Dauerthema Bobbahn nun auch in Winterberg aktuell

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Nicht immer ein Zuschauersport. Bob in der Winterberger Bahn (archiv: jh)

Schon öfters haben wir uns mit den hohen Betriebsverlusten der Bobbahn-Gesellschaft, ihrer in den letzten Jahren deutliche gestiegenen Verschuldung und der bisher mangelnden Bereitschaft von Landrat, CDU und SPD, sich mit diesen Problemen ernsthaft auseinanderzusetzen, befasst.

(zuerst erschienen auf der Seite der Sauerländer Bürgerliste)

Nun scheinen die Probleme auch in der Stadt Winterberg akuter zu werden. Die Stadt ist bekanntlich zusammen mit dem HSK Gesellschafter der Bobbahngesellschaft ESZW. In der Ratssitung am 11.09.2014 wurde der vorläufige Jahresabschluss 2013 der Stadt Winterberg vorgelegt: http://212.227.138.213/ratsinfo/winterberg/n/396.zipper?include=12213 oder hier: Anlage 1.Jahresabschluss 2013 Entwurf

Daraus ergibt sich (nummerierte Seite 69):

“Zuschuss zur Verlustabdeckung an die ESZW – 48.258,00 €
Die im Rahmen der Aufstellung des Haushalts 2013 im Herbst 2012 veranschlagte Verlustabdeckung war nicht auskömmlich. Diese Kenntnis erlangte die Stadt Winterberg jedoch erst mit Vorlage des Wirtschaftsplanes der ESZW. Die Geschäftsführung, Frau Sapp, hat dem Rat persönlich die Hintergründe geschildert, woraufhin einstimmig entschieden wurde, die Verlustabdeckung für das Jahr 2013 zu erhöhen und zu billigen.”

Wenn die Stadt Winterberg jetzt für das Jahr 2013 weitere fast 50.000 Euro zusätzlicher Verlustabdeckung an die Bobbahngesellschaft ausgeben muss, müsste das eigentlich in gleicher Weise für den Kreis gelten. Bisher wissen wir noch nichts von einer solchen Erhöhung der Aufwendungen.

Hat man eventuell bei den beiden Gesellschaftern Kreis und Stadt vorher mit unterschiedlich hohen Verlusten kalkuliert? Der veranschlagte Jahresverlust in Höhe von ca. 714.000 Euro scheint jedenfalls nicht auszureichen.

3 Gedanken zu „Dauerthema Bobbahn nun auch in Winterberg aktuell“

  1. Ob Bobbahn, Oversum oder Dreifachsporthalle, die Stadt Winterberg klotzt. Wenn es aber um die eigene Jugend und den eigenen Nachwuchs geht, dann ist kein Geld da.

    Im Winterberg Haushaltsentwurf auf S. 55 steht:

    „4.1 Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen
    Wert zum 01.01.2013: 28.536.697,35 €
    Wert zum 31.12.2013: 28.845.814,05 €
    Veränderung: 309.116,70 €
    Es handelt sich hierbei um die bewusste, politisch strategisch beschlossene Nettoneuverschuldung zur Zahlung des städtischen Eigenanteils für den Neubau der Dreifachturnhalle am Gymnasium im Jahr 2013“

    Für die Dreifachturnhalle ist kein Cent zu wenig ausgegeben, eine „bewusste, politisch strategisch beschlossene“ Entscheidung, was immer das heißen soll.

    Im daneben liegenden Gymnasium sieht es völlig anders aus:

    – Ein Wasserschaden führt auch weiterhin zur Schließung eines Teils des Lehrerzimmers und einige Klassenräume.

    – Für die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe sind weder vernünftig ausgestattete Aufenthaltsräume noch genügend Sitzplätze in der Mittagspause vorhanden.

    Der Aufenthaltsraum mit rund 30 Sitzplätzen wird mittags zur Mensa umfunktioniert. Für über 200 Schülerinnen und Schüler reicht der Platz hinten und vorne nicht (selbst wenn man die paar Sitzplätze im Lernstudio hinzurechnet).

    Als G8 eingeführt wurde und damit der regelmäßige Nachmittagsunterricht kam, haben Schulleitung und Schulträger versäumt, eine Mensa zu bauen. Man hat hier ein paar Stühlchen hingestellt und dort ein Sofa, aber das macht noch keine Ganztagsschule.

    Auch wenn sich das Winterberger Gymnasium nicht Ganztagsschule nennt, so verbringen rund 1/3 der Schüler dort oft mehr als 8 Stunden am Tag.

    Bis heute ist kein ernsthaftes Bemühen von Seiten der Verantwortlichen zu erkennen, das Winterberger Gymnasium für den Ganztagsbetrieb baulich umzurüsten. Es fehlt nicht nur an Geld, sondern vor allem am politischen Willen.

  2. @Berufsschüler

    Scheint aber in Winterberg keinen zu stören. Lehrer sollen mittags ihr Tablett schon mal über auf dem Boden sitzende Schüler balancieren, um die warme Mahlzeit im Lehrerzimmer einzunehmen. Für Schüler gibt es weder Stuhl noch Tisch. Interessiert aber keinen, so ist zumindest mein Eindruck.

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