In Köln verdient der Chef der Kreissparkasse viermal so viel wie die Bundeskanzlerin. Wie sieht es bei uns aus? Mitmachen beim CrowdNewsroom von CORRECT!V …

Die Sparkasse in Meschede 2012 (archiv: zoom)
Die Sparkasse in Meschede 2012 (archiv: zoom)

Die aktuelle Recherche von CORRECT!V will die bundesdeutschen Sparkassen durchleuchten. Der Sparkassen­-Welt drohe ein perfekter Sturm, heißt es auf der Website des CrowdNewsrooms.

Die goldenen Zeiten für die Sparkassen seien vorbei. Viele Sparkassen schütteten keinen Gewinn mehr an Städte und Gemeinden aus. Zum Teil müssten die Kommunen die Verluste mit Steuergeldern ausgleichen.

Auf ihre Privilegien würden die Sparkassen­-Chefs aber nicht verzichten – viele verdienen mehr als die Bundeskanzlerin und freuten sich über lukrative Renten.

Zitat:

Kein Journalist der Welt kann allein die Geschäftsberichte von 414 Sparkassen auswerten, darin Auffälligkeiten entdecken und auswerten. Das geht nur im Team. Deshalb haben wir eine virtuelle Redaktion aufgebaut, den CORRECT!V CrowdNewsroom.

Wenn ihr unserer Einladung zur Recherche folgt, erklären wir euch Schritt für Schritt, wie man als Journalist/in arbeitet, wie man Quellen überprüft, Belege herbeischafft und im konkreten Fall: Wo man in einem Sparkassen-Geschäftsbericht die interessanten Informationen findet. Zum Beispiel über Vorstandsgehälter, Luxusrenten und faule Kredite.

CORRECT!V und F.A.Z. werden diese Informationen in einer öffentlich zugänglichen Datenbank zusammenführen. Nur so kannst Du sehen, ob Deine Sparkasse vor Ort bessere oder schlechtere Konditionen bietet als der Durchschnitt. Ob sie Verlust macht und deshalb zu einer Belastung für Deine Stadt werden kann. Oder ob die Sparkassen-Chefs bei Dir vor Ort ein außergewöhnlich hohes Gehalt oder Luxusrenten beziehen. Journalismus und Recherche sind ein Handwerk. Bei diesem Sparkassen-Projekt könnt ihr beides lernen. Warum also nicht gleich unsere Tutorials anschauen – und dann den Geschäftsbericht Deiner Sparkasse durchforsten?

Die eigene Sparkasse kann man hier zu „durchforsten“ beginnen:
https://crowdnewsroom.org/mitmachen/

Für uns im HSK wäre dies die Sparkasse Hochsauerland:
https://crowdnewsroom.org/sparkassen/sparkasse/sparkasse_hochsauerland/

Ich finde den Ansatz sehr interessant. Daher habe ich mich gestern Abend beim CrowdNewsroom angemeldet und mir die kurzen Lehrfilme über den Journalismus, das Recherchieren und die Auskunftsrechte von Journalisten und Bürgern angeschaut.

Grundkurs Journalismus

Sparkassen Recherche

Warum Behörden Auskunft geben müssen

Die Filme habe ich alle „geschafft“, also angesehen und verstanden; dann allerdings war nach einem normalen Arbeitstag Schluss mit meiner Aufnahmefähigkeit. Zum Wochenende werde ich die verlinkten Materialien durchstöbern.

Mir hat es gefallen, dass ich von der F.A.Z.  und CORRECT!V nicht nur vereinnahmt werden soll, sondern mir auch eine Menge Zucker (Infos, Wissen und Handlungskompetenz) gegeben wird.

Inhaltlich reizt mich die Sparkasse Hochsauerland, weil Sie mit Millionen-Krediten im Oversum-Projekt drin steckt, während der Bürgermeister gleichzeitig Mitglied in den Gremien der Sparkasse ist.

Das Gehalt des Sparkassen-Chefs Hochsauerland scheint auf den ersten Blick nicht in den Spitzenregionen zu liegen. Im Jahr 2011 waren es 290.000 Euro, bei einer Bilanzsumme von 106.200.000 Euro:

http://tool.handelsblatt.com/tabelle/index.php?id=124&so=1a&pc=25&po=25

Der Mescheder hat damals „nur“ 241.100 Euro verdient.

Vielleicht hat der/die ein oder andere HSKler*in Lust bei der lokalen Sparkassen-Recherche mitzumachen.

Anmeldung hier: https://crowdnewsroom.org/accounts/signup/

Ich jedenfalls werde mich ab dem Wochenende etwas weiter in die Links und Datenblätter vertiefen.