Auflösung des Bilderrätsels: Steinwache in Dortmund

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Treppenhaus in der Steinwache in Dortmund. (foto:jh)

Es handelt sich bei dem Foto um einen Ausschnitt des Treppenhauses der Steinwache in Dortmund. Einst das modernste Gefängnis der jungen Weimarer Republik “in dem man einen sozial-integrativen Strafvollzug praktizierte”.

Nach der Machtübertragung an die Nazis wurde die Steinwache Gestapo-Gefängnis und eine der “berüchtigsten Folterstätten im Deutschen Reich”, auch “Hölle Westdeutschlands” genannt. (Zitate stammen aus dem Text der verlinkten Website der Stadt Dortmund.)

Seit 1992 befindet sich in dem Gebäude eine Ausstellung, in der über die Geschichte von Verfolgung in Dortmund und über den Widerstand zwischen 1933 und 1945 berichtet wird. Nähere Informationen hier.

Bilderrätsel: Wo können Sie diese Treppe finden?

In welchem öffentlich zugänglichen Gebäude in Nordrhein-Westfalen entstand dieses Foto?

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Irgendwo in NRW, aber wo? (foto: jh)

Update: Ja, in der Tat handelt es sich um das Treppenhaus der Steinwache in Dortmund. Einst das modernste Gefängnis der jungen Weimarer Republik „in dem man einen sozial-integrativen Strafvollzug praktizierte“, ab 1933 Gestapo-Gefängnis mitten in Dortmund.

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Ein Besuch lohnt sich! Infos gibt es hier: http://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/stadtarchiv/steinwache/index.html

Bucheingang: Als der Krieg nach Hause kam

Buch und Website des Twitterprojekts DigitalPast (foto: zoom)
Buch und Website des Twitterprojekts DigitalPast (foto: zoom)
Ich habe mir heute beim Buchhändler meines Vertrauens in Siedlinghausen das Buch „Als der Krieg nach Hause kam“ [1] abgeholt.

Nun liegt es neben dem Notebook und wartet darauf gelesen zu werden.

Den Klappentext habe ich schon einmal überflogen. Dort lese ich:

Das Buch nimmt Bezug auf die live getwitterten Nachrichten, mit denen der Historikere Moritz Hoffmann und sein preisgekröntes Blogger-Team unter dem Twitter-Account @DigitalPast – heute vor 70 Jahren davon erzählen, wie das Kriegsende immer wieder aufs Neue den Alltag in einen Kampf ums Überleben verwandelte.

Auf Twitter habe ich sofort gestöbert

https://twitter.com/DigitalPast

und und sehe gerade den zur Zeit letzten Tweet:

Ich freue mich darauf, das Buch zu lesen, die Tweets zu verfolgen und mir zu überlegen, ob ich dieses interessante Zusammenspiel von Print und Digital auch in meinem Arbeitsbereich irgendwie umsetzen könnte.

Zum Schluss: Ein weiteres Exemplar liegt noch bei Kräling 1000 in Siedlinghausen und kann dort für 16,99 erworben werden.

[1] Moritz Hoffmann (Hrsg.) mit Christian Gieseke, Charlotte Jahnz, Petra Tabarelli, Michael Schmalenstroer, Als der Krieg nach Hause kam, Heute vor 70 Jahren: Chronik des Kriegsendes in Deutschland, Berlin 2015

Umleitung: IG-Metall Streik in Oelde, Reklamezeitung pleite, Bildrechte, NSU-Morde, Syriza-Bashing, Abendland, Manndeckung, Europa und mehr.

Auf der Ennert. Dieses Jahr  haben wir endlich mal wieder Winter im Hochsauerland. (foto: zoom)
Spaziergang auf der Ennert. Dieses Jahr haben wir endlich mal wieder Winter im Hochsauerland. (foto: zoom)

Kindergeschichte: Bärie, der Schneemann … endoplast

Bildrechte I – Darf ich Sie fotografieren?: Der Bildrechte-Check für die Pressearbeit … nordbild

Bildrechte II: Der Versuch, ein Bild zu lizenzieren … schmalenstroer

NSU-Morde – Untaten und Unworte: Jahrelang wurden die Gewalttaten von Journalisten und Polizei als „Döner-Morde“ – das Unwort des Jahres 2011 – bezeichnet … ejo

Syriza-Bashing: Ein Versuch, den deutschen Irrsinn zu verstehen … misik

Auf dem Roten Platz betteln: Wenn die Griechen ihre Schulden nicht mehr komplett zurückzahlen wollen … charly&friends

Abendland, Manndeckung und Europa: Blockierte Transformation. Ein Gastbeitrag von Gerald Fricke … wiesaussieht

Im Dialog mit Pegida? „Eine Bemerkung von mir an Sie“ … jurga

Was ist vom Islam zu halten? Vortrag an der Uni Köln … scilogs

Was vom Monat übrig blieb: Das war der Januar. Es war ein trauriger Monat. Die terroristischen Anschläge von Paris ließen uns alle traurig und fassungslos zurück … revierpassagen

Oelde: IG METALLS FIRST STRIKE IN OELDE … oelderanzeiger

Ennepe-Ruhr-Kreis mit Problemen im Reklame-Müll: Wochenkurier EN pleite – Radio EN schasst Chef … doppelwacholder

RESONANZ – Musik an St. Johannes 2015: An den Schriftenständen im “Sauerländer Dom” liegt das neue Jahresprogramm RESONANZ – Musik an St. Johannes 2015 aus … neheimsnetz

Olsberg: Die geplante Umstrukturierung im Bereich Elektrotechnik sorgt weiterhin für Kritik … derwesten

cspannagel, dunkelmunkel & friends: 10 Irrtümer zum Einsatz digitaler Medien in der Schule


Zwischen 2014 und 2015 ist mir ein Artikel des Heidelberger Mathe-Profs Christian Spannagel durch die Finger gerutscht. Leider, denn die Fragen, die „dunkelmunkel“ in seinem 20-minütigen Vortrag aufwirft, bzw. die Thesen, die er formuliert, sind mir auch schon ähnlich durch den Kopf gegangen.

Falls es im großen weiten Sauerland und darüber hinaus medienaffine PädagogInnen, Eltern, SchülerInnen oder andere Interessierte gibt, die zufällig oder regelmäßig dieses Blog lesen, würde mich und bestimmt auch Christian Spannagel eine Rückmeldung, sei es Widerspruch, Zustimmung oder irgendetwas dazwischen, sehr freuen.

Die von Christian Spannagel benannten „Irrtümer zum Einsatz digitaler Medien“:

    Irrtum 1
    Schüler können schon alles

    Irrtum 2
    Die Schule ist nicht zuständig

    Irrtum 3
    Die Schule muss überwiegend vor Gefahren warnen

    Irrtum 4
    Computer lösen Lehrer ab

    Irrtum 5
    Digitale Medien erleichtern das Lernen

    Irrtum 6
    Digitale Medien lösen analoge ab

    Irrtum 7
    Ich muss mich mit diesen Technologien jetzt noch gar nicht auseinandersetzen.

    Irrtum 8
    Mit der nachrückenden Lehrergeneration ändert sich alles

    Irrtum 9
    Zeit, die ich heute in digitale Medien stecke, spare ich später

    Irrtum 10
    Ich kann das nicht

Alles klar?

Kurz gebloggt: Jazz reinigt die Synapsen – das Axel Fischbacher Quintett als Quartett in Arnsberg

Axel Fischbacher (Gitarre) und André Nemdza
Zwei aus dem Quartett in  der Kulturschmiede Arnsberg: Axel Fischbacher (Gitarre) und André Nemdza (fotos: zoom)

Jazz reinigt die Synapsen der Großhirnrinde von all dem Tralala-Müll, denen man im Alltag ausgesetzt ist, angefangen von der Supermarkt-Berieselung über EinsLive bis hin zu Radio Sauerland.

Am Samstag haben wir dem Axel Fischbacher New Quintett in der Kulturschmiede Arnsberg zugehört. Nun ja, es war an diesem Abend nur ein Quartett, weil der Saxophonist Denis Gäbel krank geworden war.

Kein Problem – auch so haben es Axel Fischbacher (Gitarre), Matthias Bergmann (Flügelhorn), André Nendza (Bass) und Kurt Billker (Drums) geschafft unsere Köpfe ordentlich durchzupusten.

Da ich kein fachlich versierter Musikkritiker bin, hier ein paar sehr subjektive Eindrücke:

Vier Profis, die ihre Instrumente beherrschten (was auch sonst) und hervorragend jazz-harmonierten. Lange Stücke, klasse Soli, virtuose Läufe … die Zeit von 20:15 bis 22:30 verging wie im Flug. Manche Passagen erinnerten mich an die Jazz-Rock Zeiten in den 70er Jahren und Kurt Billker hätte ebensogut meine Iron Butterfly Platte betrommelt haben können.

Matthias Bergmann, Kurt Billker und André Nendza
Der linke Teil des Quartetts: Kurt Billker, Matthias Bergmann  und noch einmal André Nendza

In der Pause habe ich mir ein paar CDs gekauft. Axel Fischbacher: „Eine CD kostet 15 Euro, drei CDs 20.“ Ich habe mir drei CDs gekauft und den Meister gefragt, ob er es bedaure, dass die KulturSchmiede nicht ausverkauft sei.

Nein, diese Besucherzahlen bei einem Jazz-Konzert wären normal, kein Grund zur Aufregung.

Nun, wenn es denn so ist, muss ich noch eine Menge über die Jazz-Szene in Deutschland lernen. Dem Jazz Club Arnsberg verdanken wir nichtsdestotrotz einen wunderbaren, musikalisch lebendigen Abend in der „toten“ Altstadt der Bezirkshauptstadt.

BTW mit einem weinenden und einem lachenden Auge: Parkplatzprobleme gibt es in Alt-Arnsberg nicht.

Vormerken: Am Freitag, den 27. Februar 2015 spielt das Raphael Klemm Sextett in der Kulturschmiede.

Elbphilharmonie Hamburg – Traue keinem Führer

Kran
Echt nur mit Kran. Fassade der Elbphilharmonie. (foto: chris)

Bisher dachte ich, Reiseführer bilden Stadtansichten ab, die es tatsächlich gibt oder gab. Im Fall der Hamburger Elbphilharmonie ist dies jedoch nicht der Fall.

Die Elbphilharmonie in Hamburg, das ambitioniertes Konzerthaus in exponierter Lage im ehemaligen Freihafen, ist bekanntlich noch nicht fertig. Inzwischen sieht sie fast vollendet aus, die Eröffnung wurde jedoch kürzlich für 2017 angekündigt.

Neben dem künftigen Wahrzeichen der Stadt stehen mehrere Baukräne. Bis zu 127m ragten sie in den Himmel, 2014 wurden zwei von ihnen abgebaut, aber auch heute noch stehen dort drei Kräne. Ohne Kran existiert die Elbphilharmonie bisher allenfalls im Entwurf des Architekturbüros Herzog & de Meuron.

DK
Elbphilharmonie, Modell unter dem Foto des Chilehauses im DK-Reiseführer (S.35)

Im Reiseführer von Dorling Kindersley (DK) finden sich fünf Abbildungen des Architekturbüros Herzog & de Meuron. Lediglich bei einem Bild wird darauf hingewiesen, dass es sich nicht um ein Foto handelt: „Elbphilharmonie – digitales Model des Flaggschiffs der HafenCity“. Die übrigen Bilder werden nicht als „Modelle“ gekennzeichnet. Da die Entwürfe stets neben Fotografien angeordnet sind, kann der Leser leicht denken, es handle sich ebenfalls um Fotos.

ADAC
Entwurf der Elbphilharmonie, abgebildet im ADAC-Reiseführer. Direkt links daneben ein Foto der Hafen-City.

Der ADAC Reiseführer Hamburg jubelt uns das „digitale Modell“ mit der Bildunterschrift „Kühne Formen – die spektakuläre Elbphilharmonie setzt ein Ausrufezeichen“ unter. Auch diese Abbildung stammt aus dem Haus Herzog & de Meuron, es fehlt jeder Hinweis darauf, dass es sich nicht um ein Foto handelt.

Elbphilharmonie
Elbphilharmonie und Hafen-City (foto: chris)

Nur mit Kränen ist die Elbphilharmonie echt. Für mich gehören sie zum Prestigebau und das wird sich erst ändern, wenn die Kräne eines Tages abgebaut werden. Reiseführer, die mir einen computergenerierten Entwurf als Realität verkaufen, sind mit Vorsicht zu genießen. Wer weiß, wo sie noch schummeln…

Duden Technik Regelkreis: zwei Glieder in der Szene unter der Dusche.

Mit der rechten Hand am Stellglied, mit der linken am Messglied, während der Mann den Störungsschieber betätigt (foto: zoom)
So macht Kybernetik Spaß: die rechte Hand am Stellglied, die linke am Messglied, während eine dritte Hand (vermutlich Mann) die Störung betätigt (foto: zoom)

Da hat sich das Lektorat des Duden Technik, Basiswissen Schule, ein nettes Inzentiv für die technikbegeisterten Jungs im deutschen Schulsystem einfallen lassen:

Nackte Frau unter der Dusche mit den Händen an den Gliedern des Regelkreises. Ich konnte mich heute an der Illustration nicht satt sehen.

Welch ein Schenkelklopfer!

Und die billige Pointe schoss mir auch gleich durch den Kopf. Mit ’nem nackten Mann hätte man gleich drei Glieder im Regelkreis unter der Dusche gehabt.

Soll ich den Duden bei den Gender-FeministInnen verpetzen?

Dieses Buch gehört in jeden Unterricht. Es hat sogar "Stellen" ;-)
Dieses Buch gehört in jeden Unterricht. Es hat sogar „Stellen“ 😉

Die Schwächen der BloggerInnenszene – eine kleine Sammlung

Den Blogs sagt man besser nichts. Die sind ja nicht offiziell, sondern privat (collage: zoom)
Den Blogs sagt man besser nichts. Die sind ja nicht offiziell, sondern privat (collage: zoom)

Vor kurzem hatten Werner Jurga und ich eine kleine Diskussion über die Bedeutung unserer Blogs. Es kommt ja immer wieder mal vor, dass man sich seines Tuns vergewissern will. Am besagten Abend unterhielten wir uns auf Facebook über die Zusammenarbeit gegen die „Pegida-Dummheit“.

Werner hat für „zoom – das Sauerland und mehr …“ seine kleine „Pegida-Serie“ zur Verfügung gestellt, ein Vorgang den wir im BloggerInnen-Jargon auch „Vernetzung“ nennen.

Im Gespräch wurden bei aller Euphorie über unsere Zusammenarbeit auch „Schwächen der Blogs“ angeschnitten. Es war dann allerdings schon sehr spät geworden, so dass wir diese Thematik nicht mehr diskutieren konnten.

Als Versuch (ich liebe Versuche 🙂 ) habe ich ein Pad aufgemacht, in das 4 bis 5 Bloggerinnen und Blogger ihre Stichpunkte zu den „Schwächen der BloggerInnen“ hineingeworfen haben. Nichts Aufregendes, aber vielleicht der Beginn oder die Fortsetzung einer Diskussion.

Die Schwächen der BloggerInnenszene
1. Inseldenken
2. mangelhafte Vernetzung
3. zu wenige lokalpolitische Blogs
4. fehlende journalistische Kompetenzen
5. Diskussionen werden von FB, Twitter und Co abgefischt
6. zu wenige Berichte aus der Arbeitswelt
7. rechtlich recht ungeschützt, z.B. bei Abmahnungen. Blogger muss sich also gut überlegen, ob er/sie sich mit den wirklich Mächtigen anlegt (sprich: ob die eigenen Fakten auch wirklich belegbar stimmen)
8. Probleme mit der Beständigkeit des Inhalts. Es gibt meist keinen Erwartungsdruck in Sachen Themen, Aktualität, Vielfalt, Form, Menge.. man ist auf sich allein gestellt. Dazu kommt:
9. Es besteht auch kein „Vorab-Zwang“ zu Qualität oder Originalität.. Diskussion und Gegenlesen finden oft erst später in den Kommentaren statt.
10. Mangelndes Selbstbewusstsein

Die Stärken der BloggerInnenszene
1. unabhängige Themenwahl (keine Vorgaben „von oben“)
2. unterschiedliche Positionen können im Idealfall unabhängig von Verlags- oder Parteiinteressen dargestellt und diskutiert werden
3. Blogs können denen Gehör geben, die sonst nicht zu Wort kommen
4. Meinung und Querdenken wird erwartet, geradezu gefordert.

Wie wird das Jahr 2015? Treten Sie ein!

Ich hoffe, dass der Eintritt ins  Jahr 2015 nicht dieser Tür entspricht. (foto: zoom)
Ich hoffe, dass der Eintritt ins Jahr 2015 nicht dieser Bunker-Tür entspricht. (foto: zoom)
Der Start ins Jahr 2015 war nicht schlecht. Spaziergang, Sonne, 0°C und gleich die erste offene Frage zum Jahresbeginn:

GelbeSaeckeSilvester
Die gelben Säcke liegen seit 3 Tagen träge herum.

Aus welchem Grund wurden die gelben Säcke vom Müllunternehmen am 30. Dezember nicht abgefahren.

So liegen die Abfälle auch heute noch an unserer Straße und bilden die metaphorische Brücke vom alten ins neue Jahr.

Wenn ich nicht mehr Probleme habe, ist doch alles gut, oder?

Die Bunker-Tür hat sich heute nicht unbedingt als Eintritt in die Zukunft erwiesen. Ich hatte mir gedacht, dass ich nach der ganzen Bleigießerei Silvester vor Mitternacht gleich mit der Esoterik fortfahren könnte.

Der Blick in den Bunker als Zukunftsschau.

Leider trug und trägt meine Phantasie nach den Mühen und Anstrengungen des Jahresübergangs nicht mehr weit genug, um den den Anblick des Bunkerinneren zu deuten und auf mein eigenes Leben zu beziehen. Einigermaßen aufgeräumt war der Bunker ja, eigentlich unverschämt ordentlich für solch eine Behausung.

Schluss mit dem Gerede, sonst kommt dieser erste nichtssagende Blog-Artikel nicht mehr rechtzeitig zum 1. Januar heraus.

Es kann inhaltlich nur besser werden. In diesem Sinne „Frohes Neues!“ Man sieht und liest sich.