Hamburger Schulversuch: Ein bisschen Waldorf ging nicht

Steiner und staatliche Schulen müssen sich trennen. (symbolfoto: zoom)
Steiner und staatliche Schule müssen sich trennen. (symbolfoto: zoom)

Der Waldorf-Schulversuch im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg ist gescheitert, wie die taz und das Hamburger Abendblatt übereinstimmend berichten.

André Sebastiani zeichnet auf der Webseite der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V. die Chronologie des Scheiterns nach.

Im Rahmen eines Schulversuchs wollte man, so Sebastiani, an der Ganztagsschule Fährstraße „Elemente der Waldorfpädagogik“ in den Unterricht integrieren.

Das Projekt hätte vor allem durch kritische Aktionen der GWUP bereits im Vorfeld überregionale Aufmerksamkeit erfahren.

Doch weder ein Offener Brief des GWUP-Wissenschaftsrats noch die Unterschriften einer eigens gestarteten Online-Petition konnten Schulsenator Ties Rabe (SPD) zum Umdenken bewegen. Der Senator und seine Behörde hatten eine rein strategische Entscheidung getroffen.

Das Scheitern der Kooperation zeige, dass die Bedenken der Kritiker gut begründet wären. Man könne nicht Elemente der Waldorfpädagogik herausgreifen und die Esoterik, die ihnen zugrunde liege, außen vor lassen, wie es von behördlicher Seite suggeriert worden wäre.

Mit der “Energie” die dort verpulvert worden sei, so ein Kommentator auf der Website der GWUP, könnte eine gut ausgestattete Gesamtschule entstehen, welche alle Schulabschlüsse anbiete. Damit wäre dem Stadtteil am ehesten geholfen.

Alles lesen:

http://blog.gwup.net/2016/07/06/hamburger-schulversuch-ein-bisschen-waldorf-ging-nicht/

3 Gedanken zu „Hamburger Schulversuch: Ein bisschen Waldorf ging nicht“

  1. Dem „Bund der freien Waldorfschulen“ war die Schule nicht anthroposophisch genug, André Sebastiani zitiert in seinem Kommentar Hennig Kullak-Ublick, Vorstandsmitglied des Bundes der Freien Waldorfschulen:

    „Das ging schon bei der ersten Pressekonferenz los, als der Schulsenator Ties Rabe sich ohne Not von Rudolf Steiner abgrenzte. Diese Ambivalenz blieb stilbildend.“

    Hätte Senator Ties Rabe doch auf mich gehört!

    Ich schrieb Ties Rabe: „(…) Als ausgebildeter Waldorflehrer möchte ich Sie fragen: Wie will die Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg sicherstellen, dass das Spezifische der Waldorfpädagogik – der anthroposophische Hintergrund – auch in einer Schule in staatlicher Trägerschaft erhalten bleibt? (…)“

    Der vollständige offene Brief: Waldorfschule in staatlicher Trägerschaft – offener Brief an Senator Ties Rabe, Hamburg

  2. @ gp

    „Pastellfarbene Elternabende“ wie von Malmsheimer vorgetragen sind null Problem, treffen’s aber nicht – wie sieht die Parodie davon aus:

    „Anthroposophie und Nationalsozialismus: ‘Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft’

    (…)

    – Waldorfschulen: „Das Motto der Waldorfbewegung im »Dritten Reich« lautete: »Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft.«1 Ihrer Selbstdarstellung zufolge lieferte die anthroposophische Pädagogik einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau des neuen Deutschlands durch »die Pflege des völkischen Gedankens und die Betonung des Wesens und der Aufgaben des deutschen Geistes« und stand damit »im Einklang mit der Grundgesinnung des nationalsozialistischen Staates«.2“3

    (…)“

    zum vollständigen Artikel: http://www.ruhrbarone.de/anthroposophie-und-nationalsozialismus-die-waldorfschulen-erziehen-zur-volksgemeinschaft/44449

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