Hamburg: Teilstück der Hindenburgstraße in „Otto-Wels-Straße“ umbenannt. Nördlich des Stadtparks bleibt der Name „Hindenburgstraße“.

DiemHindenburgstraße im Hamburger Stadtpark ist im September in Otto-Wels-Straße umbenannt worden. (foto: zoom)
Die Hindenburgstraße im Hamburger Stadtpark ist im September in Otto-Wels-Straße umbenannt worden. (foto: zoom)
Mit der Umbenennung, so der NDR, folge der Senat einer Empfehlung der Bezirksversammlung Nord. Diese hatte sich im Februar dafür ausgesprochen, den Stadtpark-Teil der Hindenburgstraße zwischen Borgweg und Jahnring umzubenennen. Nördlich des Stadtparks bleibt der Name Hindenburgstraße.

Die Hamburger SPD sieht die „Otto-Wels-Straße“ als notwendige historische Ergänzung: „Gegen Hitlers präsidialen Steigbügelhalter Hindenburg wäre der parlamentarische Widerpart Wels der richtige und würdige historische Kontrapunkt. Er ist bislang im Hamburger Straßenbild an keiner Stelle präsent, so dass sich zum 80. Jahrestag seiner historischen Reichstagsrede eine entsprechende Benennung im örtlichen Hindenburgstraßen-Kontext anbietet.“

Die Grünen werfen der SPD und auch der FDP Halbherzigkeit vor. Die Welt zitiert den Grünen-Politiker Michael Werner-Boelz. Die Teilumbenennung sei leider nur der halbe Schritt und kein Zeichen von Rückgrat. Er zeige zwar, dass die SPD Hindenburg nicht für ehrenwürdig hält, aber die Partei schrecke vor allem aus Angst vor den Anwohnern vor der kompletten Umbenennung der Straße zurück.

Zur Erinnerung Otto Wels‘ Rede zur Begründung der Ablehnung des Ermächtigungsgesetzes – Reichstagssitzung vom 23. März 1933 in der Berliner Krolloper:

„Das sogenannte Ermächtigungsgesetz vom 23. März 1933 setzte die Reichsverfassung von Weimar außer Kraft. Die Demokratie bot das paradoxe Schauspiel, sich mit Mehrheit selber abzuschaffen.“ siehe FES