Umleitung: Joseph Roth, Greta Thunberg, Antisemitismus, Migration, Abschiebung, Waldvernichtung, Platons Apologie und mehr

Herbstspaziergang (foto: zoom)

Veröffentlichung vor 100 Jahren: Joseph Roths Roman „Das Spinnennetz“, der vor hundert Jahren erschienen ist, thematisiert den Aufstieg des Nationalsozialismus und Rechtsextremismus in der Weimarer Republik. Die Charakterzeichnung der Hauptfigur steht für eine Mitläuferfigur. Deren Ideologisierung lässt Verlaufsformen erkennen, welche auch den Rechtsextremismus der Gegenwart prägen … endstationrechts

Greta Thunberg & Antisemitismus in der Umwelt- und Klimaschutzbewegung: während ich eine selbstkritische Auseinandersetzung mit vor allem linkem und israelbezogenem Antisemitismus in Deutschland auch nach dem Documenta15-Desaster beobachte und wo immer möglich unterstütze, postete die schwedische Gründerin von Fridays for Future, Greta Thunberg, einen einseitig gegen die Republik Israel gerichteten Pro-Hamas-Streikaufruf auf Instagram, verbunden mit diesem Selbstbild … scilogs

Abschiebegesetze der Ampel: Die Ampelregierung verkauft ihre neuen Abschiebegesetze als großen Wurf. Doch ihre Wirksamkeit ist fraglich. Mit den Verschärfungen reagiert die Ampel auf eine Debatte, die allein von Stimmungsmache lebt … tagesschau

Sinnlose Grausamkeit: Was bei der Asylpolitik unter den Tisch fällt … frankfurterrundschau

Die Zukunft ist zerhäckselt: Ak­ti­vis­t:in­nen haben einen holzverarbeitenden Betrieb blockiert. Sie sorgen sich um die einst üppigen Wälder, die dem Klima kaum noch helfen … taz

Zeitungssterben: As smaller newspapers shrink or disappear, it’s easy to romanticize the role they played … propublica

Kunst in der Kurve: Neue Street Art an der Brinkhoffstraße unter dem Dortmunder U … nordstadtblogger

Entwaffnend: Platons „Apologie des Sokrates“, neu übersetzt … revierpassagen

Lüneburg aus Gründen – eine Kunstsammlung

Blick vom Wasserturm, viel Fachwerk (foto: zoom)

Man kann das Zentrum von Lüneburg als Open-Air-Fachwerk-Erlebnis-Shopping-Areal erkunden. Cafés, Eisdielen und Restaurants (auch vegan) gibt es reichlich, und wer noch Bilder für seinen Instagram-Kanal benötigt, wird ebenfalls fündig werden; dafür sorgen die Ilmenau und der Losegraben mir ihren pittoresken Szenerien. Wasser, Brücken, Mühlen, Fachwerk – alles fußläufig (viel Kopfsteinpflaster) vorhanden; dazu sieben Museen und der großartige Blick vom alten Wasserturm.

Hängen geblieben bin ich in der Kunstsammlung Henning J. Claassen. Um es für mich auf den Punkt zu bringen, ist das die ganz, ganz kleine Schwester des Louisana Museums für moderne Kunst nördlich von Kopenhagen.

Eingang zur Ausstellung (foto: zoom)

Der nüchterne und lichte Stil der Bild- und Skulpturenpräsentation hat mir gefallen. Die Exponate sind vielfältig oder eklektisch im positiven Sinn. Picasso, Gerhard Richter, Neo Rauch, Andy Warhol, David Hockney, Banksy, Sam Jinks, Niki de Saint Phalle, … insgesamt 140 Werke, kurzweilig und unterhaltend präsentiert.

Für die Austellungsetage sollte man sich zwei Stunden Zeit nehmen, plus eine halbe Stunde im Museumscafé zur Nachbesprechung.

Die Stille am Morgen passt zu meinen Hobbies. (foto: zoom)

Der Eintrittspreis ist moderat. Wer Zeit und keine Lust auf Heimatmuseen hat, kann sich anschauen, was ein Lüneburger Millionär und Unternehmer in aller Welt zusammengetragen hat.

Am Ende im Museumscafé (foto: zoom)

Die ganze Geschichte kann man auf der Website des Museum erfahren. Schaut euch dort um:

https://www.kunstsammlung-henningjclaassen.de/

Wenn euch das nicht gefällt, müsst ihr doch ins Salzmuseum. Oder ihr macht beides.

Das Motto zum Tage: RADIKAL + INSTABIL

Dieses Graffito habe ich noch nicht entschlüsseln können. (foto: zoom)

Manchmal stehe ich vor einem Wandbild oder einem Graffito und fühle mich in die Schulzeit zurückversetzt. „Interpretiere die Darstellung …!“ Und ich kapiere es nicht. Schon die Beschreibung ist zum Scheitern verurteilt.

Daher schaue ich mir Graffiti lieber zu zweit oder in einer kleinen Gruppe an. Vier Augen sehen mehr als zwei Augen, vor allem wenn ich etwas müde und abgekämpft mein Fahrrad die Graffiti-Mauer in Dortmund unterhalb der Rennbahn entlang schiebe.

Bei der oberen Abbildung bin ich zur Zeit noch ratlos. RADIKAL + INSTABIL ist halbwegs verständlich, aber der Rest ist mir verschlossen.

„Das Motto zum Tage: RADIKAL + INSTABIL“ weiterlesen

Umleitung: Zecken, die Kuh ist gemelkt, Kunst, Anastasia, Lamm Gottes, Ernst Bach, Sommer am U, Mack und Millionär*innen in Hagen, RWE im HSK und eine Margerite.

Margerite vor dunkelgrünem Rasen-Boke Röhrenblüten in derh. Weiße Zungenblüten am Rand, gelbe Röhrenblüten in der Mitte des Blütenstandes
Mager- oder Trockenwiesen-Margerite, siehe am Ende der Umleitung (foto: zoom)

Zeckenforscher Gerhard Dobler: „Anzahl der Zecken hat sich in diesem Jahr verdoppelt“ … deutschlandfunk

Die Kuh ist gemelkt, der Zopf geflechtet, der Schatz gehebt: Sprache wandelt sich. Aber wohin genau geht die Reise? … spektrum

Was ist Kunst? Zwecklosigkeit der Kunst als Freiheits-Verkörperung: Alles, was man tut, dient normalerweise einem Zweck. Man will ein Ziel erreichen und setzt seine Kräfte dafür ein. Das ist ermüdend, weil die Schattenseite dieses Zustandes Unfreiheit ist: wenn alles zweckgebunden ist, wird die persönliche Freiheit beschnitten … endoplast

Anastasia – Geheimes Wissen aus der Taiga: Seit den 1920er Jahren versuchte die völkische Bewegung mittels gezielter Ansiedlungen junger Menschen auf dem Land, die Gesellschaft in ihrem Sinne zu verändern – durch ein naturnahes Leben innerhalb ihrer eigenen Volksgemeinschaft mit dem Ziel, die »Arterhaltung der deutschen Rasse« zu sichern … derrechterand

Lamm Gottes (Satire): „… die Wirtschaft und damit auch den Staat in eine existenzielle Notlage bringe. Wer sich vorsätzlich vegan ernähre, so Weiger, verursache Schäden an der Natur und damit auch am…“ … zynaesthesie

Kreis Wittgenstein: Ernst Bach (1902-1965) – ein Kämpfer für das freie Wort? … siwiarchiv

Dortmunder Kultur: Der „Sommer am U“ ist gestartet und belebt die City mit Konzerten, Lesungen und DJ-Sets … nordstadtblogger

Hagener Kultur: Ungeahnte Leuchtkraft der Farben – Heinz Mack (92) stellt in Hagen aus … revierpassagen

Hagener und andere Millionär*innen: Das Geld ist nicht weg – nur woanders. Zahl der Einkommensmillionär*innen in NRW um 1,9 Prozent gestiegen … doppelwacholder

Hochsauerlandkreis: Landrat möchte regionale Energiegesellschaft mit RWE als Mehrheitsgesellschafterin gründen … sbl

Die Margerite (siehe Bild oben) soll nicht vergessen werden: Sie ist bei uns im Hochsauerland auf Wiesen und Triften weit verbreitet, hauptsächlich in zwei Sippen: Leucanthemum vulgare (eher Trockenwiesen) und L. ircutianum (eher Fettwiesen) [2]. Der Name Margerite kommt von französisch marguerite und soll Perle bedeuten[1, ?]. Der Name galt ursprünglich für das Gänseblümchen. Später wurde er auf die Margerite übertragen.[1] Die Blütezeit ist von Juni bis Oktober [3]. Was wir häufig als Blüte bezeichnen, ist ein Blütenstand aus 20 bis 25 weißen Zungen- und bis zu 400 gelben Röhrenblüten. Die Margerite zählt zu den sogenannten Korbblütlern (Asteraceae, Compositae). Schon seit dem Mittelalter wird sie als Zierpflanze kultiviert und ist auch als Gemüse verwendbar [1].

[1] R. Düll, H. Kutzelnigg, Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder, 8. Aufl., Wiebelsheim 2016, S. 384/385. Allerdings habe ich die sprachliche Ableitung ‚Perle‘ nur im Altgriechischen (‚margarites‘) belegt gefunden.

[2] Richard Götte, Flora im östlichen Sauerland, 2. Auflage, Marsberg-Bredelar 2022, S. 452/453

[3] Aribert Jung, Die Pflanzenwelt im Sauerland und Siegerland, Fredeburg 1978, S. 80

Umleitung: Milliardäre greifen an, Harmonisch mit Neonazis, Klimadreckschweine, Gürtelrose-Impfung gegen Demenz, Tucholsky in Lourdes und mehr…

Blüht zur Zeit in vielen Gärten: der Zierlauch (foto: zoom)

Milliardäre greifen an: Donald Trump und Elon Musk als Bösewichte? … endoplast

Harmonisch mit Neonazis: Das Brauchtumsfest am Questenberg in Sachsen-Anhalt lockt zu Pfingsten Rechtsextreme aller Couleur an. Die Ortsbevölkerung lässt sie gewähren … endstationrechts

Gürtelrose-Impfung verhindert anscheinend Demenz: Herpesviren, darunter auch der Erreger der Windpocken, stehen schon länger im Verdacht, mit Demenz zusammenzuhängen. Die neuen Ergebnisse über die Impfung gegen Gürtelrose stützen diese Hypothese … spektrum

Klimadreckschweine (Satire): „… warne Scholz vor einer Radikalisierung der Klimaschützer. Die gesellschaftliche Stimmung sei trotz einer weitgehenden Kompromissbereitschaft der Bundesregierung gegenüber den besorgten Autobesitzern schon so aufgeheizt, dass man auf Proteste von Jugendlichen nur mit der Härte des…“ … zynaesthesie

Kurt Tucholsky – Lourdes (1927): was ist eigentlich Lourdes, dieser kleine Ort am Fuße der Pyrenäen, der durch die angeblichen Marienerscheinungen 1858 zu einem der größten Wallfahrtsorte des Christentums wurde? Was geschieht dort? Wieso gibt es überall in Deutschland Nachbauten der Lourdesgrotte? … schmalenstroer

Lucinda Devlin – Frames of Reference: Die Ausstellung in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in Köln zeigt neun Werkreihen, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten: Lucinda Devlin beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit Exekutionsräumen und Tiergehegen, mit Kurorten und Agrarlandschaften, mit Vergnügungshotels und amerikanischen Seen … kwerfeldein

Dortmunder Nordstadt: Anarchistisches Parkfest am 17. Juni im Blücherpark … nordstadtblogger

Gießen: Nicht schön, aber viel besser als früher – Bilder aus der „Eulenkopf“-Siedlung … revierpassagen

Kartenvorverkauf Sauerland-Herbst startet am 1. Mai – Abschlusskonzert mit Jazzsuperstar James Morrison

9:3 für die Männner beim Startschuss für den Kartenvorverkauf am 1. Mai: Landrat Dr. Karl Schneider (4.v.l.) und Prof. Thomas Clamor (3.v.l.) mit den Sauerland-Herbst-Sponsor*innen im Hof des Sauerland-Museums. (Foto: Pressestelle HSK)

Am Montag, 1. Mai, pünktlich um 0 Uhr startet der Vorverkauf für den Sauerland-Herbst 2023. Es wird vom 27. bis 29. Juli wieder drei Sommer-Open-Air-Konzerte auf der Freilichtbühne Herdringen geben, bevor vom 30. September bis zum 28. Oktober 20 Herbstkonzerte mit Künstlerinnen und Künstlern aus 14 Nationen starten. Ticket-Buchungen sind online über www.sauerland-herbst.de möglich. Dort gibt es auch alle Informationen zu den Konzerten und Workshops.

(Pressemitteilung HSK)

„Der Sauerland-Herbst holt die Superstars der Brass-Szene in den Hochsauerlandkreis: sie kommen direkt von den Bühnen der großen internationalen Konzerthäuser zu uns. Wir dürfen stolz darauf sein, dass die namhaften großen Künstlerinnen und Künstler immer wieder mit Freude an unserem Festival teilnehmen und unser Publikum auf diese Weise in den Genuss der jeweils neuesten und aktuellen Programme der Stars kommt“, läutet Prof. Thomas Clamor als Künstlerischer Leiter den Kartenvorverkauf für das Festival ein.

Das Abschlusskonzert am 28. Oktober (Brilon) wartet mit James Morrison auf, einem Superstar der Jazzszene. Eine exotische Kombination von Trompete und Oud wird beim Konzert von Frederik Köster und Mohannad Nasser am 2. Oktober (Arnsberg) zu hören sein. Christoph Moschberger und Da Blechhauf`n gastieren zum Auftakt am 30. September in Olsberg. Zwei Konzerte von dem österreichischem Ensemble Federspiel sorgen am 20. und 21. Oktober in Winterberg und Arnsberg-Neheim für eine neue Definition der Blechblasmusik. Für das Sommerfestival konnten Unglaublech, Andreas Hofmeir & Band mit dem Konzert „Brazilian Nights“ sowie die Whitburn Brass Band verpflichtet werden.

Abgerundet wird der diesjährige Sauerland-Herbst mit fünf Workshops im Musikbildungszentrum Südwestfalen u.a. mit Da Blechhauf`n, Stockholm Chamber Brass und weiteren renommierten Dozentinnen und Dozenten. Auch die Ausrichtung der internationalen Brass Band Meisterschaft „German Open“ findet sich nach 2021 zum zweiten Mal im Programm.

Umleitung: Beavis, Künstliche Intelligenz, Unbewohnbarkeit der Städte, Morddrohungen gegen Habeck, Zukunft der Gasnetze, Wärmepumpen-Umstieg, belgische Schrottreaktoren und Radfahren in Dortmund

Kennt den noch jemand? Beavis in der Hall of Fame am Philosophenweg in Kassel (foto: zoom)

Kunsttagebuch: Menschheitsträume mit der bildgebenden Künstlichen Intelligenz als Sandmännchen … endoplast

Von Unna bis Bangkok – Unbewohnbarkeit der Städte im fotografischen Langzeitprojekt: Der 1961 in Wolfsburg geborene Fotograf Peter Bialobrzeski ist ein kreativer Unruhegeist. Wenn der Foto-Künstler keine Uni-Seminare hält, ist er mit seiner Kamera unterwegs, erforscht die Geheimnisse der deutschen Kleinstädte und die Abgründe der globalen Mega-Metropolen … revierpassagen

Etliche Morddrohungen gegen Habeck bei „Fridays For Hubraum“: Der Hass in rechten Facebook-Gruppen kennt keine Grenzen und ist brutaler Alltag, wie die Recherche-Gruppe DieInsider regelmäßig dokumentiert … volksverpetzer

Haben Gasnetze eine Zukunft? Kostenfalle für Verbrauch und Kommunen … scientists4future

Trotz Handwerkermangel: Wie der Wärmepumpen-Umstieg gelingen kann … ntv

Atomgefahr? Versteckt im Hagener Amtsblatt: Belgische Schrottreaktoren sollen bis 2035 weiterlaufen … doppelwacholder

ADFC-Fahrradklima-Test: Dortmund erneut mit schlechten Noten – Radwege sind oft zu schmal … nordstadtblogger

Umleitung: von der Hall of Fame am Philosophenweg in Kassel bis zum Fastenbrechen in Dortmund

Graffiti in der Hall of Fame am Philosophenweg in Kassel (foto: zoom)

Auch wer nur ab und zu hier im Blog vorbeischaut weiß, dass ich mir, wo immer ich auch bin, gerne Graffiti anschaue. Das ein oder andere Graffito fotografiere ich und zeige es hier vor.

Das detailreiche Auge habe ich vor drei Tagen am Philosophenweg in Kassel gefunden. Die Wandflächen der Unterführung sind eine gut gepflegte Hall of Fame, die ich regelmäßig besuche, eine kleine hochwertige Straßenkunstausstellung.

Heute folgt dem Auge meine kleine eklektische Sammlung von Lesehinweisen:

Kampf gegen Bildung: Der russische Anastasia-Kult ist Teil eines politisch aufgeladenen, rechtslastigen Spannungsfeldes. Auch nach der Pandemie sind vor allem Kinder die Leidtragenden. Deren Eltern attackieren die Schulpflicht. Sie forcieren eine Bildungsrevolte mit reaktionären Konzepten und unklaren Lehrinhalten … endstationrechts

Böhmermann vs. „Bild“ im neuen Podcast: Achtung, Reichelt! Der Podcast „Boys Club“ ergründet die Machtstrukturen im Springer-Verlag – über die Reichelt-Affäre hinaus … taz

Erfundenes Interview mit Michael Schumacher: Zu dumm, um wahr zu sein … uebermedien

Zeitenwende: Kanzler Scholz (SPD) schaffte schon nach wenigen Wochen das im Amt, was seine Vorgänger nicht oder erst nach Jahren fertig brachten. Er trug sich ins Buch der Geschichte ein … postvonhorn

Irak 2015 – Europa 2023: Die Klimakrise wird zur Wasserkrise … scilogs

70 Jahre Doppel-Helix: Die Desoxyribonukleinsäure DNA enthält die Daten allen Lebens. Ihr Molekül besteht aus zwei gegeneinander versetzten Schrauben, die eine Doppel-Helix bilden. Am 25. April 1953 brachte die Zeitschrift „Nature“ einen Artikel über ein Strukturmodell. Autoren waren der englische Physiker Francis Crick und der amerikanische Genetiker James Watson. Ihre Arbeit läutete ein neues Zeltalter der Biologie ein … hnf (gefunden bei: planethistory)

Niki de Saint Phalle: Die Schirn in pink … hypothesis

Falsche Behauptungen: So unseriös machen einige Kinderrechtsorganisationen für die Chatkontrolle mobil … netzpolitik

Nähe, Alltag und Wirrnis: Andreas Maiers Roman „Die Heimat“ … revierpassagen

Hagen: DGB sagt Mai-Demonstrationszug ab … dopppelwacholder

Klare Botschaft zum Ramadan: „Dortmund will Brücken bauen statt Mauern ziehen“ – Das gemeinsame Fastenbrechen als gutes Zeichen des Miteinanders … nordstadtblogger

Ein Sonntagnachmittag mit Betonkunst und Joachim Schulz im Kump Hallenberg

Der Künstler mag Whiskey. Joachim Schulz prostet seiner Skulptur „Single Malt“ zu. (foto: zoom)

Am Ende unseres gestrigen Gesprächs schwärmt Joachim Schulz vom Geschmack des Single Malt Whiskey und stößt mit seiner Skulptur „Single Malt“ an.

Nicht allein Genuss, auch die dunklen und traurigen Seiten des Lebens verarbeitet der Künstler in seinen Figuren aus Beton. Anlass für die Skulptur „Ausharren“ waren die ukrainischen Flüchtlinge am Berliner Bahnhof.

„Ausharren“ – ein Flüchtlingsschicksal vor dem Berliner Bahnhof (foto: zoom)

Die Skulptur stehe aber nicht nur für die Flüchtlinge des Ukraine-Kriegs, so Joachim Schulz im Gespräch, sondern aller Kriege auf dieser Welt. Daher habe er die verschiedenen Flaggen an den Seiten des Koffers aufgetragen.

„Protect it“ – die Hand schützt eine Familie. (foto: zoom)

Protect it – beschütze es, meine nicht unbedingt nur die Familie. Das Kunstwerk sei offen für andere Interpretationen, erklärt Joachim Schulz. Sagt es und tauscht den Bilderrahmen gegen ein Schneckengehäuse, welches die Natur symbolisieren könne.

„Protect it“ – schütze, was du schützen willst. (foto: zoom)

Joachim Schulz spricht gerne über seine Kunst, seine Skulpturen, betont aber auch, dass er niemandem seine Ansichten aufzwingen wolle.

Von der Idee bis zum fertigen Werk dauere es ungefähr zwei Monate. Das Innenleben ein Styroporgerüst, darüber Schicht für Schicht der Beton, die Modellierung und am Ende die Farbe, die die Skulptur wasserfest mache.

Nein, nein – er sei dann nicht acht Wochen lang den ganzen Tag, Stunde für Stunde mit dieser einen Figur beschäftigt. Das Ganze müsse reifen, auch mal in Ruhe stehen, Stück für Stück bis zum endgültigen Produkt.

Das nötige Handwerk zur Kunst habe er bei Arno Mester in Arnsberg gelernt, heute gibt Joachim Schulz selber Workshops.

„Ommm“ ist als Idee einem Yoga-Kurs entsprungen (foto: zoom)

Die Motive für seine Kunst müsse er sich nicht auf Reisen holen, sie entstammen der Auseinandersetzung mit dem alltäglichen Leben, im Kleinen wie im Großen.

„Ausbruch“ (foto: zoom)

Die Skulptur „Ausbruch“ habe ich mehrmals betrachtet und zuerst nicht verstanden. Ich sehe eine Frau, die sich in eine Mauer hineinzwängt. Für Joachim Schulz dreht sie sich mit Gewalt aus der Enge hinaus, befreit sich. Wer weiß, was eine dritte, vierte oder fünfte Person sieht? Die Kunst von Joachim Schulz ist offen für viele Gedanken.

Am nächsten Sonntag, dem 19. März, wird der Künstler noch einmal von 14 bis 16 Uhr persönlich vor Ort im Hallenberger Kump zu sehen und zu sprechen sein. Es lohnt sich.

An diesem Sonntag herrschte reger Betrieb im Kump. (foto: zoom)

Die meisten Skulpturen sind verkäuflich oder können sogar gemietet werden. Einige, wie der „Ausbruch“ und „Omm“, haben schon am Sonntag den Besitzer bzw. die Besitzerin gewechselt.

Die vorhergehenden Artikel zur Ausstellung hier im Blog:

Ausstellungseröffnung: Joachim Schulz … der Beton in Falten legt

„Der Beton in Falten legt“ – Volles Haus bei Ausstellungseröffnung im Kump Hallenberg

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Montag, Mittwoch und Samstag von 10 – 13 Uhr
Donnerstag und Freitag von 10 – 16 Uhr
Sonntag von 14 – 16 Uhr

Am nächsten Sonntag, dem 19. März, ist Joachim Schulz erneut persönlich anwesend.

Eintritt frei! „Verwebungen“ am 15. und 16. März 2023 in der KulturSchmiede Arnsberg

In meinem Briefkasten liegt ein kleines Anschreiben des Teatron-Theaters in Arnsberg, welches auch für andere Kulturinteressierte in und um das Sauerland interessant sein könnte.

Liebes Publikum!

Es gibt kaum einen Bereich des gesellschaftlichen, politischen und persönlichen Lebens, das nicht vom Internet in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen beeinflusst und geprägt wird. Wir laden Sie ein zum Dialog über dieses aktuelle, für manche beängstigende, für andere absolut faszinierende Thema. Die SMART CITY Arnsberg und die Volkshochschule Arnsberg Sundern machen es gemeinsam mit anderen Förderern möglich, dass die Bürger*innen der Stadt Arnsberg kostenlos unsere Inszenierung „Verwebungen“ anschauen und danach ins Gespräch kommen können – generationenübergreifend und mit den Künstler*innen.  Nutzen Sie / Nutzt diese einmalige Chance! Wir freuen uns auf Sie / euch!

Ihre / eure

Ulla und Yehuda Almagor

Verwebungen… ­_I will delete everything by tomorrow 
Ein multimediales Theaterlabor über das Internet

Dienstag, 14.3.23 um 18 Uhr (ausverkauft)
Mittwoch, 15.3.23 um 19 Uhr  
Donnerstag, 16.3.23 um 19 Uhr

in der KulturSchmiede Arnsberg

Reservierung der kostenlosen Karten unter:  dj.hoffmann@vhs-arnsberg-sundern.de
Buchungen über reservix.de mit einer Reservierungsgebühr von 2 € sind ebenfalls möglich!

Fotografie: Bianca Peruzzi

Als multimediales Theaterlabor mit einem Künstlerkolletiv aus Hamburg erforscht das TEATRON-Projekt „VERWEBUNGEN­_I will delete everything by tomorrow“ Chancen und Abgründe des Internets.

Es beschreibt schlaglichtartig, wie das Internet entstanden ist, und wie im Internet Bedürfnisse erzeugt und Sehnsüchte ausgenutzt werden. In episodenhafter Erzählform begegnen die Zuschauenden einer virtuellen Chatgruppe, die sich über ein mysteriöses Geräusch austauscht, oder einem CEO, der sich in einer Immer-Höher, Immer-Weiter, Immer-Schneller-Spirale verliert, oder zwei in einem „Shitstorm“ gefangene, virtuelle Figuren, die die Niederungen menschlicher Kommunikation ausloten.

Videoprojektionen, Soundcollagen, Musik sowie Bühnen-Performance kommunizieren miteinander. In episodenhafter Erzählform wechseln sich dabei szenische Momente, filmische Narration und Live-Hörspiel miteinander ab. Die Bühne wird dabei zum Rechenzentrum der Geschichten selbst, eine Verwebung aus Technik- und Erzählung. Ein lebendiges Netzwerk.

Weitere Informationen, Fotos und ein Video-Trailer unter: https://teatron-theater.de/programm/verwebungen_i-will-delete-everything-by-tomorrow/

Die Wiederaufnahme-Vorstellungen von „Verwebungen“ richten sich an ein gemischtes Publikum, um einen generationsübergreifenden Dialog zu ermöglichen. Im Anschluss an die Vorstellungen findet ein Publikumsgespräch mit den Künstler*innen statt. Außerdem bieten nachbereitende Workshops an Schulen die Möglichkeit zu weiterer Reflektion der Thematik.

Karten: Eintritt frei!

Vorbestellung per Mail an Debora Janine Hoffmann, vhs Arnsberg/Sundern: dj.hoffmann@vhs-arnsberg-sundern.de
Buchungen über reservix.de mit einer Reservierungsgebühr von 2 € sind ebenfalls möglich.
Ticketlink reservix: https://www.reservix.de/veranstaltungskalender?city=arnsberg&q=arnsberg+verwebungen&sort=date
Karten sind außerdem erhältlich in der Buchhandlung Sonja Vieth oder an der Abendkasse in der Kulturschmiede Arnsberg, Apostelstraße 5, 59821 Arnsberg