Dilettantismus, Absicht oder Freudsche Fehlleistung? „Ferien in der Ferienregion Winterberg-Hallenberg“ ohne das Freibad Siedlinghausen

Das einzige beheizte Freibad in Winterberg liegt in Siedlinghausen (foto: zoom)
Das einzige beheizte Freibad im Winterberger Stadtgebiet findet man in Siedlinghausen (foto: zoom)

Vor mir liegt das Mitteilungsblatt  der Stadt Winterberg vom heutigen Freitag.

Auf Seite 8 lese ich unter der Rubrik „Informationen aus Rathaus und Stadt“ den Artikel „Ferien in der Ferienregion Winterberg-Hallenberg“ mit der Unterzeile „Erlebnisse für junge Entdecker, Sportskanonen und Wasserratten“.

Im Absatz „Wasserspaß draußen und drinnen“ (3. Spalte) werden folgende Badegelegenheiten gelobt:

  1. Hillebachsee: „Dort oben lädt auch eine wunderschöne Badebucht zum Entspannen ein.“
  2. Schwimmbad Winterberg: „Mit Blick ins romantische Helletal schwimmen Badegäste im Schwimmbad Winterberg.“
  3. Naturbad Hallenberg: „Dort schwimmen Besucher chlorfrei, und die ganz Kleinen bauen Burgen im Sand.“
Keine Erwähnung des Freibads Siedlinghausen.
Keine Erwähnung des Freibads Siedlinghausen.

Die Autoren „aus Rathaus und Stadt“ schaffen es nicht, das einzige(!) beheizte(!) Freibad im Winterberger Stadtgebiet zu erwähnen:

Das beheizte Freibad Siedlinghausen kommt mit keinem einzigen Wort in der „Lobhudelei“ auf die „Ferienregion Winterberg-Hallenberg“ vor.

Dilettantismus, Absicht oder Freudsche Fehlleistung?

Ich für meinen Teil gehe morgen trotz der frostigen Außentemperaturen wieder ins beheizte Siedlinghäuser Freibad – in das Bad, dessen Namen man im Winterberger Rathaus anscheinend nicht mehr nennen darf/kann.

Ihr könnt ja im Hillebachsee oder im Naturbad Hallenberg schwimmen.

Schickt mir ein Bild und vergesst nicht die Angabe der Wassertemperatur.

7 Gedanken zu „Dilettantismus, Absicht oder Freudsche Fehlleistung? „Ferien in der Ferienregion Winterberg-Hallenberg“ ohne das Freibad Siedlinghausen“

  1. Mein Tipp wäre: Absicht, denn die Winterberger Ratsherren inkl. Bürgermeister haben in der Schulpolitik erheblichen Gegenwind aus Siedlinghausen erfahren. „Rache ist süß“ werden sich die gekränkten VIPs aus der Kernstadt gedacht haben und zur Strafe ignorieren sie dies kleine aufmüpfige Dorf mit seinem Freibad.

  2. Hallo,

    zunächst einmal freue ich mich immer sehr, dass das städtische Mitteilungsblatt auf rege Aufmerksamkeit stößt. Den Bericht hat nicht das Rathaus, sondern die Winterberg Touristik und Wirtschaft Gesellschaft (WTW) geschrieben. Insofern laufen die hier geäußerten Vermutungen in die falsche Richtung. Weder Bürgermeister noch Ratsherren haben hieran mitgewirkt. Da wir allerdings jede Woche eine PR mit den Besonderheiten unseres Ferienprogramms veröffentlichen, kommt das Freibad Siedlinghausen sicher nicht zu kurz, sondern wird einfach nur später erwähnt. Nicht vergessen möchte ich, dass auch in dem dazugehörigen Ferienprogrammheft, das über die WTW vertrieben, an alle Übernachtungsbetriebe per Mail und an alle Grundschulen und 5. Und 6. Klassen unserer weiterführenden Schulen verteilt wurde, das Freibad – wie auch andere Angebote in Siedlinghausen – natürlich als Bademöglichkeit aufgeführt wird.

    Das Mitteilungsblatt ist übrigens nicht der einzige Kanal auf dem wir die Angebote des Siedlinghausener Freibads bekannt machen. Auch auf unserem Facebook-Kanal winterberg.de gibt es immer wieder Posts. So haben wir bereits in der vergangenen Woche sehr schöne Fotos gemacht, die wir gleich zum Wochenanfang – das Wetter soll gut werden – veröffentlichen werden . Es wäre prima, wenn diejenigen, die sich hier für das Freibad engagieren, die Posts dann auch fleißig weiter teilen. Das verhilft, wie ihr wisst, zu einer noch größeren Öffentlichkeit. Und wie immer von montags bis freitags, werden unsere Schwimmmeister dafür Sorge tragen, dass die Gäste auch in Siedlinghausen sicher das Freibad nutzen können.

    Und gestattet mir auch einen Satz zur „Lobhudelei“ über unsere Ferienregion Winterberg/Hallenberg. Wie die Betroffenen über unsere touristischen Angebote denken, konnte man vor kurzem bei der öffentliche Sitzung zur Fortschreibung unsers Tourismuskonzeptes, zu der öffentlich eingeladen wurde und an der mehr als 100 Winterbergerinnen und Winterberg teilgenommen und engagiert diskutiert haben, erleben. Und, es wurde tatsächlich mehr gelobt als kritisiert. Die Beteiligten waren und sind von der Hochwertigkeit unserer Angebote überzeugt. Lobhudeln versus diskreditieren?! Wir präsentieren in unseren Berichten das, was wir haben. Warum sollten wir unser Licht unter den Scheffel stellen?

    Viele Grüße

    Michael Beckmann
    Geschäftsführer
    Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH

    1. @Michael Beckmann

      „Den Bericht hat nicht das Rathaus, sondern die Winterberg Touristik und Wirtschaft Gesellschaft (WTW) geschrieben.“

      Der Text stand unter der Rubrik „Aus Rathaus und Stadt“.

      Der von mir benutzte und in Anführungszeichen gesetzte Begriff „Lobhudelei“ bezieht sich auf die Sprache des Artikels. Ausdruck und Stil sind sehr PR geprägt.

      „Die Beteiligten waren und sind von der Hochwertigkeit unserer Angebote überzeugt. Lobhudeln versus diskreditieren?! Wir präsentieren in unseren Berichten das, was wir haben. Warum sollten wir unser Licht unter den Scheffel stellen“

      Dann gehörte unbedingt das Freibad in Siedlinghausen mit in den Artikel. Wer immer den Text geschrieben hat, hat hier einen groben Fehler gemacht. Der Verweis auf die anderen Kanäle ist imho schönfärberisch.

      Was wäre gewesen, wenn Hallenberg, Siedlinghausen und Hillebachsee erwähnt worden wären, aber das Hallenbad in Winterberg gefehlt hätte, weil es doch zu Genüge über viele andere Kanäle beworben wird?

      Hinzu kommt, dass seit der angekündigten Schulschließung die Stimmung in Siedlinghausen in Bezug auf die Kernstadt, insbesondere den Bürgermeister, ziemlich „herunter“ ist. Der BM hat durch sein Verhalten auf der gemeinsamen Ratssitzung -u.a. Unterbrechung eines gewählten Ratsmitglieds- noch mehr Öl in die Flammen gegossen.

      Soweit erst einmal.

  3. @ Michael Beckmann

    Sie schreiben: „Lobhudeln versus diskreditieren?! Wir präsentieren in unseren Berichten das, was wir haben.“

    Sie haben hier ja auch schon ein echtes Alleinstellungsmerkmal (USP) präsentiert, so etwas gibt es natürlich nur in einem Winterberger Freibad, Zitat Michael Beckmann:

    „Und wie immer von montags bis freitags, werden unsere Schwimmmeister dafür Sorge tragen, dass die Gäste auch in Siedlinghausen sicher das Freibad nutzen können.“

    Wow !

  4. Zitat aus dem Mitteilungsblätteken:
    „2. Schwimmbad Winterberg: „Mit Blick ins romantische Helletal schwimmen Badegäste im Schwimmbad Winterberg.““

    Da kann man nur schmunzeln. Vom romantischen Helletal ist da außer ein paar Fichtenwipfeln nichts zu sehen, vielmehr schaut man direkt auf den verbauten Dumel, im Volksmund wahlweise „Scheidungshügel“ oder „Bankenhügel“.

    Und selbst wenn man ins „romantische Helletal“ blicken könnte, so stäche vor allem der baulich verhunzte und nicht zuletzt dank der Verbringung von Schneeabraum an den oberen Rand des Tals im Verlanden begriffene und kontaminierte Bodensee bzw. Hellesee ins Auge.

    Wofür die Winterberger Bürger überhaupt eine WTW benötigen, wo sich diese doch nicht einmal medienwirksam gegen den kürzlich ohne Berücksichtigung des Bürgerwillens verabschiedeten Landesentwicklungsplan NRW bzgl. Windenergie ausgesprochen hat, ist mir überdies nicht ersichtlich. Als wenn im Oberen Hochsauerland noch Tourismus stattfinden würde, sobald aus dem „Land der Tausend Berge“ das „Land der Zehntausend Windkrafträder“ geworden ist.

    Insofern kommt mir die obige Stellungnahme wie eine Mitteilung aus dem Orwellschen Ministerium für Wahrheit vor.

    Weniger Wohlstandsdekadenz und mehr Realismus, Pragmatismus und Mut zur Wahrheit sind in Zukunft gefragt. Der Bürger schaut inzwischen mit Argusaugen.

  5. @Michael Beckmann:

    Zunächst einmal danke, dass Sie hier Stellung beziehen. Ich finde das klasse.

    Ich kann auch verstehen, wenn die „Macher“ von der „Wertigkeit ihrer Angebote“ überzeugt sind – es wäre ja schlimm, wenn es nicht so wäre.

    Da ich diesen Blog aber nicht als Marketingplattform, sondern als sachliche Diskussionsanregung sehe, sollte man auch Kriterien für die die Wertigkeit der Angebote berücksichtigen.

    Ergänzend zu dem bereits Geschriebenen würde ich zu der „wunderschönen Badebucht zu Entspannen“ anmerken, dass man bei der Bucht zum „Baden“ eben auch Kriterien wie Flächengröße und Wassertiefe der „Badefläche“ berücksichtigen müsste. Und da bin ich kein Experte, kenne persönlich aber keine kleineren und flacheren Flächen. Man muss ja nicht gleich bis ans Meer fahren, sondern nur sehen, was bspw. an den Dauner Maaren in der Eifel im Sommer los ist, wenn die Badebesucher das gesamte Maar zum Schwimmen und für ihre mitgebrachten Schlauchboote u.ä. nutzen können.

    Und so viel Engagement auch in der Gestaltung der Niedersfelder Badebucht steckt, so höre ich persönlich immer noch von älteren Mitbürgern und Stammgästen, wie schön es doch einstmals früher war, als auch der gesamte See zur Nutzung zur Verfügung stand.

    Sicher kann man auch hierfür Pro und Kontra sehen, aber die Bewerbung der „wunderschönen Badebucht“ empfinde ich unter diesen Umständen durchaus auch als Lobhudeln.

  6. Hallo,

    Herr Beckmann ist einer der wenigen, der den Mut, hat sich zu äußern. Dafür Respekt. Viele andere wurden vielleicht auch „mundtot“ gemacht. Oder haben sich machen lassen. Mut ist nicht jedermanns Sache. Wie man aktuell am IOC gut sehen kann. Und dass nur nebenbei – sollte Frau Stepanowa mal Unterschlupf benötigen – bei mir bekäme sie es. Bevor sie vielleicht sterben muss, die arme, talentierte, junge Frau. Aber es soll sich jeder merken – Whistleblower gibt es überall. Und auch genügend Unterstützer. Ansonsten – schönen Tag, schönen Sommer ob mit Freibad oder ohne…

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