Bonn, Meschede und Sundern: Die Bürgermeisterwahlen sind abgeschlossen. Sridharan (CDU), Weber (CDU) und Brodel (SPD, WISU, FDP, GRÜNE, DIE LINKE) gewinnen souverän.

Ralph Brodel (SPD, WISU, FDP, GRÜNE, DIE LINKE) hat die BM-Wahl in Sundern mit über 58% der Stimmen gewonnen.

Die heutigen Bürgermeistwahlen sind abgeschlossen. Die Ergebnisse der einzelnen Städte und Gemeinden lassen sich hier abrufen:

http://wahlen.votemanager.de/termin20150913.html

Während in der Stadt Sundern der Mehrparteienkandidat Ralph Brodel gegen die CDU-Kandidatin mit über 58% der Stimmen gewann, setzte sich in Meschede der CDU-Mann Christoph Weber mit 55% gegen Jürgen Lipke (SPD) durch.

Christoph Weber wird Bürgermeister der Stadt Meschede.
Christoph Weber wird Bürgermeister der Stadt Meschede.

Ein besonderes Augenmerk hatte wir hier im Blog auf den ehemaligen Kämmerer der Stadt Königswinter. Trotz der gegen ihn erhobenen Vorwürfe im Zusammenhang mit PPP in Königswinter wird Ashok-Alexander Sridharan (CDU) die Stadt Bonn als Oberbürgermeister nach einem souveränen[1] Wahlsieg leiten.

Die Gegenkandidaten von Ashok Sridharan teilten sich die Oppositionsstimmen.
Die Gegenkandidaten von Ashok Sridharan teilten sich die Oppositionsstimmen.

[1] Souverän meint hier nicht den knappen (wenig mehr als die erforderlichen 50%) Ausgang für den ersten Wahlgang. Ca. 60 Stimmen weniger und es hätte eine Stichwahl gegeben.

6 Gedanken zu „Bonn, Meschede und Sundern: Die Bürgermeisterwahlen sind abgeschlossen. Sridharan (CDU), Weber (CDU) und Brodel (SPD, WISU, FDP, GRÜNE, DIE LINKE) gewinnen souverän.“

  1. Blick über den Tellerrand; hier einige Ergebnisse aus Nachbarstädten
    Es gab doch Überraschungen. Schaut mal nach Anröchte, Hilchenbach und Sundern!

    Anröchte: Wahlbeteiligung 57,89 %, gewählt ist Alfred Joachim Schmidt (Einzelbewerber) mit sagenhaften 72,96 %
    Erntebrück: Wahlbeteiligung 61,82 %, gewählt ist Henning Gronau (SPD) mit
    51,42 %
    Finnentrop: Wahlbeteiligung 45,09 %, gewählt ist Amtsinhaber Dietmar Heß mit 64,18 %
    Hilchenbach: Wahlbeteiligung 46,81 %, gewählt ist Holger Menzel (Einzelbewerber) mit 63,17 %!
    Iserlohn: Wahlbeteiligung 34,83 %, Katrin Brenner (CDU) muss mit trotz der von ihr erreichten 47,25 % in die Stichwahl gegen Dr. Peter Paul Ahrens (SPD) der
    45,17 % erzielte
    Lünen: Wahlbeteiligung 33,83 %, Rolf Möller (SPD) erhält 37,01 %, muss in die Stichwahl gegen Jürgen Kleine-Frauns (GFL) der 33,07 % erreicht
    Menden: Wahlbeteiligung 40,87 %, Volker Fleige, amtierender BM (SPD), erhält 39,5 %, muss in die Stichwahl gegen Martin Wächter (CDU) der 37,22 % erzielt
    Meschede: Wahlbeteiligung 45,17 %, gewählt ist Christoph Weber (CDU) mit 55,1 %
    Minden: Wahlbeteiligung 36,16 %, gewählt ist Michael Jäcke (SPD) mit 52,21 %
    Olpe: Wahlbeteiligung 42,27 %, gewählt ist Peter Weber (CDU) mit 61,36 %
    Plettenberg: Wahlbeteiligung 42,94 %, gewählt ist Ulrich Schulte (gemeinsamer Kandidat von SPD, UWG und FDP) mit 59.03 %
    Sundern: Wahlbeteiligung 50 %, gewählt ist Ralph Brodel (gemeinsamer Kandidat von SPD, WISU, FDP, Grüne, Die Linke) mit 58,76 %
    Unna: Wahlbeteiligung 25,48 %. Offenbar gab es nur einen Kandidaten. Gewählt ist Werner Gustav Adolf Kolter (SPD) mit 83,47 %
    Warstein: Wahlbeteiligung 49,85 %, gewählt ist Dr. Thomas Schöne (CDU) mit 50,18 %

  2. Zur Bürgermeisterwahl in Meschede waren 24.392 Leute wahlberechtigt.

    Davon gingen 45,17 % also 11.018 Menschen zur Wahl.

    55,19 % oder 6081 Bürger wählten die CDU.

    Der neue Bürgermeister von Meschede repräsentiert somit 24,93 % der wahlberechtigten Bevölkerung.

    Wäre es nicht ehrlicher die von der Mehrzahl nicht gewollte Position eines Bürgermeisters abzuschaffen?

    Wie wäre die Wahlbeteiligung gewesen, wenn damit direkt die Frage verknüpft gewesen wäre:

    Wenn nicht mindestens 80 % der Wahlberechtigten zur Wahl erscheinen, wird der Bürgermeisterposten abgeschafft?

    Da der Bürgermeister noch nicht einmal 1/4 der wahlberechtigten Bevölkerung vertritt, ist die Position entweder nur repräsentativ oder eine Karikatur.

    1. @Denkmal:

      Eine Erklärung für die geringe Wahlbeteiligung könnte die Entpolitisierung des Wahlkampfes sein. Die Kandidaten versuchen sich als gute Verwaltungsfachleute darzustellen und vermeiden möglichst alle politischen Zuspitzungen. Dort, wo Politik noch eine Rolle spielt, wie in Sundern, ist die Wahlbeteiligung höher.

      Durch die Abschaffung der Stadtdirektoren und damit einhergehend durch die Zusammenlegung der politischen und verwaltungstechnischen Funktionen an der Spitze der Städte und Gemeinden, ist die Rolle der BM als Politiker stark geschwächt und die Rolle als graue Verwaltungskraft verstärkt worden.

      Dieser Typus von BM versteckt/verkleidet sein Handeln hinter sogenannten Zwängen der Verwaltung oder, wie ich es in einem anderen Artikel angedeutet habe, hinter den angeblich alternativlosen ökonomischen Zwängen des „Konzerns Gemeinde“: http://www.schiebener.net/wordpress/das-verflixte-siebte-jahr-und-mein-blog-verhaeltnis-jammern-im-kombinat-eickler/

      Die Entpolitisierung des Bürgermeister*innenamtes bedeutet so auch eine gewisse Entdemokratisierung.

  3. Wer die Wahlergebnisse der BRDDR-Ära noch für bare Münze nimmt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.

    Die die renommierten Politikwissenschaftler Christian Breunig (Universität zu Köln und Achim Goerres (University of Toronto) haben immerhin schon anno 2011 in einer breit angelegten Studie nachgewiesen, dass in Deutschland systematisch Wahlbetrug betrieben wird:
    http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0261379411000370

    1. Der Kommentar disqualifiziert sich durch die Eingangsbehauptung selbst. Das Kunstwort „BRDDR“ verweist darüber hinaus auf wenig entwickeltes politisches Denken. Eine ernsthafte Diskussion sollte auf Grundlage einer differenzierten Begriffsbildung stattfinden. Man sollte die DDR und die BRD unterscheiden (können). Pure Demagogie.

      Die Studie von Breunig und Goerres beweist eben NICHT, dass in Deutschland systematisch Wahlbetrug betrieben wird.

      Goerres selbst hat 2013 festgestellt:

      Insgesamt offenbaren die Ergebnisse dieser Tests, dass es wenig Grund zur Beunruhigung gibt. Dafür, dass der Wahlprozess in Deutschland sehr komplex und vielschichtig ist, gab es erstaunlich wenige Verletzungen des Benfordschen Gesetzes. Kurz: dieses Fieberthermometer bescheinigt der deutschen Demokratie höchstens eine leicht erhöhte Temperatur, die sicherlich erforscht werden, aber nicht Anlass zum Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Wahlauszählung geben sollte.

      Quelle: http://blogs.uni-due.de/wissenschaft-politik/2013/11/04/wahlbetrug-bei-bundestagswahlen/

      Wer noch etwas mehr lesen möchte, kann ja mal die Suchmaschine seines/ihres Vertrauens mit „Christian Breunig, Achim Goerres“ füttern und sich beispielsweise über den mathematischen Hintergrund de sogenannten Benford’schen Gesetzes informieren.

      Beispielsweise hier beginnen:

      http://scienceblogs.de/mathlog/2011/05/01/wahlbetrug-in-deutschland/

      Dieses Gesetz ist lediglich ein empirisch gesichertes, aber kein stochastisch belegbares Gesetz

      Quelle: Anlage 24 in http://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/17/17107.pdf#P.12280

  4. Zum Ergebnis in Meschede nur diese Bemerkung:
    Es ist garantiert nicht durch eine manipulierte Auszählung zustande gekommen. Es liegt schlicht und einfach an der Bescheidenheit der Mescheder Bürgerinnen und Bürger. Die Mehrzahl von ihnen möchte ja offensichtlich keine Veränderung. Die Leute sind glücklich und zufrieden und freuen sich über die schönen Blümchen, die ihnen der Bürgermeister gepflanzt hat.

    PS: Das mit den Blümchen greife ich nicht aus der Luft. Ne, das ist Originalton, von mir aufgeschnappt beim Kommunal-Wahlkampf in Meschede im Sommer 2014. Da frage ich Euch: Was soll man dem denn entgegen setzen???

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