1983… (A Merman I Should Turn to Be)

Der Jimi Hendrix Gedenkstein auf Fehmarn (foto: zoom)

Hooray, I awake from yesterday
Alive, but the war is here to stay
So my love, Catherina and me
Decide to take our last walk through the noise to the sea
Not to die, but to be reborn
Away from lands so battered and torn
Forever
Forever

Nördlich des Weilers Flügge an der Westküste der Insel Fehmarn steht der Jimi-Hendrix-Gedenkstein in der Nähe des Küstenwegs. Der Findling soll an den letzten Open-Air-Auftritt Hendrix‘ erinnern.

Die Geschichte des Festivals wird sehr lebendig von Sabine Leipertz beim NDR erzählt:

https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/Jimi-Hendrix-auf-Fehmarn-Love-Peace-als-deutsches-Woodstock,jimihendrix125.html

Love and Peace Festival, 4. – 6. Sept. 1970 (foto: zoom)

Der Gedenkstein wurde 1997 vom lokalen Künstler und Steinmetz Andreas Lewerenz gestaltet und gemeißelt (https://inselblume-fehmarn.de/de/fehmarn/sehenswuerdigkeiten/jimi-hendrix-denkmal).

Jimi Hendrix starb am 18. September 1970 in London. Nachdem er Alkohol und Schlaftabletten konsumiert hatte, erstickte er an seinem Erbrochenen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jimi_Hendrix#Tod

Die beiden hier zitierten Strophen stammen aus dem Song 1983… (A Merman I Should Turn to Be), seit jeher eines meiner Lieblingsstücke von Hendrix. Die Melancholie von Musik und Lyrik finde ich auch nach vielen Jahrzehnten sehr bewegend. Zuerstkam die Musik, dann hat es sehr lange gedauert, bis ich mich mit dem Text beschäftigte: die Flucht vor der apokalytischen Welt ins Meer, zurück zum Wasser, dem Ursprung allen Lebens.

Oh, say can you see, it’s really such a mess
Every inch of Earth is a fighting nest
Giant pencil and lipstick tube-shaped things
Continue to rain and cause screaming pain
And the Arctic stains from silver blue to bloody red
As our feet find the sand and the sea
Is straight ahead
Straight up ahead

18, 20, 22 … irgendwie mag ich diese Hochhäuser

Die drei IFA-Hochhäuser am Strand von Burgtiefe. (foto: zoom)

Ich habe einen großen Teil meiner Kindheit und Jugend in einem von drei Hochhäusern, der Hausnummer 18, mit einem weiten Blick über das Ruhrgebiet gewohnt und gelebt. Meine Erinnerungen sind unter dem Strich positiv: die soziale Gemeinschaft, die grünen Wiesen, das entspannte Radfahren. Das Stadtzentrum war nah, der Rhein ebenfalls. Zur Schule sind wir zu Fuß oder mit dem Fahrrad gelangt.

Und so habe ich beim ersten Anblick spontan und unvermittelt einen Narren an den sogenannten IFA-Hochhäusern gefressen.

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Frühling an der Namenlose: Buschwindröschen, drei Gänse und das Scharbockskraut

Der Blühbeginn des Buschwindröschens gilt neben der Blüte der Forsythie als das Einsetzen des Erstfrühlings. (foto: zoom)

Gut, dass ich heute noch eimal die Namenlose entlang spaziert bin. So konnte ich mit Buschwindröschen und Scharbockskraut zwei weitere Frühblüher (neben Huflattich und hoher Schlüsselblume abhaken).

Am Teich in Silbach ist die Situation unverändert: zwei Kanadagänse und eine Graugans leben in einer Ménage-à-trois und ich habe immer noch keine Ahnung, wer von den Dreien männlich oder weiblich ist.

Am Teich in Silbach leben immer noch eine Graugans (vorn) und zwei Kanadagänse (hinten) in einer Ménage-à-trois. (foto: zoom)

Wenn ich es richtig sehe, hat sich unter die typischen Blätter des Scharbockkrauts ein Efeu gemogelt.

Sein deutscher Trivialname leitet sich von Scharbock (Skorbut) ab, da seine Vitamin-C-haltigen Blätter gegen diese Mangelerscheinung eingenommen wurden. In der deutschsprachigen Schweiz nennt man die Pflanzen auch Glitzerli, weil die Blüte, im Gegensatz zum normalen Scharfen Hahnenfuß, glitzert, wie lackiert. (Wikipedia)

Auch ein bekannter Frühblüher: das Scharbockskraut (foto: zoom)

Nächste Woche möchte ich versuchen, mit einem „besseren“ Objektiv auf die Blütenpflanzenjagd an der Namenlose zu gehen.

Es ist ja offensichtlich: schlechte Fotos liegen an der Kamera, gute Fotos an der Fotograf*in. Vielleicht verhält es sich auch umgekehrt.

Der Radtourenweg zwischen Bremke und Reiste ist endlich verlegt worden

Statt über die stark befahrene (LKW!) B 55 geht es jetzt zwischen Bremke und Reiste über Beisinghausen. (Kartenausschnitt: Outdooractive)

Endlich führt der offizielle Radweg der Henneseeschleife zwischen Bremke und Reiste nicht mehr entlang der stark befahrenen Bundesstraße 55. Gestern Abend habe ich davon im Sauerlandkurier erfahren, gleich heute bin ich die Strecke aus Richtung Bad Fredeburg kommend abgefahren.

Neue Beschilderung: Wenn man auf der Radtrasse von Bad Fredeburg Richtung Bremke fährt, kann man schon kurz vor der B 55 nach rechts abbiegen. (foto: zoom)

Die Beschilderung wurde angepasst. Die Streckenführung ist eine absolute Verbesserung.

Zwischen Reiste und Beisinghausen radelt es sich bequem auf einem asphaltierten Landwirtschaftsweg.

Kurz hinter Bremke: In der Bildmitte sieht man Beisinghausen, links klein der Kirchturm von Reiste. (foto: zoom)

In Beisinghausen muss man zuerst rechts abbiegen und ein kleines Stück hoch fahren, bevor man vom roten Pfeil auf die einspurige Straße Richtung Reiste nach links geleitet wird.

Dieser Abschnitt darf vom normalen Autoverkehr genutzt werden. Mir ist heute auf dem Weg zur Reister Kirche allerdings nur ein PKW entgegen gekommen.

An der Kirche in Reiste bin ich dann wieder rechts auf die alte Strecke nach Herhagen eingebogen.

Mich wundert, dass diese Streckenführung nicht von Anfang an gewählt wurde, denn die beiden Streckenabschnitte über Beisinghausen „gibt es schon immer“, so eine Einheimische, die ich danach gefragt habe.

Egal – nie mehr dieser Teil der B 55! Das ist die Hauptsache. Allerdings werde ich dann auch nie mehr am Postmeilenstein vorbei radeln. Aber das ist eine andere Geschichte.

Hier ging es vorher geradeaus Richtung Reiste. (foto: zoom)

Naturschutzgroßprojekt „Medebacher Bucht“ vor dem Scheitern

Pressemitteilung: Planungen sollen aufgegeben werden. Wichtige Beteiligte hätten ihre Mitwirkung zurückgezogen.

Medebach im Juni 2023: Schonendes Mähen mit Balkenmessern. (fotoarchiv: zoom)

Hochsauerlandkreis/Hallenberg/Medebach/Winterberg. Landrat Dr. Karl Schneider sowie die Bürgermeister Enrico Eppner (Hallenberg), Thomas Grosche (Medebach) und Michael Beckmann (Winterberg) sehen, so heißt es in einer Pressemitteilung, keine Chance mehr, das Naturschutzgroßprojekt „Biotopverbund zwischen der Medebacher Bucht und dem Winterberger Rothaargebirge“ umzusetzen. Die Planungen sollen deshalb aufgegeben werden.

Der Kreistag und die Stadträte seien von den Verwaltungen informiert worden, entsprechende Beschlüsse müssten noch gefasst werden. Der Grund für die angestrebte Aufgabe der Planungen sei, dass mit der Bezirksgruppe Hochsauerland des Waldbauernverbandes Nordrhein-Westfalen e.V. und dem Kreisverband Hochsauerland des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes e.V. wichtige Beteiligte ihre Mitwirkung zurückgezogen haben.  

„Das Projekt hätte nur mit allen Beteiligten gemeinsam erfolgreich umgesetzt werden können, so sind wir auch in dieses Projekt gestartet. Durch den Rückzug ist dies leider nicht mehr möglich“, begründen der Landrat und die drei Bürgermeister das Einstellen der Planungen.

Voraussetzung für die Umsetzung wäre es von Anfang an gewesen, dass alle lokalen Akteure bei der Planung und der Umsetzung des Großprojektes von Freiwilligkeit, Konsens und Kooperation profitieren.  

„Wir akzeptieren die vorgetragenen Gründe und wissen, dass es Vorbehalte gab und weiterhin gibt, was insbesondere mögliche Einschränkungen für die Flächen der Landwirte und Waldbauern angeht. Auch der geplante Einsatz eines großen Teils der möglichen Fördermittel zum Landerwerb wurde sehr kritisch gesehen“, so der Landrat und die Bürgermeister weiter.  

In den Stadtgebieten von Hallenberg, Medebach und Winterberg gebe es schon jetzt bedeutende Flächenanteile mit einem Schutzstatus. Die Land- und Forstwirte wirken an vielen Stellen bereits sehr kooperativ bei Naturschutzprojekten mit und werden dies auch in Zukunft tun, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

„Von der bislang geleisteten Planungsarbeit für das Großprojekt wird die Region trotzdem profitieren. Es gibt Naturschutz-Einzelprojekte, die weiterverfolgt und dann auch umgesetzt werden sollen“, seien sich der Landrat und die drei Bürgermeister sicher.

Anmerkungen:

Die Pressemitteilung ist in ihren Details sehr schwammig. So wird nicht konkret benannt, welche Gründe und Vorbehalte es von Seiten des Bauern- bzw. Landwirtschaftsverbands gibt.

Auch ist nicht klar, um welche Naturschutz-Einzelprojekte es sich handelt, die gewissermaßen als teilweise Entschuldigung dafür dienen, dass das Großprojekt „Biotopverbund“ aufgegeben wird.

Wer wissen will, was es mit dem internationalen Konzept eines „Biotopverbund“ auf sich hat, lese hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Biotopverbund

https://www.bund.net/lebensraeume/handbuch-biotopverbund/

https://www.bfn.de/kohaerenz-biotopverbund

https://www.bmuv.de/themen/naturschutz/gebietsschutz-und-vernetzung/biotopverbund

Marktplätze, Minenplätze, Skigebiet, Winterberg – ein Spaziergang in dreizehn Bildern

Auf der Höhe (foto: zoom)

Am Sonntag sind wir von Siedlinghausen über Ennert, Marktplätze, Minenplätze, Landal, Poppenberg, Schanze nach Winterberg gewandert. Es war ein sonniger und warmer Morgen. Seit ich diese Strecke zum letzten Mal gegangen bin, hat sich viel verändert. Große Waldflächen sind verschwunden. Das Landschaftsbild rund um die Marktplätze konnte ich kaum wiedererkennen.

Vom Ausflug sind dreizehn Bilder übrig geblieben, die ich, mit einer kurzen Bildzeile versehen, hier zeige. Ein ausführlicher Text entfällt wegen Zeitmangels.

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Ab sofort Unterschriften sammeln für den Nationalpark Arnsberger Wald

Gestern hat der Kreistag die formelle Zulässigkeit des Bürgerbegehrens “JA im HSK zum Nationalpark Arnsberger Wald” beschlossen. Damit beginnt ab sofort das Sammeln der Unterschriften.

(Der Text ist eine Zusammenfassung der neusten Infos auf der Website der Sauerländer Bürgerliste)

Zum Nationalpark bieten mehrere Umweltverbände weitere Informationen an:
https://nationalpark-arnsberger-wald.de

Siehe auch hier im Blog:
Bürgerbegehren “JA im HSK zum Nationalpark Arnsberger Wald” im Kreistag

Falls 4% des Wahlberechtigten im HSK das Bürgerbegehren unterstützen, muss entweder der Kreistag das Anliegen des Bürgerbegehrens übernehmen, oder es kommt zum Bürgerentscheid, also einer Abstimmung aller Wahlberechtigten.

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Sozialwerk St. Georg: Wir arbeiten nicht mit Nazis!

Symbolbild: Aufforderung an einem Geschäft (archivfoto: zoom)

Das Sozialwerk St. Georg e. V. ist ein dezentral aufgestelltes soziales Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Gelsenkirchen. Die als Verein organisierte Organisation betreibt rund 150 Standorte in Nordrhein-Westfalen. Zum Sozialwerk gehören ca. 4.700 Menschen, die von rund 2.500 Mitarbeitenden unterstützt werden.

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Das ist die Höhe: zwischen Altenbüren und Antfeld

Auf dem Rückweg von Brilon: Radstrecke zwischen Altenbüren und Antfeld (foto: zoom)

Mit Ausnahme des Abschnitts auf der L 742 zwischen Siedlinghausen und Olsberg, radele ich gerne nach Brilon und zurück, heute mit dem Pedelec zur Werkstatt meines Vertrauens.

Bevor es im nächsten Monat u.a. auf die Wasserkuppe geht, sollen Kette, Ritzelpaket, Bremsbeläge und Mäntel erneuert werden.

Heute war erst einmal „Gucken“ dran, um zu sehen, was bestellt werden muss.

Das Wetter war im Gegensatz zu gestern warm und sonnig. Nix zu meckern. Sauerland at its best … vom Feinsten.

Müde ins Bett. Gute Nacht!

Was mir zum Skitourismus in Winterberg am Ende noch einfällt

Das Skigebiet Postwiese am 21. Februar (foto: zoom)

O meine Brüder, bin ich denn grausam? Aber ich sage: was fällt, das soll man auch noch stoßen!

Das Alles von heute – das fällt, das verfällt: wer wollte es halten! Aber ich – ich will es noch stoßen!

Kennt ihr die Wollust, die Steine in steile Tiefen rollt? – Diese Menschen von heute: seht sie doch, wie sie in meine Tiefe rollen!

Ein Vorspiel bin ich besserer Spieler, o meine Brüder! Ein Beispiel! Tut nach meinem Beispiele!

Und wen ihr nicht fliegen lehrt, den lehrt mir – schneller fallen! –

http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Also+sprach+Zarathustra/Dritter+Teil.+Also+sprach+Zarathustra/Von+alten+und+neuen+Tafeln/11-20

Die Tagesschau berichtet heute, dass der Klimawandel, den man eigentlich Klimakrise nennen muss, weltweit bis zum Ende des Jahrhunderts zum Verschwinden von 13% aller Skipisten in den Hochgebietsregionen führt. Dabei wurden in einer Studie die europäischen Alpen, die Anden, die Appalachen, die australischen Alpen, die japanischen Alpen, die Neuseeländischen Alpen und die Rocky Mountains untersucht. Das „Zwergengebirge“ Hochsauerland war nicht dabei.

Jahrelang wurde in Winterberg der Klimawandel geleugnet. Als das Leugnen allein wegen der wissenschaftlichen Belege nicht mehr half, klammerte man sich zuerst an die Klimaleugner (die könnten ja auch noch Recht haben, wer wisse das schon) und danach redete man sich die Klimakrise schön. Klimawandel wäre gut für das Sauerland, weil er zu mehr Niederschlag führe und der käme zur Winterzeit in Winterberg dann doch als Schnee herunter.

Die vergangene Ski-Saison war alles andere als winterlich. Es gab viel Niederschlag, aber dann oft als Regen.

Der Sauerlandkurier berichtet: „Hat Wintersport noch Zukunft? Skilift-Betreiber im Sauerland ziehen ernüchternde Bilanz“.

Die Tourismus-Marke Winterberg hat häßliche Flecken entwickelt. Der Totalschaden wäre eingetreten, wenn der Snowboard-Weltcup am letzten Wochenende nicht bei sonnigem Wetter stattgefunden hätte. Bilder von einem verregneten Poppenberg wären um die Welt gegangen.

Ich bin kein Nietzsche-Fan, aber das Zitat oben passt imho ganz gut auf die Situation in Winterberg. Die Stadt muss sich neu erfinden. Das alte Denken muss weg. Der Skitourismus hat auch in Winterberg keine Zukunft: „was fällt, das soll man auch noch stoßen! … wen ihr nicht fliegen lehrt, den lehrt mir – schneller fallen!“

„Wie grün wird der Winterurlaub der Zukunft?“, hatte das WDR 5 Stadtgespräch im Februar vergangenen Jahres im Oversum gefragt (siehe auch hier im Blog), auch das schon ein Weckruf.