Umleitung: Hasspropaganda, Gender-Gaga, Xavier Naidoo, Flüchtlinge, IS, Klimakonferenz, Geschichte, Keyless GOne und mehr.

Das war im Sommer. Grafitti in Dortmund. (foto: zoom)
Das war im Sommer. Graffiti in Dortmund: keine verbotene Fütterung (s.u.) (foto: zoom)

Lektionen in Hasspropaganda: Der Wir-Die-Subtext der meisten Nachrichten ist billig, spricht aber das Publikum an. Deshalb ist dieses zu Hasspropaganda tendierende Element das hauptsächliche Produkt der meisten Massenmedien … erbloggtes

Gender-Gaga: Revolutionär*innen, die auf Sternchen starren … sprachlog

Das Gehirn hat kein Geschlecht: Typische Frauen- und Männerhirne gibt es nicht, sagt eine aktuelle Studie. Unser Denkorgan ist ein Mosaik aus beiden Anteilen … zeitonline

Xavier Naidoo: Der Sänger, der Bullshit und die Kultur … psiram

Für die NRW-CDU wird es eng: Die Zuwanderung macht Laschet zu schaffen … postvonhorn

Syrien, Paris und die Flüchtlinge: Über Syrien hat sich während des arabischen Frühlings keiner Sorgen gemacht. Das Land sei so stabil, waren sich 2010 nahezu alle Experten sicher, dass Syrien einigermaßen immun gegenüber den Umwälzungen anderswo sei … fischblog

Der Islamische Staat (IS): Sogenannt, selbsternannt, allerhand … jurga

Realpolitik und andere Übersetzungsfehler: Es ist eine der seltsamen Eigenarten des Sprachtransfers, dass das Wort „Realpolitik“ gerne von jenen Politikern oder Kommentatoren hochgehalten wird, die von der Realität recht wenig Ahnung haben … misik

Ich hab Polizei: Ein schwerer Fall von Wehrkraftzersetzung: während die verwahrloste Unterschicht auf dem Mainzer Gutenbergplatz unter dem Banner der AfD ihre rassistischen Hetzparolen hochkotzte, sangen Mitglieder des Staatstheaters im Foyer den Schlusschor aus Beethovens IX. Symphonie. Alle Menschen werden Brüder … zynæsthesie

Wroclaw re-read: In the history of various cities, one can observe many examples of turning points that remind us of these cities’ political, cultural, or economic situation. They represent borderline situations that can still be seen today, even after many decades … publicHistory

Mail aus Göteborg: Neue Nachrichten über Gustav „Scheini“ Martens … harbuch

Klimakonferenz in Paris: „Mammutaufgabe für die Wirtschaft“ … dradio

Keyless GOne – wie die Autoindustrie uns beklaut: offenbar bieten diese Schlüssel mit ihrem eingebauten Nahfeldfunk auch für Diebe viel Komfort. Sie können Autos ohne jede Gewalt stehlen. Zudem innerhalb von Sekunden. Am Tatort bleiben keine Hinweise auf den Diebstahl … ruhrnalist

Angehörige von NSU-Opfern zu Gast in Dortmund: Lob für die Stadt und scharfe Kritik an den Ermittlungsbehörden … nordstadtblogger

Hagen: Politik plündert Reservetopf für die Kunstrasenplätze … doppelwacholder

Arnsberg: Große Abschlussveranstaltung der Arnsberger Jugendzentren … neheimsnetz

Jagd und Wild im HSK: Mindestens 11 verbotswidrige Fütterungen in einem Jahr … sbl

Was vom Monat übrig blieb: Das war der November … revierpassagen

Sauerlandmuseum in Arnsberg: Betriebslose Kosten

Das Sauerlandmuseum: Probleme mit dem Baugrund am Steilhang schon im Jahr 2013(archivfoto: loos)
Das Sauerlandmuseum ist bis voraussichtlich 2019 geschlossen. Die Kosten laufen weiter. (archivfoto: loos)

Wie teuer darf ein geschlossenes Museum sein? Nach dem Entwurf der Kreisverwaltung für den Kreishaushalt 2016 kostet ein geschlossenes Museum etwa genau so viel Geld wie ein offenes Museum.

(Der Artikel ist zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Es geht – mal wieder – um das Sauerlandmuseum in der Arnsberg Altstadt. Im August 2014 gab es ein Museumsfest, um ab dann war das Museum geschlossen, wegen der geplanten Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen. Seitdem steht nur ein einziger kleiner Raum in einem Nebengebäude noch zur Verfügung. An einem geregelten Museumsbetrieb ist also nicht zu denken.

Zuletzt im Jahr 2013 war dieses Museum also während des ganzen Kalenderjahres geöffnet. Damals ergab sich nach der Ergebnisrechung ein Zuschussbedarf aus dem Kreishaushalt in Höhe von 608.559 Euro.

Seit über einem Jahr ist das Museum nun nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Wie bereits an anderer Stelle berichtet, wird es noch etwa ein Jahr dauern, bis tatsächlich mit den Bauarbeiten für den Erweiterungsbau begonnen wird. Für das Frühjahr 2019 ist dessen Eröffnung geplant, fast 5 Jahre nach dem “Abschiedsfest”.

Nun könnte man annehmen, dass in der Zwischenzeit erhebliche Betriebskosten eingespart werden, für Personal- und Sachkosten. Doch aus der Drucksache 9/369 für die Sitzung des Kulturausschusses am 1. Dezember ergibt sich etwas völlig anderes: 573.649 Euro werden für das Jahr 2016 an Zuschuss für das Sauerlandmuseum eingeplant. Darin sind keine Bau- und Sanierungskosten enthalten; die werden an anderer Stelle geplant. Die “Einsparung” gegenüber dem Betriebskostenzuschuss während der letzten ganzjährigen Öffnung beträgt also nur etwa 6%. Im Wirtschaftsplan des Museums sind u.a. 4,649 Personalstellen vorgesehen, für die etwa 414 TEuro an Personalaufwendungen anfallen. Weitere 72 TEuro fließen als “Verwaltungskostenerstattung” an die Kreisverwaltung und bestehen überwiegend ebenfalls aus Personalkosten.

Ein teurer Betrieb ohne Betrieb.

Burghofbühne Dinslaken vor dem Aus? Ich habe dann mal die Petition unterzeichnet.

Als Schüler hatte ich einen Theaterpass für die Burghofbühne Dinslaken. Ich habe dort als Gymnasiast aus „bildungsfernen Schichten“ das „ins Theater gehen“ gelernt.

Da ich kaum Stücke kannte, bin ich eine Saison lang in alle Vorstellungen gegangen. Komödie, Drama, absurdes Theater – egal. Staunen, lernen, Kultur aneignen.

Später gehörte einer der jungen Schauspieler zu unserem Freundeskreis. Ein Lette, glühender Antikommunist (habe ich später verstanden) und Besitzer einer Werner Lämmerhirt-Langspielplatte … aber das ist insgesamt eine andere Geschichte.

Die Burghofbühne und, das soll erwähnt werden, die Stadtbücherei Dinslaken waren neben der Zwangsveranstaltung Schule mein Einstieg in die bürgerliche Kultur.

Nachdem ich den Niederrhein verlassen hatte, verlor ich auch die Burghofbühne aus den Augen. Die Stadthalle, in der das Theater spielte, wurde später nach der langjährigen Intendantin Kathrin-Türks-Halle genannt und ist heute eine „Problemgebäude“.

In der Stadthalle, später Kathrin Türks Halle, spielte die Burghofbühne. (foto: 23.7.15: zoom)
In der Stadthalle, später Kathrin Türks Halle, spielte die Burghofbühne. (foto: 23.7.15: zoom)

Vor ein paar Jahren habe ich dann das Ensemble als Gasttheater in Bad Berleburg erlebt: Die Jungfrau von Orleans wahrscheinlich. Meine Erinnerung an das Stück selbst mag trügen, aber es war eine ausgezeichnete Vorstellung.

Jetzt droht der Bühne in Dinslaken das Aus. Die Jamaika-Mehrheit im Kreis will sparen und stellt anscheinend das Theater in Frage. Ein ausführlicher Bericht dazu ist hier erschienen.

Aus Sentimentalität, alter Verbundenheit und Überzeugung habe ich vorhin die Online-Petition „Rettet die Burghofbühne Dinslaken“ unterschrieben. Dort heißt es unter anderem:

Die „Burghofbühne Dinslaken – Landestheater im Kreis Wesel e.V.“ finanziert sich durch das Land NRW, den Kreis Wesel, die Stadt Dinslaken und eigene Verkaufserlöse. Der Kreis Wesel wird in naher Zukunft – voraussichtlich bereits im Dezember – über einen Vorschlag abstimmen, die Kreiszuschüsse ab 2017 über einen Zeitraum von fünf Jahren unter jährlicher Abschmelzung von 20% komplett zu streichen. Eine Umsetzung dieser Pläne würde zweifelsohne das Aus des Landestheaters bedeuten, da die entstehende Finanzierungslücke nicht anderweitig kompensiert werden kann.

Daher fordern wir den Kreistag auf, die „Burghofbühne Dinslaken – Landestheater im Kreis Wesel e.V.“ zu erhalten und gegen den Vorschlag einer Kündigung der Mitgliedschaft des Kreis Wesel zu stimmen.
Begründung:

Die Burghofbühne Dinslaken garantiert dem kulturpolitischen Auftrag eines Landestheaters gemäß die kulturelle Grundversorgung der Städte und Gemeinden ohne eigenes stehendes Theater des Kreis Wesel und darüber hinaus. Ohne diese Versorgung der „Fläche“ droht gerade in ländlichen Gebieten eine fortschreitende Verödung des örtlichen kulturellen Angebots. Theater als Ort des gesellschaftlichen Diskurses, als Marktplatz der Meinungen und Sichtweisen, als integrative und Gemeinsinn stiftende Kraft ist gerade in den aktuell bewegten Zeiten unverzichtbar.

Darüber hinaus ginge mit der Abwicklung des Theaters auch der Verlust des großen sozialpolitischen Engagements und der starken Kinder- und Jugendarbeit einher. Die Bürgerbühne Dinslaken, die jedem interessierten Amateur des Kreis Wesel die kostenlose Möglichkeit gibt, unter professioneller Regie eigene Theaterprojekte zu entwickeln wäre ebenso verloren wie das erfolgreiche Projekt „Jedem Kind einen Theaterbesuch“, das allen Kindergartenkindern aus Dinslaken, Wesel und Kamp-Lintfort einen jährlichen kostenlosen Theaterbesuch ermöglicht. Zahlreiche Schulkooperationen, Workshopangebote, gemeinsame Projekte mit der Dinslakener Tafel, der Flüchtlingsunterkunft „Fliehburg“, den örtlichen Kirchengemeinden sowie der renommierte Kathrin-Türks-Preis für Autorinnen des Kinder- und Jugendtheaters würden ersazlos wegfallen.
Die Kosten für alternative Projekte der Kinder- und Jugendarbeit, partizipativer Bürgerprojekte etc. würden das Einsparpotential wegfallender Kreiszuschüsse voraussichtlich übersteigen.

Quelle: https://www.openpetition.de/petition/online/rettet-die-burghofbuehne-dinslaken

Konzertprogramm „Die Eifel ist bunt!“ – Christian Jost mit seinem Programm „Be In Side“ in der Galerie Eifel Kunst

ChristianJostSehr geehrter Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde der Galerie Eifel Kunst,

wir freuen uns, am 21. November 2015 ein weiteres Konzert im Rahmen des Konzertprogrammes „Die Eifel ist bunt!“ anbieten zu können. Ab 20 Uhr gastiert Christian Jost mit seinem Programm „Be In Side“ im Gewölbekeller der Galerie Eifel Kunst in der Schleidener Straße 1, 53937 Gemünd.

„Das Herz berühren, sich sein lassen und dem hingeben was da ist“, beschreibt Christian Jost die Lieder, die auch auf seiner neuen CD „Be In Side“ zu hören sind.

Die Lieder auf diesem Album widme er dem Sein und allen Menschen, die sie hören mögen. Mit selbstkomponierten Songs für Gitarre und Gesang begeistert der Musiker seine Fans bereits seit vielen Jahren. Er selbst bezeichnet seine Werke als handgemachte spirituelle Lieder.

Durch ein perfektes Zusammenspiel zwischen Gitarrensounds und seiner ausdrucksvollen Stimme, klingen die musikalischen Geschichten für die Zuhörer sehr bodenständig und ehrlich. Mit „Be In Side“, stellt der Musiker ein Werk vor, das magische Momente mit Gefühlen und Erlebnissen im echten Leben verbindet.

Ich darf Sie und Euch herzlich zu diesem Konzert einladen.

Eintritt frei! Spenden erwünscht.

Mit freundlichen Grüßen

Marita Rauchberger
Galerie Eifel Kunst/Eifeler Bündnis gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt
www.eifel-kunst.de

„J’y suis, j’y reste“, oder warum ich (k)eine Heimat habe.

Mrs. Parker-Jennings.

The man’s mad. The man’s as mad as a March ’are. He ought to be shut up in a lunatic asylum.

Jack Straw.

I forget if Napoleon was one of my ancestors, but I feel just like him at this moment. “J’y suis, j’y reste.”

Serlo.

In point of fact it was MacMahon who said that.

Jack Straw.

[With a noble flourish.] I prefer to think it was Napoleon.

Seit Jahren war ich auf der Jagd nach dem kleinen französischen Ausruf: „J’y suis, j’y reste.“ Bis heute erinnerte ich lediglich, dass es eine männliche Person in einem Theaterstück von William Somerset Maugham gewesen sein muss, die inmitten eines ironischen Dialogs „J’y suis, j’y reste“ bemerkt.

Seit gerade eben weiß ich, dass es Jack Straw aus der gleichnamigen Farce von Somerset Maugham war, der den Dialog mit dieser Bemerkung im dritten Akt prägte.

Wir Gymnasiasten haben vor Jahrzehnten Jack Straw, A Farce in Three Acts von W. Somerset Maugham, im Englischunterricht gelesen. Na ja, gelesen. Schul-Lektüre. Unser Lehrer war begeistert. Wir weniger. Aber seit dieser Zeit geisterte „J’y suis, j’y reste“ durch mein Bewußtsein. Irgendetwas hatte mich berührt und lange wußte ich nicht, was es war.

„Wo ich bin, da bleibe ich“, hatte uns unser Lehrer die Wendung ins Deutsche übersetzt, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass wir die ironischen Brechungen zu beachten hätten.

Da saß nun diese Wendung in meinem Hirnkasten und mit den Jahren und den Ortswechseln in einem Leben adaptierte ich dieses „Here I am, here I remain“ als meinen Heimatbegriff. Wo immer ich auch bin, ich bin dort, ich bleibe dort, und wenn ich woanders bin, gilt das gleiche.

Ich habe keine Heimat. Meine Heimat ist da, wo ich bin. Mit ganzem Herzen.

Heute habe ich den empfehlenswerten Artikel von Patrick Gensing auch in der taz gelesen. (foto: zoom)
Der empfehlenswerte Artikel von Patrick Gensing ist heute auch in der taz erschienen. (foto: zoom)

Heute hatte ich eine Art Kairos, denn ich habe den Artikel über den Begriff „Heimat“ von Patrick Gensing in der Papier-Taz gelesen. Es ist einer der besten Essays, den ich bislang zu diesem Thema gefunden habe, und ich erinnerte mich, dass ich ihn schon vor fast einem Monat bei Publikative verschlungen hatte, und dieses „J’y suis, j’y reste“ kreiste seitdem durch meine Gedanken.

Trotz leidlich fleißiger Bemühung von Google wusste ich bis gerade eben nicht, woher das Zitat stammte. „Somerset Maugham & J’y suis, j’y reste“ habe ich nicht gefunden, und dass es Jack Straw war – keine Ahnung; die konnte ich vielleicht auch nicht haben, denn beim Projekt Gutenberg ist das Stück anscheinend erst vor drei Tagen publiziert worden.

Title: Jack Straw
A Farce in Three Acts

Author: W. Somerset Maugham

Release Date: November 4, 2015 [EBook #50385]

Language: English

http://www.gutenberg.org/files/50385/50385-h/50385-h.htm

Jetzt aber in die Gegenwart und zur „Heimat“ bei Patrick Gensing:

Heimat-Debatte: Immer nur Vergangenheit!

Einspruch: Die Debatte darüber, wie der altdeutsche Begriff Heimat progressiv zu besetzen wäre, löst kein einziges Problem.

Der „Thüringer Heimatschutz“ – so nannte sich eine Neonazi-Bande in den neunziger Jahren, in der auch die späteren NSU-Terroristen aktiv waren; die NPD bezeichnete sich jahrelang als „die soziale Heimatpartei“; und auch andere Rechtsradikale nennen sich stolz „heimattreu“. In Dresden verkündeten Pegida-Anhänger bei ihren Demonstrationen auf Plakaten: „Heimatschutz statt Islamisierung!“ Und die in deutschnationalen Kreisen beliebte Band Frei.Wild textete, das „Heimatland“ sei das „Herzstück dieser Welt“, auf das „schon unsere Ahnen mächtig stolz“ gewesen seien: „Kurz gesagt, ich dulde keine Kritik an diesem heiligen Land, das unsere Heimat ist.“

Alles lesen: http://publikative.org/2015/10/18/heimat-debatte-immer-nur-vergangenheit/

L’ultima intervista a Pier Paolo Pasolini, 31 Ottobre 1975. Pier Paolo Pasolini (* 5. März 1922 in Bologna; † 2. November 1975 in Ostia)

„Am 2. November 1975 starb der Schriftsteller und Regisseur Pasolini eines gewaltsamen Todes, dessen Umstände auch vierzig Jahre später nicht vollständig geklärt sind.“[1]

„Am 2. November 1975 wurde Pasolini in der Nacht von Allerheiligen auf Allerseelen ermordet. Abends war er mit einem Freund zum Essen verabredet, seine Leiche wurde hingegen am Strand von Ostia, nicht weit von Rom entfernt, gefunden. Die kriminalistischen Untersuchungen ergaben, dass Pasolini mehrfach mit seinem eigenen Wagen überfahren wurde, einem Alfa Romeo 2000 GT Veloce, mit dem er in der Nacht verschwunden war.“[2]

[1] https://www.freitag.de/autoren/sandro-abbate/der-tod-des-p-p-p

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Pier_Paolo_Pasolini

Kulturtipps für Kurzentschlossene: „Erkennen Sie die Melodie“ sowie „Vom Sterben und vom Leben“

Einladung zum Remake der beliebten Rateesendung (foto: hester)
Einladung zum Remake der beliebten Rateshow „Erkennen Sie die Melodie“ (foto: hester)

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

wie immer spät, aber hoffentlich nicht zu spät, lade ich Sie und Euch herzlich zu einigen spannenden Veranstaltungen im November ein. Ich freue mich auf ein Wiedersehen bei der einen oder anderen Gelegenheit.

Mit herzlichen Grüßen,
Maik Hester

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Freitag, 06. November 2015, 18.30 Uhr: „Erkennen Sie die Melodie“ in Haus Oveney

Die Rateshow „Erkennen Sie die Melodie“ mit begleitendem Gänsemenü feiert

am Freitag, den 6. November 2015 um 18.30 Uhr Premiere im Haus Oveney (Tel. 0234/799 888) am Kemnader See.

Seien Sie dabei, raten Sie mit und lachen Sie sich schief!

Im Stil der 70er-Jahre-Fernsehshows hat sich das Musikerteam Anne Behrenbeck und Maik Hester erweitert um den Moderator Matthias Echelmeyer. Die Jury, ohne die keine Fernsehshow stattfinden kann, bilden Claudia Michel und Beatrix Pfeufer.

Alle Beteiligten haben bereits im Erfolgsstück „Im Weißen Rössl“ mitgewirkt.

Die Gäste können mitraten und mitgewinnen.

Das Programm umfasst Musik verschiedener Genres von amerikanischem Pop bis Operette, lustige Fragen, Fernsehballett in Kleinformat, ein köstliches 3-Gänge-Gänsemenü und viel Spaß.

Die Karten für diesen nostalgisch-kultigen Abend mit Gänsemenü (oder vegetarischer Alternative) werden zum Preis von 45,- € gebucht über www.oveney.de oder 0234/799 888.

Es sind noch Rest-Karten verfügbar.

Wer es diesmal nicht schafft, dabeizusein, hat am Freitag, dem 04. Dezember noch einmal die Gelegenheit, wenn es heißt: „Erkennen Sie die Melodie?“ Anmeldeschluss ist dann der 27.11.2015

Fragen zu allen anderen Aktivitäten oder zu eigenen Festplanungen im Haus beantwortet Anne Behrenbeck, Haus Oveney, Oveneystr. 65, 44797 Bochum, Tel.: 0234/799 888 oder das Internet unter www.haus-oveney.com

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Samstag, 07.11.2015, 19 Uhr
Dortmund, Pauluskirche, Schützenstraße

Vom Sterben und vom Leben – Dichterlesung von Franco Rest und musikalische Umrahmungen von „Get in touch…“ –
Bewegender Abend in der Pauluskirche

Franco Rest, bekannt als Mitbegründer der Hospizbewegung in Deutschland und Professor für Erziehungswissenschaften / Sozialphilosophie an der Fachhochschule Dortmund, hat seit 10 Jahren seine Wissenschaft von Sterben und Tod mit Gedichten und Erzählungen abgerundet. In seiner Dichterlesung am 7. November um 19 Uhr in der Pauluskirche wird er den Bogen spannen von der Besinnung des Lebens über Krisen und Krankheiten zu Sterben, Tod und Trauer.

Maik Hester (Bandoneon) spielt gemeinsam mit dem Gitarristen Thilo Champignon (foto: hester)
Maik Hester (Bandoneon) spielt gemeinsam mit dem Gitarristen Thilo Champignon (foto: hester)

Maik Hester (Bandoneon) und Thilo Champignon (Gitarre) umrahmen den Abend als Duo „Get in touch …“ mit eindrucksvollen und einfühlsamen Kompositionen von Astor Piazzolla.

Samstag, 07.11.2015 | PAULUSKIRCHE | Schützenstr. 35

Einlass: 18:30 Uhr | Beginn: 19:00 Uhr

Eintritt: AK: 10,00 EUR (kein Vorverkauf)

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Eine Vorschau zum Auftritt von Maik Hester und Thilo Champignon in der Pauluskirche gibt es bereits am Freitag, 06.11.2015, ab 19.30 Uhr in der Lokalzeit im WDR Fernsehen (Studio Dortmund).


Dr. Maik Hester
Konzertakkordeonist, Akkordeon-Restaurator, Musikwissenschaftler
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1 715 gleichgeschlechtliche Paare schlossen 2014 in NRW eine Lebenspartnerschaft

Die Daten für den HSK blau überstrichen (screenshot)
Die Daten für den HSK blau überstrichen. Zum Vergrößern auf die Grafik klicken. (screenshot)

Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2014 wurden in den nordrhein-westfälischen Standesämtern 1 715 gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften beurkundet; 866 männliche und 849 weibliche Paare gaben sich das „Ja-Wort”.

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt mitteilt, entsprach das einer Lebenspartnerschaft pro 10 000 Einwohner. Damit liegen erstmals Angaben zur Begründung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften in Nordrhein-Westfalen vor. Seit dem vergangenen Jahr werden entsprechende Daten im Rahmen der Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung bei den Standesämtern erhoben.

Frauen waren bei den im Jahr 2014 in Nordrhein-Westfalen begründeten gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften im Durchschnitt 40,9 Jahre, Männer 43,9 Jahre alt. Eheschließende waren dagegen zum Zeitpunkt der standesamtlichen Trauung im Jahr 2014 mit 34,4 bzw. 37,3 Jahren um etwa sechseinhalb Jahre jünger. Der Altersunterschied der Lebenspartner lag bei 37 Prozent der gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften zwischen zwei und fünf Jahren.

Bei 84 Prozent der 2014 beurkundeten gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften besaßen beide Personen die deutsche Staatsangehörigkeit. In 1,2 Prozent der Fälle waren beide Partnerinnen bzw. Partner Ausländer.

Die landesweit höchste Zahl an begründeten gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften wies im Jahr 2014 die Stadt Köln mit 302 Fällen auf. Auch im Verhältnis zur Bevölkerungszahl lag Köln mit 2,9 Partnerschaften je 10 000 Einwohner vorn. Auf den weiteren Plätzen lagen Düsseldorf (1,9) und Bonn (1,6). Die niedrigsten Werte ermittelten die Statistiker hier für den Kreis Höxter und den Hochsauerlandkreis (jeweils 0,3).

Wie die Statistiker weiter mitteilen, gab es nach den Ergebnissen des Mikrozensus in NRW im Jahr 2014 insgesamt 24 000 eingetragene gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften.

Ergebnisse für kreisfreie Städte und Kreise finden Sie hier.

Umleitung: Antisemitismus, Rechtsterrorismus, Europa, Zensur durch Innenministerium, Flüchtlinge, Nachdenkseiten, Geschichte und mehr.

Das Große Bildchen - startpunkt für Wanderer, Läufer und Mountainbiker (foto: zoom)
Das Große Bildchen – Startpunkt für Wanderer, Läufer und Mountainbiker (foto: zoom)

Amadeu Antonio Stiftung: Broschüre zum Umgang mit antisemitischen Verschwörungstheorien … amadeuantoniostiftung

Hamburg: Universität eröffnet jüdisches Zentrum … juedischeallgemeine

E-Mail von Bernhard Becker: Brief an einen arabischen Freund … jurga

Zum Tod von Arno Gruen: Warum sind wir so gerne gehorsam? … dradio

Terror von rechts – im völkischen Dschihad: Der Rechtsterrorismus kommt ohne Bekennerschreiben aus – die Tat ist seine Botschaft; dies gilt für den Anschlag in Köln und auch für den rassistischen Anschlag auf eine Schule in Schweden, bei dem in der vergangenen Woche drei Menschen starben … pbbrandenburg

Das Elend des Pegida-Journalismus: Wer eine „Ablehungskultur“ herbeischreibt, muss sich über Pirincci nicht wundern. Und auch nicht, dass dann einmal jemand zusticht … misik

Köln bereitet Hogesa eine Pleite: Über 10.000 Nazigegner haben sich gegen 1.000 Rechte versammelt. Eine Wiederholung der Straßenschlachten des letzten Jahres ist ausgefallen … taz

Ist Europa noch zu retten? Die europäische Idee gründet in hohen Werten wie Freiheit und Gleichheit. Die europäische Wirklichkeit jedoch sieht anders aus, meint der Sozialphilosoph Oskar Negt … haz

Zensur durch das Innenministerium: Vorläufiges Vertriebsverbot der Sammelpublikation „Ökonomie und Gesellschaft“ (Bundeszentrale für politische Bildung) durch das Bundesministerium des Innern … dgs

Wolfgang Lieb in eigener Sache: Ich habe mich schweren Herzens entschlossen, nicht mehr für die NachDenkSeiten zu arbeiten … nachdenkseiten

Dies ist kein Sozialkonstruktivismus: Erschüttert es wohl das Weltbild, wenn man Fakten erfährt, die diesem widersprechen? In der Regel nicht. In der Regel erschüttert es die “Fakten” … erbloggtes

Renten: Wie Zuwanderung ein Problem löste, das nie existierte … wiesaussieht

Narrative der digitalen Public History mit Fotografien: Wenn es soziale Medien verstreuten Gemeinschaften heutzutage ermöglichen, sich online wieder miteinander zu verbinden und ihre Erinnerungen zu teilen, dann kann uns ein Verständnis dafür, wie normale Menschen diese Medien benutzen und mit Geschichte spielen, viel darüber sagen, welche Vergangenheiten für unsere Gegenwart wichtig sind … publicHistory

Programmhinweis: In einem Gastbeitrag für EDIT beschreibt Michael Schmalenstroer, wie er Mediawiki als eine Art öffentlichen Notizzettel und Zettelkasten benutzt … schmalenstroer

Herbst der Rebellion? Die rätselhafte Explosion in der Buxtehuder Straße 104 am 7.3.1955 … harbuch

Ziehen Sie das Geld Ihrer Mitarbeiter ein: „Machen Sie sich ruhig unbeliebt bei Ihren Leuten. Vertrauen und gutes Betriebsklima werden überschätzt.“ … charly&friends

Die Hartz-IV Diktatur: Eine ehemalige Arbeitsvermittlerin klagt an Mittwoch, 28. Oktober 2015, 19:00 Uhr
Gewerkschaftshaus Hagen, Körnerstr. 43, 1. Etage … doppelwacholder

„Eine Familie“ und „Besessen“: zwei alptraumhafte Stücke in Dortmund … revierpassagen

Neheimer Kuriositäten: Schwebebahn Neheim – Möhnetalsperre, U-Bahn in Neheim, Pizza-Brücke … neheimsnetz

Winterberg: Flüchtlinge im Irish Pup[sic!] – „Jungs haben Chance verdient“ … westfalenpost

Von Ärschlein bis Zettel – ein Besuch in der GRIMMWELT Kassel

Oberbürgermeister Bertram Hilgen: "Besuchen Sie die GRIMMWELT!"
„Besuchen Sie die GRIMMWELT!“, Oberbürgermeister Bertram Hilgen machte mich vergangenen Mittwoch in seiner Rede vor Erstsemestern auf das neue Museum in Kassel aufmerksam. (foto: zoom)

In die GRIMMWELT bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kinde. Unschuldig hineingestolpert, aber dann doch schwanger mit einigen Ideen und Bildern, die ich in Kassel nicht erwartet hätte.

Trübes, regnerisches Wetter herrschte in der vergangenen Woche in Kassel. Der Oberbürgermeister begrüßte die Erstsemester der Universität im Rathaus mit einer Rede, von der ich im Wesentlichen aufschnappte, dass Kassel mit der Universität und dem Fall der Mauer eine neue Dynamik entfaltete und dass es da in irgendeiner Ecke der Stadt das neue GRIMMHAUS gäbe.

Also irgendwas mit den Gebrüdern Grimm. Am nächsten Tag bin ich im Regen durch Kassel geschlichen, vielleicht bin ich auch flaniert, und ich habe dieses GRIMMHAUS gefunden, nicht weit entfernt vom Rathaus.

Im September erst  ist es eröffnet worden. Ein Neubau.
Mieses Wetter. Regen. Das Dach der GRIMMWELT mit dem verspiegelten Aufzug hat mir trotzdem gefallen.

Trübes, mieses Wetter. Regen. Das Dach der GRIMMWELT mit dem verspiegelten Aufzug hat mir trotzdem gefallen.

Ich habe brav meine 8 Euro Eintritt bezahlt und pünktlich um 10 Uhr die Ausstellung betreten.

Das ist die GRIMMWELT. Zu meiner Freude auch, aber nicht nur, textlastig.
Das ist die Beschreibung der GRIMMWELT am Eingang, zu meiner Freude auch, aber nicht nur, textlastig.

Ich hatte nicht vor, irgendwelche Bilder, Aufzeichnungen usw. für das Blog zu machen. Ich war im Verweigerungsmodus und wollte mich einfach treiben lassen. Also nicht meckern, wenn die zusammengekratzten Bilder nicht allzu imposant sind.

Der Rundgang durch das Museum nennt sich „Märchenhaft von A bis Z“. Man wird an verschiedenen Stationen entlang geleitet, die jeweils einem Buchstaben gewidmet sind. Die Buchstaben selbst beziehen sich wiederum auf das Leben und Wirken der Gebrüder Grimm. Alles ist dabei: Texte, Töne. Bilder, Filme, szenische Installationen.
In einem kleinen Filmkubus scrollen vorne, links und rechts die Worteinträge über die Wände. Hinsetzen. Verweilen. Gucken. Denken. Erlebnis.

In einem kleinen Filmkubus scrollen vorne, links und rechts die Worteinträge über die Wände. Hinsetzen. Verweilen. Gucken. Denken. Erlebnis.

Die Buchstabenfolge entspricht nicht dem Alphabet, sondern folgt einer anderen Logik. „Z“ ist die erste Station. „Z“ wie Zettel. Die Brüder Grimm notierten das Gesammelte -ja sie sammelten wie verrückt- „meist auf losen Blättern und Zetteln oder direkt in die Bücher bevor sie es weiter verarbeiteten und daraus neue Texte für die Veröffentlichung schufen. Diese losen Zettel und Notizen sind Energiezentren ihres Werkes und geben Einblick in seine Entstehung.“ (Austellungsflyer)

Das „Ä“ wie „Ärschlein“ folgt an vierter Stelle, ein Verweis auf das Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm, in das sie auch „Wörter aus der ‚zwanglosen, rohen, ungezierten sprache“‚ übernahmen.

Wer die GRIMMWELT besucht, wird die wissenschaftliche Arbeitsweise von Jacob und Wilhelm Grimm entdecken, die wir heute im Wörterbuch und den Märchen widergespiegelt sehen.

Ich fand es spannend. Ich konnte flanieren. Lesen, mir von Alexander Kluge die Moral von „Hans im Glück“ erzählen lassen und in einem kleinen Filmtheater die Spuren der Märchen in der Filmwelt in Parallelprojektion genießen.

Zwei Dinge haben im Verlauf meines Rundgangs gestört:

Die Texte an den dreidimensionalen Dioramen hatten sich -wahrscheinlich durch die Wärme des Lichtes- gewellt und waren kaum noch lesbar.

Die Schulklassen waren teilweise sehr laut. Da hilft dann nur weglaufen, statt sich zu ärgern, und einen anderen Teil der Ausstellung ansteuern oder sich still und heimlich einer der zahlreichen Führungen anzuschließen.

Auf einer Bewertungsskala von 0 bis 10 Sternen würde ich dem Museum 8 Sterne verpassen.

Die letzte Station ist dann übrigens „H“, wie „Holzwurzel“, Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat sie aus China mitgebracht.

Kassel am Abend. Auch eine Welt für sich.
Kassel am Abend. Auch eine spröde Welt für sich. Zeigen, was man hat.