Kurz gebloggt: seit #Breitscheidplatz höre ich eher Radio

Gemeint ist der „Lärm“ in den sozialen Medien. (foto: zoom)

Seit sich die Ereignisse in Berlin überschlagen, höre ich wieder verstärkt Radio. Facebook und Twitter habe ich zurückgefahren. Dort lärmt mir zu viel Stimmungsmache und Aufregung im Verhältnis zur Information.

Informiert habe ich mich im Radio, und zwar bei „B5 Aktuell„. Merkwürdig, dass ich hier im Hochsauerland den Bayerischen Rundfunk empfangen kann.

Ich mag die Nachrichten im Viertelstundentakt und genieße den nüchternen Senderhythmus, gerade in Zeiten gesteigerter „Aufregeritis“.

Empfehlen möchte ich außerdem einen Kommentar von Ulf Poschardt in der Welt:

Anschlag in Berlin Warum dieser Kommentar so kurz ausfällt

Das war’s.

10 Gedanken zu „Kurz gebloggt: seit #Breitscheidplatz höre ich eher Radio“

  1. Früher war alles besser: da hätte ich es gar nicht mitbekommen …

    … so schaue ich Montagabend TV, und die Meldung wird unten in einer Textzeile eingeblendet: zu spät …:

    aus den vagen Andeutungen rekonstruiere ich dann den Weg des LKWs auf den Breitscheidplatz: der Anschlagsort ist mir sehr gegenwärtig, bin dieses Jahr mehrmals vorbeigefahren, und hab auch immer aufgepaßt, weil an der Stelle eine Ampel ist, die oft Rot hat, und man den Fußgängern ausweichen muss …

    ich fordere die totale Nachrichtensperre, bis der Fall aufgeklärt ist!

    1. @Andreas

      Ich versuche schon, die Nachrichten heraus zu hören. Das ist dann eine Basis, auf der ich mit bspw. Kolleginnen und Kollegen, Bekannten, Freunden rede/reden kann.

  2. P.S.: wenn der Weg des LKWs so ist, wie ich in mir vorstelle – und ich bin mir ziemlich sicher – dann ist er (im Falle eines Anschlages) sehr sorgfältig ausgewählt worden: maximaler Schaden

  3. @ zoom

    „Ich versuche schon, die Nachrichten heraus zu hören“

    was weiß man denn? es fehlt der Täter …

    irgendwie ein komisches Gefühl, ein bisschen so, als habe „die Stadt“ die Unschuld verloren …

    Rückblende:

    am 14. Juli 2016 war der Anschlag in Nizza

    am 16. Juli 2016 das Deutsch-Französische Fest – „Jour de fête“

    am Brandenburger Tor, mit Gratis-Konzert von „Air“

    das war – für mich – „komisch“:

    – Sicherheit: null Einlasskontrollen, ich selber hatte einen Rucksack dabei, hat niemand reingeschaut. Auf einem Haus hatte die Polizei einen „Suchscheinwerfer“ mit dem sie von hinten ins Publikum geleuchtet hat, das war‘s … Angst hatte ich keine, „Schicksal“

    – „Schweigeminute“, offizielle, mit französischem Botschafter, bevor das „Air“-Konzert losging: wie trauert man für Unbekannte? Irgendwie hat das nicht wirklich funktioniert, die Leute wollten Musik hören (oder kiffen und trinken): ne richtige Party war‘s dann aber auch nicht …

  4. Die Schizophrenität des Linkspopulismus ist dieser Tage besonders schwer zu ertragen. Um ganz salopp mal zwei Musterbeispiele aufzugreifen (Namen spielen in diesem Zusammenhang keine Rolle):

    Zitat: „ich fordere die totale Nachrichtensperre, bis der Fall aufgeklärt ist!“

    Ausgerechnet! Das verhängnisvolle Wort „total“ steht symbolisch für den Eifer des „no border, no nation, no ceiling“-Zeitgeistes und dessen Fatalität. Sportpalastrede, Stalingradmentalität, völlige Entgrenzung, Alternativlosigkeit, Wir schaffen das. Aus der deutschen Geschichte nichts, absolut gar nichts gelernt.
    Um es klar zu sagen: Wenn eine offene Gesellschaft nur mit Nachrichtensperre, mit kontrolliertem Informationsfluss, mit der Unterbindung einer offenen (apropos!) Diskussion aufrecht zu halten ist, ist sie als gesellschaftliches Konzept nicht tragfähig.

    Zitat: „Sicherheit: null Einlasskontrollen“

    Wieviel Sicherheit darf es denn sein?! Schon jetzt überall Polizei, teils schwerbewaffnet, Eingangskontrollen, Gepäckkontrollen, Leibesvisitationen, Videoüberwachung. Diese ständige Erinnerung an Bedrohungsszenarien ist doch selbst eine Form von Terrorismus.
    Das Zukunftsszenario für uns, das Politiker selbst malen (erst gestern wieder bei der Sendung mit der Maus, äh: Maischberger), sind Verhältnisse wie in Israel (!). Will man tatsächlich so leben, und es auch dreist seinen Mitmenschen zumuten?

    Wie schrieb der alte Franklin so schön: „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird beides verlieren.“ Genau das tun wir gerade. Wir werden beides verlieren, den Wohlstand obendrein.

  5. @ Eifriger Mitleser

    meine Kommentare, oben, haben einen rein „persönlichen Charakter“, sind keine „politischen Statements“.

    Ich erkläre es Ihnen noch einmal etwas ausführlicher: Ich lebe schon sehr lange in West-Berlin. Der „Breitscheid Platz“ ist Teil meiner „inneren Landkarte“: Ich weiß ziemlich genau, wie der Platz und seine Umgebung aussieht, und ich verbinde damit persönliche Erinnerungen.

    Wenn im Fernsehen am Montag Abend die Meldung kommt, dass dort ein Blutbad stattgefunden hat, kann ich nicht einfach sofort den Fernseher ausschalten, weil das für mich „dramatisch“ ist: „da hat jemand meine innere Landkarte mit einer Blutspur beschmutzt! Es wird nie mehr sein, wie es mal war!“

    Also bleibt der Fernseher erst einmal an, obwohl ich weiß – die Erfahrung der vorausgegangenen Attentate lehrt das –, daß die Berichterstattung eine ewige Wiederholung von Mutmassungen, Nebensächlichkeiten, und auch Falschmeldungen sein wird:

    das ist „ungesund“!

    also wünsche ich mir, bewusst überspitzt gesagt: „ich fordere die totale Nachrichtensperre, bis der Fall aufgeklärt ist!“

    Soweit wie möglich achte ich schon auf „mentale Hygiene“: den ganzen Talkshow-Kokolores mit „Experten“ und durchgeknallten Politikern, die das Blutbad für ihre Interessen missbrauchen, ignoriere ich vollständig.

    Auch die Beschreibung des „Air“-Konzerts am Brandenburger Platz ist rein persönlich: es beginnt eigentlich schon mit der Frage: „darf ich nach der Katastrophe von Nizza ein – französisches – Konzert besuchen, als ob nichts passiert wäre?“

    Die Frage ist nicht so „neurotisch“, wie sie erscheinen mag: die Veranstaltungen des „Jour de fête“ am 15. Juli 2016 waren abgesagt worden.

    Und dann kommt es zu dieser merkwürdigen „Schweigeminute“: ein bißchen Trauer – der Anstand fordert es –, aber nicht zu viel …

    Und natürlich will ich auch nicht pauschal „mehr Sicherheit“: ich beschreibe nur meine Überraschung, dass – sichtbar – so wenig passierte. Es kann übrigens sein, dass – unsichtbar – viel mehr da war: Polizei in Zivil, Sprengstoffspürhunde, usw.

    Jetzt zu Ihnen: was treibt Sie an, bei jeder – unpassenden – Gelegenheit Ihre Propaganda-Kommentare zu schreiben? Was wollen Sie damit erreichen?

  6. Ja, das ist schon alles komisch. Übrigens höre ich auch gerne B5 aktuell. Das ist der Sender, der mit am besten hier im Sauerland zu empfangen ist.
    Zu Berlin – sehr seltsam: Jetzt gibt es Polizisten, schuss-sichere Westen, MP’s (ob sie nun schießen oder nicht), Betonpoller – sichtbare und scheinbare Sicherheit. Aber die Frage geht auch an die Dienste, die Polizei etc. : Wie lange kann es dauern, Fingerabdrücke zu nehmen, Schmauchspuren, angebliche „Gefährder“ zu observieren ? Nein, da ist ganz schnell mal der erstbeste Ausländer festgenommen worden. Später findet man eine Aufenthaltsgenehmigung im Wageninneren, die mehr Aufschluss gibt. Hä ? Das erinnert mich sehr, sehr stark an die Causa „NSU“. Was machen die hochbezahlten Dienste eigentlich den ganzen Tag ? Na ja, zumindest müssen sie nicht für den Mindestlohn in Weihnachtsmarktbuden stehen und verkaufen. Glück gehabt !

  7. … ich habe auf WDR 2 abends noch eine Statistik zu Amerika und der Angst vor Terrorismus mit bekommen:
    Blitzschlag – Es ist für einen Ami 4 mal wahrscheinlicher vom Blitz getroffen zu werden als von einem Terroristen,
    Polizeieinsatz – leider ist es auch für einen Ami um 7 mal wahrscheinlicher von einem Polizisten erschossen zu werden als von einem Terroristen,
    Autoverkehr – …

    Nicht jeder Punkt ist 1 zu 1 auf Deutschland zu übertragen, aber im Kern passt es.
    Wenn ich also etwas gegen das mediale und politische „in die Hose machen“ und für meine Sicherheit tun will, lasse ich mein Auto stehen.
    Das ist viel effizienter als auf mein normales Leben als Weihnachtsmarkbesucher zu verzicheten.

    Auch wenn das Attentat die Vorkehrungen und Sicherheitsaspekte erneut auf den Prüfstand bringt hoffe ich doch, dass unter den Hetzreden von AFD, CSU und einigen mehr unsere Demokratie nicht allzusehr Schaden nimmt!

    Ich wünsche euch friedliches und tolerantes Weihnachten.

  8. @ Andreas:

    Angesichts Ihrer sehr persönlichen Betroffenheit erscheinen meine Zitierungen tatsächlich in einem unpassenden Licht. Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich sie, zwar ausdrücklich namenlos aber zuordenbar, verwendet habe.

    Unabhängig davon halte ich die Zitate tatsächlich für Musterbeispiele und eben repräsentativ für den interessengeleiteten öffentlichen Diskurs, weil sich die Bundeskanzlerin, der Innenminister, Göring-Eckart (unsäglich einfältig: „Nichts sonst jetzt“), Stegner usw. ebenfalls in diese Richtung geäußert haben. Nur Gabriel scheint untergetaucht, aber wohl nicht aus Anstandsgründen.

    Gewisse „antifaschistische“ Kreise feiern die Mörder gerade als „erforderliches, revolutionäres Subjekt“, in Berlin Mitte ergeht man sich in klammheimlicher Schadenfreude. Mit Verlaub, aber das ist völlig krank und gehört dringend kuriert.

    Um Ihre Fragen zu beantworten darf ich Ihre eigenen Worte „ungesund“ und „Mentalhygiene“ verweisen. Der wohlstandsdekadente, geradezu schwachsinnige, regelrecht suizidale Zeitgeist (Spengler: Ibsenweiber, Fellachentum) und der moralische Verfall der großen Parteien ist schlichtweg unerträglich geworden. Die Rechtsbrüche sind sowieso nicht zu tolerieren. Gelegentlich muss ich mir deshalb ganz einfach Luft machen. Deuten Sie meine sporadischen Einwürfe in diesen Blog also als Ausdruck der Verzweiflung, gar als Schmerzensschreie.

    Mit dem Wort „Propaganda“ gehen Sie übrigens nicht sachgerecht um. Ich will Ihnen diesen zwecks Desavouierung eingesetzten eristischen Kunstgriff zwar gerne nachsehen, aber sie sollten bei Edward Bernays nachlesen. Auch Anwürfe von Rechtspopulismus und AfD, nicht von ihnen aber vor einigen Tagen hier im Blog, verfangen nicht. Ich will diese unhaltbaren Vorwürfe aber nicht dadurch aufwerten, dass ich sie hier lang und breit entkräfte. Also Schwamm drüber.

    Die ganzen Lügen werden bald ein Ende haben, denn wie ein ausgewiesener Fachmann (Schwerverbrecher obendrein, also kein Name) so trefflich formulierte: „Man kann die Lüge so lange behaupten, wie es dem Staat gelingt, die Menschen von den politischen, wirtschaftlichen und militärischen Konsequenzen der Lüge abzuschirmen.“

    Ist Ihnen eigentlich bekannt, wie Lenin die mit dem Bolschewismus sympathisierende intellektuelle Elite im Berlin der Weimarer Republik bezeichnete?! Er passt auch auf die aktuellen Claqueure der Einwanderungspolitik.

    Um über die Weihnachtstage (Ist der Begriff eigentlich noch politisch korrekt? Der Winterberger Weihnachtsmarkt wurde immerhin zum Winterdorf umfirmiert.) etwas zur Besinnung zu kommen, sei ganz aktuell dies empfohlen:
    http://cicero.de/berliner-republik/migrationspolitik-jedes-unrecht-beginnt-mit-einer-luege

    Wie jetzt schließen?! Frohe Weihnacht darf man nicht wünschen. Selbst der Winterberger Weihnachtsmarkt wurde umfirmiert in Winterdorf, der Political Correctness wegen. Trotzdem Weihnachtsbaumverkaufsrekord, wohl ein stiller Widerstand derer, „die schon länger hier leben“.

    Machen wir es also folgendermaßen: Frohes Fest!

    1. Da ist aber viel rechter Kleister nötig gewesen um die ganzen Versatzstücke und das angebräunte Geraune zusammenzuhalten. Belege liefern Sie nur selektiv.

      „Gewisse „antifaschistische“ Kreise feiern“ – so, so.

      Mit derartigen Texten kann man sich leider nicht vernünftig auseinandersetzen.

Kommentare sind geschlossen.