Das Pianodrom in Bonn

Augenblicke, Ohrenstücke im Pianodrom. In einem Nu huscht die Sonne durch den Innenhof des Poppelsdorfer Schlosses. (fotos: zoom)
Augenblicke, Ohrenstücke im Pianodrom. In einem Nu huscht die Sonne durch den Innenhof des Poppelsdorfer Schlosses. (alle fotos: zoom)

„Der Pianist ist ein einsames Wesen. Nur auf sich gestellt, allein mit seinem Instrument. Seine Zeit ist die Zeit, die seine Stücke vorgeben“, lese ich auf der Website des Beethovenfests 2016. Durch Bonn flanierend waren wir eher zufällig in den Innenhof des Poppelsdorfer Schlosses getragen worden.

Der Pianist spielt, darf atmen, schnaufen, expressiv sein, das Publikum darf das nicht. Es muss stillsitzen, zuhören, darf weder schnaufen noch husten oder rascheln. Die Rollen sind verteilt und fixiert, seit Jahrhunderten.

Beim Pianodrom sei alles anders.

Das Publikum darf sich bewegen und herumgehen, es darf die Klänge aus verschiedensten Winkeln empfangen – und den Pianisten beobachten. Ja, ihn beobachten. Als wäre er ein seltenes Tier – geschützt nicht durch Gitter, sondern die transparente Membran des Volume Gonflable von Hans-Walter Müller.

Die Pianistin Hayoung Kim allein mit Robert Schumann und Sergei Prokofjew unter der transparenten Membran des Volume Gonflable von Hans-Walter Müller.
Die Pianistin Hayoung Kim allein mit Robert Schumann und Sergei Prokofjew unter der transparenten Membran des Volume Gonflable von Hans-Walter Müller.

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