschläge Richtung Presse? Bitte möglichst wenig „bad news“
Genug Zahlen, nun zu einem anderen Thema, zur Presse. Ist mein Endruck richtig, dass da einige gut gemeinte Ratschläge der Redner Richtung Pressevertreter gegangen sind? Bitte möglichst wenig „bad news“ glaubte ich gehört zu haben. Beispielsweise seien die Berichterstattungen und Leserbriefe zum Mescheder Seniorenwinkel nicht gerade erfreulich. Siehe z.B.: http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/stadt-hatte-fakten-geschaffen-id6252527.html

Touristik-Messen,  PFT im Trinkwasser und Gift in Weihnachtsbaumkulturen
Herr Weber berichtete, er würde immer wieder bei Touristik-Messen auf PFT im Trinkwasser, Gift in Weihnachtsbaumkulturen und den Schmallenberg-Virus angesprochen. Sinngemäß meinte er, das sei schlecht wieder aus den Köpfen heraus zu bekommen.

Hausgemachte Umweltprobleme
Darum sag ich an dieser Stelle mal: Leider haben wir auch in unserer Region zum Teil hausgemachte Umweltprobleme. Auch in Meschede mussten und müssen die Wasserwerke mit großer Mühe und hohen Kosten die Industrie-Chemikalie PFT aus dem Trinkwasser filtern. Auch in Meschede ist rund um die immer zahlreicher werdenden, öden Weihnachtsmonokulturen alles Grün mit Chemie totgespritzt. Auch in Meschede ist es nur eine Frage der Zeit, wann Round up und Co. ins Trinkwasser durchschlagen. Spätestens dann werden wieder neue schlechte Nachrichten „produziert“, auch zum Schaden der heimischen Wirtschaft.

Und nun das „Wort zum Sonntag“: Politik und Wirtschaft täten gut daran, Umweltinitiativen wie z.B. die Bürgerinitiative Giftfreies Sauerland mit Elan zu unterstützen! Siehe: http://www.giftfreies-sauerland.de/

Last but not least: http://www.meschede.de/presse/presserchiv/12_01_16_Jahresempfang.pdf

6 Gedanken zu „Mescheder Wind – Randbemerkungen zum Jahresempfang der IMW“

  1. Zum Meschede-Center:
    Da zeigt sich die Stadt im Schulterschluss mit einem Investor der seit Jahren außer neuen, neusten und allerneusten Terminen zu einer Wiedereröffnung nichts sichtbares am Gebäude selbst zustande bringt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es bei dem Eigentümer der Immobilie niemanden gibt, der über einen Verkauf der Immobilie entscheiden kann, tendiert gegen null. Beim Blick auf die finanziellen Unsicherheiten unserer Zeit ist es vielleicht erklärter Wille des Eigentümer sein Haus zu behalten. Ob darüber jemand schon mal nachgedacht hat? In welcher Art soll er denn das Geld für das Hertie-Gebäude nach einem Verkauf anlegen? Es gibt aber auch noch folgende Variante: Gehen Sie mal zum Bürgermeister von Meschede und bieten ihm knapp 100.00 € für sein Privathaus. Da werden Sie auch in der Person des Bürgermeisters für so ein unterpreisiges Angebot keinen entscheidungswilligen Ansprechpartner finden. Wenn die Kohle stimmt, wird auch ein Wirtschaftsunternehmen wie Dawnay Day nicht nein sagen.

    Zur Regionale:
    Das Geschäft indem früher die Commerzbank eingemietet war, wird mit einem 3 m breiten Fußweg vor dem Schaufenster nur noch schlecht zu vermieten sein. Ob die jungen Leute im Haus von Theo Meschede die Zeit des Umbaus überstehen werden ist fraglich. Mag die Öffnung des Hennebachs vor dem Finanzamt richtig sein, zwischen der Sparkasse und der Zeughausstr. ist ein Platz mit einer Überdachung wie in Neheim zur Belebung der Stadt wirksamer. Rund ums Jahr können dort Märkte und andere Veranstaltungen im Trockenen stattfinden. Hier zeigt sich die Stadt flexibel wie eine Eisenbahnschiene.

    Zur Presse
    Die Regionalvertreter unserer berlusconische Presse-Landschaft (es ist noch schlimmer. Berlusconi hat nur 85%) wurden aufgemuntert mehr Good-News und keine bad news zu verbreiten. Wenn die WP am 21.01.12 schreibt: “Der größte Teil der Unternehmen habe ansonsten die gesamtwirtschaftliche Dynamik des Jahres 2011 für sich nutzen können….“ und der Kreiskämmerer weist als Resultat für Meschede ein Plus an Steuerkraft von ganzen 1,23% aus, dann klingt die WP-Nachricht wie ein Erfolgsbericht zur Ertragssteigerung von Erich Honecker an der Erntefront in der Uckermark.
    Auch wenn ich in dem Artikel eine noch WP typische Hofberichterstattung sehe, halte ich doch die gemeinsame Platzierung des Artikel auf einer Seite mit einem Bericht über Narren und Karnevalisten für äußerst gelungen.

  2. @Denkmal: 10.000 oder 100.000? Und: Sind drei Meter zu viel oder zu wenig? Wo ist dieses Geschäft in Meschede?

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