Mahnwache zur Ziegenhaltung im Möhnetal

Mahnwache in Brilon mit drastischen Aussagen. (foto: loos)

Am Sonntag (26.02.) gab es eine Seltenheit im Hochsauerlandkreis: Zu einer demonstrationsähnlichen Veranstaltung versammelten sich mehr als 100 Personen.

Es ging um eine Mahnwache gegen die Vorkommnisse in der Ziegenhaltung auf einem Hof am Stadtrand von Brilon. Eine der Forderungen aus dem Kreis der etwa 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer war ein Tierhaltungsverbot für den Hofbetreiber. In der Kritik steht auch das Kreisveterinäramt, das die Bedingungen der Tierhaltung nicht hinreichend kontrolliert haben soll.

Bereits die Wahl der Ortes für die Mahnwache war mit einigen Merkwürdigkeiten verbunden. Die Veranstalterinnen hatten die Mahnwache angemeldet für einen Ort in der Nähe des betreffenden Hofes, auf einem öffentlichen Radweg im Möhnetal. Dem hatte die Kreispolizeibehörde schriftlich mit Bescheid vom 17.02.2017 zugestimmt.

Doch dann meldete sich die Polizei telefonisch bei einer der Veranstalterinnen und verlangte, dass die Veranstaltung an einen anderen Ort verlegt werden müsse. Nun wurde der Briloner Marktplatz als Veranstaltungsort ausgewählt, mitten in der Stadt.

Doch auch dieser Ort wurde verhindert und es erfolgte eine Verlegung in den Park vor dem Briloner Kreishaus, an den Rand der Innenstadt und weit entfernt von dem Hof, um den es geht.

Ob für diese Merkwürdigkeiten die Stadt Brilon oder die Kreispolizeibehörde oder vielleicht sogar beide verantwortlich sind, wird derzeit noch durch schriftliche Anfragen geklärt.

Bei der Mahnwache gab es Ansprachen der Initiatoren und eines ehemaligen Mitarbeiters des Ziegenhofs. Die von ihnen geschilderten Umstände der Ziegenhaltung, die auch bereits in Videos und Fotos dokumentiert worden waren, lösten bei vielen TeilnehmerInnen der Mahnwache Entsetzen aus.

Nach der Mahnwache wurden Unterschriften gesammelt. Diese Sammlung wird auch in den nächsten Tagen fortgesetzt. Wer eine Unterschriftenliste einsetzen möchte, findet sie hier.

http://sbl-fraktion.de/wp-content/Tierhalteverbot-20170226.pdf

Gestern (am 27.02.) veröffentlichte die Kreisverwaltung ihre Drucksache 9/687 zum Antrag der SBL/FW-Fraktion für die Sitzung des Kreisumweltausschusses. In dieser öffentlichen Sitzung wird – aus Sicht des Kreisveterinäramtes – über die Ziegenhaltung auf dem Hof an der Briloner Möhneburg berichtet werden. Wer die Drucksache liest, kann auf den ersten Blick den Eindruck gewinnen, dass – laut Kreisveterinäramt – mit der Ziegenhaltung auf diesem Hof alles in Ordnung zu sein scheint.

Wer genauer hinschaut, findet aber sogar in dieser von der Kreisverwaltung erstellten Drucksache einige Hinweise, dass Handlungsbedarf besteht. Es wird bestätigt, dass etwa 90% der Ziegen auf diesem Hof an der Möhneburg krank sind und dass “zunehmende Abmagerung” auftritt. Wie die “chronische Infektionskrankheit” heißt, erfahren wir aus der Drucksache nicht, auch nichts über mögliche Folgen für die Verwertung der Milch.

Über die Auswirkungen der Krankheit steht wenig Konkretes drin, außer dass sie die Ursache für die Abmagerung sein soll. Ebenso bleibt die konkrete Krankheitsursache im Dunkeln (“Der wichtigste Weg der Einschleppung dieser Erkrankung … ” stellt nur eine ganz allgemeine Aussage dar!). Notwendig wären auch Infos über Behandlungsmöglichkeiten und gegebenenfalls unterlassene Vorbeugung, beispielsweise durch Impfung oder mit besserer Hygiene oder mit anderem Futter. All das steht nicht in der Drucksache…

Vielleicht gelingt es in der Sitzung des Kreisumweltausschusses am Donnerstag 09.03. in Meschede, für mehr Klarheit zu sorgen.

SPD-Landtagskandidaten Margit Hieronymus und Peter Newiger: „Fracking im Sauerland endgültig vom Tisch!“

Margit Hieronymus (SPD) und Peter Newiger (SPD) kandidieren für den Landtag. (fotos: spd)

Meschede. (spd_pm) Die Sauerländer SPD habe sich, so die beiden SPD-Landtagskandidaten Margit Hieronymus und Peter Newiger, stets gegen Fracking ausgesprochen. Nun sei für das Sauerland das Thema Fracking vom Tisch, so Hieronymus und Newiger in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Fracking wäre nicht nur ein theoretisches Problem gewesen, vielmehr hätten entsprechende Interessenbekundungen für Bohrungen auch für das Hochsauerland im Raum gestanden. Sowohl Bundes- als auch Landespolitik seien in Sachen Fracking allerdings nicht untätig geblieben.

Auf Bundesebene sei am 11.2.2017 das Verbot unkonventionellen Frackings in Kraft getreten. Allerdings erlaube das Bundesgesetz theoretisch vier Probebohrungen, denen die Landesregierung aber zustimmen müsste.

Die sozialdemokratisch geführte Landesregierung von NRW habe sich, so Hieronymus und Newiger, klar positioniert und das unkonventionelle Fracking ausgeschlossen.

Dasselbe tue der geltende Landesentwicklungsplan. Zusätzlich weise ein verwaltungsinterner Erlass der Landesregierung die Bergbehörden an, nicht über Fracking-Anträge zu entscheiden.

„Für das Sauerland ist das Thema Fracking damit vom Tisch. Die Sauerländer SPD hat Wort gehalten – Fracking im Sauerland findet nicht statt“, betonen Margit Hieronymus und Peter Newiger.

„Entsorgte“ Puten: Kadaver an einem Waldweg zwischen Meschede und Schederberge?

Derzeit bereitet der Tierschutz im HSK besondere Sorgen. Außer um Ziegen (dazu mehr in anderen Beiträgen auf diesen Seiten) geht es nach wie vor um Puten.

(Der Artikel ist heute in ähnlicher Form zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste/FW erschienen.)

1. Akt
Vielleicht erinnern Sie sich? Die Westfalenpost Meschede berichtete im letzten Oktober über den Zufallsfund von illegal entsorgten Putenkadavern an einem Waldweg zwischen Meschede und Schederberge. Die Presse schrieb von „etwa 20 toten Puten“. Augenzeugen meinten, die Angabe „etwa 20 tote Puten“ sei etwas untertrieben. Es habe sich um mehr als „nur“ 20 tote Tiere gehandelt.

Wenige Tage später füllten Meldungen über die Vogelgrippe die Zeitungsspalten in Deutschland. Aber das nur so nebenbei.

2. Akt
Die Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) fragte am 09.01.2017 schriftlich beim Landrat nach.
Klick:
http://sbl-fraktion.de/?p=7195

3. Akt
Der Inhalt des Antwortschreibens mit Datum vom 17.01.2017 überraschte sowohl die Augenzeugen wie die SBL/FW:

„Sehr geehrter Herr Loos,
Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:

Da weder der Fachdienst 34 noch der Fachdienst 36 Kenntnis von der illegalen Abfallablagerung zwischen Meschede und Schederberge hatte, wurde der Bauhof der Stadt Meschede um Auskunft gebeten. Danach handelte es sich bei den illegal abgelagerten Abfällen nicht um tote Putenkadaver. Vielmehr hat der Bauhof dort eine Menge von ca. 10 Liter stark verwester Schlachtabfällen von Geflügel handeln könnte. Einige weiße Federn deuten daraufhin, dass es sich um Schlachtabfälle von Geflügel handeln könnte. Die Federn konnten je-doch keiner bestimmten Geflügelart zugeordnet werden.

Bei der von Ihnen zitierten Meldung der WP handelt es sich somit offensichtlich um eine Falschmeldung.“

4. Akt
Die SBL/FW fragte daraufhin noch einmal nach (mit Schreiben vom 07.02.2017):

„Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender,

wir bedanken und bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamts für die Beantwortung unserer Anfrage vom 09.01.2017.

Gleichwohl möchten wir noch einige Anmerkungen zum Thema „entsorgte“ Puten machen; denn nach unseren Informationen soll es sich bei dem Kadaverfund an der Straße zwischen Meschede und Schederberge sehr eindeutig um tote Puten gehandelt haben. Das sei z.B. an den Füßen gut erkennbar gewesen. Uns liegen Fotos der Tierüberreste vor.

Ein Augenzeuge zweifelt die Mengenangabe des Bauhofs der Stadt Meschede an. Seiner Meinung nach habe es sich nicht um „ca. 10 Liter stark verwester Schlachtabfälle“ gehandelt, sondern um ca. 100 Liter in Plastik verpackte Geflügelleichen, bei denen lediglich die Köpfe fehlten.

Ende Januar 2017 war ein Augenzeuge noch einmal an der Fundstelle. Er entdeckte dort immer noch weiße Federn und andere offensichtlich tierische Überreste, die offenbar nach und nach durch andere Tiere dezimiert, sprich gefressen werden.

Mit unserer Anfrage vom 09.01.2017 wollten wir u.a. in Erfahrung bringen, was die im WP-Artikel erwähnten polizeilichen Ermittlungen ergeben haben.

Wir fragen daher noch einmal:

  •  Liegt der Polizei und/oder der Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige wegen illegaler Müllentsorgung oder wegen illegaler Entsorgung von Tierkadavern vor?
  • Wenn ja, hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen und mit welchem Ergebnis?“

5. Akt
Er steht noch aus. Wir werden berichten …

Pressemitteilung der Sauerländer Bürgerliste: Ziegenhaltung – Kein Ende der Tierquälerei?

Hinter den Kulissen in Brilon



Anmerkung: Der Film auf Youtube wird in Ausschnitten von den Medien, die über den Fall berichten, verwendet.

Nach einem Filmbericht in der VOX-Sendung „hundkatzemaus“, der am 11.02.2017 gesendet worden ist, sollen auf einem ehemaligen Bioland-Betrieb in Brilon Tiere von Mitarbeitern geschlagen werden. Zudem sollen sämtliche Ziegen erhebliche gesundheitliche Probleme aufweisen und abgemagert und geschwächt sein.

Bioland Nordrhein-Westfalen e.V. teilte daraufhin in einer Pressemitteilung vom 13.02.2017 mit, sie hätten nach Bekanntwerden der Vorwürfe Anfang Dezember 2016 umgehend gehandelt und dem Ziegenbetrieb in Brilon die Mitgliedschaft im Verband gekündigt. Zudem habe Bioland sofort den Betrieb aufgefordert, gemeinsam mit dem Tiergesundheitsdienst ein Konzept zur Verbesserung der Zustände zu erarbeiten. Dieser Aufforderung sei der Betrieb nach mehrfacher Aufforderung nicht nachgekommen.

Klick:
http://www.bioland.de/ueber-uns/landesverbaende/nordrhein-westfalen/nrwdetail/article/hintergrundinformationen-ziegenbetrieb-in-brilon.html

Bei der SBL/FW-Fraktion meldeten sich mittlerweile mehrere Personen und berichteten, dass auf diesem Hof bereits seit längerer Zeit Handlungsbedarf bestehen soll.

Hinter den Kulissen in Medebach
Laut WP-Bericht vom 07.02.2017 haben sich die Zustände auf dem Aussiedlerhof im Stadtgebiet Medebach wohl immer noch nicht verändert. In den Stallungen wurden im Februar 2017 erneut tote Ziegen gefunden.

Klick
https://www.wp.de/staedte/altkreis-brilon/wieder-vier-tote-ziegen-auf-skandal-hof-beimedebach-id209523517.html

SBL/FW beantragt weiteren Bericht
Reinhard Loos, Sprecher der Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW), beantragte daher am 14.02.2017 bei Landrat Dr. Karl Schneider für die nächste Sitzung des Aus-schusses für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten – zusätzlich zu dem von ebenfalls von der SBL/FW bereits am 09.01.2017 beantragten Sachstandsbericht über die skandalösen „Zustände“ auf dem Aussiedlerhof im Stadtgebiet Medebach – einen Bericht über die jetzt öffentlich gewordenen Vorkommnisse auf einem Ziegenhof im Stadtgebiet Brilon.

Erste Naturparkschule in Hallenberg zertifiziert

Urkunde wurde im Rahmen einer kleinen Feierstunde überreicht


Die Offiziellen eingerahmt von den Schülerinnen und Schülern mit Urkunde und Entdeckerwesten. Zum Vergrößern auf das Bild klicken. (fotos: Naturpark Sauerland-Rothaargebirge e. V)

Hallenberg. (pressemeldung) Große Aufregung herrschte heute Morgen bei den Kindern in der städtischen Grundschule Hallenberg, denn Besuch hatte sich angemeldet. Grund war die Zertifizierung zur ersten Naturparkschule des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge.

Naturparkschulen verpflichten sich, wichtige Themen aus der Naturparkregion wie Naturschutz und Landschaft, Kultur und Handwerk sowie Land- und Forstwirtschaft regelmäßig im Unterricht einzubinden.

Und damit der Unterricht draußen auch mit den erforderlichen Utensilien abgehalten werden kann, überreichten der 1. Vorsitzende des Naturparks, Bernd Fuhrmann sowie der Geschäftsführer, Detlef Lins an die Schülerinnen und Schüler insgesamt 50 sogenannte „Entdeckerwesten“. Dies sind robuste Westen mit großen Taschen, damit dort Becherlupe, Kompass, Bestimmungshilfen und andere nützliche Materialien ihren Platz finden.

Zuvor konnte die Schulleiterin Bibiana Nissen im Rahmen einer kleinen Feierstunde zahlreiche Gäste begrüßen. In ihren Begrüßungsworten dankte Nissen den Verantwortlichen des Naturparks für die Möglichkeit, als erste Schule zertifiziert zu werden.

Hallenbergs Bürgermeister Michael Kronauge verwies auf die herrliche Landschaft, welche die Grundschule umgibt und die kurzen Wege, um zukünftig noch stärker spannenden Unterricht draußen in der freien Natur abzuhalten.

Der Abschluss: Start des Luftballonwettbewerbs mit der Teilnahme aller 186 Schülerinnen und Schüler.
Der Abschluss: Start des Luftballonwettbewerbs mit der Teilnahme aller 186 Schülerinnen und Schüler.

Landrat Dr. Karl Schneider betonte in seinem Grußwort, dass der Naturschutz ein wichtiges und aktuelles Thema sei, jedoch ein sinnvoller Ausgleich mit anderen Interessen, wie z.B. der Wirtschaft von Nöten sei. Dies funktioniere in der Region aber sehr zufriedenstellend durch den stetigen Austausch der jeweiligen Akteure.

Nach dem Auftritt des Schulchores plädierte die Schulamtsdirektorin Martina Nolte generell für einen naturnahen Unterricht und freute sich über das Engagement der Grundschule Hallenberg auch bei anderen Förderprojekten: „Ich danke dem gesamten Kollegium für diesen Einsatz“.

Sodann kam die Veranstaltung zum eigentlichen Höhepunkt: Der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN), Friedel Heuwinkel, überreichte die Urkunde an die Schulleiterin Nissen, welche die Grundschule Hallenberg für die kommenden fünf Jahre auch offiziell als Naturparkschule ausweist. „Die Urkunde wird einen prominenten Platz im Gebäude erhalten“, betonte Nissen.

Die Urkunde, welche die Grundschule Hallenberg für die kommenden fünf Jahre auch offiziell als Naturparkschule ausweist.
Die Urkunde, welche die Grundschule Hallenberg für die kommenden fünf Jahre auch offiziell als Naturparkschule ausweist.

Zum Abschluss der Feierstunde sangen alle gemeinsam das Hallenberger Kinderlied. Draußen startete dann noch ein von der Schule organisierter Luftballonwettbewerb mit der Teilnahme aller 186 Schülerinnen und Schüler.

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Hintergrund:

  • Der VDN zertifiziert nach Abschluss einer Evaluierungsphase Grundschulen zu Naturparkschulen. In NRW war dies lt. Friedel Heuwinkel die 10. Grundschule, die zertifiziert wurde, in ganz Deutschland sind es ca. 50 Schulen.
  • Die Exkursionen in Hallenberg werden unter anderem von den Umweltpädagogen Volkhard Kunst und Markus Genster durchgeführt.
  • In Deutschland gibt es zur Zeit 103 anerkannte Naturparke.

 

Winterberg: Verkehrschaos in der Remmeswiese? Anliegerversammlung suchte gestern nach Lösungen.

Wenn 7000-9000 Autos an einem Tag in die Remmeswiese einfahren, herrscht Chaos. (foto: klaus possehlt)

Wenn in Winterberg Schnee fällt, melden die Verkehrsnachrichten einen 8 Kilometer langen Stau ab Niedersfeld – mindestens. Einheimische meiden die Kernstadt.

Nach langer Anfahrt und vielen Staus erreichen an Samstagen, gleich einer Lawine, bis zu 9.000 Autos das Gewerbegebiet Remmeswiese. Fahrer und Mitfahrer sind gestresst. Die Blase drückt, die Toiletten fehlen. Es wird in den Schnee am Straßenrand und vor den Geschäften uriniert, was der Schließmuskel nicht halten kann.

Skitage sind Profit- aber auch Ekeltage.

Um Halteverbote, Abschleppzeichen und Parkuhren kümmern sich die Wintertouristen meist nicht. Der Parkraum ist knapp, also wird geparkt, wo noch vier Räder hinpassen.

Die Skiliftbetreiber freut es. Sie machen heute Umsatz. Das ist ihr Business.

Normale Geschäfte und Betriebe ärgern sich häufig über zugeschobene und vollgeparkte Einfahrten sowie im Rudel pinkelnde Sportsfreunde aus dem Ruhrgebiet und den Niederlanden.

Baumarkt, Autohaus, Tischlerei und Glaserei. Kein Durchkommen.

Gestern fand auf Initiative einiger Gewerbetreibender eine Anliegerversammlung in der Skihütte „Rauher Busch(Klante)“ statt.

Tourismusdirektor Michael Beckmann, der stellvertretende Bürgermeister Martin Schnorbus und Andreas Hester vom Ordnungsamt versuchten vor ca. 70 Anliegern, Problemlösungen zu skizzieren.

Fazit: es ist alles nicht so leicht.

Abschleppdienste könnten auch nur eine begrenzte Zahl von Falschparkern entfernen, denn Abschleppen ist zeitaufwändig. 10 von 10.000? Da freuen sich 10, die in den neuen Lücken parken können.

Dixie-Klos? Da reichen nicht ein oder zwei, es müssten viele sein. Wer trägt die Kosten? Wer reinigt die Dixies?

Halteverbotsschilder? Werden unter dem Druck der Massen ignoriert.

Letztendlich stellte sich nach 1 1/2 Stunden Diskussion heraus, dass es keine umfassende Lösung für die Bewältigung der Verkehrslawine vor allem an Wochenenden gibt.

700 bis 1000 Stellplätze könnten, so Martin Schnorbus, durch Freiräumen des Flughafengeländes geschaffen werde. Nachteil: Matsch- und Schlammorgien bei Temperaturen über Null.

Keine Lösung sei es, neue Parkflächen in Winterberg zu schaffen, so Tourismusdirektor Michael Beckmann, denn außerhalb der Ski-Saison seien diese Flächen kaum nutzbar.

Winterberg zum ideellen Gesamtparkplatz umzuplanieren, das  ist also auch keine Alternative.

Der Abend in der Skihütte war als Ideenbörse gedacht. Einfache Lösungen wird es nicht geben.

Eigentlich, so einer der Anlieger, müsste die Stadt Winterberg einen Straßen- und Raumplaner beauftragen, einen Lösungsvorschlag zu erarbeiten, aber das sei teuer.

So wird es morgen wieder heißen: „8 Kilometer Stau auf der B 480 zwischen Niedersfeld und Winterberg. Sie müssen mit einer Verzögerung von mindestens 45 Minuten rechnen.“

Pressemitteilung: Ländliche Räume jetzt auch digital unter die Lupe nehmen – interaktiver Landatlas ist da

Dirk Wiese auf seiner Landwirtschaftstour 2015. (foto: spd)

Berlin. (spd_pm) Etwa 90 Prozent der Fläche Deutschlands sind ländlich geprägt und mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt auf dem Land. Auch das Sauerland ist ländlich geprägt, wirtschaftlich stark und äußerst vielfältig.

Das Thünen-Institut hat im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums einen Landatlas online gestellt, der ländliche Regionen unter die Lupe nimmt (http://www.landatlas.de). Dieses interaktive Kartenwerk bietet Informationen zu verschiedene Lebenssituationen in ländlichen Regionen auf einen Blick.

„Mit dem Landatlas besteht jetzt die Möglichkeit, sich ein genaueres Bild über Fragen der demografischen und sozialen Situation, die Erreichbarkeit von Nahversorgern, über Wohnungs- und Arbeitsmärkte, die Wirtschaftsentwicklung oder die Landnutzung zu verschaffen- von meiner Heimatregion, dem Hochsauerland, bis zum bundesweiten Vergleich“, so der heimische Bundestagsabgeordnete Wiese in seiner Presssemitteeilung.

In welchen Regionen Deutschlands ist der Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss besonders hoch? Wo befinden sich die wissensintensiven Industrien? Wie steht es um die ärztliche Versorgung, die Apothekendichte oder die Erreichbarkeit von Tankstellen und Lebensmittelläden?

Fragen dieser Art beantwortet der Landatlas auch für den Hochsauerlandkreis. Interaktive Karten im Landatlas geben detailliert Auskunft über die Lage in Gemeinden und Landkreisen.

CDU will Reaktivierung der Röhrtalbahn stoppen. Ja, haben die den Knall noch nicht gehört?

Da sprechen sich vier CDU-Verbände im Röhrtal für einen Radweg auf der Bahntrasse aus und wollen damit die Reaktivierung stoppen.

(Unsere Gastautorin Marita Rauchberger ist Kulturmittlerin, Galeristin und Künstlerin. Sie engagiert sich in der „Galerie Eifel Kunst“ gegen „Rechts, gegen Ausgrenzung, gegen Rassismus, gegen braunes Gedankengut und Neonazis“. In ihrer Freizeit reaktiviert sie stillgelegte Bahnstrecken und hat sich schon ein wenig Ruhm als Schienenverkehrsexpertin eingehandelt.)

Ja, haben die den Knall noch nicht gehört? Das geht ja scheinbar wie ein Virus durch die Lande, Eisenbahnstrecken in Radwege umzuwandeln. Wieviel Geld gibt es eigentlich dafür? Wir werden bald ein Land mit Radwegen sein. Klar, die müssen auch sein. Aber ein Radweg ohne eine funktionierende Bahnverbindung wird sich bald totgeradelt haben.

So ein Blödsinn, zu behaupten, dass eine Reaktivierung der Bahn massive Beeinträchtigungen für die Bürger/innen bedeuten würde. Da kann man sich auch woanders getrost sachkundig machen.

Wo Bahnstrecken den Verkehr wieder aufgenommen haben, lassen sich wieder Firmen nieder, siedeln sich wieder junge Familien an. Ein aktiver Beitrag also zum Thema demographischer Wandel. Dass man im christlich-sozialen Lager dahingehend, die Bahnstrecken platt zu machen, mit der „Freie-Fahrt-Für-Freie-Bürger“-Partei kungelt, ist nicht weiter verwunderlich. Dass man damit einen Großteil der Bevölkerung vom Verkehr ausschließt, soweit denkt man ja nicht. Was ist mit Alten, Kranken, Kindern, Menschen mit Behinderungen oder Mütter mit Kleinkindern? Die fahren jetzt alle über die Radwege? Oder haben die Schreier nach dem Radweg immer noch die Angst, dass Eisenbahnen den Geist verwirren und dass der Teufel darin sitzt.

Kommt doch einfach mal im 21. Jahrhundert an, liebe Politiker und Innen. Einer Zeit, in der der Individualverkehr (für die Gegner der Bahn, die nicht wissen, was das ist: DAS AUTO) kaum noch bezahlbar ist und auch nicht mehr umweltverträglich ist.

Wir leben in einer Zeit, in der es moderne Möglichkeiten gibt SPNV zu initiieren. Und in einer Zeit, wo man begriffen hat, dass das notwendige Rückgrat eines vernünftigen ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) der SPNV (Schienenpersonennahverkehr) ist.

Ich bin sicher, dass es auch im Sauerland ein gut ausgebautes Radwegenetz gibt, denn dafür hat es ja schon mal Gelder vom Land gegeben und das hat sich sicher keine Kommune dort entgehen lassen. Ich bin keine Gegnerin von Radwegen, wenn das jetzt womöglich einige mir unterstellen. Radwege sind dringend für den Freizeitverkehr nötig, locken Touristen an und fördern die Sportlichkeit. Aber einen bestehenden Verkehrsweg auf immer zu zerstören, ist eine grenzenlose Dummheit.

Das Land NRW hat die Röhrtalbahn bereits 2012 in den Bedarfsplan eingestuft. Es gibt eine Potientalanalyse, die sagt, dass die etwa 14 km lange Bahnstrecke von Hüsten nach Sundern genügend Fahrgäste aufweisen kann – im normalen Schienenpersonennahverkehr wie auch im touristischen Verkehr. Da muss keine Museumsstrecke draus werden und auch kein Fahrradweg. Diese Strecke hat Potential! Übrigens besonders, weil sie den Anschluss an die RE 57 (Brilon/Winterberg –Dortmund) gewährleistet.

Egal, ob die Flügelzug- oder Pendelzugvariante bei einer Reaktivierung bevorzugt wird. Beides ist allemal billiger und umweltfreundlicher als die Busse.

Und bitte, liebe PolitikerInnen schmeißt uns nicht wieder zurück ins Mittelalter!

Marita Rauchberger, 24.1.2017

„Entsorgte“ Puten zwischen Meschede und Schederberge: Was haben die polizeilichen Ermittlungen inzwischen ergeben?

Die Westfalenpost hat im letzten Oktober über den zufälligen Fund von illegal entsorgten Putenkadavern an einem Waldweg zwischen Meschede und Schederberge berichtet.

(Dieser Beitrag ist in ähnlicher Form zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Die Rede ist von „etwa 20 toten Puten“:

http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/20-tote-puten-zwischen-meschede-und-schederberge-entsorgt-id12302603.html

Nach Informationen der Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) könnte es sich um mehr als 20 tote Tiere gehandelt haben. Die Putenkörper sollen in Plastik verpackt gewesen sein und Verwesungsspuren aufgewiesen haben.

Der SBL/FW wurde darüber hinaus berichtet, dass allen Kadavern die Köpfe gefehlt hätten. An der Fundstelle sollen noch immer Knochenreste und Federn liegen.

In dem oben erwähnten WP-Bericht heißt es:

„… Die Polizei ermittelt wegen illegaler Müllentsorgung und Verstößen gegen die illegale Entsorgung von Tierkadavern. Ein Zusammenhang mit der Puten-Mast in Schederberge besteht nach Informationen unserer Zeitung nicht. …“

Seitdem sind fast vier Monate vergangen. Da stellt sich die Frage, ob die polizeilichen Ermittlungen etwas ergeben haben.

Daher bat Reinhard Loos, Fraktionssprecher der Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW), am 09.01.2017 den Landrat, folgende Fragen zu beantworten:

  • Liegen zwischenzeitlich Ergebnisse der polizeilichen Ermittlungen wegen illegaler Entsorgung von Tierkadavern vor? Wenn ja, welche?
  • Was ist Ihrer Behörde über die Todesursache der Tiere bekannt? Wurden von Ihnen oder von anderen Behörden oder Instituten entsprechende Untersuchungen veranlasst? Wenn ja, mit welchem Ergebnis?
  • Wo und wie sind die Putenkadaver letztendlich legal entsorgt worden?

Winterberg: Ski und Rodel am Jahresende

Blauer Himmel, Temperaturen um den Gefrierpunkt. Winterberg am 31. Dezember 2017. (foto: zoom)

Wer wollte, konnte gestern auf den mit Kunstschnee bedeckten Pisten rund um Winterberg Ski fahren.

Auch das neue Jahr ist mit blauem Himmel gestartet. Die Waldwege sind ansonsten völlig schneefrei, ein sehr gutes Wetter, um heute noch einmal wandern zu gehen. In den nächsten Tagen soll laut Wetterbericht Schnee fallen.

Viel Kunstschnee auf den Pisten, kein natürlicher Niederschlag, die Speicherteiche sind ziemlich leer und werden mit Wasser gefüllt.

Minenplätze: Ein Speicherteich mit Wasser für die Schneekanonen wird befüllt. (foto: zoom)

Winterberg war gestern voller Touristen von denen viele aus den Niederlanden und Belgien angereist waren. Hier ein Blick auf den Rodelhang. Schneelanzen und Schneekanonen ermöglichen den Wintersport.

Der Rodelhang unter blauem Himmel. Lanzen und Kanonen – zwei Arten der Kunstschneeproduktion. (foto: zoom)