Gesamtschulen im Aufwind. Sekundarschule in Iserlohn kommt nicht zustande

gesamtschule20150208Im Februar finden in den Städten und Gemeinden die Anmeldeverfahren für die weiterführenden Schulen statt. In vielen Städten, in denen es Gesamtschulen gibt, wird für diese Schulen ein sogenannten vorgezogenes Anmeldeverfahren durchgeführt, z.B. in Soest, Lippstadt, Unna und Iserlohn.

(Der Artikel ist heute zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Das geschieht dann, wenn aufgrund der Erfahrungen aus den Vorjahren damit zu rechnen ist, dass es für diese Schulen mehr Bewerber als Plätze gibt. So können die nicht aufgenommenen Bewerberinnen und Bewerber sich anschließend mit gleichen Chancen wie andere Schüler für andere Schulformen bewerben.

Ein bemerkenswertes Ergebnis gab es jetzt in Iserlohn. Dort fand ein vorgezogenes Anmeldeverfahren für je eine “alte” und eine “neue” Gesamtschule und für eine “neue” Sekundarschule statt.

Für die Sekundarschule gab es nur 51 Anmeldungen. Damit wurde die Mindestzahl von 75 weit verfehlt, und die Sekundarschule kommt nun nicht. Für die beiden Gesamtschulen gab es dagegen 172 bzw. 97 Anmeldungen, und das vorgezogene Anmeldeverfahren wurde um 2 Tage (10. und 11.02.) verlängert.

Diejenigen, die sich bisher für die Sekundarschule beworben hatten, können sich nun auch noch für die Gesamtschulen oder später für eine Real- oder Hauptschule anmelden.

Die gesamte Pressemitteilung der Stadt Iserlohn ist hier nachzulesen.

Fazit:

  • Sehr großes Interesse für die Gesamtschulen, aber die Sekundarschule kommt (wie auch schon mehrfach im HSK) nicht an den Start.
  • Wann traut sich die erste Stadt im HSK, eine Gesamtschule anzubieten?
  • Nach wie vor ist der HSK der einzige aller 53 Landkreise und kreisfreien Städte in NRW, der über keine einzige Gesamtschule verfügt.

Ein Gedanke zu „Gesamtschulen im Aufwind. Sekundarschule in Iserlohn kommt nicht zustande“

  1. Die Sekundarschule ist in Gefahr zur neuen Reste-Rampe zu werden. Nicht zwangsläufig, aber die Möglichkeit besteht anscheinend, wie hier in Geldern:

    Am liebsten hätte die Realschule die Kinder nach nebenan weitergereicht: an die Sekundarschule am Niederrhein. Diese ist von der ganzen Entwicklung insgesamt wenig begeistert. „Es ist nicht schön, dass die Sekundarschule als letztes Glied der Kette gesehen wird“, sagt Rektorin Birgit Rentmeister. Viele Menschen betrachten die Sekundarschule eher als neue Hauptschule: „Das ist nicht positiv. Das ist wirklich nicht unser Wunsch.“

    Im Sinne des Erfinders wäre es, dass die Schülerschaft zu gleichen Teilen aus Kindern mit Haupt-, Realschul- und Gymnasialempfehlung bestünde. Tatsächlich, so Rentmeister, habe man schon bei den Anmeldungen für die fünften Klassen „verschwindend wenige Kinder, die eine höhere Empfehlung haben als eine eingeschränkte Realschulempfehlung“. Kommen nun im Laufe der Zeit immer mehr Kinder hinzu, die es anderswo nicht geschafft haben, stimmt die Mischung zwischen Starken und Schwachen gar nicht mehr.

    http://www.rp-online.de/nrw/staedte/geldern/eine-halbe-schulklasse-bleibt-sitzen-aid-1.6104978

Kommentare sind geschlossen.